ich bin 40 Jahre alt, und bei mir wurde ADHS diagnostiziert. Durch andere Probleme (Krankheiten) habe ich aktuell ein GdB 30 mit Gleichstellung.
Hat von euch schon mal einer wegen ADHS versucht einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen? Hat man da überhaupt Chancen als Erwachsener?
Der GdB wird nicht durch verschiedene Einschränkungen summiert, im Endeffekt zählt für den GdB eine einzige Sache. Schwerbehinderung durch ADHS also nicht möglich.
Hallo @gaulo23,
und herzlich willkommen.
Ich habe 40 und Gleichstellung. Habe auf mehr geklagt. Aber nachdem der externe Gutachter der Meinung war, dass ich mich mehr anstellen würde und die 40er zu viel wären, wollte ich mich nicht mehr mit der Sache beschäftigen. Es war mir die ganze Demütigung nicht wert.
„Leider“ bin ich pünktlich zum Termin gekommen, war gepflegt und war nie in meinem Leben stationär oder beruflich für längere Zeit ausgefallen. Therapie habe ich auch nur eine gemacht, also funktioniere ich einwandfrei. Über die komische Tests am Ende der Sitzung, woraus die Dame zum Schluss gekommen ist, dass ich endgültig lügen würde, will ich gar nicht erwähnen. Aber Karma wird’s regeln.
Neben Adhs habe ich seit meiner Kindheit eine Zwangsstörung, PTBS und gelegentlich Depressionen.
Das ist aber meine Geschichte, muss nicht deine sein. Ich kann dir aber fast versichern, dass Adxs alleine, kaum bis nichts an Prozente bringt.
Ja, das kenn ich auch. Meine Pünktlichkeit, das gepflegte Äusseren etc. hat mir mehr als einmal das Genick gebrochen in Bezug auf Rente, Grad der Behinderung usw.
Wie wenig die Leute urteilen, über das, was man sagt und umso auf Äußerlichkeiten gucken.
Wow das ist echt krass… Also das Leben mit ADHS ist auch als Erwachsener nicht immer einfach. Ich kann jetzt nur von mir sprechen. Einfach ist es oft nicht. Aber zu behaupten man würde lügen nur weil da so ein paar Fragen was anderes sagen krass…
Der GdB wird nicht durch summieren gebildet, das stimmt. Aber es zählen durchaus mehrere Erkrankungen. Wie dann letztendlich der GdB daraus bestimmt wird, wissen wohl nur die zuständigen Ärzte und ist sicher sehr individuell. Alleine durch ADHS wird es wohl keinen GdB geben, da muss noch mehr dazukommen.
Ich habe damals auch sehr schlechte Erfahrungen mit Gutachtern gemacht. Laut „Versorgungsmedizinischen Grundsätzen“ hätte alleine meine fortgeschrittene Arthrose in beiden Knien einen GdB von 40 ergeben müssen, wurde aber überhaupt nicht berücksichtigt. Der Gutachter schob das damals auf die Adipositas, was ja durchaus sein mag, aber das ändert ja nichts an der Arthrose, die Ursache dafür sollte doch in dem Fall egal sein. Ich hab mich beim VdK beraten lassen und die haben letztendlich für mich eine Klage vorm Sozialgericht eingereicht. Als der Richter gleich zu Beginn von Amputierten anfing, war klar, das wird auch nichts. Aber zumindest musste das Sozialamt vorliegende Erkrankungen auch berücksichtigen und ich sollte einen Änderungsantrag stellen, mit dem ich dann auf 50 gekommen bin, was mir wegen des Kündigungsschutzes wichtig war. Jetzt überlege ich, erneut einen Änderungsantrag zu stellen, da inzwischen noch einiges dazugekommen ist. Den Plan hatte ich schon vor 2 Jahren und habe damals auch damit angefangen. Tja, angefangen, aber nicht beendet. Wobei mir auch schon Leute davon abgeraten haben, da man auch zurückgestuft werden kann.
Die Versorgungsmedizischen Richtlinien, anhand dessen ein GdB errechnet und bewilligt wird.
Die Sachbearbeiter sortieren das in diesen Kategorien ein und müssen dann anhand der Unterlagen von allen angegeben Ärzten und co. den passenden Grad berechnen.
Die Krux hierbei ist: Ärzte haben in der Regel wenig Ahnung davon und schreiben oftmals irgendwas in ihre Stellungnahmen und Befunde, was weder eindeutig ist, noch oftmals dem Antragsteller wirklich gerecht wird, daher kommt es auch oft dazu, dass Bewilligungen zurecht widersprochen wird.
Den Ämtern trifft oftmals weniger die Schuld, wenn Ärzte und co quasi keinen Plan haben, was die Schreiben.
Ich rate dringend dazu, damit sowas nicht passiert, sich umfassend damit zu beschäftigen, die Ärzte und co umfassend darüber zu informieren und sich unterstützende Beratung von SoVD und was noch sonst existiert, zu rate zu ziehen.
Wie im Screenshot zu sehen ist ab über 25 möglich aufgrund von ADHS einen GdS(Kann gleich verwendet werden wie GdB) von maximal 50 zu bekommen. (Ganz ehrlich? Ist nicht gerechtfertigt.)
Anders sieht es bei ASS aus. Da gibt es keine Altersbeschränkung.
Ich war auch schon mal zu pünktlich , gepflegt etc. und zugleich wurde aber was abgefragt um zu überprüfen ob ich evtl Fake und was schlimmer darstelle.
Also vermutlich wäre dann Unpünktlichkeit und ungepflegt = macht es extra um was zu erschleichen gewesen???
Zugleich hatte sich eine Symptomatik durch Therapie verbessert und weil ich ja keine schlimmen Symptome habe passt die Diagnose ja nicht . ( ging um ne Rückwirkende Erstattung)
Ich war in ambulanter Therapie in Duisburg. Kam immer pünktlich, war gepflegt. Da wollte ich schon den Rentenantrag stellen. Da sagt die Therapeutin mir: Also, dafür sind sie zu zuverlässig, dann müssten sie mal öfter zu spät kommen, oder gar nicht, oder ich müsste sie hier stationär aufnehmen.
Danke für gar nichts.
Die Ärztin dort, die für die Aufnahme unseres Gesundheitszustandes verantwortlich war, hat mich im Schnellverfahren und aus zwei Meter Entfernung untersucht, mir eine körperliche Gesundheit von 100% vermacht und eine Arbeitsfähigkeit von 40 Std. in der Woche im 2 Schicht System mit auf den Weg gegeben.
Als ich die Therapie angefangen habe, habe ich aus dem letzten Loch gepfiffen, AZ deutlich reduziert, suizidgefährdet, hochgradig depressiv.
Ich weiß nicht, wen die da untersucht hat
Das ist echt krass, was Ihr für Erfahrungen gemacht habt. Mir fehlen da echt die Worte … Aber vielleicht ist man ja auch pünktlich, weil einem der Termin wichtig ist. Man kann doch nicht alles darauf reduzieren. Also ich habe bei ADHS nicht um bedingt das Problem, mit zu spät kommen. Leider habe ich ganz andere Probleme, die weitaus schlimmer sind. Also als ich zum ADHS Test gewesen bin, sind alle sehr nett gewesen. Aber vielleicht habe ich in dem Moment nur Glück gehabt.
Hier geht es aber eher um GdB und nicht um die Diagnose, oder? Bei der Diagnosenstellung lief bei mir alles anders ab. Ich empfand der ganze Prozess als sehr professionell und kann wirklich nichts kritisieren.
Es ist nicht meins, bin leider zu ehrlich für sowas.
Das was mich am meisten aufgeregt hat, waren die Tests am Ende. Es war so ein dicker Haufen wie „Krieg und Frieden“, voll mit mega blöde Fangfragen wie „stimmt, dass die Sonne im Süden runtergeht“ oder sowas. Und rate mal, wenn ein Adxsler* da sitzt, ob er/sie nicht spätestens nach fünf Minuten alles nur halb quer liest und völlig verzweifelt irgendwas einkreuzt, nur um schnellst möglich da raus zu gehen? Es waren auch Fragen dabei, die so formuliert waren, dass sogar ein Bio Deutscher sie kaum verstehen würde. Ich wollte aber die Ausländerkeule nicht als Ausrede benutzen.
Der Abschlussbericht war so abwertend geschrieben, dass ich tagelang außer mir vor Wut und Enttäuschung war. Daher habe ich alles beendet, denn meine Zeit und Gesundheit sind mir wichtiger als 5 Tage mehr Urlaub und bisschen Steuer Freibetrag.
Oh ja, diese komischen Fangfragen . Ich saß dann da im Wartezimmer und füllte diese Bögen aus und irgendwann rutschte es mir raus und ich brabbelt laut vor mich hin „ was sind das denn hier für bescheuerte Fragen , will man mich hier verarschen ?“ und plötzlich die Sekretärin: „Das Frage ich mich jedesmal , wenn ich diesen Fragebogen sehe !“
Also es ist ja echt fürchterlich, was ihr alles schon erlebt habt…
Ich habe einen Antrag im Juni gestellt und habe diese Woche den Bescheid über 30GdB mit Gleichstellung im Berufsleben erhalten.
Allerdings ohne Zusatzurlaub und Rentenzuzahlung.
Wenn ich ein Verschlechterungsantrag stellen würde, muss ich zum Gutachten und da sind diese Menschen so unmöglich zu einem? Oder wo genau wird man so schlecht behandelt? Aber sind da wirklich alle so? Von den Gutachtern wird es doch bestimmt viele geben. Da muss es doch auch jemanden geben, die nicht einen so abwertend behandeln.
Natürlich gibt es Gutachter, die einen gut behandeln. Ich habe mir den Gutachter sogar selber gesucht .
Auch wenn meine Begutachtung nicht den Erfolg gebracht hatte den ich wollte und es eben an manchen Stellen komisch war, ist man mit mir gut und freundlich umgegangen und nicht so von oben herab .
Auch das Gutachten an sich war unabhängig zum Ergebnis gut geschrieben. Mein Anwalt riet mir deswegen nicht im Rechtstreit weiter zu gehen , weil ich dann einen Gutachter von der anderen Seite nehmen muss und er sah die Gefahr, dass es nach hinten losgeht .
Meine negativen Beschreibungen sind eine Mischung und deswegen so hervorgeholt weil sie was mit mir gemacht haben und andere Erfahrungen bestätigen.
Leider liest man ja nie was von positiven Erfahrungen, weil es geht dann ja für den jenigen positiv weiter.
Das stimmt, negative Erfahrungen werden, glaube ich, viel eher verbreitet, denn man ist verletzt, regt sich auf und muss sich mitteilen. Einen anderen Gutachter habe ich ca. 5 Minuten gesehen. Die MFA hat die Anamnese gemacht (obwohl die ja eigentlich der wichtigste Teil ist), der Arzt hat dann nur die Gelenke durchgemessen. Das war’s.
da hast du leider recht, aber dann tue ich es jetzt mal.
Der Gutachter, der mich für eine Langzeittherapie beurteilen sollte, war total nett.
und der Gutachter, der mich für die Erwerbsunfähigkeitsrente begutachtet hat, war sehr nett, und sehr verständnisvoll,
Beide Gutachter wurden mir zugeteilt.
Mein Mann konnte sich für seine Kur wegen Rückenproblemen den Gutachter selber aussuchen. Auch der war sehr nett.
Es geht also auch anders.