Hallo,
ich hab seit März 2022 eine positive ADHS Diagnose. Hab mich ausführlichst über Monate mit dem Thema beschäftigt, seit einigen Monaten auch noch mit dem Autismus Spektrum, da ich im Vergleich zu meinen anderen ADHS Familienmitgliedern einige sehr andere Probleme habe.
So oder so leider ich aber viel weniger an den typischen ADHS Symptomen. Motivation ist zwar oft ein grosses Problem, Konzentration dagegen kaum. Was mir wirklich zu schaffen macht ist aber meine ausgeprägte Soziophobie und generell Anxiety was alles mögliche betrifft.
Bevor ich also auf meine konkrete Historie eingehe, im Sinne von TL;DR:
Wie viel Hoffnung darf ich denn überhaupt haben, die Anxiety mit Medikamenten in den Griff zu bekommen?
Ich scheitere leider seit Monaten daran, einen Therapeuten zu finden, gefühlt liegt das aber eher an meiner Anxiety als an den Executiv-Funktionen.
Ich hab schon Medikinet und Ritalin probiert.
Höchste Dosis war bei mir 60mg, aber „Ruhe im Kopf“ hatte ich davon immer noch nicht.
Generell ist Konzentration wie erwähnt ja auch weniger ein Problem, viel mehr zu schaffen macht mir der „Tunnelblick“ und das „Task-Switching“. Theoretischerweise sollten da Stimulanzien ja auch helfen.
Die ganze Einstellungsphase hindurch schrammte die von mir subjektiv empfundene Wirkung immer knapp am Placebo vorbei und hatte meiner Beobachtung nach immer mehr mit den externen Umständen zu tun, bzw. war von mir davon nicht klar zu trennen.
Was bei 60mg aber relativ deutlich war, war das runterkommen Abends: Ein generell flaches bis depressives Gefühl, dass es insgesamt nicht wirklich wert war in meinen Augen, dafür tagsüber vielleicht bisschen mehr gebacken zu kriegen…
Ich bin dann auf den Trichter gekommen, dass die meisten meiner als wirklich störend empfundenen Probleme eigentlich eher auf Anxiety zurückzuführen sind, insbesondere Social Anxiety und daraufhin hat meine Neurologin Bupropion als Alternative vorgeschlagen.
Leider hab ich dann 3 Wochen später eine Urtikaria entwickelt (Nesselsucht), was ich als Nebenwirkung einstufte und erstmal das Bupropion wieder absetzte. Da nach zwei Wochen immer noch keine Besserung bei der Urtikaria festzustellen war, hab ich beschlossen es weiter mit Bupropion zu versuchen. Eine Dermatologin hat mittlerweile bestätigt, dass es vermutlich eher andere Ursachen hat, unter anderem weil ich gut auf Ceterizin anspreche, was bei einer Medikamentenallergie nicht der Fall wäre.
Auch hier ist die Wirkung für mich bei 150mg immer noch kaum als Wirkung wahrnehmbar, ich bilde mir zwar ein, ruhiger zu sein, aber zur Zeit hab ich auch kaum Stress…
Ich bin jetzt auf 300mg gegangen, auch um zu testen, ob die allergische Reaktion vielleicht schlimmer wird und dadurch ein klarer Zusammenhang zu erkennen wäre, wäre aber für andere Erfahrungsberichte dankbar.
Ich hab in einem Monat den nächsten Termin bei meiner Neurologin und würde ihr dann gerne was vorschlagen…