ADHS und starke verlustangst

Hallo Zusammen,

Ich bin 25 und bei mir wurde in der 5 Klasse ADHS festgestellt.

Ich hatte immer wieder Wut Ausbrüche zuhause und bin aggressiv gegenüber meiner Mutter und Schwester geworden und wollte mich nicht zuhause an Regeln halten wollte.

Diese Probleme in der Schule oder mit Freunden gab es nie, außer das ich nicht für die Schule lernen wollte aber dadurch das der Notenschnitt trotzdem immer bei drei war hat es auch keinen gestört. Medikamente habe ich für das ADHS nicht bekommen.

In der 8 Klasse kam dann starke Angst vor Vorträgen in der Schule dazu, ich war dann 4/5 Jahre in der Verhaltenstherapie dort habe ich gelernt meine Wut zu kontrollieren und gegen die Angst zu arbeiten.

In der Ausbildung hatte ich keine Probleme mit dem lernen und hatte nur Einsen geschrieben, auch das aggressive Verhalten in der Familie hat sich gebessert und kommt nur noch selten vor.

Leider habe ich seit dem ich 16/17 bin wieder Ängste entwickelt zum einen die Angst mich in der Öffentlichkeit zu übergeben und extreme verlustängste.

Das belastet stark die Beziehung, wenn mein Freund alleine rausgehen will oder wegfahren möchte bekomme ich starke Gefühlsausbrüche habe Angst und fühle mich ungeliebt und werde dadurch sauer, meckere, fange an zu weinen und habe Selbstm. Gedanken und wurde mich am liebsten in die Psychiatrie einweisen lassen.

Sobald wieder da ist sind die Symptome verschwunden.

Kommen diese verlustängste und starken Symptome durch eine erschwerte Impuls Kontrolle von ADHS und wurde dies durch Medikamente besser werden? Hatte das schonmal jemand mit ADHS

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Starke Verlustängste und Probleme mit der Impulskontrolle habe ich auch, Medikinet wirkt dagegen nicht wirklich, zumindest bei mir.

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Hallo janna,
Deine geschilderte Symptomatik würde ich eher Richtung borderline Störung einordnen.
Hast du dich schonmal in die Richtung einordnen können?
Liebe Grüße und alles gute

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Ja also daran gedacht schon mal, wieder erkennen tue ich mich auch im vielen aber da die Symptome adhs sehr ähnlich sind und das wohl oft verwechselt wird habe ich diesen Gedanken wieder verworfen. Kann man beide Krankheiten gleichzeitig haben?

Soweit ich weiß, ja. Meine ich zumindest gelesen zu haben.

Ich finde das sehr schwierig zu beurteilen so aus der Ferne. Unbehandeltes ADHS kann zu diversen Komorbiditaeten führen. Natürlich kann man aber auch unabhängig vom adhs andere psychische Erkrankungen haben oder entwickeln. Oder man hat zb noch eine zusätzliche ASS, die unentdeckt auch diverse Komorbiditaeten auslösen kann. Ich denke, das Sinnvollste wäre, sich damit an jemanden vom Fach zu wenden :slightly_smiling_face:

Man kann durchaus beide Erkrankungen gleichzeitig haben… was war denn damals in der Jugend bei dir führend? Die Wutausbrüche oder konzentrationsstörung?

Also diagnostiziert wurde es glaube ich mit 10 oder 11 und die Wutausbrüche/stimmungsschwankungen waren der Auslöser zum Arzt zu gehen. Gelernt habe ich auch nicht gerne, meine Noten waren in der Grundschule immer zwischen 2-3 aber konzentrazionsschwierigkeiten habe ich selber nicht in Erinnerung, auch länger still sitzen konnte ich immer gut.

Während meiner Ausbildung hatte ich dann auch keine Probleme mich hinzusetzen und zu lernen und die Noten waren auch immer gut.

Also geblieben sind quasi nur die Stimmungsschwankungen, obwohl das auch nur in bestimmten Situationen auftritt wie wenn ich das Gefühl habe verlassen zu werden oder ich mich unverstanden fühle ansonsten kann ich mit gut kontrollieren aber in solchen Momenten klappt das leider sehr schlecht

Wie du das schilderst auch in deiner Jugend, klingt es eher für mich nach einer Borderline Störung aber natürlich ist das jetzt nur eine Idee aus der Ferne. Ich würde es fachärztlich abklären, die borderlien störung ist mit spezifischer Therapie sehr gut zu behandeln, gerade was deine geschilderte Problematik abgeht!

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Ok ja das werde ich mal machen, reicht dafür ein normaler Psychotherapeut aus oder muss ich dafür zum Psychiater gehen? und sollte es das nicht sein muss man dann im erwachsenen Alter das adhs neu diagnostizieren?

Natürlich können einem, wenn man liest was Du schreibst, Gedanken in Richtung BPS kommen.
Das ganze scheint ja doch schon recht extrem zu sein.

Ob dem so ist können wir natürlich nicht sagen. Es scheint auf jeden Fall mehr zu sein, als nur ADHS.
Vor allem bei Erwachsenen ist ja in der Regel nicht nur ADHS vorhanden.
Da solltest Du unbedingt zu einer Fachperson damit gehen.
Ich habe selber keinerlei Erfahrung ob ein jeder Psychotherapeute BPS diagnostiziert, es sollte aber jeder Therapeut im Laufe seiner Ausbildung/Karriere damit in Berührung gekommen sein. Eine spezifische Psychotherapie mag wieder etwas anderes sein.
Wir wissen ja nicht ob es sich um eine komorbide BPS zu Deinem ADHS handelt oder nicht und auch andere mögliche Ursachen müssen da natürlich Differentialdiagnostisch abgeklärt werden.
Im Zweifelsfall frag einfach am Telefon nach. (Ich weiß so Psychotherapeuten sind in der Regel nur zu den ungutesten Zeiten telefonisch erreichbar)