ADHS und Tagträumen

Hallo!

Mich würde interessieren, ob einige von euch auch besonders intensiv tagträumen und inwiefern ihr das mit dem adhs in Zusammenhang bringt?

Im Detail: ich Tagträume quasi mit Skript also immer circa das gleiche (phasenweise ändern sich die Inhalte natürlich schon) etwa vor dem einschlafen oder auch so zur Entspannung zwischen durch mal. Dabei ist mir aufgefallen, dass es mir hilft meine Gedanken zu bündeln, damit sie nicht so hin und her springen und ich mich deswegen besser entspannen kann und dann z.b. eben auch noch einschlafen. Ich dachte lange, das mache nur ich, aber ist das vielleicht gar nicht untypisch für adhs?

Das ist sehr typisch für ADHS. Vor allem für die Hypos.

Habe ich auch.

Ich hatte es als Kind so extrem - das ich in der Schule nichts mehr mitbekommen habe.

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Finde das so interessant, also wie dieses Tagträumen konkret abläuft. Bei mir ist es so: je stressiger und voller der Alltag, desto mehr brauche ich das. Also, dass ich mir ganz bewusst denke, ich darf jetzt 15 Minuten träumen. Und das ist inhaltlich nicht wahnsinnig aufregend, gerade so komplex, dass ich dran bleibe und so monoton und immer gleich, dass es mich entspannt. Nur wenn es wirklich richtig stressig läuft im echten Leben komm ich nicht rein ins Tagträumen oder wenn es grad richtig gut läuft, dann brauch ich es nicht so…

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Ist wirklich ein interessantes Thema. Ich habe mich da noch nie so richtig mit beschäftigt - obwohl es so viel Raum in meinem Leben einnimmt.

Gibt auch einen älteren Thread dazu:

Danke! Habe mich gleich reingelesen :slight_smile:

Sorry, aber das ist so nicht korrekt. Die beiden Artikel erwähnen ADxS noch nicht einmal und die Experten rätseln noch, ob es sich um ein eigenständiges Störungsbild handelt.

Ja, das stimmt! Hat mich auch nochmal beschäftigt.

Hier wird es auch deutlich differenziert.

Ja, das war mir bewusst, dass malaptives Tagträumen prinzipiell ein eigenes störungsbild ist. Es ist ja immer alles ein Spektrum, aber ich würde das Tagträumen bei mir auch als bewusstes und gezielt eingesetztes Tool sehen, aber eben mit dem Ziel, die herumwandernden, vielen Gedanken zu bündeln und dann z.b. etwa entspannter einschlafen zu können oder zwischendurch kurz zu entspannen. Es ist nicht so, (wie beim malaptiven Tagträumen?), dass ich nichts mehr um mich herum wahrnehme oder es stundenlang andauert. Deswegen hab ich mich eben gefragt, ob es anderen mit adhs auch so geht, dass sie so bewusst Tagträumen. Ich dachte einfach so viele Jahre, das macht niemand, deswegen würde es mich so interessieren, wie andere das wahrnehmen :slight_smile:

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Ist alles gut, ich wollte nur Justines Aussage, malaptives Tagträumen sei typisch für ADHS korrigieren.

Ich hatte es auch.

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Hallöchen,

das ist seht typisch und kann ich für mich auch bestätigen. Was ich sagen kann ist, dass es für mich einen Unterschied gibt zwischen Grübeln und Tagträumen.

Grübeln geht in die Richtung, dass du dir über alle Gespräche / Interaktionen vom Tag im Nachhinein Gedanken machst. „Hätte ich was anderes sagen sollen?“ , „Das nächste mal sage ich das so…“ usw. Das hat sich dann alles verselbstständigt. Grund dafür bei mir eher das geringe Selbstbewusstsein, nicht für sich Einstehen können, keine Grenzen setzen können.

Das Tagträumen geht bei mir eher so in die Richtung ich bin unterfordert und unterstimuliert und muss meinem Gehirn irgendeine Aufgabe geben.

Das Grübeln habe ich mittlerweile ganz gut im Griff. Hauptsächlich durch Psychotherapie. Einen gewissen Hang dazu werde ich immer haben. Da bin ich einfach zu sensibel. Muss viele Dinge einfach länger und intensiver verarbeiten.

Das Tagträumen hat sich bei mir ganz gut durch die Medikamente gelöst. Auch hier wird aber immer ein Gang dazu bleiben :slight_smile:

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Worauf stützt du deine Behauptung, dass malaptives Tagträumen typisch für ADHS ist?

Typisch würde heißen, dass nahezu jeder ADHSler malaptives Tagträumer wäre. Dem ist aber wohl nicht so.

Ja, genau. Ich dachte nämlich auch, das es „typisch“ für den unaufmerksamen Typ wäre.

Weil es heißt „unaufmerksam, verträumt usw“ - „verträumt“ dachte ich, wären die Tagträume, so wie ich sie hatte.

Aber ich weiß es ja gar nicht.

Dann war meine Wortwahl wohl missverständlich . Ich dachte da mehr an das Gedankenkreisen und Grübeln. Das habe ich als „Tagträumen“ verstanden. „Gedanken hin und her springen …“ heißt es oben. Bin ich da ganz falsch?

Ich wurde dadurch oft als „Tagträumer“ bezeichnet. Das Wort „maladaptiv“ habe ich nicht benutzt und auch im Startbeitrag nicht gefunden. Auf den Startbeitrag beziehe ich mich, nicht auf den Rest.

Und für mich „typisch“ weil ich hier viele Beiträge lese und meine eigene Erfahrungen gemacht habe. Zum Thema Gedankenchaos.

Worauf stützt du deine Behauptung dass dem wohl nicht so ist?