Habt ihr Tips, wie wir unseren Sohn helfen können bzgl. seiner Vergesslichkeit bzw. Zerstreutheit?
Wir haben vorallem in der Schule das Problem, dass er regelmäßig seine Bücher oder Hefte vergisst oder vertauscht und dadurch seine Hausaufgaben nicht machen kann.
Das wiederum führt zu Hause zu einen riesen Drama, da er dann in Tränen ausbricht, wütend und total verzweifelt wird. Er macht sich unheimlich großen Druck bzgl der Hausaufgaben, da er (vermute ich) der Lehrerin gefallen will und vorallem unbedingt die Hausaufgaben Urkunde bekommen will (er hat als Einziger noch gar keine).
Das Ganze hängt mit Sicherheit auch mit dem mobbingbedingten Schulwechsel und seiner vorherigen, empathilosen Lehrerin zusammen.
Von uns bekam er noch nie Druck in Sachen Noten oder Hausaufgaben.
Seine letzte Lehrerin allerdings reduzierte ihn auf seine Leistung. Anerkennung gab es nur, wenn er funktionierte (und das bei einer vorliegenden Legasthenie und Dyskalkulie war schon hart).
Seine neue Lehrerin ist da ganz anders, aber trotzdem bekommt er verständlicherweise die Gedankenstruktur nicht ganz weg.
Daher würden wir ihm unheimlich gerne helfen und unterstützen, aber in der Schule können wir ihm ja schlecht den Schulranzen packen…
Bei der Lehrerin haben wir die Thematik schon öfters angesprochen, aber ich glaube, sie braucht konkrete Lösungsvorschläge, sonst wird das nix
Könnte die Lehrerin vielleicht jeweils eine kleine Notiz an die Tafel machen, was heute alles eingepackt werden muss? Oder er könnte beim gehen kurz bei der Lehrerin vorbei und seine Schultasche zeigen, und sie würde ihn dann drauf aufmerksam machen, falls noch etwas fehlt?
Unser Sohn (9) hat vor der Medikation ALLES verlegt/vergessen: Jacke, Turnsack, Lunchbox, Trinkflasche, Fahrradhelm etc etc etc… Jetzt mit den Medis gehts viiiiiel besser. Für die Hausaufgaben vergisst er auch ab und zu etwas, manchmal bin ich aber nicht sicher ob ers extra nicht mitnimmt?
Also damit ich das richtig verstehe - es gibt einen Spind oder eine andere Stelle in der Schule, wo die Schüler ihre Hefte aufbewahren können und nicht mit nach Hause nehmen. Aber um eine bestimmte Hausaufgabe zu machen, muss ein bestimmtes Heft mit nach Hause genommen werden.
Na gut, das setzt reflektiertes, planendes Handeln voraus. Man muss nicht nur notieren, worin die Aufgabe besteht, sondern auch die Ausrüstung dafür einpacken. Und das bevor man die Aufgabe beginnt, denn zu Hause kommt man ja nicht mehr an das Heft, wenn es in der Schule liegt.
Tja. So ein Spind in der Schule (wir hatten so etwas früher nicht, ich sehe das immer nur in amerikanischen Filmen) ist also praktisch, aber für ADHS-ler wie uns eine zusätzliche Möglichkeit, über seine Verpeiltheit zu stolpern.
Mit der Notiz wäre vielleicht eine Idee. In die Tasche schauen, fände ich schwierig. Er bekommt sowieso schon oft das Gefühl, er sei „komisch“. Wenn die Lehrerin bei ihm dann als einzigen den Ranzen kontrolliert, ist das glaub ich eher kontraproduktiv
Mit den Medis sehe ich zur Zeit was die Vergesslichkeit angeht keine Verbesserung. Vorallem, wenn der Tag anstrengend war und er sich stark konzentrieren muss, verwechselt er oft Bücher oder vergisst diese in der Schule. Für mich natürlich auch ganz verständlich.
Habe schon überlegt einfach alle Bücher und Hefte nochmal für zu Hause zu kaufen
Bücher und Hefte habe ich sogar schon farbig eingeschlagen, damit er wenigstens die Fächer auseinander hält. Aber mittlerweile funktioniert das auch nicht mehr. So langsam gehen mir die Ideen aus
Also die Unterlagen und Bücher sollen die Kinder in der Schule lassen. Spind wäre da vielleicht noch besser, da wir dann vielleicht noch nach der Schule im Notfall dran kämen (er hat keine OGS).
Ich hatte ihm auch schon vorgeschlagen, er solle einfach alles jeden Tag mit nach Hause nehmen, dann verwechselt oder vergisst er auch nichts. Aber er sagt dann immer: Das dürfen wir nicht. Die Lehrerin erlaubt das nicht Vielleicht ist ihm das dann auch zu schwer im Rucksack, aber er ist auch absoluter Regelverfechter und alles darf nur so gemacht werden, wie die Lehrer es sagen Keine Ahnung von wem er das hat
Besprich das mit der Lehrerin. Wir haben es so gemacht und unser Kind hat dann keine Hefte oder Bücher mehr in der Schule gelassen.
Bücher vergessen war aber auch kein ADHS-Problem - das kam bei allen Kindern regelmäßig vor.
Es gab auch einen (von mir aus Gründen boykottierten) WhatsApp-Elternchat, in dem es gefühlt jeden Nachmittag ausschließlich um „Hat wer das Deutsch-/Mathe-/whatever-Buch/-Heft zu Hause?“ oder „Zu wann war die XY-Hausaufgabe???“ ging. Irgendein Kind hatte das Buch/Heft zu Hause und die Seite wurde dann im Chat reingestellt.
Es gab auch Eltern, die einen zweiten Büchersatz für zu Hause gekauft haben.
Hallo,
wir haben alle Bücher als E-Book zusätzlich. Ist eine Online Lizenz, die man beim Verlag kaufen kann. Damit sind alle Schulbücher immer online verfügbar wenn was verbummelt wurde. Die Lizenzen kosten auch nur den Bruchteil eines Schulbuches.
Dann die Lehrer fragen, ob ihr von Heft auf Ordner umsteigen dürft. Wenn dann was in der Schule liegen bleibt, kann man einen Zettel nehmen und hinterher einfach abheften.
Frag mal die Lehrerin, ob die Arbeitsblätter irgendwo in einer Cloud oder so was abgelegt werden können, auf die ihr Zugriff habt.
Das waren so unsere Strategien als wir die gleichen Baustellen hatten.
