Liebes Forum! Ich habe jetzt seit 4 Wochen ein Methylphenidat-Präparat und merke (bzw. mein Umfeld merkt), dass ich deutlich strukturierter und planvoller bin im Alltag. Das finde ich wirklich super! Was leider aber nach wie vor (und vor allem aktuell, da mein Anspannungs- und Stresslevel extrem hoch ist) wieder mal problematisch ist, sind meine extremen Wutausbrüche, die ich seit der Kindheit schon nicht in den Griff bekomme. Davon konnten und können leider auch aktuell mit dem Medikament mehrere pro Tag auftreten. Meistens natürlich dann, wenn ich ohnehin gestresst bin. Ich habe schon gemerkt, dass das Methylphenidat leicht stabilisierend wirkte und meine ‚mood swings‘ nicht so unmittelbar durchkamen … gegen das Wutgefühl kommt es aber nicht an. (Ich muss mal kurz klarstellen, dass meine Wut zwar asozial rüberkommen kann, ich aber meist 2 sek. später wieder total reflektiert bin und mir alles furchtbar leid tut; außerdem habe ich noch nie andere Menschen verletzt; meist richtet sich die Wut gegen mich selbst und wenn’s komplett gar ist, leider auch in Form von autoaggressivem Verhalten)
Mir wurde ja ein recht hohes Aggressivitäts- und Psychotizismuslevel in der Anamnese durch meine Psychologin attestiert & ja, im Gespräch war damals auch eine emotional-instabile PS (Borderline), wogegen ich mich aber mit Händen und Füßen gesträubt habe. Mittlerweile weiß ich nicht, ob das nicht vielleicht ein bisschen dumm von mir war … aber ich dachte halt Anspannung und Wut kommt sicher auch vom Adhs. Ich hatte halt zu meiner Psychologin gesagt, „in Borderline erkenne ich mich nicht“ - was auch irgendwie stimmt, weil ich mich jetzt nicht ritze, promiskuitiv verhalte, niemals anderen schaden würde & ich mir zumindest meiner grundlegenden Werte und Persönlichkeitseigenschaften (zumindest meist) bewusst bin. Bindungsfähig bin ich eigtl. auch … zumindest aber nicht schwerst beeinträchtigt. Und ich raste ja zB auch nie in öffentlichen Situationen mordsmäßig aus …
Wie sind denn eure Erfahrungen mit dem Thema Wut? Habt ihr da auch Probleme? Und kommen diese Anfälle eher „grundlos“ oder gibt es bei euch einen Auslöser?
Und wie sieht es allgemein aus mit Adhs und BPS als Komorbidität. Wie kann man das abgrenzen?
By the way: Verlustangst, Anspannung bei Alleinsein, emotionale Abhängigkeit/ Überanpassung etc.pp. kenne ich auch zu gut. Ich dachte nur lange, dass es vermutlich mit einer Beziehung von vor 2 Jahren zusammenhing, die ich als traumatisierend erlebt habe.
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Ich danke euch schon mal - lg Chaosqueen