ADHS verständlich machen

Das erklärt einiges. Letzte Woche Freitag musste ich während meiner mpu ein konzentrationstest machen. Ich habe 15min gebraucht und alle die vor mir drin waren, waren zwischen 30 und 45 Minuten in diesem Raum.
Als ich der Frau gesagt habe, dass ich fertig sei, hat sie mir nicht geglaubt.

Ich kann solche Situationen leider auch nicht simulieren. Ich komme mir dabei ziemlich dämlich vor und sodass alles sehr unnatürlich auf mich einwirkt. Hat ein Fremdkörper artiges Gefühl, so eine Situation zu simulieren

Exakt so geht es mir auch!
Konnte deshalb auch früher nie an Theater-Projekten teilnehmen, weil das Proben für mich unertäglich war.

Es ist manchmal so schwierig. Es ist ein normaler Arbeitstag, für viele kein Problem. Für mich ist so, das ich morgens schon in Anspannung anfange und hoffe alles heute zu schaffen und gut und am besten ohne peinliche Fehler hinzubekommen.
Das alles, das ständige sich anstrengen müssen, die viele eindrücke- bei mir heißt es schon - die ist immer und überall und bekommt alles mit…
Ich liebe meine Arbeit und denke ich habe da auch einen Hyperfokus.
Aber… dann kommt der Feierabend und ich möchte meinen Kindern genauso viel Energie entgegen bringen für sie da sein… aber es geht nicht mehr viel. Alles nur noch in Kampf Modus… weil unbemerkt die arbeit sämtliche Energie Reserven aufgebraucht hat.
Auch Dinge die mir dringend gut tun würden wie zum Sport gehen um mich wieder ausgeglichen zu fühlen schaffe ich nicht mehr und wen dann nur im Kampf.

Tja und dann tausend Ideen, die mich mit Freude erfüllen in meinem Kopf… aber dann… wird so gut wie nichts umgesetzt weil dafür keine Kraft mehr da ist.

Kennt ihr das auch?

Ja, das kenne ich nur allzu gut.
Zum Glück habe ich keine Familie und habe nach der Arbeit meine Ruhe und Zeit für den nächsten Arbeitstag zu regenerieren.
Wäre das nicht so, wäre ich wohl schon nicht mehr. Das würde ich kräftemässig gar nicht schaffen und bewundere jeden, der das noch schafft.

@Angsthase1988

ja kenne ich auch alles so … Ich habe keine Familien und auch noch meine Stunden reduziert damit es alles etwas einfacher ist.

Ja @Angsthase1988 dann bist du auf dem besten Weg, auszubrennen…

… dein Geburtsjahr (ist es das?) sagt schon an, dass es vielleicht gar nicht mehr soo lange dauern wird… in den ADHS Foren keine Seltenheit, dass man dann mit 40 bis 50+ den Gau erlebt…

Bist du diagnostiziert, nimmst du Medikamente?

Es gibt auch leider immer noch ziemlich viele Ärzte, die nicht wissen, dass es bei ADHS dann i. d. R. nicht der Depressions-Burnout ist…

Jo, das erinnert mich auch sehr an mich selbst. Und ich brauchte nach dem ersten auch noch einen zweiten Klinikaufenthalts, um endlich zu begreifen, was wirklich los ist und worauf es ankommt.

Das mit der Familie ist mMn übrigens ein zusätzlicher Risikofaktor, denn sie powert neben der Arbeit nicht nur zusätzlich aus, sondern es nagt auch noch das schlechte Gewissen, wenn man nach getaner Arbeit einfach keine Kraft mehr hat, sich ihr angemessen zu widmen.

Ich kann dir nur wünschen, dass du schnell eine wirksame Medikation findest, denn ansonsten befürchte ich da auch die Option Burnout…

@Angsthase1988 Gäbe es für dich nicht die Möglichkeit, die Arbeitsstunden zu reduzieren?
Deine Familie hat am Ende auch nichts gewonnen, wenn du in 1-2 Jahren vielleicht ausgebrannt in der Ecke liegst :?
Du musst glaube ich unbedingt damit anfangen, an dich selbst zu denken! Das habe ich leider erst begriffen, als mir der Körper irgendwann [size=85]plopp[/size] den Stecker gezogen hat… und es war kein leichter Weg, da wieder raus zu kommen… :fischglas

Bis dahin habe ich ‚Burnout‘ für eine Modeausrede gehalten, für Leute, die sich einfach mal ‚zusammenreißen‘ müssten… :roll:

:knuddel vielen lieben Dank für die Nachrichten.

Ihr habt durchaus recht. Ich habe vor Jahren eine Behandlung abgebrochen, mit Mph ich habe es nicht so gut vertragen.
Und habe nun Elvanse verschrieben bekommen. Das blöde ist, ich habe solche furchtbare Angst davon komisch zu sein auf arbeit, angst nicht schlafen zu können (muss ja morgens für sein) habe ohnehin schon mehr die schlafstörungen und vor allem ständig Angst vor den Nebenwirkungen.
Ich glaube ich habe durch die ständigen Probleme auch nega die Angsterkrankung entwickelt.

Des weiteren habt ihr absolut recht. Ich mache mir solche Vorwürfe nicht wie alle anderen nach arbeit oder noch schlimmer wen ich spätschicht habe meinen Haushalt und für meine kinder alles so zu machen wie ich es gern möchte. Ich schaffe es einfach nicht und wen doch ist das nur ein Kampf. Ich habe solche vielen Ideen aber die kraft es auszuführen habe ich nicht.
Wenn ich weis ich muss noch in die spät Schicht habe ich jedesmal Angst morgens zuviel zu machen bzw geht gar nichts aus Angst mittags es auf arbeit nicht mehr auf die reihe zu bekommen.

Ja ich bin 32. Und momentan wirklich verzweifelt. Die flüchtigkeitsfehler - hat man mir vorgeworfen mache ich mit absicht- mein Chef.
Er ist stinksauer und findet es respektlos weil ich jedesmal in beim Sprechen unterbreche obwohl ich verzweifelt versuche das mir genau das nicht mehr passiert.
Ich habe auf arbeit etwas wie ein Hyperfokus so das ich die meisten sachen soweit hinbekomme, aber solche Sachen wie oben beschrieben machen dann alles kaputt. Fehler die nicht passieren dürften

Und jetzt lasse ich nicht mal zu, dass das Medikament mir hilft weil ich zuviel Ängste habe. Wegen dem Herz. Das Gefühl das ich mich völlig anders fühle…damit.

Ich habe es nun auf zwische 5- 10 mg runter gefahren und bin am überlegen es abzusetzen. Weil ich Angst habe…

Wisst ihr Rat? :cry:

Vielleicht ein angstlösendes Medikament?

Liebe Angsthäsin!

Erstmal hast du wahrscheinlich recht damit, dass du eine Angststörung entwickelt hast. Die solltest du dringend behandeln lassen, sonst wirst du deine ADHS-Medikation garantiert wieder abbrechen und du kommst noch mehr in diese Spirale hinein.

Und andererseits solltest du versuchen, deine ganzen Ideen zugunsten deiner Alltagsbewältigung erstmal zu ignorieren bis du mit Hilfe der Medikation einen für dich gangbaren Weg gefunden hast, Job, Familie und deine Kreativität in Einklang zu bringen.

Nimm dir nach und nach jeweils eine „Baustelle“ vor. Und fang mit dem Fundament an, sonst bricht dir ständig alles wieder zusammen und du kommst aus dem Frust und der Verzweiflung gar nicht mehr raus.

Wir müssen irgendwann einsehen, dass wir anders ticken. Dieser Realität muss man sich irgendwann stellen. Je früher, desto besser! Ignoranz führt leider auf dem direkten Weg in den Burnout.

Angst essen Seele auf…

Mach doch mal nen Termin beim Doc und sprich ihn darauf an !
Akuthilfe: CBD-Öl (2-3 Tropfen) hilft wohl manchen Angstpatienten, ihre Anxiolytica zu reduzieren…
Trimipramin (verschreibungspflichtig) könnte auch helfen und ist recht mild…

Alles Gute

Hallo @Angsthase1988 , du könntest in deinem Urlaub versuchen, die richtige Dosierung zu finden. Wenn du Glück hast, könntest du innerhalb von ein/zwei Wochen deine Wohlfühldosis finden.

Dein Chef verstehe ich nicht. Aus welchem Grund würdest du Fehler mit Absicht machen, es ergibt keinen Sinn. Na ja, Leute gibt’s.
:winken

HuHU @Angsthase1988

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