Danke, @Nono. Vielleicht wird es für Deinen Sohn bei einem so kundigen, aufmerksamen Umfeld auch „nur eine Herausforderung“ und kein Hindernis.
Du hattest hier ja mal die Karl-Popper-Schule erwähnt. Das hat mich gestern an Dich denken lassen, denn ich bin „in der Folge des von Dir verlinkten Beitrags“ (warum, muss ich ja in diesem Forum nicht erklären…) noch hierauf gestoßen
https://www.hochbegabtenhilfe.de/adhs-und-hochbegabung/
und mit dem Schlüssel „reaktives ADS“ dann noch auf einen weiteren Buchbeitrag dieser Autoren (der auch hier steht im Wesentlichen: <LINK_TEXT text=„https://www.hochbegabtenhilfe.de/einige … merkungen/“>https://www.hochbegabtenhilfe.de/einige_notwendige_anmerkungen/</LINK_TEXT>). Dort finden sich die (für mich) Hammersätze „Wenn sich hochbegabte Kinder verweigern, dann nehmen sie Konsequenzen auf sich, die in keiner vernünftigen Beziehung zum Geforderten stehen. Das Kind ist verstockt und bereit, seine Zukunft anzuhalten.“
Und am Ende dieses Link-Kaninchenlochs habe ich zufällig Teile meiner Selbstachtung wiedergefunden. Als Geschenk verpackt. Lag da so rum. Mir scheint nämlich Prokrastination große Parallelen aufzuweisen zu so einer kindlichen Verweigerung: wenn/weil der mögliche Dopamingewinn einer anstehenden Aufgabe noch nicht richtig vermittelt wurde.
Bzw. eben als Erwachsener, der auch nicht mehr wie ein Kind behandelt werden will (LG an @Nachoman; I feel you): weil der Dopamingewinn noch nicht für sich selbst erschlossen wurde.
Das würde auch erklären, warum man vor der eigenen Verweigerung steht und sich selbst nicht mehr versteht: Es steht „in keiner vernünftigen Beziehung zum Geforderten“ [dreimal steht, ich weiß, immerhin: still standing…]. Man hält die Zukunft an … und tut es trotzdem (bzw: tut es nicht/geht es nicht an).
Wie auch immer. In dem Buchbeitrag wurde dann auch irgendwo Hüther erwähnt, und so erstarkt bin ich dann doch noch nicht wieder. Ich wollte auch @UlBre nicht mitten in der Nacht stören, um neurobiologisch mehr über „reaktives ADS“ zu erfahren, aber … es hat mich für den Moment viel gelehrt über ein förderliches Umfeld (und sei es nur für das innere Kind) im Gegensatz zum perfekten Sturm und Teufelskreis, dem man wohl auch mit Ü40 begegnen kann. Und wie man aus letzterem wieder ersteres schaffen kann. Und wenn die Strategie da raus gleich ist, spielt es zunächst vielleicht gar keine Rolle, ob „ADS und HB“ oder „reaktives ADS infolge von HB“ usw. Ich werde jedenfalls mal versuchen, in Prokrastinationssituationen nicht mehr die „innere Nörgelmutter“ für das „innere Verweigererkind“ zu sein, sondern mehr Verständnis für die dopaminergen Herausforderungen mitzubringen, welche Ursache oder Ursachenkombination sie auch immer haben.
Zurück zum Glück: Vor allem in diesem 2. erwähnten Beitrag: <LINK_TEXT text=„https://www.hochbegabtenhilfe.de/einige … merkungen/“>https://www.hochbegabtenhilfe.de/einige_notwendige_anmerkungen/</LINK_TEXT> steht so viel Weises, m.E., was man als Bindungs- und Bezugsperson richtig oder falsch machen kann… (siehe dort: „1. These“). Und ich glaube, gerade Du wirst davon sehr, sehr viel richtig machen.