Hallo liebes Forum,
ich möchte im Rahmen meiner Abschlussarbeit meiner Uni mich mit anderen Gleichgesinnten austauschen. Vielleicht erstmal zu mir als Person: Ich bin 23 und wurde letztes Jahr September mit ADS diagnostiziert. So richtig den Höhepunkt hatten meine Symptomatik sowie Probleme mitten in der Uni, als es darum ging, vollständig alles selbst zu organisieren. Davor kam es mir nicht einmal in den Sinn, AD(H)S in Bezug zu mir zu setzen, teils, weil das Thema damals noch sehr tabuisiert war und noch lang nicht so groß und durch die Stigmata eines Zappelphilipps, was auf mich nie zutraf, weil durch ADS das Chaos eher im Kopf stattfindet. Da ist es nur verständlich, wenn es dich erst im Studium einholt, wenn Strukturen plötzlich nicht mehr vorgegeben werden, sondern du sie selbstständig aufstellen musst.
Wie erging es euch damit? Wurde bei euch die ADS auch erst spät diagnostiziert oder bereits im Kindesalter? Wie erging es euch vor/nach der Diagnose? Habt ihr ebenfalls stark unter dem Stereotyp gelitten, dass eure Symptome als Merkmale eines typischen Mädchens, ruhig, verträumt, schüchtern, abgestempelt wurden? Wie steht ihr zu den Stereotypen im Bezug auf ADS bei Mädchen/Frauen? Und zu guter letzt, was kann man eurer Meinung nach machen, beziehungsweise was bräuchtet ihr von der Gesellschaft/System, um besser zurechtzukommen? Sodass neurodivergente Menschen besser inkludiert werden und nicht von klein auf die Verantwortung zu bekommen, nach langem Leidensweg selbst auf die Antwort zu kommen?
Ich finde nämlich, dass man sehr wohl bereits früh handeln könnte, um einfach den Leidensweg, den viele Spätdiagnostizierte hinter sich gebracht haben, bei Kindern minimieren kann!
Ich freue mich auf einen intensiven, ausführlichen Austausch!
Liebe Grüße
Fussili