Das war jetzt von mir aber ironisch gemeint. In Bezug und Anschluss auf dein Kommentar. War das nicht zu erkennen!? Oder verstehe ich jetzt deinen Humor nicht. Bin gerade unsicher…
Doch, keine Sorge. Danke Dir. Ich hoffte, ich habe durch das Herz an Deiner Antwort signalisiert, dass es „richtig“ ankam. Ist aber ja auch gar keine Frage von Meinungen und Seiten. Wir wollen uns ja alle helfen. Anderen noch mehr als uns selbst wohl, blöderweise.
Ich bin eher von der Gesamtsituation und mir selbst genervt.
Vielleicht auch gerade im Rückblick und aus der heutigen, etwas besseren Stabilität heraus, geschockt, wie „folgerichtig“ man sich mit dieser Disposition in so ein „Dilemma unter Druck“ reiten kann.
Und wie schwer es ist, sich gegenseitig rauszuhelfen. Und sich selbst.
Vorsorglich: Auch zum Sport gehe ich ironiefrei. Aber es ist eben selbst heute genau das: Wenn ich nicht gehe, ist es eine neue Quelle erfahrener Selbstunwirksamkeit. Mit Risiko von „selbst schuld, wenn Du nicht hingehst“.
Diese 80% machen mir ja gar nichts aus. Es war schon ok, dass ich die Erkenntnis hatte, dass das kreative entwerfen eben so gut wie nicht vorkommt. Ich würde auch mein ganzes Leben diese 80 % machen aber das Problem ist, ich kann es nicht gut machen. Solche Sachen fallen mir extrem schwer.
Welcher Sport hilft dir zum Beispiel?
Mir hat immer sehr Ausdauersport sehr geholfen, ob 1 std auf dem Crosstrainer, Kurse wie Bodypump etc. und dann 3 bis 5 mal die Woche je nach Energie die ich zu viel hatte gerne auch kombiniert das ichc2 bis 3 std am Stück mich auspowern konnte, da das H in ADHS sehr stark ausgeprägt war und ich sonst gar nicht herunter kam.
Effekte konstant nicht nur für kurze Zeit kamen nach 2 bis 3 Wochen
Lies dich doch mal in Phenylalanin rein. Das gibt es frei verkäuflich als Nahrungsergänzungsmittel und ist die Vorstufe von Noradrenalin und Dopamin.
Des weiteren KÖNNTE auch Phosphatidylserin was sein
NA und DA, die im Körper gebildet werden, kommen nicht durch die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn, nutzen also nichts.
Daher muss das Phenylalanin durch die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn um erst dort zu NE und DA zu werden.
An der Blut-Hirn-Schranke konkurriert Phenylalanin aber mit anderen Aminosäuren um denselben Aufnahmetransporter. Das, was mehr an Phenylalanin durch geht, geht an anderen dann weniger durch.
Sprich: es ist ziemliches Lotto, ob das was hilft oder schadet…
das mag sein, der vorliegende Fall hört sich aber dringend an und es mag einen Versuch wert sein.
Es schien mir zumindest geholfen zu haben in der Zeit bis zu meiner Diagnose, schließe aber Placebo nicht aus. Wobei der Placebo Effekt besser ist als gar kein Effekt
Nikotinspray gibt’s auch noch.
Oder über die TeleClinic App ein Rezept für Bupropion besorgen
Huhu, nun weiß ich nicht, ob ich nicht schon zu spät bin, aber dennoch möchte ich dir antworten. Bei mir war es auf der Arbeit so, dass alles, was ich abgeliefert hab, zerrissen wurde (gerade eine ältere Kollegin hat sich voll auf mich eingeschossen), das hat den eh schon konstant hohen Stresslevel verschlimmert. Da ich nicht wusste, was ich tun soll, war ich ehrlich zu meiner Chefin. Zuerst war die Situation noch angespannter, dann hat sie mich einige Tage später angerufen (wir sitzen nicht im selben Gebäude) und mir mitgeteilt, sie habe sich Gedanken gemacht. Nun habe ich immerhin ein eigenes Büro, in dem ich die Türen schließen kann, wenn draußen Rambazamba ist.
Was mir extrem hilft, sind Handarbeiten, etwas, auf das ich beinahe bewusst einen Hyperfokus legen kann. Das erdet mich, lässt die Gedanken mal zur Ruhe kommen, vor allem wenn nebenbei eine bekannte Serie/ Hörbuch/Musik/Film läuft. Und wenn das nicht reicht, habe ich eine Umhängetasche, in der die Wolle ist und ich marschiere beim Häkeln durch die Wohnung. Klingt jetzt, wo ich das nochmal durchlese, todesseltsam. Mir hilft es aber.
Wichtig ist bei mir (und bei meinem Bruder, der ebenfalls ADHSler ist auch) Ausgleich zum (teilweise selbstgemachten) Stress. Das kann alles sein, das guttut.
Da ich hier nur von meinen Erfahrungen schreiben kann, liste ich einmal auf, was mir hilft.
Handarbeiten
Zeit mit meinen Tieren verbringen/Reiten gehen
Am Wochenende einen (nicht zu umfangreichen, weil zum Scheitern verurteilt) Plan für die kommende Woche aufstellen.
Gefühle rauslassen in der Form, die gerade am besten hilft, zum Beispiel schreiben.
An antrainierten Schlafrhythmus halten.
Aus verschiedenen Depressionsgruppen und mit meiner derzeitigen Therapeutin habe ich mir zudem angewöhnt, tolle Dinge, die ich geschafft habe, aufzuschreiben, kurz und bündig. Wenn dann alles wieder bescheiden ist und ich mich selbst zerfleische, hilft es, mir durchzulesen, welche Vorteile sich aus dem Nachteil, ADHSlerin zu sein, ergeben.
Außerdem kann ich dir das Buch Smalltalk von Richard und Roxanne Pink empfehlen.