ADS Medikamente erst in 2 Wochen…Arbeitsstelle wackelt…brauche schnell Kompensationstricks

Hallo,

War gerade beim Neurologen, der hat ebenfalls stark die Vermutung auf ADS bzw. ADHS unaufmerksamer Typ.

Leider will er aber noch selbst testen und der nächste Termin ist in zwei Wochen.

Da meine Arbeitsstelle wackelt und ich schon einmal ein Gespräch hatte, dass meine Arbeit (Bürorätigkeit) zu langsam ist.
Ich brauche also dringend Tipps meine Konzentration noch zwei Wochen bis zur medikamentösen Behandlung zu steigern.

Tipps?
Ernährung, Homöopathie?

Was macht ihr so?

Die Zeit rennt und ich möchte alles geben um dort weiter arbeiten zu dürfen!

Liebe Grüsse

Sag mal wie lanfe bist du denn da?
Bist du noch in ser Probezeit oder ist dein Vertrag befristet?

Ganz ehrlich mit dem Stress konnte es mir eher passieren, das es schlimmer statt besser wurde, je mehr ich mich auch raffte und in meinen Augen 400% zu geben.

Ich weiß nicht wie lange du schon da bist, dich wenn du bis jetzt keine Techniken oder Strategien entwickelt hast würde ich an deiner Stelle sehr stark nach vorne gehen und mich erklären.

ADHS wurde erst im März 2024 diagnostierzt und mit Medikamenten ist es auch nicht, daß alles läuft als wärst du ein anderer Mensch. Gerade sprichst du überhaupt darauf an, bist du über oder unterdosiert, welche anderen Dinge ploppen auf, wenn gerade das eine funktioniert wirst du dann unpünktlich etc. (mein Kampf, von dem was vorher super lief)

Am besten offen und ehrlich das Gespräch suchen und sagen, daß xxx dann eine ADHS Diagnostik läuft und dann auch eine Medikamentöse Einstellung angestrebt ist und du im Moment hart an dir arbeitest aber eben vieles nicht so beeinflussen kannst, wie du möchtest.
Ehrlichkeit und Offenheit und die Erkenntnis, daß etwas anders werden muß und die Aussicht durch ärztliche Hilfe und Therapien Abhilfe zu schaffen wurde immer wohlwollend anerkannt

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Wenn das Dein erster Termin war, dann ist das völlig normal. Die Diagnose gibts nicht „auf Zuruf“ (jedenfalls meistens).

Es ist noch nicht mal gesagt, dass Du in zwei Wochen direkt Medis bekommst. Die Tests müssen auch noch ausgewertet werden. Kann genauso gut sein, dass Du noch ein 3. Mal hin musst, bevor Du ein Rezept in den Händen hältst.

Du hast in Deiner erste Frage von November schon ganz viele Tipps bekommen:
Chef merkt so langsam, dass mit mir etwas nicht stimmt (Ich habe ADS)

Hast Du denn schon was davon umgesetzt?

Mit dem ersten Rezept ist dann aber auch nicht alles in Butter und läuft plötzlich. Die Eindosierung ist ein Marathon, kein Sprint. Es kann Monate dauern bis Du „Dein“ Medikament in Deiner Dosis gefunden hast. Die meiste Arbeit musst Du selbst machen. Medis können dabei helfen, aber die lösen die Probleme nicht.

Sport. Und Struktur im Alltag. Und Sport. Geregelter Tagesablauf. Ausreichend Schlaf. Und Sport.
Zuckerkügelchen kannst Du vergessen. Wenn die helfen würden, bräuchten wir keine Stimulanzien.
Ausgewogene Ernährung ist immer gut.

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Ja das mit der Ehrlichkeit wäre mein Joker wenn es im Gespräch soweit kommt. @Kathy

Und ja ich habe bereits etwas umgesetzt, interne Deadlines, Notizen usw. @Schusselflummi

Sport hab ich tatsächlich nicht gemacht.

Bei Ernährung verzichte ich gerade auf Gluten und Zucker.

Wie läuft es dann weiter wenn ich dann Medikamente bekomme? Was muss man denn noch (weiter) tun?

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Vielleicht ist der Zucker-Verzicht im Moment kontraproduktiv. Barkley z.B. empfiehlt, in Hochstressphasen über den Tag immer mal wieder einen Schluck gezuckerten Tee zu trinken, weil das Gehirn dann mit einem konstanten Blutzuckerspiegel besser arbeitet.

Als ich so verzweifelt war, habe ich mal Nikotinpflaster ausprobiert. Gibt dazu im Forum Thread-Einträge, aber empfehlen möchte ich das nicht. War für mich ein Tiefpunkt.

Ich denke auch, dass im anderen Thread schon die wesentlichen Eigenbau-Stellschrauben genannt sind Richtung Noise-Cancelling, etc.

Mir bleibt ehrlicherweise schon beim Lesen dieses neuen Threads die Luft weg vor lauter Druck… Wie muss es Dir da erst gehen.

Vielleicht ist eine Krankschreibung für ein paar Tage Abstand realistischer als die Hoffnung auf einen umgelegten Schalter ab Tag 1 einer noch ungewissen Medikation. Haben die anderen ja schon beschrieben.

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Ist außer deiner Geschwindigkeit, die Arbeit gut? Wenn du ansonsten gute Arbeit leistest, wäre eventuell eine Möglichkeit nochmal auf deinen Vorgesetzten zu zugehen und ihm zu sagen, dass dich das letzte Gespräch, dass du schnell sein musst, sehr unter Druck setzt, da dir sehr viel an der Stelle liegt und du bis auf das Geschwindigkeitsproblem, ein sehr genauer, loyaler und sorgfältiger ( schau hier nach Fähigkeiten, die auf dich zutreffen) Mitarbeiter bist und einfach etwas mehr Zeit brauchst um auch schneller zu werden. Das dir selbst sehr viel daran gelegen ist, schneller zu werden und du weiterhin daran arbeiten möchtest. Frag ihn vielleicht noch, ob sich für dieses Problem irgendein Kompromiss finden lässt. Damit du nicht mehr so unter Stress gerätst und dein Vorgesetzter dennoch zufrieden mit dir sein kann und du deinen Job behalten kannst.

Das wäre vielleicht eine Möglichkeit für dich.

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Du beginnst also erst in 2 Wochen mit der Diagnostik. Das sind 3-5 Sitzungen, du wirst also wahrscheinlich frühestens in 1-2 Monaten eine Diagnose haben, je nach dem, wie viel Zeit zwischen den Terminen vergeht. Die Diagnose läuft nicht so ab, du gehst da einmal hin, er stellt dir dann fragen und dann gibts ein Rezept…

Dann hast du erstmal eine Eindosierungsphase, und die dauert Monate.
Ich will dir hier gleich die Illusion nehmen- die Medikamente werden dein Leben nicht von einen auf den anderen Tag verbessern. :bangbang:

Dein Text klingt nämlich so, also hoffst du, du nimmst dann einfach täglich eine Tablette und dann kannst du dich plötzlich konzentrieren und alles läuft wunderbar.
Das dachten wir alle :rofl: ich auch, glaub mir, ich auch.
Ich nehme jetzt seit 3 Monaten ein Medikament, erst Medikinet und inzwischen Elvanse, und bin immer noch dabei herauszufinden, welches meine richtige Dosis ist.
Oft muss man das Medikament nochmal wechseln (oder mehrmals), weil es eben nicht passt. Es gibt nicht das eine Medikament, jeder Stoffwechsel reagiert anders auf bestimmte Wirkstoffe (es gibt ja auch verschiedene Wirkstoffe).

Gerade die ersten Wochen sind unangenehm, viele haben erstmal ziemlich mit Nebenwirkungen zu kämpfen, denn der Körper muss sich daran gewöhnen :bangbang: ich hatte fast einen Monat mit Migräne, Schwindel, Zittern und Herzrasen zu kämpfen. Ist nicht so schön alles. Auch psychisch macht es etwas mit dir, entweder zum positiven, oder negativen, das musst du selber bewerten. Manche werden emotionaler und weinerlicher, andere weniger Impulsiv, …

Es ist eine wahre Achterbahnfahrt.
Aber langfristig überwiegen für viele die Vorteile, daher lohnt es sich, durchzuhalten und für sich das passende Medikament und die passende Dosis zu finden.

Das fast es wunderbar zusammen. Medikamente lösen nicht das Problem, denn ADHS ist nicht heilbar.

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Akut helfen kann Nikotinspray, aber ob das ne gute Lösung ist, keine Ahnung. Es wirkt angeblich sehr ähnlich wie Stimulanzien. Bei mir hatte es eine ähnliche Wirkung, aber generell helfen mir Stimulanzien bisher nur wenig, mal sehen.

Ist jedenfalls wesentlich weniger schädlich als Rauchen.

Aber ob das deine Probleme löst, keine Ahnung.

Meine Arbeitsleistung war bisher auch immer eine absolute Katastrophe, da muss man einen passenden Job und Arbeitgeber finden, sonst knallt es früher oder später immer wieder

Ich würde mich hier noch einmal einklinken.
.Ich hatte extreme Depreessionen, Angststörungen und alkes was man sich so vorstellen kann und auch reichlich Therapien und Anwendungen etc.
Ich hatte aber immer mein Leben im Auge und wollte mit gewalt, egal wie schlecht es mir ging. Da wußte noch nicht mal jemand was mit mir los ist, ich habe mich aber durch das Abendgymnasium wirklich leidend gekämpft um irgendetwann irgendwie wieder im Leben zu stehen. Selbst als es noch weiter abwäts ging, weil man dachte Antiepileptika wären für gewisse Krankheitsbilder eine Lösung bin ich, obwohl ich nichts mehr verstand und auf die Reihe bekam, von den Lehrern immer wieder die Frage, ob ich nicht besser zu Hause bleiben würde, mit jeder Verneinung saßen sie nachher neben mir und haben weil selbst logisches Denken teils ausfiel neben mir und haben die Schritte gefragte: wie rechnet man das und das… weil ich konnte alles konnte es aber nich abspulen. Das wurde von ihnen sehr anerkannt und gewürdigt, gerade weil ich wollte und so hartnäckig dran blieb. Auch an der Uni das gleiche und ich habe letztens noch von Professoren gesagt bekommen, das sie immer bewundert haben wie hartnäckig und mit wieviel Willen ich immer dran blieb, bitter gebissen und gekämpft habe.
Ich kann und konnte nie aufgeben egal wie aussichtslos es war.

Solche intrinsischen Motivationen mußt du mobilisieren, das Kämpfen bekommen auch Chefs und Arbeitskollegen mit und das wird auch wenn es nicht immer einem so schein wahrgenommen und geschätzt.

Du wirst anfangen müssen wirklich zu Kämpfen und nicht auf das Wunder zu warten was dann ‚eine Pille‘ sein soll.

Selbst wenn du direkt das Medikament mit der passenden Dosierung findest legt sich nicht der Schalter um sondern das Gehirn erholt und normalisiert sich in den Schritten die es braucht. Wenn du mal bachdenkst wann du fandest das du im Vergleich zu heute sehr gut und fest im Leben standest und dann überlegst wie lange du gebraucht hast abzubauen könnte es auch dauern bis du mit dem richtigem Medikament in der richtigen Dosis zu diesem Punkt zurück kommst.

Wer dir Wunder verkauft, der hofft nur auf dein vestes und das ist aus deren Sich dein Geld. Vielleicht brauchst du auch noch andere Hilfen.

Wie wäre es du gehst morgen zum Arzt und fragst ihn ob er dir Ergotherapie aufschreibt, dort erarbeitest du alles, was mit dem TUEN zu tun hat. Dann kannst du morgen auch gleich nach Terminen Telefonieren für eine Ergotherapie die sich mit ADHS auskennt. Da gibt es in der Regel leider auch lange Wartezeiten/ Listen. Auch solche Maßnahmen helfen und verbessern das eigene Handeln, den Fokus zu lenken und vieles mehr

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Was mir nicht auch noch einfällt bzw durch den Kopf geistert:

Kann es sein, daß deine Langsamkeit/ fehlende Leistung im Verhältnis zu anderen alles ist?

Kann es sein, daß dein Vorgesetzter nichts anderes nebben, weil er sich sonst angreifbar machen könnte und es dann aber in die Richtung

-fehlendes Engagement

  • Einsatzbereitschaft
  • Probleme/ Konflikte mit den Kollegen gibt, ggf weil du dich nicht ansprichst, dich an Absprachen hälst, weil du nicht mit ihnen im Team zusammen arbeitest oder gar zu impulsiv oder zu emotional auf dienstliches mit Kollegen reagierst?
    Du mußt das hier nicht beantworten, das ist für uns nicht wuchtig, doch ich denke es ist wichtig, daß du ehrlich in dich gehst und genauer für dich hinschaust.

Manchmal hat man ja ein komisches Gefühl, schiebt das auf Arbeitsgeschwindigkeit oder ähnliches und möchte da auch nicht so ehrlich und deutlich für sich sein.

Es ist ganz wichtig und essenziell, daß du ehrlich zu dir selbst bist und wenn du solche dummen Sachen feststellst für dich ganz hart ab der Erkenntnis arbeitest und auch auf die Zunge beißt, statt falls du zu allem Kommentare gibst, beschwerst oder ähnliches hart auf die Zunge beißt und gar nichts sagst.

Impulsiv wie ich war war ich die, die nie den Mund halten konnte und das (fehlendes Wissen ADHS) dann wirklich über jahre lernen und trainieren mußte.

Schau mal bitte genauu und ehrlich für dich, was stört, was nicht rund läuft und was du alles sofort verändern mußt, ausser den Kollegen, dem Voresetztem und dir weiß das hier niemand → aber zeigst du das du dich bemühst, engagierst und zusammenreißt/ alles gibst wird sowas wohlwollend zur Kenntnis genommen, deshalb hat der Vorgesetzte das Gespräch gesucht, damit du das störende Verhalten (Arbeitsleistung im Verhältnis zu anderen oder auch anderes) abstellst bzw. beginnst das zu verändern und man eine Verbesserung wahrnimmt um dann in ein paar Monaten es noch mehr abgelegt zu haben.

Wollte man dich loswerden hätte man wahrscheinlich dich abgemahnt oder andere Wege gesucht dich los zu werden.

Man gibt dir diese Chance - nutze sie

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Unter dauerhaftem Druck zu arbeiten und sich lebenslange zu verstellen, klappt auch nicht oder nur mit burnout.

Also irgendwie muss Job und die Situation passen, sonst klappt’s wohl dauerhaft nicht.

Mich interessiert das Thema Ergotherapie und Therapie bei ADHS.

Vielleicht liegt’s daran, dass ich zusätzlich Asperger und Zwangsstörung habe, aber ich hatte immer das Gefühl, Therapie bringt nix.

Da kann ich dann ne Stunde über das quatschen, was mein Verstand seit meiner Jugend weiß und am Ende ändert das sowieso nix, weil mein Verhalten nicht von meinem Verstand gesteuert wird, sondern von irgendeinem kaputten Gehirnstoffwechsel.

Der Therapeut sagt mir nix, was ich nicht längst selbst weiß.

Es geht es weniger um dauerhaft sondern bis Diagnostik abgeschlossen, Medikation begonnen bzw. zielführend greift.

Da hast du recht ob eventuell auch der Job mit den Anforderungen nicht passt.

Thema Therapie ist dann wieder ja
a) welche Therapie? Bist du in der richtigen Therapie? In wie weit kann der Therapeut helfen in stressigen/schieflaufenden Situationen/ eskalierenden Situationen Grund und andere Mechanismen mitzugeben.

b) Ergotherapie ist halt zumindest bei mir auch nur Quatschen, aber mit dem Ziel was läuft schief → mögliche Ziele und zwischendurch versuchen so das Handeln aktiv zu Hause kleinteilig anzukurbeln, Strategien, Pläne etc

c) Du wirst immer viel Eigenmotivation, viel eigenständiges üben etc. brauchen. Das ist in der Ergo nicht anders, denn die ist gar nicht für Psyche da aussießlich für das Handeln und dort soielt WARUM gar keine Rolle.

Es ist wahrscheinlich die Kombination das, was am erfolgreichesten zu sein scheint.

Ein guter Therapeut hört sich die Unzufriedenheit an, stellt dann dazu die richtigen Fragen, mit denen man sich dann beschäftigt, nachdenkt und die möglichen Ursachen, Hebel oder Auslöser erkennt. Wenn man sie kennt/erkennt und auch weiß in welche „Fallen man selbst tappt“ kann man sie ändern und Therapeuten haben auch einen Werkzeugkasten mit dem sie mit gezielten Übungen einen an die Hand geben wie man Verhalten, Impulse, Ängste etc. in den Griff bekommen kann, sollte was nicht funktionieren hat er meist noch andere davon. Diese Übungen muß man dann aber in den Momenten und Situationen selbst a) ausführen b) möglichst oft anwenden c) damit man sie irgendwann fast automatisch anwendet.

Macht man sowas nicht alleine kann das nicht helfen, zeigt mir meine Erfahrung.

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Hallo, hab mir eben noch einmal alles durchgelesen und wie toll, dass du so einen Support hattest und nicht aufgeben hast! Aber das Wort kämpfen kann ich nicht mehr ertragen. Ich kämpfe mich ebenfalls schon durch die Schule, dann durch das Studium, hab Architektur studiert und geschafft weil ich dran geblieben bin. Aber jetzt bei meinem ersten Job muss ich alles neu lernen, jeden Tag und ich bin so unendlich müde vom kämpfen. Hier stoße ich an meine Grenzen, mache Fehler, obwohl ich es so gern möchte und mir Mühe gebe.

Also Langsamkeit UND auch noch fehlerhaft ist glaub echt genug um nicht gut genug zu sein für diesen Job, denke ich. Ich hab gerade wirklich nachgedacht, bin durch all meine Ängste, Scham und Schuld und kann sonst eigentlich nichts finden. Ich verstehe mich mit allen sehr gut, mit meinem Vorgesetzten menschlich sehr gut und die Chefin mag ich so sehr. Eine tolle, einfühlsame, lustige und höchst professionelle Person. Mit meinen Kolleginnen treffe ich mich zum teil auch privat. Also da ist alles gut. Ich mag die gemeinsamen Pausen und Gespräche in der teeküche, usw.

Hab an Ergotherapeuten und therapieren noch nie gedacht. Eigentlich lief bei mir alles gut, bis auf die konzentrationsstörung ist alles gut. Ich denke halt anders und ich sehe das auch als positiv, beim entwerfen meiner Gebäude kann ich alle Faktoren mit einbeziehen und habe auch da schon viel Lob bekommen, in der Uni und bei der Arbeit. Aber wenn’s dann um die „langweiligeren“ Sachen geht, um Aufgaben abarbeiten, arbeite ich langsam und fehlerhaft, obwohl ich mir Mühe gebe. Leider besteht der Job im Büro aus 80 Prozent aus den letzteren genannten Dingen.

Hallo @Hailey512,
das Erwähnen der „80 Prozent…“ in Kombi mit dem ersten Job nach einem Architekturstudium bringen es mMn gut auf den Punkt bzgl. auftretender Schwierigkeiten.

Dieses Studium (wie natürlich auch viele andere Studiengänge) bereitet nicht auf das Berufsleben eines Angestellten in einem durchschnittlichen Büro vor, sondern auf ein berufliches Leben mit Auftraggebern, die sensationelle Entwürfe wünschen und keine Kosten scheuen, sensationelle Entwürfe umzusetzen. Quasi ein ständiges Ausleben der eigenen Kreativität. Aus keinem anderen Grund wird jemand Architektur studieren?
Wer auch immer dann die lästige ständig anfallende unkreative Kleinarbeit, z.B. Bauanträge stellen etc. tun wird, ist eher kein Thema des Studiums… Aber eben ein dazugehöriger Teil der Arbeit.

Vielleicht ist das ein Thema, das einem erst einmal in der Tiefe der Bedeutung und Konsequenz für die tägliche Arbeit bewusst werden muss?

Ich habe als Partnerin eines Architekturstudenten das Studium immer sehr "mit"genossen, so viel Kreatives. Der Eintritt in sein Berufsleben fiel nüchtern aus, obwohl die Erfahrung seines Vaters mit eigenem kleinem Architekturbüro und den dazugehörigen Plagen durchaus bekannt war.

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Und Sport. Wirklich.

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Wir tun aber auch gut daran, hier nicht selbst Bullshit Bingo zu spielen: Wer gerade selbst mitten in der Lachenmeier Lernkurve ist, weil aller (Berufs-)Anfang sauschwer ist und mit ADHS besonders, der schläft wahrscheinlich wenig und versucht irgendwie mit kleinen Helferlein zu kompensieren.

Und dann sagen wir: Sport und clean eating und schlaf Dich mal wieder aus und geh mal spazieren. Ist doch dann noch ein Posten mehr für schlechtes Gewissen.

Wann denn das alles noch? Ist doch genau der blöde Teufelskreis: Wenn man schon im Tal sitzt, dann ist ja gerade die extra Energie kaum mehr fühlbar, die aus dem Tal raustragen könnte.

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Es liegt immer am Mindset…
Falsche Glaubenssätze… :ghost: :slightly_smiling_face:

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Ja, da sagst Du was. Mein Mindset ist gerade evtl. auch etwas zu rumpelig zum Schreiben. Sollte mich evtl. wirklich mal in ein rabbit hole verkriechen und an meiner eigenen Stabilisierung arbeiten.

Mir geht es gerade stabil. Ich bin diagnostiziert und medi-versorgt. Ich versuche gerade (mal wieder), möglichst viel der Nicht-Medi-Stellschrauben zusätzlich einzubinden als Kompensationstricks. Weil ich weiß, dass es schnell wieder anders sein kann.

Aber schon das ist brutalschwer.

Ich kann mich genau noch an den Abend erinnern, an dem ich zum 1. Mal zum Arzt gefahren bin und dachte, wenn ich jetzt ohne Rezept rausgehe, halte ich das nicht mehr aus. (Obwohl ich allgemein kein Medi-Fan bin, eigentlich…) Mitten im Katastropen-Tunnelblick schon.

Käme mir irgendwie vor, als würde jemand, der Ozempic-Wind unter den Abnehmflügeln hat, jetzt weise Ernährungsratschläge geben an jemanden, der nicht damit versorgt ist.

Man erreicht sich dann vielleicht gar nicht und verstärkt im schlechtesten Fall noch das Gefühl, unverstanden zu sein, selbst in dieser Blase, oder?

Keine Ahnung. Ich glaube, wir können uns hier manchmal nur gegenseitig erklären, warum wir in solche Lagen geraten, warum das plausibel ist und dass es eher ein systemisches Versagen ist als ein individuelles.

Und jetzt gehe ich zum Sport.

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