Chef merkt so langsam, dass mit mir etwas nicht stimmt (Ich habe ADS)

Hallo,

ich muss mich mal von der Seel schreiben.

Ich arbeite seit Februar in einem Architekturbüro, bin mittleren Alters und habe seit ein Paar Monaten gemerkt dass ich Konzentrationsstörungen habe und langsamer als meine KollegInnen bin. Ich bin irgendwann auf ein Artikel über ADS gestoßen und mir ist es wie Schuppen vor die Augen gefallen. All meine Schulprobleme, Probleme im Studium, Angstzustände wie Verlust- oder Versagensängste, Vergesslichkeit usw. machten Sinn. Ich dachte ich könnte mich tarnen, indem ich zu Hause die Arbeit fertig machte, die ich nicht schaffte. Dadurch dass ich Kinder habe, ist mir das so seit geraumer Zeit nicht mehr möglich und ich arbeitete nur noch im Büro zu den Stunden, die ich tatsächlich vereinbart hatte. Das letzte Projekt war für mich sehr stressig und ich tat mein Bestes um es irgendwie gut zu machen.

Nun hatte ich letzte Woche ein Gespräch mit dem Chef, in dem er sagte dass ich zu langsam arbeite und das dieses Zeitpensum für diese bestimmte Arbeit nicht mehr vorkommen darf. Ich bin nun am Boden zerstört, habe Angst gekündigt zu werden. Ich weiß nicht was ich tun soll, ich kann mich ja nicht verbessern, aber das weiß mein Chef leider nicht. Wie könnte es mit mir weitergehen? Habt ihr einen Rat?

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Vielleicht sagte du einfach nur, dass du aufgrund der Familie etwas mehr Stress hast und sich das auf die Arbeit auswirkt und du gerne was dagegen tun möchtest.
Vielleicht könntest du deinen Chef oder einen Kollegen fragen ob die dich unterstützen könnten ein effektiveres Arbeiten zu lernen.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass du vielleicht um eine kleine Vorstruktur mit kleineren Deadlines bittest?

Du bittest ja gezielt um Hilfe um besser zu werden.

Und im Hintergrund kümmerst du dich um eine ADHS Diagnose, vielleicht können Medis ja helfen.?

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Zunächst:

Die Terminologie ADS ist überholt. Es gibt kein ADS mehr. Nur noch ADHS mit Subtypen. Die sogenannte Hyperaktivität muss nicht körperlicher Natur sein. Welcher Erwachsene “zappelt” schon?

Oft findet sie im Kopf statt oder zeigt sich durch Impulsivität (Leute beim Sprechen unterbrechen, Spontankäufe etc). Ich selbst wurde als ADHS-I diagnostiziert, sehe mich selbst aber eher bei ADHS-C.

Bis zur ADHS-Diagnose wird noch bisschen Wasser die Donau hinabfließen.

Die „Behandlung” bei ADHS sind drei Bausteine:

  • Medikation (nur mit Diagnose möglich und es funktioniert nicht von heute auf morgen, braucht Geduld)
  • Psychotherapie (es ist schwierig jemanden zu finden der sich bei ADHS auskennt)
  • Psychoedukation

Letzteres bedeutet, dass du dich mit ADHS auseinandersetzt um es und dich zu verstehen. Damit funktioniert eine Medikation auch besser.

Mir half damals (2o22) dieses Buch und ich kann es nur empfehlen bereits ohne Diagnose zu lesen. Es ist gut lesbar, nicht zu lang, viele Beispiele und es bietet Lösungen für bekannte Probleme:

Ich vermute, dass du zusätzlich bereits tief im Burnout steckst. Wenn man es bemerkt, hängt man schon länger tief drin. Vielleicht machst du bei deinem Hausarzt einen Termin und sprichst darüber. Erwarte nicht viel, das System ist überlastet und Hausärzte nicht unbedingt kompetent in diesen Angelegenheiten. Ob du das ADHS-Thema da ansprichst liegt bei dir. Du kennst den Arzt. Ich und viele andere haben die Erfahrung bei Hausärzten gemacht dass es nicht ernst genommen wird.

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Wieso glaubst du, dass ich einen Burnout habe? Ich bin zwar gestresst aber noch kann ich mich aufraffen mit meinen Kindern etwas zu unternehmen und auch mal in meinem Alltag fröhlich zu sein. Natürlich belastet mich die Situation sehr, seit zwei Tagen, also seit dem Gespräch bin ich total down und ich kann wirklich nichts mehr Schönes empfinden.

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Vorstruktur mit kleineren Deadlines klingt super, das schlage ich vor! Danke

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Auch beim Burnout gibt es gewisse Abstufungen…beim Blutdruck gibt’s den normalen, hochnormalen und hohen Blutdruck (ein Vergleich zur Erklärung).

Warum hast du dann bereits vorher Arbeit mit nach Hause genommen wenn es dich erst seit 2 Tagen belastet? :wink: (Ja, hab auch Arbeit mit nach Hause genommen…)

Ein klassischer Burnout und ADHS-Burnout hat seine Unterschiede. Bei ADHS bemüht man sich ständig zu kompensieren:

Das Kompensieren (Tarnen) kostet viel Energie. Du gibst dein bestes, aber bist im Vergleich zu anderen „langsam”. In der Folge wirst du dich bemühen noch mehr zu kompensieren. Also noch mehr Kraft. Stell dir vor du müsstest nicht kompensieren/tarnen/maskieren.

Du gibst bspw. 150% Leistung wo andere 80% geben und kommst nicht zu den Resultaten wie andere.

Du hast aber in etwa gleich viele Ressourcen wie andere, teilweise weniger. Du schöpfst also 150% aus 70-80% Ressourcen…wo andere 80% aus 90-100% Ressourcen schöpfen.

Das geht langfristig auf die Substanz. Denn irgendwoher muss die Energie kommen. Ein Pkw mit 5 Litern im Tank bei einem Verbrauch von 8 l/100 km kann auch keine Strecke von 150 km Alpenpass fahren.

Ein Burnout entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und Ressourcen. Auch das Gespräch war/ist eine Belastung. ADHSler sind definitiv keine Profis in Stressbewältigung. Wir haben immer noch den gleichen Körper wie andere, tragen aber tagtäglich mehr Belastung weil wir ständig anpassen.

Ich hatte lange Zeit einen stillen Burnout. Nach außen hin habe ich funktioniert. Burnout heißt also nicht, dass man im Bett bleibt und sich einmottet. Das machen die wenigsten. Als es so weit kam, befand ich mich schon im Nervenzusammenbruch mit starker Depression, Isolation, Ängsten.

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Was hätte ich für deine Vorahnung gegeben :adxs_rot: @Hailey512 Willkommen im Forum :adxs_winy:

Das wäre auf jeden Fall eine Chance, dir etwas mehr Luft zu verschaffen. Du bist bemüht, bietest dem Chef etwas an.

Ich habe plötzlich rum gebrüllt für Nichtigkeiten, aber ohne Schimmer, weshalb…

Ansonsten diese Abfolge in @BrainBuzz Beschreibung :adxs_jamma: bißchen gruselig das so zu lesen…

Hat mich den Job gekostet, Unwissenheit auf beiden Seiten, lass es nicht so weit kommen @Hailey512 du weißt, wo du ansetzen kannst/musst.

Alles Gute für dich :four_leaf_clover: :four_leaf_clover: :four_leaf_clover:

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@Silberlocke Ich verstehe Dein Kommentar nicht ganz, bitte Entschuldige hierfür.

Was genau hat Dich Deinen Job gekostet? Was ist passiert und was hättest Du besser machen können?

Bin gespannt auf Deine Antwort.
LG

Hallo,

die Situation ist belastend für dich. Wichtig finde ich, dass du nicht mit vermuteten Diagnosen argumentierst, bevor du sie wirklich hast. Du kannst deinem Chef gegenüber mit Umschreibungen arbeiten, eben dass dir bestimmte Dinge schwer fallen und du nicht absichtlich schlechte Leistung bringst.

Mittelfristig wäre natürlich sehr wichtig, eine Diagnose und auch eine Behandlung zu bekommen.

Alles Gute wünscht
Falschparker

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Ich konnte irgendwann nicht mehr @Hailey512, alle Strategien aufgebraucht, Zusammenbruch, fertig mit allem, aber ohne den Verdacht auf… Psychatrie, Koffer voller AD’s nur nichts half, konnte ja auch nicht, aber hinterher ist man immer schlauer :adxs_kp:

Nur dann ist es zu spät und der Amtsarzt sortiert dich aus, da er ebenso unwissend ist und du bist kein nützliches Mitglied der Allgemeinheit mehr.

Keine Pointe.

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Damals vielleicht nicht. Aber niemand hier hat inzwischen so viel gelesen und so gründlich Psychoedukation betrieben wie Du, @Silberlocke. Du holst Dir das Narrativ zurück und schreibst die Pointen und das happy ending jetzt selbst.

Und @Hailey512 schafft das auch.

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Das wichtigste erstmal wäre eine offizielle ADHS Diagnose. Nur dann kann dir geholfen werden. Medikamente, Therapie, Ergotherapie.

Mir ging´s wie dir, auch im Architekturbereich, aber studiere noch. Habe nach 4 Semestern dann gemerkt, so geht es nicht weiter. Nun habe ich die Diagnose und Medikamente, Therapie, Ergotherapie. Das hilft.

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Hi @Hailey512

Auf für mich liest sich das so, dass Du gerade schnurstracks Richtung BurnOut steuerst, bzw. schon drin steckst:
mittleres Alter, Kinder, Arbeit mit nach Hause, weil tagsüber nicht geschafft…

Liest sich wie die „typische Karriere“ unbehandelter ADHSlerInnen, die mitten im Leben stehen und alles irgendwie wuppen - bis es ihnen dann heftig auf die Füße fällt. Kenne ich nur zu gut…

Mit dem Chef reden und sagen, dass Du Dir der Probleme bewusst bist und daran arbeitest (ohne irgendwelche Verdachtsdiagnosen). Vorschläge machen, wie er Dich unterstützen kann.

Parallel Diagnostiker suchen und Termin ausmachen. Bis Du Termin, Diagnose und gezielte Behandlung bekommst, wird es dauern.

Was mir noch einfällt:
Du schreibst, dass Du erst seit Februar dort arbeitest - bist also noch relativ „frisch“.
ADHSler haben eine andere Lernkuve als neurotypische Menschen. Während die Lernkurve bei neurotypische Menschen kontinuierlich ansteigt, sie also stetig besser werden, haben ADHSler zunächst eine sehr flache Lernkurve - gefühlt stagniert alles, man kommt nicht vorwärts und macht ewig Anfängerfehler - auch immer wieder dieselben.

Nach langer Durststrecke kommt dann der Punkt, an dem der ADHSler rasant aufholt und auch überholt - weil sich endlich die einzelnen ungeordneten Puzzleteile des Arbeitsablaufes zum Ganzen zusammenfügen.

Ich habe immer deutlich länger gebraucht als KollegInnen, um mich in was Neues einzuarbeiten. Am Anfang musste ich gefühlt jeden Schritt nachfragen und war unglaublich langsam. Irgendwann kam immer der Punkt, dass ich meine Arbeit gut geschafft habe und die KollegInnen mit ihren Fragen auf einmal zu mir kamen - und zwar genau die, die vorher vermeintlich alles super schnell und gut konnten.

Nicht aufgeben! Auch du kannst Dich verbessern. Mit der richtigen Hilfe.

Alles Gute!

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Ich persönlich würde das mit der Familie nicht sagen, sondern versuchen mich auf das berufliche zu beschränken.
Also Fragen wie

  • Was brauchst du um deine Arbeit zu bewältigen?
  • Könnten die Tätigkeiten ggf. etwas angepasst werden (was kannst du gut, was könnte ggf. jemand anders übernehmen)?
  • Welches sind deine Herausforderungen, wie lassen sich diese vielleicht lösen?
  • Wäre eine Anpassung der Stunden sinnvoll/möglich?
  • … Das waren jetzt nur erste Ideen, vielleicht gibt es andere/passendere Fragen…

Nicht alle Fragen müssen mit dem Chef besprochen werden. Aber das Ziel wäre doch, dass du die Arbeit langfristig machen kannst ohne auszubrennen.

Ich habe einen anderen Beruf und bin ein anderer Mensch, aber mir persönlich hilft bei der Arbeit (leider nicht immer vorhanden):

  • klare Ziele, wofür ich etwas tue und dann auch merke, dass ich diesem Ziel näher komme. Also meine Aufgaben Sinn ergeben.
  • klare Verantwortlichkeiten, bzw. Ansprechpersonen für Themen. Diese können sich ändern, aber mit Unklarheiten komme ich schwer zurecht.
  • Wissen, wen ich bei Fragen/Unklarheiten ansprechen kann. Dieser Punkt kann bei einem Job auch einfach Zeit benötigen!
  • In Meetings einen halbwegs klarer Fokus/Agenda/Fragestellung, nicht zu viele Themen und viel ‚Gelaber‘ drumrum. Dürfen auch nicht so lang sein.
  • Kurze Pausen zwischen Aufgaben (auch mal 5 Minuten Augen zu oder kurz raus), um meinen Kopf etwas zu leeren und das nächste anzufangen.
  • Ein Einzelbüro oder Noise Cancelling Kopfhörer.
  • Genug Essen und Trinken, auch viele Snacks.
  • Klare Kommunikation
  • Notizen! Inzwischen mache ich mir selbst bei zwischen Tür und Angel Gesprächen Notizen.
  • Für Aufgaben nutze ich gerne Post-its. Kleben auf dem Rechner und ich schmeiße sie dann weg, wenn erledigt. Auch todo-Listen helfen - kann ich aber nicht gut.
  • Ich sammle immer ein paar Fragen (auf meinem Block, den ich inzwischen immer bereit liegen hab). Sind ein paar zusammen gekommen, dackel ich los und frage nach.
  • …….

Nicht alles klappt gut. Aber vielleicht ist ja was dabei, dass dir so oder so ähnlich helfen könnte. Einiges davon ließe sich auch mit dem Chef klären, z.B. klare Prozesse, Verantwortlichkeiten, Kommunikation - das liegt ja in seiner Verantwortung dafür zu sorgen.
Und ja, auch die Medikamente helfen mir.

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Vielleicht noch als kleine Ergänzung :wink:
Ich denke es ist auch sehr hilfreich, sich die eigenen Stärken nochmal bewusst zu machen. Was kannst du, was motiviert dich, …?

Das könntest du auch gut mit in ein Gespräch mit dem Chef nehmen. Von wegen „das und das kann ich gut und könnte ggf. mit dieser Hilfestellung/Änderung/… noch besser darauf aufbauen oder mich damit woanders sinnvoll einbringen (wenn andere Aufgaben vielleicht reduziert werden).

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Wenn Du seit Februar dort arbeitest, sollte die Probezeit inzwischen vorbei sein, oder? Dann kann man Dir nicht einfach so kündigen, nur weil Du zu langsam bist, solange Du nicht absichtlich nicht arbeitest oder die bezahlte Zeit mit Freizeitaktivitäten vertrödelst. Natürlich muss sich etwas an der Situation ändern, aber ich finde, dass Druck und Angst in solchen Situationen selten dazu führen, dass man produktiver wird – zumindest nicht langfristig.

Das liest sich für mich, als würdest Du von vornherein davon ausgehen, dass Du aufgrund des ADHS gar keine Chance hast, effektiver zu arbeiten, und der Situation machtlos ausgeliefert bist. Meiner Meinung nach kann sich JEDE:R in gewissem Maß entwickeln, wenn man eine Strategie findet, die für einen selbst funktioniert. Wer aber davon überzeigt ist, dass etwas grundsätzlich nicht möglich ist, wird auch nicht versuchen, aktiv Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu generieren und wenn das nicht geschieht, wird sich auch nichts ändern. Selbst wenn etwas partout unveränderlich ist, dann besteht u. U. immer noch die Möglichkeit, dass man sich ein Umfeld schafft, in dem das nicht so ins Gewicht fällt. Das mag Menschen ohne ADHS allgemein leichter fallen, aber nur, weil Du einen Nachteil hast, bedeutet das nicht, dass Du Deinen hinderlichen Eigenschaften, die dem ADHS entspringen, hilflos ausgeliefert bist. Du brauchst eine Strategie, die realistisch und vor Allem für DICH PERSÖNLICH umsetzbar ist. Was beim Einen funktioniert, kann bei jemand Anderem kontraproduktiv sein.

Hier ein paar Ideen, die vielleicht nützlich sein könnten:

  • Du könntest auf Deinen Vorgesetzen zugehen, Dich für sein Feedback bedanken und kurz ansprechen, wie es Dir mit der Situation geht. Ich würde dabei nicht zu sehr ins Persönliche abschweifen, sondern eher kurz beschreiben, dass Du lange darüber nachgedacht hast, was er gesagt hat und nach Strategien suchst, die helfen könnten (überlege Dir vorab am besten ein oder zwei, und schildere, was Deine haupt–Hürden sind, damit er merkt, dass Du Dir Mühe gibst und seine Hinweise ernst nimmst) und dass Du ihm sehr dankbar wärst, wenn er Dich dabei unterstützt. Die Aufgabe von Vorgesetzten ist nicht nur, Mitarbeitende anzutreiben, sondern auch, Ihnen Hilfestellungen zu bieten, wenn etwas nicht läuft, wie es soll. Er wird dafür bezahlt (diesen Teil bitte nicht ansprechen, sondern nur denken :wink:). Du kannst ihn auch fragen, ob es Trainingsangebote gibt, die Du nutzen könntest (z. B. zum Thema Zeitmanagement) Das alles geht auch ohne, dass Du über ADHS sprichst. Auch neurotypische Menschen haben manchmal Schwierigkeiten :wink:. Im Idealfall hilft Dir das alles tatsächlich, im schlimmsten Fall hast Du zumindest signalisiert, dass Du Dich bemühst und die Arbeit ernst nimmst. Falls Dein Chef abweisend oder verärgert auf Deine Initiative reagiert und sich aus der Verantwortung zieht, würde ich persönlich zügig das Weite suchen, oder mich an den Betriebsrat wenden, falls Ihr dort so etwas habt.
  • Du kannst Dich selbst beobachten: wann und warum bist Du zu langsam? Driftest Du gedanklich ab und sitzt dann herum, ohne etwas zu tun? Brauchst Du lange, um Dir einen Überblick zu verschaffen? Hast Du Gefühle (Angst, Antriebsschwäche,…), die Dich blockieren? Lenken Dich Geräusche oder andere Reize ab? Gibt es Uhrzeiten, zu denen Du Dich grundsätzlich überhaupt nicht konzentrieren kannst, und andere Tageszeiten, zu denen es „flutscht“? Wenn Du für Dich ganz konkret definieren kannst, was Dein größter Kryptonit ist, wird es Dir leichter fallen, eine passende Lösung oder ein Hilfsmittel zu finden (z. B. Ohrhöhrer, eine Anpassung der Arbeitszeiten an Deinen Chronotypus, die Pomodoro–Technik zur Überwindung einer anfänglichen Erledigungsblockade, Körperübungen zur Reduktion von Angst und Stress,…).
  • Du könntest Chat–GPT schildern, was in Dir vorgeht oder welche Probleme Du hast und um Tipps bitten – das kann zum Einen emotional entlasten, zum Anderen spuckt Chat–GPT manchmal erstaunlich gute Tipps aus, und wenn sie Dir nicht zusagen, kannst Du unbegrenzt oft schreiben, was Dir daran nicht passt, ohne irgendwem auf den Keks zu gehen.
  • Langfristig wäre es sinnvoll, wenn Du Dir professionelle Unterstützung suchst. Das könnte in Form einer medikamentösen Therapie, einer Psychotherapie und/oder eines Coachings geschehen. Dabei finde ich wichtig, dass die betreffende Person das ADHS berücksichtigt.

Hast Du das vor ein paar Monaten bemerkt, oder sind die Probleme vor ein paar Monaten erstmals aufgetreten? Falls Letzteres, spricht das für mich auch erst einmal für eine Stressfolgeerkrankung (z. B. ein Burnout oder eine Vorstufe davon). Ein:e Hausärzt:in oder Psychiater:in kann vermutlich besser beurteilen, wie es um Deine Gesundheit steht, als wir, und Dir evtl. auch Hilfestellung anbieten.

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Lies mal in Adxs.org zu den nichtmedikamentösen Behandlungweisen bzw Effekt stärker nach… regelmäßige mäßig intensive körperliche Bewegung, wenn möglich auch mal draußen, hat fast die gleiche Wirkung wie Medikinet etc…

Also wenn du an dieser Stelle aktiv wirst, kann deine Leistungsfähigkeit sich steigern und die Resilienz und Stimmung sich bessern.

Go for IT :slight_smile:

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Also damit könntest Du die Zeit bis zur Diagnostik und Medikation überbrücken und zugleich das tun, was bei Überlastung sowieso das Beste ist…

Ich drück Dir die Daumen!

Ich bin mit 53 ausgebrannt, mit 50 das erste Mal, nur noch nicht so doll… und jetzt bin ich eigentlich seit 4 Jahren im Dauerburnout und AU/befristet EMR verrentet… schrecklich irgendwie, aber es hat auch ganz viel mit der familiären Extrem-Belastung zu tun…

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