ADS oder Depression? Methylphenidat oder antidepressiva

Hallo ihr lieben :slight_smile: ich habe nun seit Freitag meine adhs / ads Diagnose, ohne Hyperaktivität. Nehme jetzt seit 3 Tagen 18mg methylphenidat retardiert von aliudpharma.

An sich vertrage ich es ganz gut und ich weiß, nach 3 Tagen kann man nicht sonst was erwarten und das es eine Eingewöhnungsphase braucht, eine erstverschlimmerung der Symptome normal sein kann und man eventuell irgendwann erhöhen muss.

Merke nun eine deutliche Verschlimmerung meiner Ängste bezüglich des Versagens der Prüfungen der Umschulung und vergesse seit Tag 1 viel mehr, kann mich auch im Unterricht schlechter konzentrieren. I know, das kann am anfang normal sein aber irgendwie bekomme ich das gefühl nicht los, dass methylphenidat einfach nix für mich ist.

Hatte davor ein paar Wochen venlafaxin, escitalopram und milnacipran, weil ich seit Beginn meiner Umschulung mit immer stärker werdenden Prüfungs Versagensängsten zu kämpfen habe und somit auch in einer depressiven Phase stecke.

Mit milnacipran hatte ich meiner Ansicht nach ein gutes Gefühl und konnte mich auch besser konzentrieren und fokussieren und nicht ständig vom Handy ablenken lassen. Diesbezüglich bin ich seit 2 Wochen auch in einer entsprechenden Gruppe für mediale usw vor Ort

Seit meiner frühen Jugend zieht sich das schon, diese antriebslosigkeit für die Schule zu lernen und mich mit anderen Dingen abzulenken die mir gut tun und mich besser fühlen lassen. In der 9. Klasse
Aufgrund schlechter Leistungen auf die Realschüler gewechselt und die 10. Klasse ganz vernünftig abgeschlossen.

Mit 16 begann der der cannabis Konsum und steigerte sich bis 20 so stark, dass mir ein chronischer Konsum durch nen bluttest der Polizei nachgewiesen wurde.

Während dieser Zeit habe ich mich im Abitur Zeitraum 18/19 Jahre und Ausbildung 20 Jahre auch teilweise stark zurück gezogen, bin oft in tagträume verfallen, während abstinenzphasen. Abitur verkackt und Ausbildung gerade so mit nachholprüfung bestanden. Mit 21 dann bis heute komplett bis auf 2-3 mal nie wieder was konsumiert.

Später nach einer ersten großen Trennung mit 26 und der zweiten Trennung (auch weil ich so vieles im leben immer wieder aufeschoben habe, mich lieber mit den sozialen medien abgelenkt habe und das immer und immmer wieder) mit 33 dann in zwei tiefe Depressionslöcher gefallen (liegt anscheinend in der Familie, Vater hat sich deswegen das Leben genommen), Eltern beide schwer Alkoholabhängig, beruflich aber immer sehr erfolgreich, wie der Rest Der Familie auch, außer ich halt.

Nach der zweiten Trennung habe ich mir dann, weil ich alleine nicht zurecht gekommen bin mir endlich Hilfe gesucht und war 1 1/2 Jahre einmal wöchentlich in einer Verhaltenstherapie, antidepressiva habe ich absichtlich nicht genommen, laif 900 hat nichts gebracht, dennoch ging es mir danach deutlich besser.

Und nun bin ich seit Februar in der Umschulung und meine Ängste werden mehr und mehr, ich schiebe auch das lernen immer weiter auf.

Lasse mich zu stark von meinem Handy ablenken aber merke auch, wenn ich wirklich daran arbeite, dann kann ich mich beispielsweise auf den fachunterricht relativ konstant und gut konzentrieren, auch wenn ich in den Übungsaufgaben zb langsamer bin usw
Jetzt frage ich mich, ob die Diagnose nicht doch etwas voreilig war. EEG. ein kurzer Fragebogen, ein kurzes Gespräch und zack Diagnose nach ner Woche und lt der Aussage des Neurologen könnte die depressive phase und antriebslosigkeit ja durch methylphenidat verbessert werden.

Ich habe irgendwie das Gefühl, auch wenn es erst 3 Tage sind, dass ich mit einem antidepressivum welches Serotonin und Noradrenalin pusht besser klar komme.

Haushalt, tiefgründige, regelmäßige Gespräche, selbstreflektion mit meiner Partnerin mit der ich zusammenlebe funktionieren auch konstant seit längerer Zeit immer und immer besser auch wenn ich noch immer nicht alles ideal schaffe und konstant durchziehen. Habe ich das Gefühl, dass wenn ich mich mehr und mehr sozusagen dazu zwinge meine Komfortzone zu verlassen, auch wenn es super hart ist, dass ich nach und nach den Kreis durchbrechen kann und in vielen Bereichen des Lebens Dinge konstanter und mit weniger Ablenkung durchziehen kann.

Suche halt noch nach einem geeigneten Therapeuten und frage mich nun ob es sich lohne methylphenidat weiter zu nehmen, auch wenn es erst Tag 3 ist und nicht stattdessen zb desvenlafaxin oder bupropion zu testen.

Wie sind eure Einschätzungen diesbezüglich?

Liebe Grüße

1 „Gefällt mir“

Hallo,

nach drei Tagen und bei der geringen Dosis von 18 mg kann man noch gar nichts sagen.

Wie lange ist es denn her, dass du das letzte Antidepressivum abgesetzt hast? Vielleicht wäre es besser gewesen, dieses beizubehalten und erst dann einen Absetzversuch zu machen, wenn die Einstellung mit Methylphenidat abgeschlossen ist?

Und wann genau spürst du die Verschlimmerung? Gleich nach Einnahme oder erst am Nachmittag?

Nach einer stunde fängt es im Schnitt an zu wirken und dann merke ich auch direkt, dass ich mich schlechter konzentrieren kann, mehr ängste habe, vergesslicher bin.

Milnacipran hatte ich 2 wochen vor dem methylphenidat abgesetzt, starke schmerzen und brennen beim orgasmus und auf der Toilette kam der urin kaum raus, da musste ich mich schon sehr bemühen

Ansonsten war es aber nicht schlecht

1 „Gefällt mir“