ADS ohne Hyperaktivität

Hallo zusammen

Ich bin Oliver, 39 Jahre alt und bei mir wurde mit ca. 20 Jahren ein ADS ohne Hyperaktivität diagnostiziert. Seit der Diagnose weiss ich endlich was mit mir los ist bzw. nicht stimmt.
Meine Hauptprobleme sind:

  • Schlafstörungen seit ca. 5 Jahren
  • Konzentrationsprobleme
  • Fehlender Antrieb / Motivation
  • depressive Verstimmungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Gedächtnisprobleme
  • zum Teil leichte manisch / depressive Schübe

Ich habe ca. 5 Jahre Cipralex (Escitalopram) genommen. Mit diesem Medikament wurde die depressiven Gedanken besser, ebenso das Selbstwertgefühl wie auch der Antrieb. Jedoch die typischen ADS-Symptome sind geblieben. Zusätzlich habe ich seid dieser Zeit eine schwere Schlafstörung entwickelt unter der ich immer noch stark leide. Zum Einschlafen nehme ich 50mg Ttrittco was mal mehr mal weniger hilft. Zusätzlich mache ich ca 2x die Woche Ausdauersport (Joggen) was mir bezüglich Stress / Konzentration / Stimmung kurzfristig hilft.
Ich habe häufiger Jobwechsel da ich immer schnell abgelenkt bin und nicht lange konzentriert an einer Sache bleiben kann.

Mein Arzt meinte ich müsse Ritalin oder ähnliches mal probieren um evtl. sogar die Schlafstörungen und die ADS Probleme in den Griff zu bekommen. Jedoch habe ich Angst vor den Nebenwirkungen.
Was würdet ihr mir in meiner Situation empfehlen?

Liebe Grüsse
Oliver

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Lieber @Olley,
herzlich willkommen im Forum.

Ich habe 4 Jahre lang Escitalopram gegen depressive Verstimmungen verordnet bekommen. Da wusste ich noch nichts von meiner ADHS. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, probiere Ritalin aus.

Denn das Escitalopram hilft Dir nur die Folge Deiner unbehandelten ADS in Watte zu packen. Und um an die Wurzel zu gelangen, musst Du ADS behandeln. Das ist so, als wenn Du Zahnschmerzen hast und anstatt den Zahnarzt aufzusuchen ständig Schmerzmittel einwirfst.

Bei mir hatte Escitalopram deutliche Nebenwirkungen, das Ritalin nicht. Es ist Erleichterung.

Also: höre auf Deinen Arzt!

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@Olley Hallo erstmal,

ich kann da @Lupine nur zustimmen. Bei mir war es ähnlich. Nur hat Venlafaxin und starkes rauchen das ADS reduziert. Mit dem Rauchen aufhören kam dann das ADS völlig raus.

Ich wurde dann auch diagnostiziert und mit dem richtigen Medi, ist doch einiges an Verbesserungen geschehen.

Versuche es bitte.!

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Also als ich jung war habe ich mit 14 angefangen zu Rauchen, Kaffe trank ich schon als Kind, unsere Mutter war eine Kaffee Tante und dachte das uns das wahrscheinlich auch nichts schaden könnte.
Mit dem Schlafen habe ich eigentlich von klein auf Probleme gehabt, als Kind und Jugendliche vor allem mit dem Einschlafen, später dann auch noch mit dem Durchschlafen, heute mit über fünfzig kann ich meist vor dem Fernseher Ruck Zuck einschlafen, dafür nicht mehr Durchschlafen, also so oder so ist ein gesundes Schlafen irgendwie ehr ein schwieriges Thema.
Jedenfalls habe ich meine Adhs Diagnose erst mit knapp fünfzig bekommen, und das erst nachdem ich einen Burnout hatte, dass Rauchen, was total Scheisse ist, und ich jeden Tag bereue das ich mit dem Scheiss angefangen habe, hat sich halt damals auf mich beruhigend ausgewirkt, so wie es anscheinend vielen Adhs’lern damit geht.
Auch das Kaffee trinken diente zur Beruhigung, hatte bei mir immer irgendwie paradox gewirkt, von wegen „anregend“, jedenfalls nicht bei mir.
Aber heute mit über fünfzig bin ich tatsächlich viel ruhiger, kein Vergleich mit früher als ich noch jung war, da ich Hyperaktiv bin, war ich oft kaum zu bremsen, irgendwie immer aufgedreht.
Wie auch immer, um besser Schlafen zu lernen musste ich lernen einige Sachen zu beachten, wie zum Beispiel sowas wie ein tägliches Ritual einzuhalten, spät nichs mehr zu essen, also auf keinen Fall vorher noch mal die Verdauung anzuregen, Stress oder Aufregung um jeden Preis zu vermeiden, etwas zu finden was mich aus meinen eigenen Gedanken reisst, heisst etwas hören was auf mich total entspannend wirkt, was das bei Dir genau ist musst Du leider selbst heraus finden, aber bevor ich weiter erzähle gibt es hier sicher noch ganz viel andere liebenswerte Mitglieder die Tipps für Dich haben, denn ich bin langsam müde und will eigentlich bald ins Bett. :wink::last_quarter_moon_with_face::sparkles::sleeping:

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Lieber Olley,

vergiss Nebenwirkungen. Wenn deine ADHS so schlimm ist wie du sie beschreibst, ist das Problem selbst viel schlimmer als eventuelle Nebenwirkungen jemals sein könnten. (Womit ich nicht meine dass du fahrlässig sein sollst - natürlich musst du vorher ein EKG machen und Blutwerte usw. alle 6-12 Monate checken lassen.)

Man muss Nebenwirkungen immer im Verhältnis zu der Störung sehen. Chemotherapie macht heftige Nebenwirkungen, aber bevor man am Krebs stirbt, nimmt man sie in Kauf. Ich glaube, du verstehst wie ich das meine.

Antidepressiva wirken viel schlechter (bei ADHS) und haben mehr Nebenwirkungen.

Woher kommt denn deine Angst, hattest du schon mal Ritalin?

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Hallo zusammen

Danke für eurer Feedback.
Habe gestern mit Focalin XR 5 mg gestartet und nehme 2.5 mg am Tag. Bis jetzt läufts ganz gut ohne grosse Nebenwirkungen.
Mit Ritalin hatte ich schon schlechtere Erfahrungen gemacht: Übelkeit, kein Appetit, Kopfschmerzen etc.

Gruss Oliver

@Olley hast Du das auch zusammen mit Essen zu Dir genommen ? Wenn ich zu wenig im Magen habe, oder auch zu wenig Zucker etc im Blut dann habe ich das auch gemerkt. Nun sehe ich zu das ich immer genug Esse. Und dann geht es.

Viel Erfolg bei der Eindosierung.