Ich finde deine Aussage im Kontext der Unterhaltung interessant.
Da hast du den kleinen Philosophen in mir getriggert.
Es geht hier um eine Substanz, die das Leben leichter macht, und eine, die es der Person erleichtert, Feiern zu genießen. Menschen sind Herdentiere, und wenn man zusätzlich zu seinen eigenen Ängsten auch noch entgegen allen Mitmenschen handelt, liegt es auf der Hand, dass es für viele schwierig ist, so Spaß zu haben.
Alkohol wird oft als problematische Krücke gesehen – etwas, das Mut gibt, Ängste betäubt und es leichter macht, sich in soziale Dynamiken einzufügen. Doch ist das nicht in gewisser Weise genau das, was Elvanse für viele im Alltag tut? Während Elvanse hilft, Fokus und Impulskontrolle zu verbessern, macht Alkohol es möglich, soziale Hemmungen abzulegen und sich der Gruppe anzupassen. Beides sind Substanzen mit psychotropen Effekten, die Menschen nutzen, um bestimmte Hürden zu überwinden.
Es gibt eine gesellschaftliche Tendenz, Alkohol als problematisch abzulehnen, während verschriebene Medikamente akzeptiert werden – aber die Grenze ist nicht immer so eindeutig. Wer also den Alkohol als „Krücke“ für Feiern verteufelt, sollte sich vielleicht fragen, ob es nicht ähnliche Mechanismen auch in anderen Bereichen gibt.
Mein Punkt ist nicht, Alkohol zu verherrlichen oder Medikamente schlechtzureden, sondern darauf hinzuweisen, dass viele Menschen Substanzen nutzen, um sich besser an die Welt anzupassen. Und vielleicht wäre es sinnvoller, sich zu fragen, warum das überhaupt nötig ist – ob jemand die Mittel hat, diese Probleme ohne Substanzen zu bewältigen und dabei ein erfülltes Leben zu führen, oder ob bewusstseinsverändernde Mittel in bestimmten Bereichen nicht doch eine legitime, vielleicht sogar die angenehmste/„sinnvollste“ Lösung sein können.