mal wieder ein Thread von mir, da ich nichts gefunden habe.
Mein nickname sagt eigentlich alles, ich bin ein Chaot und jung. Dementsprechend ist auch oft mein Alltag und mein Haushalt… beispielsweise kriege ich es nie hin, ständig Ordnung zu halten… ich räum immer dann auf wenn es aussieht wie die Sau. Nur der saubere Zustand hält meistens keine 2 Tage. Wie kriegt ihr das hin? Habt ihr ein System ?
Nächstes Thema: wenn man sich gegenwärtig mit mir abgibt, habe ich oft gehört dass ich hastige Bewegungen mache… keine Ahnung wie man das am besten beschreibt… einer meinte mal ob ich auf Drogen sei…
Kennt ihr das? Über Tipps bin ich dankbar
Ja diese Frage der Ordnung beschäftigt mich auch sehr. Aber mit Kindern ist unsere Situation auch auch ganz anders. Als ich alleine lebte, kam ich noch halbwegs klar.
Am besten ist es, sich aufzumalen oder zu schreiben, wo bestimmte Gegenstände immer hin sollen.
Nachdem ich mich zweimal ausgeschlossen hatte, habe ich den Hausschlüssel immer in die Wohnungstür gesteckt und umgeschlossen, damit ich nicht ohne losgehen kann.
Zu den ruckigen Bewegungen - hast du das schon immer? Nimmst du Medikamente?
Mein Sohn ist extrem ruckig ohne Medikamente, aber auch mit Medikamenten merkt man eine ziemliche Schwäche in der Feinmotorik.
Er zittert mit den Händen bei kleinem Fummelkram. Ein weiteres, vermutlich ADHS-betroffenes Familienmitglied hat das auch.
Das mit dem hastig sein nenne ich einfach Hyperaktivität. Ich versuche manchmal, einfach nur halb so schnell zu gehen wie sonst. Kaum auszuhalten. Prof. Hastig aus der Sesamstraße, der Prototyp des zerstreuten ADHS-Professors, hieß ja nicht umsonst so.
Zum Thema Ordnung: Alles ist gut, was mit Routinen geht. Ergo: alles hat seinen Platz, gerne auch mit Beschriftung. Dann geht das Aufräumen wie ein Roboter ohne das lästige Denken.
Bei mir liegt alles an seinem bestimmten Platz. Ich hatte mir mal vor einiger Zeit einen Plan aufgemalt, wo ich was und in welchen Schrank ich es hinlege. Bin dann so vorgegangen, dass ich vieles was zusammengehört
an die gleiche Stelle gepackt habe, so dass ich dann nicht immer in verschiedenen Schubladen und Schränken suchen muss. Wichtige Dokumente habe ich abgeheftet und bewahre sie in beschrifteten Ordner auf.
Für den Haushalt mache ich mir to-do-Listen. Da ich alleine lebe und auch so gut wie nie Besuch bekomme, brauche ich nicht jeden Tag jedes Zimmer in Ordnung zu bringen. So nehme ich mir für jeden Tag ein
Zimmer vor, das wird dann aufgeräumt und in Ordnung gebracht.
Mit diesen Routinen habe ich mein Chaos in den Griff bekommen.
Ich hatte mal im Internet dieses Bild gefunden und meine Schreibtischhublade in einer vereinfachten Form so eingeteilt.
Also es kann wirklich keine Stift woanders hin außer an seinen Platz. Das tut beim aufräumen so gut
Hab das auf mehrer Schubladen umgesetzt, so dass nur flächig die Sachen dort reinkönnen. So habe ich immer ein Übersicht wenn ich sie öffen.
Ich finde nie ein Chaos vor und bin in der Lage ein Lade einfach einzuräumen ohne willkürliches Chaos zu verschaffen.
Eines meiner besten Taten die ich für mein ADHS tat. Hab das seit Sommer 2018 und es hält zu 80% immer noch .
Aber wehe ich habe auch nur eine Lade ohne dieses System …ich sag es euch :mrgreen: :roll: :lol:
Ich arbeite auch mit Listen.
Anstatt aber To Do Listen zu schreiben, schreibe ich mir für jeden Tag einfach den Ablauf und füge dann dort externe Termine und Aufgaben ein die ich mir zuvor alle auf eine Liste schrieb. - Ich lasse es mir aber frei, wann ich bestimmte DInge erledige, dass Ziel ist einfach, dass am Abend alle Punkte erledigt sind. Wichtig ist auch blockierte Zeit zu verzeichnen und Pausen auch mit einzuplanen.
Für das Selbstvertrauen ist es wichtig, dass wenn wir uns etwas vornehmen, dass wir es dann auch tatsächlich erledigen. Das gibt uns die Bestätigung, dass die Dinge die wir uns vorgenommen hatte, wir wirklich umsetzen und wenn dann alles erledigt ist so merken wir, dass wir uns auf uns selbst verlassen können.
Für mich kann ich sagen, je mehr Kinder ich bekommen habe, desto ordentlicher wurde ich.
Früher viel mir Haushalt bzw. Ordnung halten sehr schwer. Nicht, dass ich jetzt perfekt wäre, aber wenn ich jetzt eine Woche alleine bin, hält die Ordnung, nur durch die Kinder ist es eine Never-ending-Story.
Geklappt hat es mit Geduld und Routinen. Aber es braucht ja durchschnittlich um die 60/70 Tage, bis neue Gewohnheiten zur Routine werden. Da hilft nur Durchhalten.
Folgendes hat mir gut geholfen:
regelmäßig einzelne Bereiche ausmisten. So viel wie möglich unnützen Ballast loswerden. Wegwerfen, spenden, verschenken. Je weniger man hat, desto weniger kann Chaos entstehen. Ich habe über viele Monate oft ausgemistet. Immer nur kleine Teile. Mal Kleiderschrank. Mal ein Regel im Flur… auch heute miste ich regelmäßig aus. Aussortiertes versuche ich teilweise für 1-2 Wochen über Kleinanzeigen zu verkaufen, was dann nicht weg ist, verschenke ich bzw. Spende ich Oxfam, damit es mir nicht mehr im Weg liegt.
alles was unter 1 min zu erledigen ist, mache ich sofort. Das heißt zB keine Sachen AUF die Spülmaschine zu stellen, Sonden direkt rein, abends gleich einmal nach dem Zähneputzen übers Waschbecken wischen
Leerlauf sinnvoll nutzen: während der Kaffee durchläuft Wische ist das Spülbecken aus und die Ablagen kurz ab und schaue nicht mehr einfach der Braunen Brühe zu, wie sie runter tröpfelt
ich räume immer sofort den Esstisch ab, wenn ich fertig bin. Etc.
ein Saug-/Wisch Roboter sorgt für die tägliche Grundsauberkeit am Boden und motiviert rumliegende Sachen vom Boden aufzuheben, da ansonsten an dieser Stelle nicht gewischt und um das Teil herum gefahren wird.
Aber es hat bestimmt ein Jahr „Arbeit“ gebraucht, bis ich soweit war. Erfolge waren aber regelmäßig zu verzeichnen. Meine Erfahrung war aber, es geht bei mir wirklich nur über Routinen, dass ich Dinge einfach regelmäßig machen ohne dass ich noch darüber nachdenken muss. Und mittlerweile mache ich fast „gerne“, weil es mich glücklich macht, in ein ordentlich zuhause nach Hause zu kommen
Probleme habe ich aber weiterhin bei der Wäsche. Die türmt sich ständig (entweder dreckig oder bereits gewaschen im Wäschekorb zum zusammenlegen), das geht bei 5 Personen einfach zu schnell. Oder ich habe auch noch immer Dinge, die keinen festen Platz haben, sei es von mir oder von den Kindern, die noch immer von A nach B geschleppt werden etc. …