Alprazolam oder Diazepam auf Medikinet adult?

@HenrietteMondschein

Substanzen die körperlich abhängig machen sollten aufjedenfall stationär entzogen werden, besonders wenn du noch keine Erfahrung mit Entzügen hast. Es kann soviel passieren bei einem Entzug, auch wenn es in den meisten Fällen keine Komplikationen gibt. Besonders Benzos gehören aber nicht ambulant entzogen, da dort teilweise lebensbedrohliche Krampfanfälle auftreten können.

Ich hab schon ein paar Benzoentzüge hinter mir und mache aktuell einen mit meinem Psychiater, allerdings in den kleinsten Schritten die es gibt. Bei mir ist es Tavor und in der Klinik wird dir jede Woche 1mg entzogen, mein Psychiater und ich machen nur 0,25mg alle 1-2 Wochen (bzw nun wird auf Diazepam umgestellt, da bei der jetzigen Dosis nur noch 0,5 Schritte möglich wären). Bei mir sind aber auch noch nie Komplikationen aufgetreten und ich bekomme Oxcarbazepin um Krampfanfälle zu verhindern, das wird auch in der Klinik gegeben, aber auch da muss man erst unter Beobachtung schauen ob man das verträgt und auch das Medikament hat keine 100% Sicherheit, dass nichts passiert.

Ich kann dir von einem ambulanten Entzug nur abraten, es ist oft Scheisse wenn es dir dreckig geht und niemand da ist zum reden. In der Klinik kann schneller gehandelt werden und es wird nach einem geschaut und man muss keine Dinge wie einkaufen, kochen und sowas machen, was extrem belastend ist wenn du entziehst.

Ich wusste ja aber was auf mich zu kommt und ich konnte diese Klinik einfach nicht mehr sehen, deswegen geh ich nun lieber den harten Weg. Meine hat allerdings auch Einzelzimmer für Patienten mit bestimmten Diagnosen, ob deine dazu gehören, weiß ich nicht, aber wie du ja schon weißt, kann man sich das ja leider nicht aussuchen in welche Klinik man geht.

@Espresso

Der Thread ist zwar 2 Monate alt und ich hab kein Medikinet genommen, sondern Ritalin, aber der Wirkstoff ist ja der Gleiche. Ebenso war es bei mir Tavor, also Lorazepam, aber Benzos haben ja alle das gleiche Wirkprinzip, sind nur unterschiedlich stark bzw. die Wirkzeit ist unterschiedlich. Hat sich aber gut vertragen, allerdings hatte ich das Gefühl, dass Ritalin die Wirkung von Tavor etwas aufgehoben hat. Es hat nicht so gut gewirkt wie ohne Ritalin. Mittlerweile nehme ich Elvanse mit Diazepam und da gibt es keine Probleme.

Wie schnell man abhängig wird, ist unterschiedlich. Es gibt Leute die sind nach 1 Woche abhängig, ich hab schon 6 Wochen am Stück ausgehalten (zumindest hatte ich keine Entzugssymptome, was darauf deutet, dass ich nicht abhängig war).

Nimm es wirklich nur im Notfall und in der niedrigsten Dosierung die ausreicht. Der kritische Punkt kommt, wenn du merkst du brauchst mehr oder sich die Symptome verstärken wenn du keine nimmst. Spätestens daran erkennst du, dass du abhängig bist. 10 Stück im Monat wären ca. alle 3 Tage…das ist schon sehr kritisch.

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Danke für die Info. Die Suchtambulanz der LWL-Klinik Münster versorgt leider auch nur regional, nicht überregional.

Das geht nur regional. Aber es gibt ja auch niedergelassene Fachärzte die begleiten können.

Geht es um einen Benzoentzug?

Benzos entzieht man mit Benzos.

In Berlin gibts aber doch mehrere Suchtambumanzen.

https://psychiatrie-psychotherapie.charite.de/fuer_patienten/ambulanzen/suchtambulanz/

Hach, wenns so einfach wäre! Habe ich alle durch, sind auch nur regional zuständig, in meinem Fall nur die in Berlin Friedrichshain. Alkoholiker müsste man sein … da gibts überall Hilfsangebote. Für Zolpidem-Abhängigkeit NULL. Das liegt vermutlich daran, dass Alkohol-Entzug viel einfacher und kürzer ist und sich das daher mehr rechnet, als eine vielmonatige Zolpidem-Reduzierung. Ganz absetzen wird außerdem nie möglich sein, da die schweren Schlafstörungen angeboren sind und es kein Zurück gibt in ein „besseres früher“ und auch keine Aussicht auf Erwerbsfähigkeit. Dazu kommen zahlreiche Komorbiditäten, u.a. Fibromyalgiesyndrom. Dies eskaliert bei Schlafdefizit und die krampfartigen Schmerzen können mit NICHTS gelindert werden. Schmerzmittel helfen bei FMS nicht, das ist das Brutale an FMS. Entzug in Klinik ist wegen Reizabschirmung (wenigstens Einzelzimmer) nicht möglich. EZ sind pro Station max. 2, und diese werden für kurzfristige Deeskalation (i.d.R. Alkoholiker) gebraucht. Trotzdem herzlichen Dank für die Nachricht :slight_smile:

Also stationär Entzug für Z drugs kenne ich so auch nicht.

Bist du denn bei einem Psychiater bzw Neurologen in Behandlung?

Hallo also ich nehme seit paar Jahren schon lorazepam, aber nie mehr als 1 bis 2 mg am Tag, seit der Diagnose nehm ich ritalin und ja ich weiß benzo Abhängigkeit, aber ich stelle fest das es irgendwie eine gute kombi ist, hat noch jemand erfahrung

Hast du schon mal über einen Entzug nachgedacht? Das wäre vielleicht, wenn du mit dem Ritalin schon richtig eingestellt bist, eine gute Option?

Ja habe ich aber ich brauche das lora leider wegen diversen panikstörungen ,und ja habe schon alles versucht Antidepressiva usw ,lorazepam o alprazolam is das einzige was hilft

Hast du denn mal eine Verhaltenstherapie gemacht? Oder ähnliches? Medikamente allein lösen ja eine Angst- und Panikstörung in der Regel nicht.

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Hab alles schon versucht

Sind das nicht sogar Akut Medikamente? Ich wundere mich auch, dass ein Arzt dieses abhängigmachende Medikament dauerhaft verschreibt. Kann ich kaum glauben. Damit öffnet er seiner Patientin „das Tor zur Hölle der Sucht“(bildlich gemeint)

@Mikado ich würde lieber ein AD nehmen an deiner Stelle als diese Medikamente. Das tut deinem Körper auf Dauer nicht gut.

Dieses Medikament verstärkt beim Absetzten die ursprünglichen Symptome, weswegen du es ja eigentlich nimmst, Daher kann es sein, dass deine Wahrnehmung verzerrt ist und du vermutest nur, es geht nicht mehr ohne. Ein Teufelskreis!

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Ja, Benzos (und auch Z-Medikamente) sollten für maximal 2 Wochen genommen werden. Wegen der extrem hohen Suchtgefahr. In manchen Fällen werden sie länger gegeben (zB bei einem stationären Aufenthalt) aber dann auch dort entzogen.

Finds auch echt schlimm, wie verantwortungslos da manche Ärzte sind!

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Eine Freundin von mir ist in der Suchtambulanz der LWLKlinik gelandet, um Benzos wieder loszuwerden. Sie wusste gar nicht, dass die so schnell abhängig machen und ist aus allen Wolken gefallen. Ohne geht es ihr besser.

Hi zusammen,

ich (W, 42J.,2 Kinder und einen stressigen Management Job) bin neu hier, habe Infos zum Thema Ritalin + Benzos gesucht und bin hier gelandet ;). Ich habe nach über 8 Jahren Therapie und unterschiedliche Medikamente Versuche, von meinem Psychiater die Diagnosis ADHS bekommen. Da ich auch unter Zwang und generalisierte Angststörung leide, habe ich bis vor ein paar Wochen Pregabalin genommen (die Nebenwirkungen sind mir aber viel zu stark). Davor habe ich Fluoxetin, Citalopram, Amitriptylin ohne Erfolg versucht. Ein wenig hat Opipramol geholfen aber hatte trotzdem häufig Panikattacken und starke innere Unruhe. Das einzige was wirklich hilft ist leider Alprazolam und das nehme ich leider regelmäßig seit Jahren (0,5 bis 1 mg fast täglich). Währende der Pandemie habe ich ein ganzes Jahr ohne Benzos gelebt aber als die Welt wieder offen war, ist die Panik auch wieder gekommen.
Nun nehme ich Ritalin 20 mg und merke ein starkes Rebound nach ca. 6 Stunden. Solange es wirkt, kann ich mich konzentrieren, die Gedanken kreisen nicht wie verrückt und ich bin ausgeglichen, leider danach kommt wieder die extreme körperliche Anspannung, was mir starke Rücken und Nackenschmerzen bereitet, Schwindel und Übelkeit.
Ich weiß, Benzos machen anhängig und ich bin sicher schon drin aber neben Ritalin, das ist das einzige was hilft. Ich bin verzweifelt weil ich nicht mehr weiß was ich ausprobieren soll. Hat noch jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation?

LG!

Hey @Berlin_mom,

Normalerweise nimmt man eine 2. Dosis, da eine Dosis ja nicht ansatzweise den Tag abdeckt. Die 2. Dosis ist in der Regel 1/3-1/2 der 1. Dosis. In deinem Fall also z.B. 10mg Ritalin Adult!

Wenn das nicht ausreicht, könnte sich eine kleine Menge unretardiertes Methylphenidat zum Wirkende der 2. Dosis anbieten.

Wie lange nimmst du es denn jetzt schon? Hat dein Arzt noch nicht mit dir über eine 2. Dosis gesprochen?

Und zum Benzo: bei täglicher Einnahme bist du sehr sicher abhängig, vielleicht hilft das Ritalin (wenn du richtig eingestellt bist) ja dann soweit, dass du einen Entzug machen kannst :slight_smile:

Danke für deine Rückmeldung @Zoi!

Ich nehme es seit 3 Wochen. Die erste Woche 10 mg und danach 20 mg. Ich habe ihn gefragt ob ich mittags nochmal nehmen könnte und er meinte, dass es in der Regel 1x am Tag genommen wird aber Im Einzelfall, bei zu kurzer Wirkdauer kann natürlich auch davon abgewichen werden.
Eine alternativ war auch Pregabalin 75mg 2x am Tag zusätzlich zu nehmen aber wie schon gesagt, ich finde die Nebenwirkungen echt stark.

Ich werde es ab morgen mit 10mg am frühen Nachmittag probieren :slight_smile:

Schönen Abend!

LG!

:face_with_monocle: Einzelfall? Also laut Herstellerangaben wirkt Medikinet Adult maximal 8 Stunden. In der Realität bei den meisten 5-6 Stunden. Wieviele Stunden hatte so ein Tag gleich nochmal…? :ok_woman:t3:

Dann bist du wohl ein ganz besonderer Einzelfall, der 24 Stunden am Tag ADHS hat :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Wofür soll das eine Alternative sein? Für eine 2. Dosis Medikinet ja nicht, oder? Pregabalin ist kein ADHS-Medikament, das wäre ziemlich unsinnig.

Die 2. Dosis wird ca. 30-45min. vor Wirkende der 1. Dosis genommen. Sonst kommst du ja in den Rebound, bevor die 2. Dosis wirkt - das will man vermeiden :slight_smile:

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Das ist richtig, Pregabalin ist kein ADHS Medikamente aber da ich leider auch an einer generalisierte Angststörung leider, könnte es dabei helfen.

Das stimmt. Ich meinte nur, dass es kein Ersatz fürs Medikinet ist! Also keine „Alternative“.
Wie geht es dir denn mit der Angststörung während der Wirkzeit vom Medikinet?

Die körperliche Anspannung, Schwindel und Unruhe/Angst sind manchmal noch da aber gleichzeitig merke ich das ich konzentrierter bin und meine Gedanken kreisen nicht mehr wie verrückt, das ist sehr angenehm.
Panikattacken hatte ich seit zwei Wochen 3 mal gehabt, das ist ja schon weniger geworden und dadurch nehme ich auch weniger Alprazolam. Mein Ziel war es nicht zu brauchen aber meine körperliche Symptomen sind dann so stark und die Panik oder extreme innere Unruhe halten manchmal über Stunden…da habe ich dann Alprazolam genommen.
Ich hoffe ich finde eine gute Dosierung und kann Alprazolam wieder ausschleichen.