bei mir wurde neulich ADHS diagnostiziert und 10 mg Medikinet verschrieben. Ich soll dann nach 2-3 Wochen auch 20 mg erhöhen. Ein Termin bei der Psychiaterin habe ich in 3 Monaten wieder bekommen (irgendwie komisch, ist wohl aber manchmal üblich wie ich hier lesen konnte).
Ich bin Ende 30 und habe manchmal stressbedingt starke Anspannungen, Nervosität und Angstzustände.
Wenn das passiert nehme ich eine 0,25 mg Xanax (Alprazolam) oder 5 mg Diazepam. Was mir hilft nicht mehr angespannt zu sein und normal zu atmen und meine Schulter wieder nach unten bewegen zu können.
Wie ist es wenn man Medikinet genommen hat? Darf man das dann nehmen?
Hallo Espresso,
toller Name übrigens, macht Dich gleich sympathisch
Nimmst Du denn das Medikinet schon?
Als Tablette oder Kapsel?
Bei mir ist es so, dass das Medikinet schon dafür sorgt, dass ich ruhiger werde.
Daran merke ich den Wirkeintritt: die Schultern gehen runter, obwohl ich vorher gar nicht gemerkt hab, dass ich so angespannt war und sie hochgezogen hatte. (Das merke ich oft nur an der knochenharten Muskulatur und Schmerzen)
Also ich nehme es seit ca. 3 Wochen. Das erste mal vor 2 Monaten wo ich nach 3 Minuten eine Panikattacke hatte (wegen dem Lesen von Nebenwirkungen) und dachte ich bekomme jetzt einen Herzinfarkt
Dann habe ich mich psychisch vorbereitet und dann ging es.
Letze Woche hatte ich leider ein beengendes Gefühl in der Brust, Bluthochdruck (der normal bei mir eher niedriger ist). Es war sehr stressig bei der Arbeit, viele Deadlines auch im selbständigen Job, neues größeres Auto wo ich echt noch kein Gefühl dafür entwickelt habe wo ich gerade auf der Strasse stehe (mittig, zu links oder zu rechts) etc… Ein Tetris Spiel mit Aufgaben und Gefühlen. War dann beim Hausarzt, EKG und alles wurde gemacht und es war alles okay. Mein Arzt meinte es kommt von Muskelblockaden hinten in der oberen Wirbelsäule. Dann ging ich den Tag drauf eine Stunde zur Massage und war wieder alles okay. Aber seit Mittwoch (wo das passiert ist) habe ich kein Medikinet mehr genommen weil ich dachte, es seien die Nebenwirkungen. Heute ist meine to-Do Liste trotz Feiertag sehr lang, vor allem beantworten von e-Mails, vereinbaren von Meetings (wo ich eh eine Niete bin). Und merke schon seit dem Aufstehen, dass ich diese Unruhe (was ich auch vor Medikinet hatte) bekomme. Da hilft wie gesagt entweder Xanax oder Valium. Dann kann ich klarer denken und besser atmen.
Zu Deiner anderen Frage, ich nehme die Lila Kapsel. Macht es einen Unterschied?
Das habe ich jetzt nicht beobachtet ob ich ruhiger werde (wahrscheinlich weil ich eh damit Beschäftigt war ob jetzt eine der Nebenwirkungen eintritt).
Die lila Kapsel ist dann wahrscheinlich 20 mg retardiert, das wollte ich wissen.
Das Druckgefühl in der Brust hatte ich auch eine Zeit lang, ist jetzt aber wieder weg.
Mein Blutdruck hat sich nicht erhöht, dass Ekg steht noch aus.
Zu den Wechselwirkungen kann ich nichts sagen, ich nehme nur abends ab und zu Zolpidem, das ist mit dem Arzt besprochen und unproblematisch.
Wenn es im Job grade so stressig ist, ist natürlich schwer abzugrenzen, was nun woher kommt.
Gibt es irgend eine Chance, den externen Stress zu reduzieren?
Also es steht 10 mg drauf. Wahrscheinlich gibt es die in verschiedenen Dosierungen.
Wie lange hielt bei dir dieses Drückgefühl an bis es verschwunden ist?
Und wie sieht es mit Autofahren aus? Ich habe das Gefühl, dass ich nicht ganz bei der Sache bin. Oder ist es normal in den ersten Tagen?
Ja, ich glaube ich müsste einfach langsamer machen… täglich mindestens 50 Nachrichten, WhatsApps etc… privat wie beruflich, ich komme nicht hinterher und das Gefühl lehnt mich gerade komplett.
Ja, eine Tasse morgens und eine mittags irgendwann… frühstücke eigentlich nie aber zwinge mich jetzt wenigstens kleine Müsli Schale morgens vor dem Medikament zu nehmen.
Ich hatte heute auch die ganze Zeit Zuckungen im linken Unterarm
@Espresso: Da möchte ich Dich auch vor warnen. Hab das grad bei einer Freundin miterlebt, deren Hausärzte ihr Alzaprolam verordnet hatten, und das über Monate. Sie ist aus allen Wolken gefallen, als ihr dann an der Uni gesagt wurde, sie müsse erst einen Entzug machen, bevor eine Therapie erfolgen könne. Sie ist dann einige Wochen in die Suchtambulanz marschiert und hat es jetzt endlich geschafft, von dem Zeug loszukommen. Du schreibst zwar, dass Du es nur ab und zu nimmst, aber bitte sei sehr vorsichtig damit
Ich habe leider etwas mehr auf den Rippen was ich vor 2-3 Jahren durch Antidepressiva angesammelt habe. Deswegen versuche ich auch morgens nur was kleines zu essen, aber macht laut dem nicht so viel Sinn.
Was isst ihr so davor?
Und warum der Kaffee? Warum darf ich den nicht trinken?
Kaffee (Koffein) verstärkt die Herzfrequenzsteigernde Wirkung von Sympathomimetika!
Stimulanzien sind indirekte Sympathomimetika.
Deshalb zu Beginn der Eindosierung / Eintitrierung möglichst weglassen, da es sonst zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen kann – obwohl man ansonsten Coffein allein gut verträgt.
Das ist keine „Kreuzwirkung“ oder „Wechselwirkung“ im eigentlichen Sinn - aber beide Wirkstoffe verstärken sich gegenseitig.
Ich hatte selbst ohne MPH viel Kaffee getrunken. MPH kann sich mit Coffein ganz anders anfühlen als ohne - man kann es nicht differenzieren, wenn man den Kaffee nicht mal weglässt - vor allem morgens.
Koffeinfreier Kaffee enthält nur sehr wenig Koffein, das kann für diese Zeit eine gute Alternative sein.
Sucht-AMBULANZ bei Medikamentenabhängigkeit? Ich habe schon nahezu ganz Berlin nach sowas abgeklappert und auch in allen Kliniken gefragt, ob es sowas gibt. Überall „NEIN“. Nur Entgiftung im Krankenhaus, und nur im Mehrbettzimmer (habe neben ADHS noch zahlreiche Komorbiditäten, u.a. chron. Fatigue & FMS, benötige daher EZ & Reizabschirmung) und keine freie Klinikwahl, weil alle wegen Überfüllung verpflichtet sind, nur Wohnbezirk zu versorgen. Wie ist die Adresse dieser Suchtambulanz?