Alternativen in der Medikation? Hoher Puls

Hallo zusammen,

seit 4 Wochen nehme ich nun Medikinet adult… seit einer guten Woche merke ich einen krassen Puls von bis zu 130, der teilweise über Stunden anhält, allerdings erst, wenn die Wirkung wieder raus ist, also etwa ab 8 Stunden nach der Einnahme… während der Wirkung ist der Puls mit ca 90 auch höher als sonst mit 70-75… Blutdruck ist leicht erhöht (ohne: 110/70 und nach Einnahme steigt er auf etwa 120/80… nach der Wirkung 135/90).

Zeitlich passend ist es zur zweiten Zyklus Hälfte, was mir grad einfällt… aber auch das ist ja nicht so gesund, sollte es daran liegen und somit alle zwei Wochen diesen „Zustand“ geben. Vor allem fühlt es sich nicht gut an und Schwindel und Benommenheit nehmen wieder zu, was nach dem dynamischen Medi-Start kurzzeitig weg war und ich schon dachte, auf der Zielgeraden zu sein… funktioniere dann auch nur noch eingeschränkt… bin gleichzeitig müde/ erschöpft und stehe unter Strom :woman_shrugging:t2:

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es unter elvanse andere Effekte aufs Herz gibt, hoffe aber trotzdem, dass vllt jemand Erfahrungen in diese Richtung gemacht hat… letztendlich muss ich es wahrscheinlich testen.

Positive Effekte merke ich bezogen auf den Reizdarm, der fast nicht mehr auftritt. Und ich habe meine „Aggressionen“ besser unter Kontrolle… Kleinigkeiten führen nicht mehr dazu, dass ich gleich ausraste. Bezüglich der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit merke leider nichts mehr, also keine Wirkung. Auch hier könnte elvanse ja vllt einen Versuch wert sein, nur bleibt da noch die Sache mit dem Puls…

Gibt es Alternativen, die dopamin und noradrenalin regeln, aber ohne diese NW? Wenn es denn eine ist…

ich bin etwas ratlos und habe ehrlich gesagt etwas Angst, da es scheinbar endlich eine Möglichkeit gibt, meinen Darm und meine Emotionen einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Wenn wir schon bei Wirkmechanismen sind… kann mir jemand sagen, auf welche Weise ADHS medis Einfluss auf den Augeninnendruck nehmen? Überall steht nur „nicht bei Glaukom“, aber habe nichts dazu gefunden, was da pharmakologisch passiert. Den Termin beim Augenarzt habe ich erst im Juli :thinking:(einer meiner Sehnerven ist leicht „beschädigt“ (meine freie Übersetzung der Schilderung des Arztes) und der Druck an der oberen Grenze).

Mein Gefühl sagt, ich sollte Medikinet nicht mehr lange nehmen, am besten gar nicht… aber aufgrund der positiven Effekte halte ich die Negativen grad aus …

Ich hoffe ich hab das alles nicht zu wirr beschrieben… Kopf dämmert grad so vor sich hin…

Ganz liebe Grüße :sunflower:

Liebe Squirrel, habe auch vor kurzem mit Medikinet adult begonnen.
Ich befinde mich noch am Anfang, kann also keinen Antwort oder Tipps zu Alternativen anbieten, aber ich möchte nur einen gutgemeinten Rat dalassen: Bitte lieber direkt mit deinem Facharzt des „Herzens“ sprechen. Und mit Herzen meine ich jemand der sich ausreichend Zeit nimmt und mit dir gemeinsam all diese Faktoren (die du beschreibst) durchgeht. Das ist nicht immer selbstverständlich aber es ist auch im Interesse einer Ärztin dass du möglichst geringe Nebenwirkung verspürst. Aber ich denke irgendeinen „trade-off“ hat man bei jedem Medikament. Das kannst nur du selbst dann einschätzen.

Aber manchmal passt ein Medikament einfach nicht, (manchmal auch der Arzt der einen behandelt) das ist nicht weiter schlimm würde ich sagen. Trotz Leidensdruck, muss man da erstmal die Nebenwirkungen ernst nehmen. Und das machst du ja auch! Wichtig ist allem voran deine Gesundheit. Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, ist es erstmal egal was da die Indikation für die Einnahme ist. Finde nicht dass es gut ist mit Angst etwas einzunehmen. Nach den Erfahrungen im Forum zu urteilen, kann Angst einen „Dopplungsffekt“ haben. Zum Beispiel, du fühlst dein Herz stärker schlagen und machst dir Sorgen darum und dadurch steigt dein Puls dann weiter an und plötzlich bekommst du noch mehr Angst und so weiter. Und ich kann mir vorstellen dass dieser Effekt auch nach der vollständigen Verstoffwechselung von Methylphenidat dann spürbar und messbar ist.

Ich habe so ein wenig das Gefühl dass es vielleicht zu viel ist und dein Körper besonders sensibel reagiert, aber das kann am besten nur ein Facharzt mit dir gemeinsam einschätzen. Und nur so würdest du auch beide Vorteile haben: Mehr Gewissheit und Sicherheit.

Aber sicherlich fällt noch jemand im Forum was dazu ein. Drücke dir die Daumen!

Hallo potzblitz.

Du hast es lieb geschrieben und sicher auch nur gut gemeint.
Selbstverständlich werde ich das auch mit den Ärzten besprechen. Leider ist es aber auch so, dass nicht immer ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um alles zu besprechen. Häufig wird auch einfach nach Schema F behandelt und gewisse Nebenwirkungen nicht ernst genommen. Da ist man hier überwiegend besser beraten, was ich in kurzer Zeit schon feststellen konnte. Ich finde die Erfahrungen der anderen hier enorm hilfreich :heart:
Ärzte sind da häufig nur die ausführende Kraft, was Rezepte betrifft… das kennen hier bestimmt leider auch einige nur zu gut. Am Ende muss man sein eigener Experte werden.
In meinem Fall ist er schon verständnisvoll und gefühlt „auf meiner Seite“. Ausreichend informiert, um Diagnosen stellen zu können und verschiedene Medis zu testen… aber das war’s dann auch. Das Feintuning muss halt jeder dann für sich selbst angehen.

Da es eine -wenn auch sehr kurze- Phase gab, in der die Nebenwirkungen zurück gingen und ich das Gefühl hatte, meine Dosis gefunden zu haben und diese krassen Effekte danach aufgetreten sind, glaube ich eher nicht, dass es mit Angst zu tun hat. Zumal ich oft in Situationen war, in denen ich ausreichend „abgelenkt“ war und mich wohlgefühlt habe… Der Puls hat mich da dann rausgerissen :woman_shrugging:t2:

Hier im Forum gibt es so viele Menschen, die sich auskennen, hilfreich Tipps geben und mich motivieren, am Ball zu bleiben. Und durch die ganzen Beiträge wird mir auch meine Skepsis genommen, was elvanse betrifft… habe heute einen passenden Thread gefunden, was Wirkung, Dosierung usw. betrifft… hatte wohl nicht die richtigen Begriffe eingegeben, als ich dieses Thema öffnete :upside_down_face:
Habe mich nun schlauen gelesen und werde das ganze mal testen :nerd_face:
Was beispielsweise sehr hilfreich war: die Schilderung über einen Arzt, der MPH und AMP bezüglich der Wirkung aufs Herz gleichgestellt hat. Betroffene berichten aber davon, dass es durchaus möglich ist, dass man auf AMP klarkommt, auch wenn man bei MPH entsprechende unerwünschte Auswirkungen hatte.
Gleiches wie mit Medikinet und ritalin… Wirkstoff ist gleich, aber Wirkung/ Nebenwirkung kann anders sein… sowas lernt man eben nicht in der Arztpraxis, sondern auf der Straße … also hier im Forum :smirk:

In deinem Fall hoffe ich, dass du gut mit dem Mittel zurecht kommst und schnell die passende Dosis findest :shamrock:

Ganz liebe Grüße :tulip:

Also in Bezug zu den Symptomen die du beschrieben hast, ist es doch sehr gut dass du deinem Arzt davon berichtet hast. Das war eigentlich nur mein einziger wunder Punkt :smiling_face: daher freut mich dass du da in guten Händen bist. Wünsche dir viel Erfolg und dass die Nebenwirkungen mit dem Wechsel dann der Vergangenheit angehören.

Ganz liebe Grüße zurück!

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Hast du denn vor einer Woche etwas verändert?

In welcher Dosierung nimmst du denn das Medikinet ? Ist es Medikinet adult? Nimmst du es nur einmal am Tag?

Wie hast du das Medikinet adult titriert? Wie begonnen, wann gesteigert?

Ruhepuls von 130? Und dieser beginnt 8 Stunden nach der Einnahme der letzten Kapsel? Und hält dann einige Stunden an? Wie lange genau?

Immer wenn man den Sympatikus anregt steigert das auch erstmal die Herzfrequenz. Deshalb ist es wichtig langsam zu titrieren. Auch ein Wechsel des MPH Präparates kann helfen.
Ebenso kann es sein, das Elvanse besser als MPH vertragen wird und umgekehrt.

Allerdings scheinst du ja erst mit dem Rebound tachycard zu werden.

Zumindest nicht bewusst…

Genau, Medikinet adult
Überwiegend gegen Mittag und dann gesplittet… hatte etwas probiert und das Gefühl, dass 10 und 10 im Abstand von 20 min am besten den rebound abschwächen. Eine weitere Dosis am Nachmittag hatte ich getestet, aber damit das Gefühl, dass der rebound am Ende stärker ist ohne dass ich aber ne positive Wirkung habe. Deswegen dachte ich, fahre ich ganz gut mit der einmaligen Einnahme.

Angefangen mit 10 und dann wöchentlich höher gegangen
W1: 10-0-0
W2: 10-10-0
W3: 10-10-10 bzw 20-10-0 auch die letzte Einnahme mit splitten 5 und 5 versucht… dann in Woche 4 die einmalige Dosis variiert zwischen 15 und 25

So 2-3 Stunden und dann weitere 4 zB bis ich wieder auf meinem normalen Level bin.

Heute habe ich beispielsweise testweise nachmittags noch mal 10 mg nachgelegt, einfach um zu sehen, ob und welchen Effekt es hat… habe etwa 30 min nach Einnahme für etwa eine std geschlafen und konnte mich dann gerade so aufraffen, mir essen zu kochen (was vorher nicht möglich war) aber danach war auch schon wieder jegliche Aufmerksamkeit/ Konzentration verschwunden. Ich war heute extrem aggressiv… alles und nichts hat mich auf die Palme gebracht und ich konnte mich nicht beruhigen.
Puls und Blutdruck bisher optimal :woman_shrugging:t2: grad gemessen und liegt bei 120/77 (69)… ein Mysterium :crystal_ball:

Werde morgen nach elvanse fragen und sehen, ob das besser passt :shamrock:

Ja, das wundert mich weil es für mich irgendwie unlogisch ist… bzw. Dadurch ja nicht direkt durch das Medikament verursacht wird… sondern vllt kommt mein Körper mit dem WirkAbfall nicht klar? Aber es war ja die ersten Wochen auch alles ok…. Ne leichte pulserhöhung is da denke ich normal und ok…

Und diese Klarheit, die mich so umgehauen hatte in positivem Sinne hatte ich ja auch nur die ersten drei Tage… vllt bin ich einfach kein MPH Typ :see_no_evil:

Und zudem habe ich grad ne heftige Fressattacke, obwohl ich heute Abend gut und sogar zweimal gegessen habe ……

Kann sein. Oder zumindest kein Medikinet Typ. Scheint öfter Probleme zu machen als Ritalin zum Beispiel.

Wenn möglich würde ich wahrscheinlich erstmal Elvanse versuchen - wenn das nix ist die anderen mph Präparate.

Alternativ die Dosierung vom MPH reduzieren.

Sind nur meine spontanen Überlegen :thinking:

Danke dir!
Die gleichen Gedanken habe ich auch…

Erst mal morgen Elvanse und dann Ritalin im Hinterkopf behalten, wobei ich aufgrund der ausbleibenden Wirkung auf die konzentration langsam skeptisch werde bei MPH :face_with_raised_eyebrow:

Vllt lässt sich das aber ja auch kombinieren oder abhängig vom Zyklus nehmen? Oder sollte man da nicht hin und her wechseln?
Bin auch gedanklich wieder zu schnell, erst mal testen, wie ich auf Evanse reagiere :see_no_evil::sweat_smile:

Hin und verwechseln eigentlich nicht, aber einige müssen aufgrund des Zyklus die Dosierung in manchen Tagen anpassen.

Ja genau. Abwarten. Versuch macht kluch :sweat_smile:.

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