Angst - Erinnerung an Trauma, Stress oder Nebenwirkung als Ursache?

Moin am späten Abend :wave:

Ich war die letzten Tage und Wochen etwas weniger aktiv als davor, aber melde mich direkt mit einem „neuen“ Problem zurück.

Ich habe eine lange Historie an psychischen Problemen, die vermutlich damkt Zusammenhängen, dass ich erst dieses Jahr meine Diagnosen AuDHS gestellt bekommen habe.
Jedenfalls litt ich meine gesamte Jugend an Panikattacken. Begonnen hat das Ganze mit 13 und zog sich bis vor circa einem Jahr, also bis ich 21 war, und besserte sich dann durch Therapie und die richtigen Medikamente.

Ich habe immer wieder mit Angst-Phasen zutun, wenn ich viel Stress habe oder an den Tagen vor meiner Periode.

Seit ein paar Tagen, etwas über eine Woche, hält diese Angst nahezu permanent an, sobald ich nicht irgendwie beschäftigt bin. Solange ich esse, lese, schreibe, Serien gucke oder zur Not auch (wieder viel zu viel) an Handy hänge, geht es.
Erst war es so wie es eben vor meiner Periode so ist, aber selbst während und auch jetzt Tage danach bleibt dieses Gefühl.

Das Problem ist, dass ich nicht weiß, was genau jetzt mein Problem ist, weil alles mögliche in Frage kommt.

  1. Ist es eine Nebenwirkung von Medikinet? Ich habe nichts an der Dosierung geändert, auch nicht an der Uhrzeit oder an meinem Frühstück. Treten solche Nebenwirkungen auch einfach so im Laufe der Zeit auf?

  2. Ist es eine Erinnerung an ein Trauma? Durch die ganzen Arzttermine bezüglich der Diagnostik und Medikamente etc. werde ich immer wieder an einen meiner schlimmsten Momente erinnert, der mich, so banal er auch für manch einen klingen mag, nicht los lässt. („Ich brauchte damals dringend Hilfe, die ich nicht bekam“ ist eine sehr grobe Zusammenfassung, die der Situation zwar nicht gerecht wird, aber wenigstens einen Anhaltspunkt bietet)

  3. Ist es der Stress? Mein Studium steht auf der Kippe, was mich stresst, auch wenn ich es abbrechen werde, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht. Mit Unsicherheit komme ich nicht klar. Ich habe kein Geld mehr, weil ich kein Bafög mehr bekomme (ich versuche jetzt seit zwei Monaten das irgendwie noch zu regeln, nächste Woche habe ich dann auch abschließende Gewissheit). Ich habe kein Geld mehr, kann meine Rechnungen nicht mehr bezahlen, mein Konto ist im Minus. Ich bin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, was sich trotz Fachkräftemangel als schwierieg herausstellte.

  4. Esse ich zu wenig? Spätestens seit ich vor drei Jahren mit der Einnahme von meinem ersten Antidepressivum angefangen habe, habe ich Probleme mit meinem Blutzuckerspiegel (meine Vermutung, dass es der Blutzucker ist). Es gibt an Tagen, an denen ich weniger esse mich aber genauso viel bewege wie sonst, den Moment, an dem ich ein seltsames Gefühl, irgendwie angespannt, ängstlich und paranoid, erlebe, was mit der Aufnahme con Najrung wieder verschwindet. Ich fühle mich auch immer wieder schlapp und schwach und merke, dass ich etwas Zucker brauche. Dann gehts auch wieder.

5.ist es was körperliches? Ich habe nachts im Schlaf Panikattacken, bzw. wache ich durch diese auf. Ich habe das Gefühl, nach Luft zu schnappen, bin nass geschwitzt (kalter Schweiß) und bekomme Panik. Ich messe meinen Schlaf über meine Smart watch und habe nachts einen niedrigen Blutsauerstoffgehalt, zumindest laut Uhr, war aber auch mit den anderen Beobachtungen zusammen passt. Meine Lunge war durch Corona stark beeinträchtigt, beide Eltern waren Raucher (Vater bis 2015, Mutter bis 2019) und ich war lange Zeit übergewichtig und wiege auch momentan wieder etwas zu viel (einiges ist Muskelmasse aber eben auch viel Körperfett durch Medikamente + körperliche Beschwerden auch im Zusammenhang mit Sport).
Meine Lunge könnte also das Problem sein, eine Schlafapnoe will ich in den nächsten Tagen abklären lassen.

  1. „Bilde ich mir das nur ein“? Was eine Zusammenfassung von Stress und allgemeine Probleme als Ursache wäre

Ich bin für sämtlichen Input sehr dankbar! :no_mouth:

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Hi :slight_smile:

  1. Je nachdem wie lange du Medikinet würde ich das als eher unwahrscheinlich sehen, vorallem wenn dir Medikinet ansonsten viel bringt.

  2. Prinzipiell wäre ein Trauma definitiv eine plausible Erklärung dafür. Wurde das mal therapiert?

  3. Was du hier beschreibst würden glaube ich die meisten ADSler und vorallem Personen mit ASS als die absolute Hölle bezeichnen. Das in Kombination mit deiner finanziellen Situation klingt echt übel, von dem klingt mir das als die wahrscheinlichste Ursache (oder die mit dem größten Anteil). Ich kann zudem sehr gut nachvollziehen wies ist durch den Stress keinerlei Blick für die Ursache zu haben, habe ich selber viel zu häufig.

  4. Kann ich leider nichts zu sagen.

  5. Ich hatte tatsächlich einen ähnlichen Verdacht bei mir, die Daten von meiner SmartWatch haben bei mir auch nen ziemlich niedrigen Blutsauerstoff gemessen.
    Habe dann eine Polygraphie gemacht, die Werte waren zwar nicht optimal aber auch noch nicht im kritischen Bereich. Das Problem ist dass die Blutsauerstoffmessung bei den SmartWatches mäßig genau ist und daher nur ein grober Richtwert darstellt, der meistens aber wenig aussagekräftig ist.
    Eine Schlafapnoe abklären zu lassen ist aber auf jedenfall sinnvoll.

Von dem was du erzählst klingt das aber eher als ob der Stress/(potentielles?)Trauma da die Ursache ist. Hast du Albträume bzw. weißt du was die Panikattacken auslöst?
Die nächtlichen Panikattacken kommen mir in Bezug auf Trauma sehr bekannt vor.

  1. Böses Imposter-Syndrom, aus!
    Von dem was du hier schilderst bildest du dir das mit Sicherheit nicht ein.
    Wie schon gesagt, derartige Unsicherheit + finanzielle Not ist ein unfassbar großer Stressfaktor und nächtliche Panikattacken machen das jetzt auch nicht angenehmer. Gesund Menschen können durchschlafen und wachen erholt auf, ich glaube das trifft bei dir definitiv nicht zu. Sprich eventuell mal den HNO (oder bei wem auch immer du die Schlafapnoe checken lässt) (auch ohne Schlafapnoe-Befund!) auf eine Überweisung ins Schlaflabor an, Schlaf ist ein riesen Faktor was die psychische und physische Gesundheit angeht.

In Bezug aufs Geld: Geh vielleicht eine zeit lang einfach nur jobben, falls das für dich infrage kommt. Ob du jetzt 1 Jahr früher oder später deine neue Ausbildung startest, ist im Grunde egal und falls du dadurch mehr Zeit für die Suche nach einem neuen Ausbildungsplatz, Therapeutensuche/Therapie, stabile Finanzen und dadurch wesentlich weniger Stress hast, ist das das auf jedenfall wert.

Ich hoffe hier war was sinnvolles dabei.

Grüßle :slight_smile:

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Danke. Also wirklich, danke! :people_hugging:

Ich glaube, ich versuche den Kampf auf einen Nebenschauplatz zu verschieben, weil ich unterbewusst denke, dass ich den „richtigen“ nicht gewinnen kann.
Ich schaue mal, ob ich eine Therapie dafür finde und ob ich einen Minijob finde, der meinen „besonderen Bedürfnissen“ gerecht wird.

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