Angst vor der 1. Einnahme Medikinet aufgrund von Horrortriperfahrungen

Hallo ihr Lieben,

vor ein paar Monaten habe ich die Diagnose ADHS im Erwachsenenalter bekommen (bin 31 Jahre alt).
Seit einer Woche habe ich Medikinet Adult Retard hier liegen und soll 10mg nehmen.
Seitdem habe ich totale Panik und Angst das Medikament zu nehmen.
Diese Angst kommt daher, dass ich mal Gras ausprobiert habe und einen extrem krassen Horrortrip hatte. Ich konnte meine Umwelt unglaublich stark wahrnehmen, alles war viel zu stark und wirkte auf mich ein. Meine Gedanken spielten total verrückt und kreisten. Auch meine innere Stimme war super laut, mein Bewusstsein viel zu intensiv als würde ich mit meinem Geist sprechen oder so. Schwer zu beschreiben…
Zudem hatte ich unglaubliche Panik weil ich mich in mir selbst gefangen fühlte und ich zudem wusste, dass ich das jetzt stundenlang aushalten muss. Dieses schreckliche Gefühl möchte ich einfach NIE wieder haben… teilweise war das sogar schon eine Todesangst.
Letztes Jahr kam ich dann auf die dumme Idee Mdma auszuprobieren… Erst ging es mir super (endlich mal Ruhe im Kopf) aber nach einer Stunde ging es mir sehr schlecht. Die Droge machte mich total schwindelig und ich konnte mich kaum noch bewegen (alles ganz langsam). Mein Mann meinte ich sei immer mal wieder weggetreten/wie ohnmächtig. Obwohl mein Geist anwesend war.
Das Alles waren für mich zwei so schlimme Ereignisse, dass ich bei unbekannten Medikamenten und auch manchmal im Alkoholrausch Panik entwickle, wieder in mir selbst und dem Wirkstoff ausgesetzt zu sein. Außerdem muss ich dazu sagen, dass ich generell ein sehr empfindlicher Mensch bin der viel von sich und Anderen wahrnehmen kann.
Daher jetzt meine Frage: Gibt es hier Jemand der vielleicht Ähnliches erlebt hat und jetzt Medikinet nimmt oder mir etwas dazu sagen kann.
Ich habe natürlich den großen Wunsch mich endlich gut konzentrieren zu können und mich endlich normal zu fühlen. Leider jedoch komplett blockiert vor der Tablette und was passiert wenn sie in mir ist und ich sie nicht wieder raus bekomme.

Danke schon mal im Vorraus an Alle! <3

Die superseriöse Empfehlung ist vermutlich die, mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin zu sprechen, ggf. unretardiert und mit 5 mg einzusteigen.

Ob so ein Ernstnehmen der eigenen Ängste förderlich ist oder eher sogar kontraproduktiv, lässt sich wohl individuell am besten beurteilen.

Die nächstseriöse Antwort danach: Die Wahrscheinlichkeit, dass Du gar nichts, jedenfalls nicht viel merkst, ist aus meiner Sicht deutlich größer.

Auch damit:

würde ich nicht gleich an Tag 1 oder in Woche 1 rechnen. Das überschätzt die Wirkung ebenfalls.

Es ist eben kein Straßenamphetamin mit unbekannter Mische und auch kein selbst dosiertes Gras. Das lässt sich nicht vergleichen.

Falls subjektiv Anekdotisches noch etwas beiträgt: Ich habe mal von meiner recht hohen Dosis versehentlich zwei genommen. Während der nächsten Stunden war es dann wie 2 Tassen Kaffee zuviel. Ich habe etwas mehr gegessen, um eine Grundlage zu schaffen und ansonsten geschaut, dass ich nicht Auto fahre und möglichst zu Hause bleibe. Das war es dann auch. Muss man nicht haben, aber wer keine Herz-Disposition hat, übersteht das auch. Das war ca. die achtfache Version von dem, was Du vor Dir hast. Ist mein Körper, nicht Deiner. Aber mehr als Laien-Eigenerfahrung können wir hier ohnehin nicht bieten.

Wenn Du Dich zusätzlich absichern willst, bleib nicht allein in der Zeit. Aber siehe oben: Ich denke, so etwas kann den Fokus auch darauf lenken und dann die eigene Wahrnehmung, Placebo/Nocebo, Honeymoon/Horror, etc. eher noch verstärken.

Meine persönliche Erfahrung mit Blockaden: Gegen die kommt man nur selbst an. Je länger sie dauert, desto schwerer wird es.

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Ich habe aus dem Bauch heraus nie Drogen getestet weil ich immer die große Sorge hatte, das es irgendwas schlimmes mit mir macht und ich dem dann ausgeliefert bin. Ich wäre an alles dran gekommen und habe eigentlich sonst jeden Scheiß gemacht, aber da war irgendwie wohl zum Glück eine Sperre in mir.

Ebenso reagiere ich empfindlich auf vieles und benötige bei Medikamenten oft eine niedrigere Dosis.

Vor der Einnahme von Medikinet Adult hatte ich auch sehr sehr großen Respekt und Angst…
Mit der ersten Einnahme verspürte ich eine dankbare Ruhe in mir. Trotzdem hatte ich schon meine Nebenwirkungen bei der Einnahme , die aber immer nach ein paar Tage vorbei waren.
Auch mit dem Rebound hatte ich zu kämpfen.
Es war aber nichts dabei wo ich mich wie auf einem „anderen Tripp“ gefühlt habe und überdosiert war einfach nur nervig weil es mich aufgedreht hat.

Ich bin damals mit 5mg Medikinet Adult gestartet , was in meinem Fall auch gut war. Der Arzt hat mich in meiner Überempfidlichkeit sehr ernst genommen und ist in allem vorsichtig gewesen.

Normalerweise dürfte bei 10mg nichts „schlimmes“ passieren , also nichts vor dem du Angst hast, aber ne Garantie kann ich natürlich nicht geben.

Wenn deine Angst und Blockkade sehr groß ist versuche doch ob du ne kleine Packung unretardierets Medikinet bekommst. Dann kannst du die Tablette teilen und dich langsamer hochdosieren. Bei der Tablette hast du auch die Sicherheit, das die Wirkung schneller vorbei ist, falls es dir gar nicht bekommt.

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Hallo ihr Lieben,

Danke euch herzlich für die Antwort. Das hat mir geholfen.

Ich habe es tatsächlich geschafft heute Vormittag eine Tablette zu nehmen. Siehe da ich hatte zwar eine Panikattake aber seitdem ich diese überstanden habe, geht es mir super. Jetzt werde ich langsam etwas müde. Aber ich bin so sehr erleichtert!

Nächste Hürde wird dann die eventuelle Dosiserhöhung nächste Woche. Auch davor habe ich jetzt natürlich Angst. Mal schauen!

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