Angst vor Ritalin

Hallo Liebe Foren-Mitglieder,

ich bin ganz neu hier und möchte euch um einen Rat bitten.

Kurze Vorgeschichte: Ich bin 37 Jahre alt und meine AD(H)S-Diagnose ist mehrfach bei verschiedenen Ärzten gesichert worden. Das erste mal vor ca. 10 Jahren. Es war ein schönes Gefühl endlich einen Namen für das „Anders Sein“ zu haben.
Neben dem AD(H)S, hat sich leider auch eine bzw. mehrere Kormobiditäten hinzugesellt. Zu erwähnen ist hier die Allgemeine Ängstlichkeit ( generalisierte Angststörung ),Panikattacken und anderen unspezifische Ängste. Dazu zählt auch z.B. die Hypochondrie.

Nun habe ich schon mehrfach von den verschiedensten Psychiatern Ritalin Adult 10 mg verschrieben bekommen. In all den Jahren habe ich es aber nicht geschafft diese Medikamente zu nehmen. Mir steht die Angst im Wege: Was passiert mit mir, wird mein Puls in die Höhe schnellen und bekomme ich dann eine Panikattacke? Was genau passiert in meinem Körper? Ich hatte vor 4 Wochen ein Termin beim Psychiater und mit ihm vereinbart das ich bis zum nächsten Termin , der gestern war, Ritalin einnehmen werde. Habe ich natürlich nicht. Zu groß ist die Angst vor dem was passieren könnte.

Auf der anderen Seite WILL ich es aber probieren. Ich möchte erfahren ob ich dadurch strukturierter werde, mich besser konzentrieren kann und endlich innerlich auch ruhiger werde. Ich stehe mir da total selbst im Wege. Oder um es anders auszudrücken, meine Angst steht mir im Wege.
Ich habe schon so viele Medikamente verschrieben bekommen die mir ja HELFEN sollen, da wären: Pregabalin, Citalopram, Paroxetin , Medikinet, Ritalin , Venlafaxin etc… und keines der Medis habe ich je angerührt. Habe es immer und immer wieder auf den nächsten Tag verschoben in der Hoffnung in einer bessern Verfassung zu sein.

Mich nervt es einfach nur. Meine Frau hat es mir sogar schon vor gemacht und mir zuliebe mal eine Ritalin geschluckt um mir zu zeigen das nichts schlimmes passieren wird. Sie versucht echt alles, setzt mich aber zum Glück auch nicht unter Druck.
Bei mir scheint das Stichwort „Kontrolle“ zu sein. Ich meine, ich nehme bei Kopfschmerzen ja auch eine Paracetamol, bei Krankheiten nehme ich Antibiotikum, bei Allergien nehme ich mein Antiallergikum, meine Schilddrüsentabletten etc.pp.

Nur wieso schaffe ich es nicht Medikamente zu nehmen die mir SEELISCH helfen sollen und dies wahrscheinlich auch können?!
Mein Psychiater ist da etwas ratlos zur Zeit.

Ein stationärer Aufenthalt kommt aufgrund meiner beruflichen Situation zur Zeit nicht in Frage ( auch wenn ich dieses gerne würde ). Dort hätte ich Ärzte und Pflegekräfte um mich herum die mir den kleinen Becher mit den Pillen einfach reicht und ich schlucke.

Habt ihr ein Tipp für mich wie ich das ganze schaffen kann? Hat schon mal jemand von euch eine Panikattacke durch die Einnahme von MPH bekommen?

Vielen Lieben Dank für Eure Tipps und Ratschläge.

Hallo Reminos,
setzte dich mit deiner Frau zusammen und erzähl ihr von vorne bis zum Schluss von deiner Vorstellung, was passiert wenn du Ritalin nimmst.
Also z.B. die Kurzfassung:
" Ich nehme Ritalin, mein Puls kommt auf 120, alles dreht sich, mein Herz bleibt stehen, meine Frau ruft den Krankenwagen etc."
Also dein Horrorszenario bis ins kleinste Detail laut deiner Frau erzählen.
Bin unter anderem auch mit Ängsten und Hypochondrie gesegnet. Glaube es bringt dir wenig, wenn ich dir sage, dass nichts passiert und du es überlebst und sogar Kinder Ritalin einnehmen und bla bla. Für mich hört sich auch das ganze bei dir wie eine Phobie an. Du hast zwei Möglichkeiten: to man up und schlucken :mrgreen: oder es lassen und sich weiterquälen.
Ängste besiegt man nur wenn man sich diesen stellt.

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Lieber Reminos,

herzlich willkommen im ADXS-Forum! :smiley:

Um sich ganz allmählich an den Wirkstoff zu gewöhnen, schreibt der Arzt zuerst auch nur die kleinste Dosis auf. Bei einer 10-mg-Kapsel dürfte nicht viel passieren, weder unerwünschte Neben- noch erwünschte Hauptwirkung.

Noch besser für Ängstliche könnten unretardierte Tabletten sein, die kann man noch kleiner teilen und sie wirken noch kürzer, also da könntest du dich von 2,5 mg eine Woche, 5 mg zweite Woche usw. hochtasten.

Was hat denn deine Frau erlebt? Ich denke mal, wenn du Pech hast bekommst du beim Nachlassen der Wirkung Kopfschmerzen, mehr nicht. Und etwas wacher und aufmerksamer könntest du ja schon werden.

Trinkst du Kaffee/schwarzen Tee/Energiedrinks? Alles Koffeinhaltige solltest du parallel lieber weglassen.

Apropos, wie ist es bei dir allgemein mit stimulierenden Stoffen, also das wäre neben Koffein auch Nikotin? Ritalin geht ungefähr (!) in diese Richtung, d. h. wenn dir das Eine vertraut ist, ist das Andere nichts Neues.

Martin Winkler schrieb 2015, Angst werde bei ADHS-lern durch die Gabe von Stimulanzien nicht schlimmer, wie häufig befürchtet wurde:


<LINK_TEXT text=„https://adhsspektrum.com/2015/11/30/psy … und-angst/“>Psychostimulanzien bei ADHS und Angst - Blog ADHS-Spektrum</LINK_TEXT>

Du hast offenbar eine sehr liebe Frau! Sag ihr das ruhig einmal öfter! :sunglasses:

Viele Grüße
Falschparker

Fang doch noch kleiner an, dann behältst du auch gefühlt besser die Kontrolle… Medikinet gibt es in 5mg. Oder Bitte deinen Arzt mit unretardiertem anfangen zu können, dann kannst du es noch feiner dosieren… wie wenn du in kaltes Wasser steigen willst und erstmal nur die Fußspitze reinhältst.

Du schaffst das :wink:

Herzlich willkommen, Reminos!

Du hast ja schon wertvolle Tipps von meinen Vorschreibern erhalten.

Meinst Du, das könnte klappen, wenn Deine Frau den Part übernimmt? Würde sie das tun? Oder geht es Dir dabei darum, dass jemand in greifbarer Nähe ist, der Mediziner ist?

Ich nehme seit ein paar Wochen erst Medikinet und dann Elvanse. Mein Puls ist noch nie in die Höhe geschnellt, mein Blutdruck absolut in Ordnung. Mit Ängsten kenne ich mich nur sehr bedingt aus, daher frage ich zu dieser Aussage ganz naiv:

Kannst Du Dir nicht (bildlich) vorstellen, mit dieser Tablette die Kontrolle zu erlangen? Ganz so, wie bei den anderen genannten Medikamenten?

nach dem nickenden Emoji such Zustimmung! :slight_smile:

Hm. Da scheint mir doch zunächst die Angst das Thema zu sein, das Du evtl. bearbeiten solltest? Hast Du ja auch selbst geschrieben: die Angst vor Kontrollverlust an dem Punkt.
Die Frage wäre jetzt, ob Du auch andere Ängste hast? Oder ist das nur in Bezug auf die Psychopharmaka so?
Ängste - Angststörungen sind keine seltene Komorbidität bei ADHS.
Allerdings wäre da nicht der Psychiater, sondern ein guter Psychologe der richtige Ansprechpartner.

Oder - Sport. Klingt blöd - ist bei mir aber sehr wirkungsvoll - klar, Stress ist Stress.

Auch wenn’s jetzt hier vielleicht Hiebe gibt (traut Euch - auffi!) - ich könnte niemandem, der gerade von Stresshormonen überschwemmt wird, zur Einnahme dieser Medikamente raten.

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Ich kann dir die Angst davor nicht nehmen, aber zumindest behaupten, dass mich ein Glas Rotwein seelisch mehr verändert als eine Dosis Ritalin.
Hilfreich ist je nach Situation beides.

Vorschlag:

  1. Abend: du ein Glas Rotwein und deine Frau das Ritalin.
  2. Abend: andersherum

Und dann berichte hier davon.

Lieben Gruß, von jemandem der Dich versteht und helfen möchte.
K.

Ihr seit ja alle Lieb! Danke euch.


Ja ich trinke Kaffee und ich rauche. Kaffee, Redbull oder Cola… davon werde ich nicht wirklich wach und fit. Meine Frau guckt mich manchmal „blöd“ an wenn ich mir gegen Abend noch ein Kaffee mache.

Und es stimmt schon, es ist eine sehr kleine Dosis. Der Arzt meinte auch das er nicht glaubt das ich überhaupt etwas davon bemerke. „Normal“ steigert man wohl wöchentlich um 10 mg bis sich das je nach Verträglichkeit meist bei 30 bis 40 mg einpendelt. Zumindest so seine Erfahrungswerte.
Elvanse verschreibt er mir leider nicht, weil er persönlich damit keine Erfahrung hat. der zitierte Dr.Winkler, mit dem hatte ich mal Mail-Kontakt und er selbst rät zu Elvanse, meinte aber auch das man erst einmal einen Arzt finden muss der das überhaupt verschreibt.


Ja die 5mg soll es wohl auch für Ritalin Adult geben. Eventuell ist das auch eine Möglichkeit. Medikinet kann ich nicht nehmen aufgrund meiner Magentabletten. (PPI).


Mit Kontrolle meine ich eher, dass ich es nicht kontrollieren kann was in meinem Körper passiert. Dies könnte wiederum Angst auslösen. Meine Logik weiß das alles total banal ist. :smiley:


Ja es geht darum, im Falle der Fälle einen Mediziner in der Nähe zu haben. Ich hatte tatsächlich schon die dumme Idee mir im Wartebereich im Krankenhaus die Tablette einzuflößen. Denke da laufen genügend Ärzte rum. :smiley:

Jein. Die Ängste sind ja erst aufgrund der ADHS-Thematik entstanden. Ich habe mich selbst oft gefragt was sinnvoller ist zuerst zu therapieren. Ich habe mich nach den Leidensdruck gefragt. Immer wieder bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wenn die ADHS Symptomatik weniger wird und ich endlich auch mal was zu ende und auf die Reihe bringe, dass die Ängste an Macht verlieren. Die Ängste sind durch wiederholtes Scheitern im Leben entstanden und natürlich durch ein nicht behandeltes ADHS über Jahrzehnte.
Mein Psychiater hatte mich ja gefragt ob ich was „Schnell“ wirkendes möchte wie Ritalin oder ob ich mit Venlafaxin beginnen möchte, wo der Effekt natürlich erst einmal ausbleibt. Ich habe mich für Ritalin entschieden. Er sagte aber auch das man die beiden Medikamente dann später, falls notwendig, kombinieren könnte.
Von der „Kombi“ hatte ich tatsächlich auch schon gelesen. Nun… erstmal muss ich aber sehen das ich überhaupt mit dem einen Medikament anfange.

Ihr habt mir alle aber schon sehr viel Mut gemacht und nehme es mir für morgen früh fest vor. Vorher lese ich mir noch einmal eure Kommentare durch und dann bin ich ja vielleicht soweit. Wie ich mich kenne merke ich rein GAR NICHTS. Bin nicht sonderlich anfällig für Nebenwirkungen.

Na wenn du so viel Stimulierendes angstfrei regelmäßig dir zuführst, wird dich die Ritalin-Kapsel nicht umhauen. Auch die kleinere Dosis brauchst du eigentlich nicht.

Aber besser nicht kombinieren, d. h. wenn du mit Ritalin anfängst, lass erstmal Kaffee usw. weg. (Beim Rauchen geht das wegen der Abhängigkeit soweit ich weiß ja nicht.)

Soweit ich weiß nicht. Und auch die 10-er gab es nicht sofort, es fing mal mit 20 mg an und die 10-mg-Kapsel gab es erst ein paar Jahre später.

Meine Logik weiß auch so vieles, aber ich nicht. :wink:

Wenn Du zu viel Schilddrüsenhormon schluckst, kann es passieren, dass das z. B. Herzrhythmusstörungen auslöst. Daher gibt es eine absolute Höchstdosis, die genommen werden darf, Deine persönliche Dosis, eine Einstiegsdosis und die regelmäßige Blutuntersuchung, bis es passt.
Wenn Du Ritalin (Medikinet darf ich aus dem gleichen Grund wie Du auch nicht nehmen, daher ist es bei mir Elvanse) nimmst, gibt es eine absolute Höchstdosis, Deine persönliche Dosis und eine Einstiegsdosis von 10 mg, mit Steigerung bis zur „Wohlfühldosis“ sowie regelmäßige Arzttermine, um die Wirkung zu besprechen.

Hast Du, als Du das erste Mal Dein Schilddrüsenmedikament genommen hast, etwas im/am Körper gespürt? Nein (würde mich wundern wenn doch), da die Tablette nur das natürliche (bzw. erworbene oder angeborene) Defizit des Mangels in Deinem Körper ausgleicht. Exakt so ist es auch mit Ritalin - auch hier wird ein natürlicher Mangel in Deinem Körper ausgeglichen.

Ich drücke Dir die Daumen für morgen und fände es sehr schade, wenn Du die Chance, die sich Dir durch die richtige Medikamentierung bietet, nicht wahrnehmen kannst.

Das hört sich doch gut an!

Lieber Reminos, Herzlich Willkommen hier !

Ich hatte auch schon große Sorgen und Angst vor dieser MEdikation, vor allem was da plötzlich mit mir geschehen könnte was ich nicht mehr beeinflussen kann. Das was du empfindest ist für mich schon nachvollziehbar. Mir hat damals der Austausch im Forum geholfen die Sorgen zu verlieren und mich zu trauen und ich bereue es nicht.
Ich ergänze aber nun noch ein wenig

Ich denke was das betrifft können wir keine eigenen Rückschlüsse auf eine möglich Wirkung bei anderen ziehen. Ich habe die 5er Adult dann auf 10er Adult schon deutlich zu Beginn gespürt die positive ach so schöne erleichternde Wirkung aber auch die ein oder andere Nebenwirkung.

Da wir es vorher nicht einschätzen können wie es bei Reminos wirkt, macht es vielleicht Sinn zu helfen so langsam wie möglich zu starten, dass die Wirkung nicht sofort so stark wird. Acuh wenn es sein kann das 10mg Adult vielleicht noch nichts machen würde.

Ich hatte sofort ähnlich gedacht. Du kannst dir auch gleich 10mg unretardiertes verschreiben lassen und dann mit einer viertel Tablette (2,5mg) starten.
Der Vorteil bei den unretardierten wäre in deinem Falle, das die Wirkung um Stunden eher nachlässt wie bei den Adulten und es etwas kalkulierbarer im Wirkverlauf ist, wie die Wirkphasen bei den Adulten.


Das ist echt lieb von deiner Frau und sicherlich der Beweis, dass nichts schlimmes passiert. Aber du hast ADHS und sie denke ich nicht? von daher kann es sein das du es ganz anders wahrnehmen würdest aber auch ohne das was schlimmes passiert.


Im Stresslevel von meiner PTBS gebe ich dir absolut Recht !!!

Ansonsten hilft es aber grundlegend das Stress sich gar nicht erst so hochfährt und Panik damit verhindern kann.
Es hilft Dinge zu erledigen , die einen sonst Stressen würden und sich zur Panik hochschaukelt.
Es hilft das Ängste nicht so hochkochen, weil man insgesamt weniger im Kopf rotiert.
Es hilft bei hochkommenden Ängesten besser das richtige für sich zu tun so das man nicht in so einer Lähmung landet.
Es hilft sich Dinge wieder zu trauen, weil man sich damit sicherer fühlt.

In den Phasen wo ich zwischen PTBS Stress und normalen Stress/Angststress nicht immer entscheiden konnte, da haben mir die unretardierten sehr geholfen. Einmal durch die niedrigere Dosierungsmöglichkeit und ggf. ein schnelleres Abklingen der Wirkung. Ich war wegen PTBS eh auch so hochgefahren und konnte aber mit der niedrigeren Dosis , trotzdem noch ein wenig von MPH profitieren.


Trinkst du Alkohol ? Die Male wo ich mal zu viel getrunken habe, da war das eindeutig weit aus weniger noch zu kontrollieren wie unter jeder Dosierungserhöhung.
Auch leicht angeschickert durch Alkohol hat man ja schon einen Effekt wo der Alkohol einen etwas verändert.

Es kann sein das du evtl. den Puls zu beginn etwas mehr wahrnimmst , dass kann man natürlich dann nicht kontrollieren, aber das geht nach einiger Zeit vorbei, und wenn du sehr langsam hochdosierts könnt es gar sein das es gar nicht auftritt.
Ansonsten wirst du dich oft ehr wundern was du plötzlich kontrollieren kannst, was du sonst nicht kontrollieren konntest.

Ansonsten wirst du dich ggf. gar wundern, wie bei jeder anderen Angstsituation, das all die Dinge die du dachtest nicht eingetretetn sind :wink:


Ich finde in deinem Falle die Idee gut.
Vorschlag. Nächster Termin beim Psychiater setzt du dich ein Stunde eher ins Wartezimmer und nimmst da deine erste Tablette. Erstens wäre dann fürs „Worstcase“ jemand da bzw. kannst dann direkt im Termin die erste Wirkung besprechen.

Klingt für einen guten Rückschluss auf deine Situation

Ich gehöre zu den Empfindsameren, merk sogar unterschiede bei unterschiedlischen Marken bei unretardiertem MPH.

Es kann sein das 10mg wirklich nicht viel bei dir machen aber Da du höchstwarscheinlich durch deine Situation auf jedes falsche Wimpernzucken etwas sensibler reagierst macht auch hier die ganz langsame Aufdosierung wohl Sinn, weil du nicht so viel aufeinmal spürst.

ICh denke du bist dein eigener Experte , ich sage dir nichts neues. Aber du kannst besser durch die Panik hindurch wie es aus Angst vor der Panik sein zu lassen.
Es könnte wirklich sein das erstens wenig von dem passiert was du denkst und zweitens einmal richtig eindosiert eine wahre Hilfe sein.

…und lasse bitte den Kaffee und alles andere aufpuschende einige Zeit vor und währende der Einnnahme weg !!!

Ich wünsche dir viel Mut und Glück und es wäre schön wenn du weiter berichtest.

Hat deine Frau AdxS, wenn nicht wie hat sie die Wirkung wahrgenommen?
Was ich vorher schrieb ist eine Übung, die mir mein Neurologe gezeigt hat, mir hilft diese (wenn ich drauf komme sie zu machen) sehr gegen Ängste. Kann dir wirklich am Herzen legen sie zu probieren.

Ja sicher. Für Manche sind 5 mg unretardiert bzw. 10 mg Retard schon die richtige Dosis und man muss gar nicht mehr steigern. Dennoch ist nicht anzunehmen, dass es Gründe gibt, vor 10 mg Angst zu haben.

Definitiv nicht.

Vor Alkohol und Zigaretten aber sehr wohl.

Hallo Reminos und willkommen!

Ich kann Dich verstehen, vor meiner ersten Elvanse-Pille war ich auch etwas ängstlich. Ich hatte noch nie zuvor Psychopharmaka oder BTM genommen. (Außer dieses Beruhigungsmittel, das man vor Operationen bekommt.)
Ich bin an dem Morgen auch erst mal ins Büro gefahren und habe die Tablette dort eingenommen, weil ich nicht im Auto überrascht werden wollte.
Und es war alles gut.

Mach es einfach! Du verschenkst sonst Lebensqualität.

Grundlegend hast du schon recht!

Jemand mit der Probelmatik Angst weiß das er vor den Dingen vor denen er Angst hat eigentlich keine Angst haben muss aber vor allem ist das einer Angstsymptomatik kack egal , die fährt dein System einfach hoch.

Es geht ja nun darum wie man eben mit Angst vor diesem Medikament doch einen Weg findet sich der Sache zu Stellen zumal Ängste schon im Sinne der Medikation von MPH mit im Blick gehalten werden müssen.

Wenn jetzt Angst vor 10mg das System im Vorfeld schon hochfährt , inc. Hypochondrie, würde ich aus meiner Erfahrung heraus eben sagen lieber langsam steigern, bevor am Anfang zuviel zusammen kommt. MPH hat nun mal Wirkung auf die Transmitter und erhöhte Angst auch und es ist nicht eine Angst vor einer 10mg Magentablette die nur auf den Magen wirkt. Dann wäre das aus meiner Sicht was anderes.

Jede Phobie wird auch mit kleinen Schritten angegangen und durch die unretardierten Tabletten ist das ja möglich. Mit 2,5mg wäre dann ja der erste Schritt getan sich überhaupt zu überwinden.

Vor allem bei Komorbitäten lieber langsam !!! auf die zwei, drei Wochen nun eher auf 10mg oder später kommt es doch auch nicht mehr drauf an. Besser zu spät wie nie.

Okay.

Kann ich so absolut bestätigen.

Hallo Reminos,

hast du etwas dagegen, wenn ich deinen Thread in den nicht von außen lesbaren Bereich verschiebe? Du schilderst ja ziemlich Persönliches.

Viele Grüße
Falschparker

Stolz ist ja, bedingt durch unsere Selbstwertthemen, eher kein Stammgast in diesem Forum… Aber wenn man diesen Thread aus etwas Abstand in (bisheriger) Gänze liest, bin ich ein bisschen stolz, hier an Bord zu sein. :expressionless: Gibt hier eben alle vier Jahreszeiten an einem Tag, auch den unbezwingbaren Sommer.

Danke Dir, @Reminos, dass Du dem Forum in einer für uns etwas turbulenten Phase mit Deiner Offenheit Gelegenheit gegeben hast, sich von einer (in meinen Augen) sehr ansehnlichen Seite zu zeigen: Ich glaube, solange hier in so kurzer Zeit so viel Erfahrungsexpertise, Ideen und Empathie aus allen Ecken und Kanten zusammengetragen werden, muss man bezogen auf unsere „Debattenkultur“ sehr wenig Angst haben…

Obwohl Ängste vermutlich auch besser sind als ihr Ruf und für ihre Präventionsmühen auch mal gewürdigt werden sollten. :wink: Unsere genauso wie Deine.

Wer hat denn schon Lust auf Machtverlust? Finde ich total logisch nachvollziehbar. Wenn ich der Auffassung wäre, an Bord eine wichtige Rolle zu haben, würde ich auch zu großer Form auflaufen, um nicht entmachtet zu werden… Sonst übernimmt nachher noch irgendwer das Ruder, der es noch weniger kann.

Ich glaube, Deine Angst und Deine ADHS-Symptomatik werden sich aus diesem ganzen Füllhorn an Ideen - vom Psychiater-Wartezimmer bis unretardierter Einstiegsdosis - einfach machtbewusst genau die Idee rauspicken, mit der die beiden am besten weiterleben können. Jedenfalls, wenn man den beiden plausibel machen kann, dass kein Kontroll- und Machtverlust droht. Allenfalls mal bisschen Wellness, auch für sie.

Ich mache ganz gern diese Logik-Rätsel wie „Setze die Reihe entsprechend der Gemeinsamkeiten fort“ oder „Finde das Element, das nicht in die Reihe passt“. Deine Reihe erinnert mich gerade daran. Ich hoffe, das ist ok. :wink: Deine Angst wehrt sich ja gar nicht undifferenziert und impulsiv gegen alle Medis, sondern gibt sich Mühe zu differenzieren. (Kann auch nicht jeder. Vielleicht hat Deine Angst selbst gar kein ADxS? Deshalb kennt sie sich auch mit Ritalin noch nicht so aus.)

Nach den Tipps in meinem „Logikrätsel leicht gemacht“-Handbuch soll man jetzt gucken:

Was haben die in der Liste denn gemeinsam? Warum könnte man genau die gleich behandeln? Wenn man das wohlwollend anguckt, schützen Dich Depression und ADxS doch als Team auf ihre eigene etwas unbeholfene Weise bisher davor, „was zu Ende und auf die Reihe zu bringen“, ohne Dir dabei im Weg zu stehen. Wo kommen wir denn da hin, wenn alle Dinge ungehindert diesen Weg gehen würden… Ans Ende gar? Und ist es da nett oder am Ende total anstrengend für Euch?

Aber vielleicht ist es auch die andere Sorte Rätsel aus der „Finde den Fehler“-Reihe. Was ich dann aus der Reihe streichen würde… sind Medikinet und Ritalin. Vielleicht hat Deine Angst da einfach noch nicht alle Informationen. Medikinet ok. Da macht sie offenbar einen guten Job. Denn das verträgt sich ja nicht mit Deinem Magenthema, gut aufgepasst. Aber Ritalin passt da echt nicht rein. Kein Spiegelmedikament, lässt sich leicht absetzen, nicht sedierend, … uralt schon und irgendwie niedlich nach dem Vornamen der Frau des Entwicklers benannt, weil die damit besser Tennis gespielt hat.

Und ich fürchte, Deine Angst überschätzt total, was Ritalin drauf hat. Vielleicht schaut Ihr beide mal in den „Prokrastinierend der Prokrastination auf der Spur“-Thread. Wenn wir hier im Forum alle Jahreszeiten können, ist das die 5., der Karneval. Das können wir auch noch gut - ohne Ende sogar - bei Tageshöchstdosis. Selbst wenn Du überhaupt darauf ansprichst und selbst wenn Du eine gut wirksame Dosierung findest (das wird nicht morgen sein…): Du wirst keine Erledigungsmaschine, die alles zu Ende bringt. Da können wir Deiner Angst ein Gute-Nacht-Lied von singen… Aber das immerhin ab und zu stolz (siehe oben) und stabil. Die Chancen, dass Ihr mit ADxS überlebt (und damit Deine Angst auch, nicht zuletzt), steigen mit Medis einfach. Dazu gibt es jede Menge Studien…