Angsterkrankung und ADHS

Hallo zusammen,

gibt es Menschen die Erfahrung haben mit Angsterkrankungen und ADHS? Was hat euch geholfen, was war „zuerst“ und wie sind die beiden Erkrankungen abzugrenzen? Welche Medikamente sind zu empfehlen?

Ich litt zuerst 6 Monate an schweren Angstzuständen, die ich langsam mit Therapie am bewältigen bin. Hinzu kam erst vor einiger Zeit eine ADHS Diagnose. Aus diesem Grund bin ich mir jedoch nicht sicher, ob ich wirklich ADHS habe. Ich merke einfach, dass es mir sehr hilft, wenn ich in die Aktivität komme und mir bspw. Kaffee einen viel klareren Kopf gibt. Gibt es andere Menschen, die hier Erfahrung haben?

Beste Grüsse

Hi !

Zuerst war bei mir sicher die Angst da, die sich über die Jahre aufgebaut hat. Grund für die Angst war sicherlich die ADHS, die bis dahin nur nicht erkannt wurde.

So richtig helfen tut nichts, weder Therapie noch Medikamente.
Medikinet hilft zwar für die Konzentration, und ich habe auch etwas wegen der Schlafstörungen. Aber das hilft auch nicht so 100%, nur so ein bisschen.

Aber die Angst ist immer da

Rückblickend hat sich auf das lange unerkannte ADHS eine Angststörung gelegt die ich durch jahrelange Therapie gut in den Griff bekommen habe.

Mit der Diagnose und Medis jetzt Thema Angst wirklich gut. Aber: Kein Koffein, kein Alkohol, kein Nikotin. Das triggert weiterhin Ängste und dafür bleibe ich weiterhin anfällig bzw. sensibel.

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Sehr schön zu hören. Welche Medikamente haben dir denn da geholfen?

@Maik Kennst du das Buch „Angst halt doch mal die Klappe“ von Klara Hanstein (oder so)? Das hat mir wirklich sehr geholfen! Sie ist Psychologin, die zwei Jahre lang an Ängsten litt und hat tolle Tools entwickelt. Mir hilft das sehr. Manchmal gibts Rückfälle, aber ich weiss mir immerhin einigermassen zu helfen.

@JuliOs … und noch eine Frage: Gab es für dich eine zentrale Erkenntnis, als du realisiert hast, dass du ADHS hast in Bezug auf den Umgang mit Ängsten? Bspw. mehr Bewegung oder sowas? Ich habe bei mir einfach sehr stark das Gefühl, dass die Ängst dann kommen, wenn ich lange inaktiv oder unstrukturiert bin.

Danke für den Tip. Bisher hat kaum was irgendwie geholfen, dafür sind meine Einschränkungen durch ADHS zu stark und meine Ängste zu real

Meine Ängste waren/ sind auch „real“, bzw. sie beziehen sich halt immer auf Restrisiken die zum Leben gehören. Probier das Buch unbedingt mal aus. Es hat wirklich tolle Strategien.

Ich habe meisst Angst vor mir selber. Vor unkontrollierten Reaktionen, falschen Entscheidungen, Schwarz-Weiss-Denken und dem Negativem Hyperfocus.
So ist ja keine Selbstwirksamkeit zu erreichen.
Ich habe deshalb Angst aus vielen kleinen Misserfolgserlebnissen.
Hinzu viele Missverständnisse Sozialer Art.

Ich tu auch Dinge sehr hastig und schnell-schnell, weil ich vom Ergebnis nicht überzeugt bin.

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Also bezüglich Angst bisher alle, was in meinem Fall Medikinet adult und Elvanse adult bedeutet. Aber ich vertrage nur relativ geringe Dosen sonst wird es zu viel.

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Also bei mir war es grundsätzlich mal eine Angst davor negativ aufzufallen und Angst davor etwas nicht zu schaffen, weil mein ADHS und das dagegen ankämpfen halt massiv Energie gefressen haben.

Ich hatte immer extrem Angst vor Urlaub oder unstrukturierter Zeit. Damit bin ich gar nicht klar gekommen. Zudem immer das total erschöpft und trotzdem unruhig und hyperaktiv. Das hat mir immer Angst Angst gemacht weil ich praktisch nie zur Ruhe gekommen bin, egal was ich gemacht habe.

Also Erkenntnis: Kein Wunder, dass ich Angst habe, bei all dem „ich bin anders“ oder „ich habe keinerlei Energie für den Alltag“

Bisherige Lösung: Ich brauche einfach eine Grundmedikation um handlungsfähig werden zu können. Ansonsten brauch ich einfach sehr Struktur und Ordnung. Wenn das nicht passt nützen mir die Medikamente auch nichts. Die sind quasi eine Unterstützung.

Und halt ganz viel Arbeit an mir selbst: „Ich bin gut so wie ich bin“

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Danke @JuliOs . Das scheint bei mir wirklich ganz ähnlich zu sein. Ich habe auch grosse Mühe mit Unstrukturiertheit. Urlaub klappt aber interessanterweise oft hervorragend. Dort kann ich viel mehr einfach meinen Bedürfnissen nachgehen und erlebe viel Neues. Ich versuche mich demnächst darin zu üben, etwas unstrukturierten zu sein (mehrmonatige Reise). ich hoffe, es gelingt mir selber mir die Struktur zu geben. Das müsste ja eigentlich möglich sein. Aber zugegeben macht es mir schon Sorge. Ich erhoffe mir eigentlich, dass mir die Medikation diesbezüglich auch hilft. Oft geht es ja auch einfach darum, dass das Dopamin aktiviert wird. So gesehen wäre vielleicht die Ritalin Gruppe (ATX oder so) geeigneter…

Ähnlich wie du habe ich auch jahrelang einen Riesen Aufwand betrieben um mich anzupassen, was wirklich viel Kraft benötigt. Ich habe bis heute das Gefühl, dass ich darum grosse Mühe habe mit Stress, was dann wiederum Ängste aktiviert als Reaktion. Wenn ich wenig Stress habe, komme ich eigentlich recht gut klar.

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Da kann ich mich leider nur anschließen.