Allerdings ist es so, dass das, was ich für mich als Fibromyalgie bezeichnet habe, generalisierte Schmerzen sind (waren).
Von den Füßen bis zum Scheitel - chronisch, über Jahre.
Das dürfte dem entsprechen, was Du, @Myjourney meinst.
Das ging bei mir so um Anfang/Mitte 40 los.
Meine Erklärung für mich(!) heute:
Der sinkende Hormonspiegel macht sich bei vielen Frauen mit ADHS, die ja ohnehin schon echt gebeutelt sind, deutlich stärker bemerkbar. Meist macht sich das dort bemerkbar, wo wirklich ein Schaden ist - zB. ein Haltungsschaden durch viel Sitzen oder ein Fersensporn. Durch den Stress kann man nichts dagegensetzen, womit sich das verselbstständigt und auf andere Körperregionen übergreift. Wie eine Kettenreaktion.
Liebscher und Bracht: darum schreibe ich: die Dehnübungen sehr langsam angehen (nicht zu doll dehnen). Die einen vom Fach rollen die Augen, die anderen praktizieren die Übungen selbst… Ich bin mit der Nackenübung gut zurechtgekommen, auch die Fußdehnübungen waren gut. Muss aber jeder selber sehen.
Ich hatte dazu noch Kräftigungsübungen, aber da war ich recht schnell an der Grenze. Sobald ich nur ein bisschen zu viel machte, war ich über Tage ausgeschaltet.
Manuelle Therapie hat gar nicht geholfen. Da waren die Anspannungen dann mal draußen - um dann zur Frustration meiner Physio immer wieder vollkommen irrational aufzutauchen. Heute geschmeidig - morgen hart wie Beton.
Was diesen von Dir genannten Ansatz betrifft:
Ich kenne wie gesagt den Begriff der Nebennierenschwäche - aber nach längerer Beschäftigung habe ich festgestellt, dass sch der Begriff schulmedizinisch auf ein deutlich anderes / schwereres Krankheitsbild bezieht.
Viele Heilpraktiker greifen solche Bilder auf und zaubern ein eigenes, hoch aufwändiges aber behandelbares Bild drumherum (da unterstelle ich keine Berechnung, sondern eher Unkenntnis).
(Das betrifft übrigens auch irgendwelche Ärzte im Bereich Anti-Aging-Therapie. Es teilweiese hanebüchen, was da verschrieben wird, z.B. Wachstumshormone).
Bei Heilpraktikern wird dann das Bild der „Vergiftung“ ins Feld geführt. Bei meiner Mutter waren es noch „Schlacken“. Später dann „Säuren und Basen“. Auf die Körnerkur folgte dann die Entschlackung mit … trockenen Weißmehlbrötchen…
Das zündet gerne bei Frauen in mittleren Jahren. Das ist anschlussfähig an eigene Zukunftsängste, Technologieskepsis etc. und bringt dann ersteinmal Entlastung - weil man sich ja in irgendeiner Form „entgiftet“ - und dazu noch jemanden hat, der zuhört.
Ebenso anschlussfähig ist es an die „frauen-typische“ Problematisierung von Essen. Verstärkt aber meist vorbestehende Ess-Neurosen („Orthorexie“).
Eine normale Ernährung ist idR. absolut ausreichend. Meist ernähren sich Frauen, die zu Heilpraktikern gehen, ohnehin besser als andere.
Womit ich nicht sagen will, dass Heilpraktiker nicht helfen können - manche können es, manche auch eher aus Versehen. Aber das ist ja bei Ärzten nicht anders.
Das Ganze funktioniert nur, weil die Medizin keine vernünftige Antwort hat auf die Beschwerden unzähliger Frauen.
Weil man in diesem traditionell misogynen Berufsfeld, ausgehend vom Stereotyp „die stellt sich an“ (weil untervögelt oder so) einfach NICHTs macht. Statt zu akzeptieren, dass es sich um REALE Schmerzen handelt, die die Lebensqualität stark reduzieren - und dass Frustration und Depression häufig die Konsequenz aus den Schmerzen sind und nicht die Ursache. Wobei auch das untersucht werden muss.
Ich gehe davon aus, dass für jede der betroffenen Frauen eine recht banale Ursache für ihre Beschwerden gibt. Man muss nur danach schauen.
Wir leiden daher nicht an XYZ, sondern an Ignoranz.
Ich hoffe, dass das durch die Gendermedizin endlich besser wird.