Antrieb und Stimmung wetterabhängig

Ich hab mir jetzt einige Zeit Gedanken und Aufzeichnungen gemacht.

Ich bin extrem abhängig vom Wetter.

Grundsätzlich brauche ich:

  • Sonne
  • Wärme (ab 15 Grad)

Ich bin wie ein Reptil. Regen stört mich dann nicht, werde halt nass. Ja und? Die letzten warmen Tage waren ein Booster für Antrieb und Stimmung, da strahlte sogar die Sonne und es regnete. Ich war draußen, aktiv und gut gestimmt.

Richtig helfen mir sommerliche Temperaturen. Hitzerekorde sind keine Bremse für mich. Da funktioniere ich dann richtig gut: Da klappt es mit Essen, Trinken, Aufstehen und ich prokrastiniere kaum. Ich ernähre mich bei gutem Wetter deutlich gesünder und ausgeglichener. Ich bin da dann ständig unterwegs. Komme aber auch an den langen sommerlichen Tagen früher ins Bett.

Jetzt haben wir aber wieder eine winterliche Episode mit Temperaturen um die Null und die Sonne kenne ich nur aus Erinnerungen. Mir ist nicht kalt dass ich frieren würde. Aber ich bin schlecht gelaunt, fault, habe keinen Antrieb, prokrastiniere. Wenn im Winter draußen -25 Grad Celsius sind und die Sonne scheint stört mich die Kälte dann auch wenig. Da bremst mich dann auch wenig. Ich bin kein Mensch der friert. Unerträglich warm ist mir im Sommer auch nicht. Selbst als ich in windstillen Athener Gassen von der Sonne, den heißen Steinböden und Hauswänden gegart werde, störte es mich nicht. Dagegen nervt mich hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer, weil ich dann eher schwitze und die Kleidung an mir klebt.

Werte habe ich prüfen lassen. Vitamin D passt. Restliche Blutwerte passen auch. Hormone (Testosteron) stehen an.

Eine bipolare Störung liegt bei mir nicht vor. Aber ich bin durch das Wetter „bipolar“ und es schränkt mich ein.

Keine Ahnung was ich von diesem Beitrag und den Reaktionen erwarte.

Geht es jemanden auch so hier?
Gibt es da etwas was ich übersehe?
Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse was da hilft?

Und ja, gutes Wetter hebt die Stimmung, ist allgemein bekannt. Aber bei mir kommt es extremer vor.

Eigentlich bin ich ein Fall für ein Leben im Mittelmeerraum oder Kalifornien. Alternativ Winterschlaf ginge auch…

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Lies dich mal hier ein, vllt erkennst du dich wieder:

Stichwort Hochsensibilität.
Die Reaktion auf Umwelteinflüsse ist hierbei höher. Könnte das für dich passen?

Mit Adhs erleben wir Geräusche, Temperaturen, Licht manchmal intensiver. Der Switch von warm auf kalt löst vllt Stress bei dir aus

Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin der nordische Typ (Urlaub in Skandinavien, liebe kühle und maximal gemäßigte Temperaturen.
Als es letztens 25-°Grad warm.war, fand ich das natürlich auvh schön, aber es hat mich gestresst, ich war eher müde.

Jeder Mensch ist da, unabhängig von Adhs, sicher auch anders :wink::kissing_heart:

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Hitze war zumindest bis letztes Jahr nichts für mich. Macht mich müde und gestresst.

Ein Freund von mir hat damit ebenfalls zu kämpfen und reagiert empfindlich auf Hitze.

Gut, ich hatte auch 2022 noch 40kg mehr drauf und Sommer 2023 mit -30kg war es schon besser, aber ich glaube, das ist einfach nichts für mich.

Lange helle Tage, 15-20 Grad und Sonnenschein sind für mich perfekt. Wobei, heute friere ich bei 15 Grad schon an den Händen. Vor allem die Knuckles sind empfindlich geworden. Da kam Elvanse aber natürlich noch dazu.

Und der letzte Winter mit den kurzen dunklen Tagen und ständigem Regenwetter hat mir auch zum ersten mal so richtig bewusst aufs Gemüt gedrückt. Hatte ich so in der Form noch nicht oder es war mir vor Stimulanzien nicht bewusst.

Bin gespannt, wie es dieses Jahr mit dem Sommer wird. Wenn die Sonne rauskommt bin ich happy, aber die Sonne stresst auch meine Äuglein.

Vielleicht dieses Jahr dann das erste mal einen auf Heino machen und eine Sonnenbrille zulegen. Mag ich eigentlich nicht so, aber die Lichtempfindlichkeit merke ich schon in der Bude mit weißen Wänden, wenns schön reflektiert :persevere: und dann noch Stöpsel in den Ohren. Frage mich, was dann als nächstes kommt.

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Hey Brainbuzz,

lustig, über genau das gleiche Thema denke ich auch lange schon nach und gerade heute wieder. Ich wohne im Norden von DE und mal ganz doll über den Daumen gepeilt würd ich sagen: Es regnet seit Oktober durch!

Seit ich 15 bin spreche ich davon, dass ich irgendwann auswandern werde, weils einfach keinen Sinn ergibt, in einem Land zu leben, in dem ich nur 4-5 von 12 Monaten eine schöne Zeit hab, weil es über 15 Grad sind und die Sonne scheint.

Nun bin ich 30, lebe immer noch hier, werde jeden Winter depressiver und bin mir sehr sicher, dass es auch mit dem Wetter zusammenhängt! Wenn es regnet habe ich grundsätzlich kein Interesse daran, das Haus zu verlassen. Ich sag sogar teilweise Verabredungen ab wenn es mir zu doll regnet, was unter vielen neurotypischen Menschen sicherlich ein absolutes no-go wäre… Motivation = 0 für gar nichts. :smiling_face_with_tear:

Sobald die Sonne scheint (und es am besten halt auch wärmer ist) geht es mir viel besser, ich bin aktiver, prokrastiniere weniger, habe Lust Freund*innen zu treffen. Genau wie bei dir, stören mich auch sehr hohe Temperaturen nicht. Es ist mir egal ob ich schwitze oder ob die Hitze drückt, Hauptsache Sonne. Ich sage dann natürlich nach alter ADHS-Manier ständig: „Boah ist das heiß“, weil ich halt alles sagen muss, was mir durch den Kopf geht. Aber ich nehme eher einen Hitzeschlag in Kauf als im Herbstregen das Haus zu verlassen!

Vielleicht fühlst du dich jetzt etwas mehr gesehen! :slight_smile:

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Also bei mir ist es so, dass meine Stimmung immer schon stark vom Wetter abhängig war. Die graue dunkle Jahreszeit hat sich auch immer auf meine Stimmung ausgewirkt, auch gerade emotionalen Stress konnte ich früher bei grauem Wetter sehr viel schlechter ab, als heute wo ich Elvanse nehme.
Auch heute ist es mit Elvanse noch so, dass sich meine Stimmung schlagartig bessert, wenn ich, auch nur durchs Fenster, sehe dass die Sonne sich zeigt.

Temperaturen waren immer so, dass es länger dauerte (Wochen) bis ich mich an große Hitze oder große Kälte gewohnt hatte.

Ahja und ich hab bei hohen Temperaturen, vor allem wenn sie relaliv schnell da waren und die Temperaturen nicht sehr langsam angestiegen sind, immer stark geschwitzt, vor allem auch im Gesicht.

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Woah ich fühle das so sehr!
Ich bin eh schon super wetterfühlig, jeder Temperaturwechsel macht mich müde wie ein Kind nach einem Tag im Schwimmbad.

Aber unabhängig von eher physischen Beschwerden wie Erschöpfung und Kreislauf, ist es wirklich ein großer Faktor für meinen Antrieb.
Wenn morgens schon die Sonne ins Zimmer scheint, komme ich gut aus dem Bett und hab dann auch richtig Lust ein paar Sachen abzuarbeiten. Aber bei grauem Himmel, wenig Licht und Kälte, könnte ich Stunden verschlafen und möchte keinen Finger rühren.
Meine Wohnung ist außerdem leider sehr kalt und allein aus den warmen Federn zu kriechen, um irgendetwas zu tun, kostet enorm viel Überwindung.

Der April in diesem Jahr macht mich auf jeden Fall komplett fertig, weil auch innerhalb weniger Stunden alles umschlägt und ich kann gar nicht gut abschätzen, wie viel Motivation und Energie ich für einen Tag haben werde.

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Du sprichst mir aus der Seele! Kennt ihr diese ganzen doofen Instagram-Motivationssprüche, wo es darum geht, dass man sich damit unglücklich macht, jede Woche auf das Wochenende und das ganze Jahr auf den Sommer zu warten? :smiley:
Das will ich mal sehen, wie meine Psychiaterin reagieren würde, wenn ich ihr sage „ich bin nur glücklich und motiviert wenn die Sonne scheint“ - deswegen freue ich mich sehr, dass es hier offensichtlich mehreren Leuten so geht!

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Danke für die zahlreichen Beiträge von euch.

Damit hab ich nicht gerechnet. :grinning:

Mein Gefühl bei dem Thema ist, dass es wissenschaftlich und medizinisch komplett ignoriert wird.

Ich habe schon Tageslichtlampen probiert, ohne Erfolg.

Sonnenlicht soll die Produktion von Serotonin ankurbeln.

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Sonnenlicht kurbelt tatsächlich die Produktion von Serotonin an. Das sorgt für bessere Stimmung. Aber auch, was viele nicht wissen, für besseren Schlaf. Serotonin wird, wenn es dunkel wird, in Melatonin umgewandelt. Je mehr Serotonin über den Tag, desto müde am Abend.

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Das erklärt auch, wieso mein Rythmus besser war die Tage, als es so warm war und die Sonne präsent war. Da war auch das aufstehen besser und ich kam zeitig ins Bett.

Das hielt dann paar Tage an und danach der Absturz.

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Ich habe diese Schwankungen nur minimal, seit ich hochdosiertes Vitamin D3 nehme. Natürlich mit regelmäßiger Spiegelkontrolle per Bluttest.

Dieses tiefe depressive habe ich auch nicht mehr bzw. diese Schwankung und wie immer weiß ich nicht woran es genau liegt.

Medikation?
Insgesamt besser zurecht ?
Reduzierte Stunden?
Vitamin D?
Tageslichtwecker?
Tageslichtlampe am Frühstückstisch ?
Andere Ernährung?

Aaaaaber was mich immer am aller aller meisten Depressiv gemacht hat, war eine Vollzeitstelle mit geregelten Arbeitszeiten und keine Chance auf länger Urlaub wie drei Wochen.

Die passt soweit. Bupropion hab ich nur abgesetzt zwischenzeitlich, weil es nicht mehr gewirkt hat.

In Bezug auf?

Wert wurde 03/24 gemacht und der war mehr als in Ordnung.

Probiert, ohne Effekt

Auch schon probiert im Winter. Kein Effekt nach dem Wochen außer höherer Stromverbrauch

Wenn’s Wetter besser ist, ist die auch besser. Aber ich hab meine Speisen die einen Zyklus durchlaufen. Ich esse auch genug.

Mein Verdacht liegt höchstens im hormonellen Bereich. Testosteron zu niedrig? Aber da wird man nicht ernst genommen, da waren die Werte mal niedrig. Wäre ein Fall für die Endokrinologie. Beim Testosteron gelten die gleichen Werte für 30 Jahre alter Männer wie auch für 65-jährige. Die Spanne ist extrem und Tests gerne eine Momentaufnahme. Selbst zahlen muss man auch.

Arbeitszeit

Die Arbeitszeit ist aktuell kein Thema.

Heute:

Ich bin direkt gut aufgewacht morgens und hatte einen positiven und erfolgreichen Tag.

Stimmung :chart_with_upwards_trend:
Routinen :chart_with_upwards_trend:

Gestern noch so um die 4 Grad. Heute um die 15 Grad und Sonne. Die letzten Tage waren eine Katastrophe.

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Das Wetter fühlte sich heute an wie ein Gamechanger :sweat_smile:

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