Artikel über ADHS und Neurodiversität

Hallo liebes Forum.:blush:

In der neuen AKZENTE (Mitgliedszeitschrift von ADHS Deutschland e.V.) ist ein Artikel über ADHS und Neurodiversität von Dr. Johannes Streif erschienen. Ich fand ihn ganz interessant (auch wenn ich inhaltlich nicht alles genauso sehe), daher dachte ich, dass ich den Link ja mal mit euch teilen kann.:slightly_smiling_face:

Anmerkungen zur Neurodiversität

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Auf der Recherche im Forum zu „Neurodiversität“ bin ich auf diesen Artikel gestoßen.

Puh! :disappointed_relieved: Dieses Demokratie-Verständnis in diesem Artikel finde ich am schlimmsten. Ganz gruselig sogar! Da besteht Aufklärungsbedarf.

Auch große Probleme habe ich damit, dass Diagnosen und das Diversitätskonzept irgendwie gleich gesetzt werden. Als ob es nur das eine oder das andere gäbe, es zwei Wörter für dieselbe Sache wären und man sich nun entscheiden müsse. Und daraus leitet der Autor ab, dass man mit dem Neurodiversitätskonzept Betroffenen Schutz und Unterstützung wegnehmen möchte.

Hoffentlich hat dem Autor mittlerweile jemand das mit der Neurodiversität nochmal grundsätzlich erklärt. Den Unterschied zwischen neurodivers und neurodivergent scheint er nicht zu kennen. Damit geht halt auch viel verloren.

Aufgrund seiner Aufgaben in dem Verein und seiner starken Motivation nehme ich an, er möchte sich wirklich für ADHSler einsetzen, diese stärken und für sie sprechen. Das entnehme ich auch diesem Artikel. Ich persönlich als Betroffene sehe mich leider überhaupt nicht vertreten mit diesen Argumenten. Im Gegenteil. Mit dem Konzept der Neurodiversität fühle ich mich mehr gesehen und gestärkt, während seine Argumente unterstreichen, was schiefgelaufen ist in meiner Diagnostik- und Unterstützungs-Vergangenheit.

Es ist auch wirklich schade, dass Abgrenzung immer wieder als Strategie für Unterstützung gewählt wird. Ich halte es für zielführender Unterstützung am konkreten Bedarf festzumachen. Für Alle! Mich macht die Angst, man würde damit etwas weggenommen bekommen mittlerweile so müde, deprimiert und erschöpft.

Ich bin ja keine Ausnahme damit, dass ich dreißig Jahre lang verschiedene Diagnosen sammeln musste, um alle Türen öffnen zu können, die zu der Unterstützung führen, die ich benötige. Und so oft habe ich es nicht schnell genug raus geschafft, wenn es gefährlich dort für mich wurde. Und immer noch ist es so schwierig, Behandler zu finden, die meinen tatsächlichen Bedarf ernst nehmen und sich auf diesen und nur diesen konzentrieren. Ich muss ja selbst wieder daran glauben, dass es richtig ist wie ich bin.

Unser Gesundheitssystem ist an sich eine gute Sache. Aber man sollte die Kategorisierung mittels Diagnosen nicht vermischen mit der Identität der Menschen und dem gleichen Recht auf spezifische Hilfe für Alle. Und es besteht auch kein Widerspruch aus meiner Sicht zu der Gleichheit und Individualität aller Menschen.

Jemand hat im Forum geschrieben (ich weiß leider nicht mehr wer): Nicht nach der Schublade suchen, in die man passt, sondern sich aus den Schubladen die passende Hilfe nehmen! :heart: (irgendwie so)