Artikel Zeit Angelina Boerger "Selbstdiagnose kann ein erster Schritt sein."

The same old story…

Angelina Boerger aka Kirmes im Kopf schreibt in der Zeit über das Thema ADHS und Selbstdiagnose

Die allermeisten der hier Mitlesenden dürften dieses alte Lied aus eigener Erfahrung sehr gut kennen.

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Bin da 100% ihrer Meinung. Ich habe ja auch mit Selbstdiagnose angefangen. Ohne die wäre ich niemals losgegangen und hätte mir eine richtige Diagnose geholt, und nicht nur wegen all der Hindernisse, die es da gibt. (Damals, vor den Lockdowns, ging’s fast noch; wenn ich höre, wie lange man heute auf eine Diagnose warten muss…) Ich gehe halt nicht beim ersten Anzeichen los, wenn ich nicht wirklich denke, dass da was zu diagnostizieren ist. Ich will mich ja nicht aufdrängen, nur weil ich manchmal etwas unkonzentriert bin.

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Also bei meinem derzeitigen Psychiater habe ich den Eindruck, dass meine Selbstdiagnose fundierter ist als das was der macht. Das ist echt ein Leidensweg seit ich die Störung bei mir erkannt habe. Ist ja an sich schon schwierig genug aber wenn man dann noch andere von seiner Not überzeugen muss wird’s wirklich anstrengend. Ich denke Vorurteile und Unwissen sind der Hauptgrund warum so viele auf dem Diagnoseweg Schwierigkeiten haben. Und ja, deswegen ist man auf andere Ressourcen als Ärzte angewiesen.

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Nun wenn es für Dich so klar ist, dass Du ADHS hast dann ist der wichtigste Gedanke, dass Du in erster Linie die Diagnose brauchst wo es Schwarz auf Weiß drauf steht.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Kraft auf dem Weg! (oder bei Deinem Arzt :slightly_smiling_face:)

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Vielen Dank! Ja für mich ist es klar, auch wenn mein Arzt mich sehr verunsichert hat. Hab viel gelesen, viel geschaut und immer kann ich mich darin erkennen. Und nachdem ich nach vielen Experimenten dann mal Ritalin probierte war es ein Aha Effekt.
Weiß nicht ob das mit dem jetzigen Psychiater noch klappt. Zweitweise habe ich unter der Warterei und den inneren Monologen mit ihm so sehr gelitten, dass ich von ihm sogar ein AD (Bupropion) akzeptiert habe. Besser als nix dachte ich mir. Kurz hat’s auch ein bisschen geholfen.
Ich kämpfe weiter

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Zeit online tu ich mir nicht mehr an.

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@Hypoborea Zeit online habe ich mir noch nie angetan.

Ja, bei dem Drama bin ich jetzt auch gerade. Ich hatte am Dienstag meine erste Diagnose-Stunde in der Uniklinik und als ich erwähnt hatte, dass ich den Verdacht aus Social Media habe, hat mich die Ärztin sofort nicht mehr ernst genommen, weil in „social media ja alles falsch wäre“. Sie würde sich das „sogar“ selbst ab und zu anschauen und das wäre „alles“ total übertrieben und es ginge da ja nur um klicks.
Und das alte Drama mit den Zeugnissen: ADHS wäre in den 70ern sicher unterdiagnostiziert gewesen, aber aus den Zeugnissen könne man das immer herauslesen. Tja: in meinen Zeugnissen steht halt nichts davon drin und meine Noten waren in der Grundschule gut (weil mich das halt alles interessiert hat).

Sie hat mir dann die ASS-Fragebögen mitgegeben und ich habe den Eindruck, dass sie mich in Richtung Autismus-Spektrum schieben will. Aber wir werden sehen, ich mach das mal weiter.

seufz

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Als jemand, die immer schön still in sich rein leidet, wurde nie irgendwas Auffälliges bei mir gesehen. Hatte ich schlechte Noten, musste ich mich mehr anstrengen, habe ich das fünfte Mal im Schuljahr meinen Beutel verloren, musste ich halt besser aufpassen.
Was ich sagen will: Niemanden ist aufgefallen, wie es mir innen geht, nur ich selbst wusste Bescheid.

Dank Social Media konnte ich das Muster erkennen. Dank Selbstdiagnose hatte ich den Mut & die Motivation , in Therapie und ärztliche Behandlung zu gehen und die Diagnose zu bekommen.

Wenn man selbst (noch) nicht in Behandlung ist, wie soll man denn auch sonst zur Diagnose kommen? Ja ich leide, aber wie viele unserer Eltern & Großeltern verschleppen seit Jahrzehnten ihre Depressionen oder PTBS und keinem Arzt fällt das auf?
Und man rennt ja bei ADHS auch nicht offene Türen ein, wenn man eine Diagnose bekommen will. Wartelisten, monatelanges Warten, unfreundliches medizinisches Personal… da braucht man Kraft und ein gewisse Vertrauen in die Selbstdiagnose, um das zu schaffen.

Ich bin froh, dass das Thema ADHS und Selbstdiagnose immer mehr angesprochen wird und danke dafür Social Media

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Ich finde es immer wieder erschreckend erstaunlich wie schnell manche Leute zu Ergebnissen springen ohne die Fakten gesammelt zu haben.
Ich weiß nicht ob du noch andere Möglichkeiten der Diagnose hast aber sei halt vorsichtig dass dich die Diagnose mit unprofessionellen Medizinerin nicht kaputt macht. Das zieht unglaublich viel Energie wenn man gegen solche Dinge ankämpfen muss.
Ich mein kann ja sein dass dein Verdacht falsch ist aber man kann doch einfach erst mal ernsthaft forschen ob was dran ist. Autismus muss ADHS ja auch nicht ausschließen.
Das ist halt alles ein riesen Theater weil die Medikamente dem BTM unterliegen. Antidepressiva ktirgste ja hinterhergeworfen, da kriegt man die Diagnose schon nach einer halben Stunde.
Dabei ist ADHS viel einfacher zu behandeln.
Tja, ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen.
Überlasse die Diagnose nicht denen allein, mach dich auch selbst noch schlauer. Vielleicht wirklich nicht gerade mit Social Media. Da gibt’s bessere Quellen. Und wenn’s nur die ARD Mediathek ist.

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