Arztwechsel nach Diagnose

Ich musste für meine ADHS Diagnose einiges an Kilometern zurücklegen, und war jetzt auch wirklich nicht begeistert von der Diagnostik, Diagnosegespräch und Eindosierungsplan ( erste Dosisteigerung nach 4 Wochen) -kurz: Welche Möglichkeiten habe ich?
Mit schriftlicher Diagnose zu einem hiesigen Psychiater, Hausarzt (dortiges Wartezimmer kriegt jede Rezeptausfertigung mit) oder Psychotherapeut ( letztetes unrealistisch, irre lange Wartezeiten…)?
Oder aussitzen?

Hallo @klarundklipp:

Du solltest dir eine psychiatrische oder neurologische Praxis in deiner Nähe suchen, denn auf Dauer darf dein Hausarzt dir keine BTM-Rezepte ausstellen. Anfänglich und in Ausnahmefällen ist das möglich, aber eben nicht auf Dauer.
Und Psychotherapeuten dürfen keine Rezepte ausstellen, wenn sie nicht gleichzeitig Psychiater sind.

Ich würde noch die Kilometer zurücklegen, bis die Eindosierung feststeht, und dann einen Bericht für den Hausarzt (oder örtlichen Psychiater) mit genauer Dosisangabe schreiben lassen.

Das kenne ich auch noch, ist aber Jahrzehnte her. In letzter Zeit haben die meisten Praxen, die ich so kenne, ihre Anmeldebereiche mit Glaswänden o. ä. abgetrennt, um Diskretion zu gewährleisten. Musst du abwägen, ob dir das einen Wechsel wert wäre, wenn es bei deinem Hausarzt nicht so ist.

Bei mir dauert die Dauer schon seit 2004, auch die Vorgängerin meines jetzigen Hausarztes hat das schon gemacht, weil mein behandelnder Psychiater eben 150 km weg ist, da kann ich ja nicht für jedes Rezept hinfahren.

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Dann ist es ja gut, wenn es solche Ausnahmen gibt.
Meine (neue) Hausärztin hat mir sofort gesagt, dass ich mir eine Facharztpraxis suchen muss und sie mir die Rezepte nur so lange ausstellt, bis dort einen Termin habe. Zitat: „Ich kann Ihnen diese Rezepte auf Dauer nicht ausstellen.“
Ob sie sich damit einfach aus der Affäre ziehen und das Ausstellen von BTM-Rezepten vermeiden wollte, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ausschließen kann ich es nicht, da es sich um eine Dorfpraxis handelt, deren Patienten-Alterdurchschnitt bei 65 liegt und die Sprechstundenhilfe erstmal den „BTM-Ordner“ zum Nachlesen holen musste. Routine im Ausstellen dieser Rezeptart scheinen die dort wirklich nicht zu haben. :wink:

@Andromache ich drücke dir die Daumen :slight_smile:

Keine Ahnung, meine frühere Hausärztin und auch ihr Praxisnachfolger haben mir nie vermittelt, dass es eine Ausnahme wäre.

Also ADS-Medis, das ja, das kannte sie vorher noch nicht, und inzwischen hat mein Arzt noch einen weiteren Betroffenen, dem er MPH (weiter-) verschreibt, sagte er mir mal.

Aber BTM? Das müssten Hausärzte doch schon deswegen machen können, weil sie bspw. Krebskranke im Endstadium haben, die starke Schmerzmedis kriegen. Und das doch gerade in einer Dorfpraxis mit alten Patienten, die kann man ja nicht alle zum Schmerzfacharzt in der nächsten Großstadt schicken?

Vielleicht hat mein Psychiater auch immer so außergewöhnlich höflich in seinen Berichten um die Weiterverschreibung gebeten, weil ich Armer nicht immer so weit fahren könne, dass meine frühere Ärztin und mein jetziger Arzt nicht nein sagen konnten? :adxs_peace:

Danke euch jetzt habe schonmal mehr Plan, ja abwarten scheint mir erstmal das beste zu sein!