Hallo,
da ihr mir schon einmal in Bezug auf Beratungsstelle und Anträge geholfen habt nun eine weitere Frage in Richtung Unterstützung
Hintergrund:
Meine Tochter (13) hat diagnostiziertes ADS, ASS vermuten wir ganz stark, wir stehen auf einer Warteliste für die Diagnostik.
Wir sind bisher schon weit gekommen, was die Aufarbeitung ihrer Symptome betrifft, aber wir machen das weitestgehend allein.
In der behandelnden Klinik hat man ADS diagnostiziert, aber von ASS wissen die dort sehr wenig und das was sie wissen, ist veraltetes Wissen. Dafür gab es noch die Diagnose Zwänge on top. Medikinet wurde von einer Ärztin verschrieben, die mich beim Gespräch erstmal nach dem Namen und der Diagnose des Kindes gefragt hat und ansonsten nicht wirklich weiter hilft. Die Medikation hilft anscheinend auch nicht, zumindest bemerkt meine Tochter keine positive Wirkung. Dies könnte jetzt natürlich auch am fehlenden Gespür für sich selber liegen, Stichwort ASS.
Eine Therapeutin haben wir im Ort, diese ist aber noch in der Kennlern- und Diagnostikphase (Klinik verweigert Epikrise) und hat auch nicht wirklich viel Wissen über ASS, besonders bei Mädchen. Immerhin ist sie aber sympathisch und interessiert und meine Tochter wird mit ihr so langsam warm. Aktuell sind wir eher diejenigen, die immer mal wieder Fachwissen mit in die Praxis bringen. Ich möchte hier aber mal abwarten, wohin sich das entwickelt. Vielleicht wird es ja noch gut.
Mein Problem ist letzt folgendes:
Ich bin ständig im Wechseln zwischen Mutti und Therapeutin.
Gibt es ein Problem, muss ich in den „Arbeitsmodus“ wechseln und analytisch ran gehen um zu schauen, welches Symptom jetzt gerade wieder aktiv ist und wie wir intervenieren können. Ich mache das gerne, aber es strengt mich unglaublich an. Ich bin ja selber neurodivers und habe da meine Baustellen.
Beispiel von gestern: Kind ist den 5. Tag in Folge nicht in der Schule. Erst war sie krank, dann war es psychosomatisch. Es hat sich viel aufgestaut und eine Leistungskontrolle stand an. Da fühlte sie sich nicht gut vorbereitet (Perfektionistin), sie war ja nicht in Umterricht dabei, und blieb zu Hause.
Ich war zunächst im Mutti-modus und habe versucht zu überreden, ein bisschen zu schimpfen und aber auch Verständnis zu zeigen, musste dann aber auf Arbeit.
Am Abend ist mir dann eingefallen, dass ich ja auch Fachwissen habe. Also Arbeitsmodus an und herausgefunden, dass sie schlicht ein Priorisierungsproblem hat. Zu viele Aufgaben, alle erschienen gleich wichtig und dringend. Habe mir also alles aufsagen lassen und mit ihr Stück für Stück aussortiert, was wie wichtig ist und siehe da, sie konnte aufstehen und anfangen sich um die Schulsachen zu kümmern.
Sie hat sich halt aus Überforderung verkrochen und das Problem „wegschlafen“ wollen.
Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Sie ist nach der Schule extrem müde, schiebt Dinge auf, ist perfektionistisch, kann nichts bekanntes lernen (uninteressant), hat extrem hohen selbst auferlegten Leistungsdruck (1er-Schülerin trotz extrem hoher Fehlzeiten) usw.
Ich kann das alleine nicht alles bearbeiten. Ich brauche jemanden, der sie da unterstützt.
Die Therapeutin ist es aktuell nicht. Einzelfallhilfe für die Schule braucht sie nicht. Das muss hier zu Hause jemand sein. Oder Online.
Bedingung: Finanziert über die Krankenkasse oder eine andere Stelle.
Wir leben hier auch eher in der Provinz. Das macht die Sache etwas schwieriger. Ich weiß nicht so richtig an wen ich mich wenden muss, um an die Hilfe zu kommen, die ich mir da vorstelle. Falls es die überhaupt in dieser Form gib.
Nach welchen Dingen muss ich fragen, wenn ich mich umhöre? Was sind gute Stichworte? Geht das vielleicht sogar in Richtung Familienhilfe? (Wobei ich durch die Arbeit Familienhelferinnen kenne. Die wissen oft nicht mal was ADHS für Symptome hat und was TEACCH ist…)
Ich bitte um Ideen