AuDHS - Individuelle Dosierung Medikinet Adult

Hallo zusammen,

ich bin noch recht neu hier und habe vor ein paar Wochen mit über 40 Jahren direkt die Doppeldiagnose ADHS und Autismus bekommen.

Jetzt bin ich bei der Eindosierung von Medikinet Adult. Meine Psychiaterin kennt sich leider nicht mit Autismus aus, daher bin ich zuerst mit 10-0-0 eingestiegen. Was für mich wohl zu viel auf einmal war, das hat mir gar nicht gut getan (Kopfschmerzen, Kopfdruck) und es hat ca. 5 Tage gedauert, bis es langsam besser wurde. Ich habe dann darum gebeten, nicht direkt zu verdoppeln, was ich eigentlich sollte, sondern auf 15-0-0 hoch zu gehen. Dabei bin ich jetzt und zum Glück hatte ich bei der Steigerung keine Nebenwirkungen aber leider auch immer noch keine Wirkung (also vielleicht bin ich manchmal minimal ruhiger, kann allerdings auch Einbildung sein… aber heute zum Beispiel war definitiv gar nichts zu merken und das obwohl ich kurz vor dem Eisprung bin und das Östrogen da ja eigentlich auch seinen Teil beitragen sollte…). Meine Ungeduld macht mir zu schaffen (und dabei habe ich mich eine Weile gar nicht getraut mit der Medikation zu beginnen) und daher wollte ich mal fragen, bei welchen Dosen ihr so seid.

Viele Grüße

BeforeSunrise

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Hallo @BeforeSunrise

ich möchte Dir hier gerne schreiben damit Du endlich eine Antowrt bekommst. Ich kenne das Gefühl dass Du beschreibst sehr gut und ich befinde mich auch noch am Anfang und dem experimentieren mit ADHS Medikamenten.

Ich habe April’25 meine ADHS Diagnose bekommen. Ich warte schon seid 1,5 Jahren auf meinen Termin für die ASS Diagnose die erst im März’26 sein wird. Für mich ist eine reine Formsache, denn ich war eigentlich vorher sehr sicher im ASS zu sein und erst dann kam noch der Verdacht auf ADHS auf und ich habe dafür einfach viel schneller (nach langer recherche) einen Diagnose-Termin bekommen. Da wurde aber wegen der bestehenden Verdachtsdiagnose ASS eine Kreuztestung mitgemacht und da habe ich einen extrem hohen Score erreicht.

Seit etwa drei Monaten etwa probiere ich ADHS Medikamente und inzwischen habe ich erfahren dass wenn man diese nimmt, die ASS-Thematiken noch stärker zum vorschein kommen können weil ja die ADHS Symptomatik abnimmt. Und das kann ich definitiv bestätigen…. :confused: vorallem was den sozialen Aspekt anbelangt.

Ich habe mit Medikinet adult retard 10mg angefangen und hab extrem gut darauf angesprochen. Die erste Woche damit war wie ein Wunder. Danach ließ die Wirkung nach aber es hat mir dennoch geholfen weniger überreizt zu sein (zum Beispiel war ich etwas weniger empflindlich auf Licht und Geräusche) und ich konnte etwas leichter Dinge erldigen die mir vorher schwergefallen waren.

Zwischendrin habe ich dann mit Elvanse 20mg probiert und damit ging es mir super schlecht. Hatte ultrakrasse verstärkung von ADHS Symptomen und körperliche Beschwerden. Dann wieder zurück zu Medikinet und zuletzt auf 20mg (in der Früh einmal) und da merkte ich keinen unterschied zu den 10mg zuvor mit dem Eindruck dass es irgendwie gar nicht mehr hilft - allerdings mit dem unangenehmen Nebeneffekt das meine Appetitlosigkeit so stark zugenommen hat, dass es wirklich eine Qual war.
Jetzt bekomme ich off-label eine Antidepressiva dass wohl aber auch bei ADHS hilfreich sein kann und das probiere ich jetzt aus und schau mal wie es mir damit geht (nehme es erst den zweiten Tag)….

Da mir Medikinet aber schon auch ein bisschen geholfen hat, habe ich vor wenn das jetzige Medikament auch nicht wirklich hilft es nochmal mit Medikinet in einer niedrigen Dosierung, verteilt über den Tag zu probieren. Also zb 10-5-5 und dann mal schauen wie das geht… :slight_smile:

Ich bin insgesamt auch sehr ungeduldig und frustriert, merke aber dass ich einfach anerkennen muss dass ich ja nicht nur ADHS, sondern auch im ASS bin und dafür gibt es schlicht und ergreifend keine Meidkamente und ich setzte mich gerade damit auseinander dass ich damit einfach mein ganzes Leben zu tun haben werde und mich das ganze tatsächlich auch schon krass einschränkt da ich was das ASS angeht einfach auch total körperliche Schwierigkeiten habe und mich die sozialen Themen einfach auch unglaublich herausfordern und Kraft kosten. Ich strebe daher nach der ASS Diagnostik direkt an einen GdB zu beantragen weil ich mich wirklich massiv eingeschränkt und beeinträchtigt fühle …

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Hallo,

vielleicht schildere ich mal, wie es hier ist.

Mein Sohn hat auch beide Diagnosen. Erst nur die ADHS Diagnose, später kam ASS hinzu.

Ich bin bislang ohne ASS Diagnose, habe aber zumindest autistische Züge.

Beide sind wir etwas empfindlich beim Eindosieren, aber wenn es langsam genug ist, kommen wir am Ende zwar auf eher niedrige, doch halbwegs normale Dosen.

Mein Sohn wurde mit Equasym 10 mg eindosiert und hatte auch öfters mal Kopfweh, war vor allem aggressiv. Ich vermute, dass ihm eine niedrigere Startdosis besser bekommen wäre.

Frappierend war aber die positive Wirkung. Vor allem er selber war so happy, nach vier verpeilten Jahren in der Grundschule (musste 1x wiederholen) endlich für die 4. Klasse gut gerüstet zu sein.

Nach 3-4 Wochen ließen die NW nach und alles war gut. Dann wurde auf 20 mg erhöht, was problemlos war und dabei blieb er dann eine Weile.

Später kam noch Concerta, da nahm er erst 18 dann 27, das ging gut.

Weil er nicht wuchs und nicht zunahm, Elvanse.

Start mit 20 mg Elvanse war gut, aber statt stur auf 30 zu erhöhen, gab ich ihm erstmal nur 25 mg und da war die Wirkung schon so gut, dass ich 30 gar nicht erst gab.

Bei mir ist es etwas deutlicher mit den niedrigen Dosen vor allem zum Einstieg.

Ich hatte vor der ADHS eine Hashimoto Diagnose und der Start mit L-Thyroxin 25 mg, was eine völlig übliche Einstiegsdosis ist, war für mich die Hölle. Ich war 4 Wochen lang AU und der Hausarzt hielt es für „Nerven“.

Dann hörte ich von einer ADHS-betroffenen Mutter mit ADHS und AUDHS-Kindern (d.h. die Mutter könnte evtl. auch von ASS betroffen sein), dass sie bei L-Thyroxin nur eine Steigerung um je 8 mg auf einmal vertrug. Das hat dann bei mir auch geklappt.

Nach der ADHS Diagnose habe ich von meiner Ärztin zum Start Medikinet Retard 5 mg bekommen, was eine tolle Wirkung hatte. Ich nahm es morgens und dann mittags.

Bei 10 mg hatte ich diverse NW und außerdem einen massiven Hyperfokus. Daher baute ich mir 7,5 mg Kapseln - das war mühsam, jedoch optimale Wirkung. Leider hatte ich dann leichte allergische Symptome, sodass meine Ärztin meinte, ich solle besser aufhören, zumal ihr das Kapsel-Teilen nicht gefiel. Sie verschrieb Elvanse 30.

Wegen dieser Erfahrung, der Beschreibung in adxs.org, dass Manche mit 3 mg hin kommen, und auch aus Neugier, habe ich Elvanse mit 2,5 mg angefangen und in 2,5 mg -Schritten über Monate allmählich bis auf 15 mg morgens gesteigert,

Da es bei mir nur 4,5 -5 Stunden wirkt und ich ja das OK für 30 mg pro Tag hatte, habe ich nach 4,5 Stunden nochmal 10 mg genommen.

Damit war die Wirkung dann aber nachmittags weg, sodass meine Ärztin noch Attentin verschrieb. Auch hiervon reicht mir schon ganz, ganz wenig und so komme ich dann halbwegs über den Tag.

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Ach ja, in einer massiven Stress-Phase bekam mein Sohn eine bei ASS mögliche akute Stress-Psychose.

Am Beispiel der Medikation sieht man auch, dass man wirklich ganz niedrig anfangen sollte und auch nicht immer unbedingt die total volle Zieldosis brauchen muss:

Gegen die Psychotik sollte mein Sohn laut ADHS-Arzt (kein ASS-Spezialist) zu Anfang 5 mg Aripripazol nehmen und auf 15 mg steigern.

Ich erzählte, dass ich im Buch von Prof. Tebartz van Elst über ASS im Erwachsenenalter gelesen hatte, dass man bei ASS vorsichtig eindosieren solle und bei Aripripazol mit 2,5 mg starten solle. Der Arzt sagte, dann das sei OK.

Vorsichtig wie ich war, gab ich am 1. Tag zum Abend sogar nur 1,25 mg - und mein Sohn lag am nächsten Morgen apathisch und totenbleich den halben Tag im Bett, hatte auch Kreislaufprobleme. Ich habe ziemliche Angst bekommen bei dem Anblick. Zum Glück bekrabbelte er sich mittags zunehmend und es ging besser.

Am nächsten Tag habe ich dann 2,5 mg gegeben, damit die Psychotik auch tatsächlich bekämpft werden konnte. Da waren die NW dann nicht mehr so ausgeprägt. Aber ich habe dann nicht in 5 mg-Schritten gesteigert, sondern in 2,5 mg-Schritten.

Bei 10 mg war er dann symptomfrei, was auch die Zieldosis bei Jugendlichen bis 16 ist. Nur weil mein Sohn 17 war, sollte er gleich 1/3 mehr nehmen, dabei ist er ein schmächtiger, kleiner Typ.

entschuldige die einmischung, hattest du eigentlich schonmal probiert eine höhere dosis in einer flasche wasser aufzulösen und falls du präzisefeinfühlig bist immer mal wieder alle paar stündchen ein schluck davon zu trinken um den spiegel vom dx zu halten? nur so ein gedanke.

vielleicht probiere ich dass mal irgendwann aus und werde berichten.:heart:

edit: attentin wäre da vermutlich noch besser.

edit2: absprechen mit dem doc und so is ja klar, keine selbstexperimente bliblablub. zwinkerauge

Kein Problem, die Idee ist ja irgendwie naheliegend.

So ähnlich mache ich es ja fast. Nur darf ich nicht mehr als 25 mg Elvanse pro Tag nehmen und nach 14 Uhr auch nichts mehr - denn sonst kann ich in beiden Fällen nicht schlafen.

Das ist auch der Grund, weshalb ich keine 3. Dosis Elvanse am Tag nehme, wie andere hier im Forum.

(Aber… wir sind hier ja eigentlich in einem Medikinet-Thread… deshalb sollten wir Elvanse hier auch nicht zu sehr ausrollen)

Das ist bei Dir ja wirklich eine ganz feine Feineinstellung…