als langjährige, ehemalige Facebook-Nutzerin ist mir folgender Sachverhalt aufgefallen und ich weiß gerade nicht, ob es neurologisch zu erklären ist:
Es ist euch mit Sicherheit bekannt, dass in Facebook und anderen (a)sozialen Medien geschrieben wird, „wie einem der Schnabel gewachsen ist.“ Das heißt im Klartext: Groß- und Kleinschreibung, Interpunktion und Grammatik werden missachtet und es wird so eine Art „Street Speech“ geschrieben. Zum Teil war das ziemliches Kauderwelsch, was ich da zu lesen bekam.
Als ich angefangen habe, in Autistengruppen zu lesen und zu schreiben, stellte ich fest, dass es dort die meisten Mitglieder gab, die eine korrekte Rechtschreibung anwandten. Ebenso waren dort ein paar ADxSler, die waren auch nahezu fehlerfrei im Schriftlichen. Und HIER im Forum sehe ich jetzt ähnliche Strukturen, nämlich bei den meisten Nutzern eine sehr gute Rechtschreibung. Das ist definitiv nicht selbstverständlich und ich würde gerne wissen, ob es da ein System gibt - für mich sieht das bald so aus. Außerdem fällt eine sehr eloquente Ausdrucksweise auf, die ich sehr schätze und auch selbst anwende.
Ich schreibe diesen Beitrag, da ich inzwischen sehr viel im Forum gelesen habe und mir das wiederholt aufgefallen ist. Auch ich habe schon in der Grundschule kaum bis keine Fehler gemacht, steht so in den Zeugnissen.
Ich glaube nicht das es was damit zutun hat, das man ADxS oder ASS hat. Sondern auf den Menschen an sich. Je nach Situation ändert man seine Ausdrucksweise auch. Wenn ich mit bestimmten Personen schreibe dann sieht es ganz anders aus als hier im Forum.
Auch hab ich hier im Forum schon gesehen das Texte oft durcheinander und für mich kaum lesbar waren.
Ich möchte auch anmerken das viele ADxSler eine LRS haben und daher Probleme mit der Rechtschreibung.
Am Handy hilft bei vielen wahrscheinlich dann noch die Autokorrektur nach.
Ich meine das auch zu erkennen aber meine eigene Rechtschreibung ist oft nicht gerade die Beste, es wechselt auch von Zeit zu Zeit, je nach Konzentration und Medikation.
Ich kann das einfach und das Problem ist, dass ich dir weder Grammatik noch Rechtschreibung noch Interpunktion erklären kann. Ich habe von der Theorie keine Ahnung, dafür aber von der Praxis. Gut, einige Basisregeln verstehe ich und kann sie auch wiedergeben. Aber das war es auch schon. Ich habe sozusagen ein Gefühl dafür, wann ein Komma gesetzt werden muss oder anderes.
Also bisher bin ich viel in der Grundschule eingesetzt. Das bekomme ich auch noch sprachtheoretisch hin. Die Basisregeln habe ich auch in der Theorie drauf. Und bei komplexen Dingen, wie zum Beispiel einige syntaktische Aspekte, informiere ich mich vorher sicherheitshalber selbst noch mal. Ich habe während des Studiums als Lerntherapeutin gearbeitet, was auch für mich super hilfreich war zur Auffrischung und für didaktische “Werkzeuge“. Je häufiger ich ein Thema unterrichten muss (ich bin ja noch nicht so lange dabei), desto mehr verinnerliche ich es und kann es das nächste Mal direkt behandeln.
Interessant.
Ich sehe zum Beispiel in Texten sofort die Fehler, die springen mir immer direkt ins Auge. Das ist schon unheimlich und wahrscheinlich der Autismus. Ich bin sozusagen prädestiniert zur Fehlersuche.
Aber was anderes kann ich nicht…