Servus,
ich befinde mich seit ca. einem halben Jahr in nem Prozess in welchem ich mein AD(H)S aktiv in Angriff nehm beziehungsweise mich damit so weit auseinandersetze, dass ich auch was ändern will. Die Test von hier haben mich auf dem Weg nochmals bekräftigt, da hier immer spürbare bis deutliche ADHS Symptomatik herauskam
Zuvor wahr es mit bis etwa ich denke so 22, kann mich wenns um genaue zeitliche Einordnungen geht nie an diese erinnern, nie bewusst oder ich dachte einfach nicht an ADHS beziehungsweise kannte es nur vom Namen her durch meinen großen Bruder, welcher das klischeehafte Zapelfilipsyndrom und sehr starke Impulsivität hatte und hat, was ich nicht habe.
Jetzt bin ich 23 beziehungsweise in einem Monat 24 und habe auch recht schnell einen Termin im September zur Diagnose bekommen.
Sorry für das Vorgeschwafel aber kommen wir mal zum Punkt der Frage
Wie ist es bei euch so mit Aufschieben beziehungsweise Wegschieben von Dingen die ihr Tun müsst und auch bei Dingen, die ihr tun wollt und die euch Spaß machen?
Klar hat es jeder, dass er Dinge wie lernen, aufräumen oder anderes lästiges Zeug nicht gern macht.
Habe aber das Gefühl beziehungsweise die Vermutung, dass nicht ADHSler als Beispiel in ihrem Kopf haben
„lernen? Kein Bock, ist nicht dringen, reicht auch wann anders vollkommen, also heute nicht!“ und dies dann mit mal mehr oder weniger guten Gewissens nicht machen.
Aber ich will ja lernen und mich fortbilden, aber packe es einfach nicht damit anzufangen?
Zudem habe ich auch keinen Druck wie Prüfungen oder Abgaben dahinter, da ich mich voll in meinen Semesterferien befinde. Ansonsten fange ich durch den druck erst an oder bin wie paralysiert da ich jeden Fehler und jedes nicht machen auf ein Versagen am Ende projiziere.
Das Buch welches ich durcharbeiten will und mein iPad für Notizen habe ich, seit dem ich aufgestanden bin neben mir auf meiner Ablage beziehungsweise seit ca. 2 Stunden vor mir liegen.
Aber irgendwie ist da son ganz komisches, Gefühl oder wie ich es auch immer beschreiben soll, was mich davon abhält anzufangen.
Dieses Gefühl ist aber auch nicht sowas wie ach YouTube ist viel geiler und lernen ist anstrengend, lassen wir es einfach sein.
Dies habe ich öfters, deshalb brauche ich immer mehrere Stunden oder (wenige) Tage bis ich dann mal Anfange
Dies ist jetzt nicht nur der Fall beim Lernen, sondern auch bei anderen Dingen.
Wenn ich dann mal mit etwas anfange, gehe ich am Anfang so enthusiastisch an die Dinge ran dass ich mich hier überinformiere, verbunden mit den ADHS typischen Hindernissen wie, kann mich nicht entscheiden, hinter der nächsten „Ecke“ könnte was viel Besseres sein, der eine(oder mehrere) irrelevante Punk stört mich deshalb weiter suchen und dem Punkt das „Normel“ nicht ausreicht und es immer was besondereres sein muss .
Am Ende setzte ich mir dann immer selber einen Schlussstrich und nehme einfach eines der Dinge, die ich bis dato gefunden habe.
Dies macht mir dann aber immer das Anfangen mit den Hobbys kaputt, da ich danach irgendwie nicht mehr so viel Bock/Energie habe
Zudem treten Dinge, wie wiederanfangen auch nach Pausen auf.
Denn bei mir gibt es auch irgendwie nur 1 und 0.
Also entweder ich bin in die Materie versunken und mache keine Pausen und höre schier nicht auf oder mache rein gar nichts für das Hobby/Thema.
Wie ist das bei euch so?
Habe auch mal gelesen oder gehört, dass bei ADHS Dinge die viel Gehirnschmalz benötigen gern aufgeschoben werden. Ist da was dran und warum?
Habt ihr da Tipps für solche Fälle? Denn es geht ja zu meiner eigenen Verwunderung nicht nur um Dinge nach dem Motto schön sie mal gemacht zu haben/ zu können. Sondern Sachen, die ich wirklich gern lernen und ausüben will.
Sorry für das Durcheinander und Danke für eure Antworten
MfG