Ausgelagert: Nette Unterhaltung :)

Ich bin stark von Schwankungen betroffen, die die „Höhe“ der Blockaden betreffen.
Die „Blockaden“ kann ich nicht eindeutig auf „Stimmungen“ matchen…
Mir ist immer noch nicht ganz klar, was die Begleiterscheinung „depressive Symptomatik“ bei AD(H)S ist, was „noch nicht“ eine Depression ist, und auch anders behandelt werden soll.
Was ankackt, sind diffuse Blockaden, die das Angehen von sowohl Erledigungen aber auch Freizeittätigkeiten so schwer machen. (Strichwort Prokrastination und Altlasten).
Ich habe bis anhin nicht mal eine Ahnung, ob eine entsprechende AD(H)S-Medikation das Problem lindern würde,.Und ich nun als Rentner eine Abklärung machen soll…
Aber gerade jetzt, wo ich meine Möglichkeiten besser nutzen möchte, spüre ich eben die Blockaden deutlicher… und jeder Tag, wo man etwas nicht macht, wird man einen Tag älter…

1 „Gefällt mir“

Lieber @Päddi das hast Du alles ziemlich gut beschrieben wie ich finde.
In Deinem Fall, weil Du ja schon in Rente bist, stellt sich die Frage inwiefern eine Diagnose und Medikation noch sinnvoll ist natürlich viel stärker als wenn man noch ins Berufsleben, oder den Alltag, der Ehe, feste Partnerschaft, Familie, egal ob mit oder ohne Kinder, noch sehr stark eingebunden ist.
Letztendlich kommt es aber wahrscheinlich darauf an, vermutlich egal in welcher Lebensphase man gerade ist, wie hoch der eigene Leidensdruck ist.
Und ist die Empfindung dahingehend sehr hoch, heisst das man sich irgendwie vielleicht wie an einem Death End angekommen fühlt.
Dann kann es vielleicht trotz des fortgeschritten Alters trotzdem noch hilfreich sein wenn man sich eine Diagnose von einem Adhs Spezialisten:in erstellen lässt, und dann ausserdem auch versucht dabei heraus zu finden welche anderen Zusatzerkrankungen noch zusätzlich zu Adhs vorliegen könnten.
Denn nur die Symptome von Adhs zu behandeln wollen, reicht da in den meisten Fällen nicht aus, sondern ist es ausserdem wichtig das man auch versucht seinen Depressionen gleichzeitig mit zu behandeln.
In meinem persönlichen Fall wäre ja mein Adhs vermutlich nie ans Licht gekommen wenn ich mir nicht aufgrund starker Depressionen selbst Hilfe gesucht hätte.
Und hätte ich niemals so starke Depressionen bekommen wie ich sie hatte, hätte ich keinen Grund gehabt um mir überhaupt Hilfe zu suchen.
Vorher war ich zwar hyperaktiv und impulsiv, habe meinen Alltag aber trotzdem eigentlich im grossen und ganzen gut bewältigen können.
Bei der Arbeit hatte ich sehr viel Energie und war oft kaum zu bremsen, habe 100 Sachen gleichzeitig angefangen, war extrem begeisterungsfähig, an neuen Ideen hatte es mir eigentlich nie gemangelt, nur das zu Ende bringen von angefangen Projekten, dass war halt schon immer eine meiner grössten Baustellen.
Aber meine „wirklichen Probleme“ fingen eigentlich erst an, als ich in einem Burnout mit starken Depressionen gelandet bin.
Und seit dort habe ich mich von meiner Erschöpfung bis heute nicht mehr vollständig erholt, mein ganzes Leben heute läuft nur noch auf dem absoluten Minimum.
Und die Medikamente halfen anfangs schon, mit der Zeit aber immer weniger, ausserdem bekam ich Probleme mit Bluthochdruck, weshalb ich mich dazu entschloss alle Medikamente wieder abzusetzen.
Da ich keine starken Depressionen mehr habe und mir mein Leben so eingerichtet habe das ich mich nur noch auf das aller notwendigste beschränke, komme ich auch wieder ohne Medikamente klar.
Aber das Gefühl der Erschöpftheit wird nie mehr verschwinden, dass ist mir vollständig klar.
Und deshalb kämpfe ich heute auch nicht mehr dagegen an, sondern versuche nur noch jeden Tag so gut zu bewerkstelligen wie ich es eben kann, und mehr ist für mich persönlich einfach nicht mehr drin.
Und letztendlich muss das wahrscheinlich jeder für sich selbst herausfinden, was oder wieviel er sich selbst noch abverlangen will, oder kann.
Und Medikamente können eine Stütze sein, wenn es einem hilft, warum dann nicht?.
Aber eben, eigene Strategien für seinen persönlichen Alltag zu entwickeln, oder finden, dass muss man selber machen, dass kann einem niemand anderes abnehmen, auch keine Psychologen: innen können das.
Diese können einem höchstens Hinweise geben, aber ob, oder wie man sich dann dazu entscheidet welchen Weg man selbständig gehen möchte, dass muss man schon für sich alleine heraus finden.
Genauso wenig nützt es einem etwas 1000 Bücher zu lesen, oder täglich Selbsthilfe Videos zu gucken, denn damit verbringt man dann zwar sehr viel Zeit, die Küche aufgeräumt hat man aber immer noch nicht.
Und deshalb ist es so wichtig das man vom Reden ins Handeln kommt, denn durch das Reden alleine passiert einfach nichts. :heart:

Vielen Dank für diese sehr nette Antwort.
Ich frage mich irgendwie auch, ob ich im aktiven Berufsleben, mal so eine Art Burnout hatte.
Ich hatte ja in den 90er Jahren recht gut verdient, war Wochenaufenthalter oder habe gependelt.
Dann hatte ich das sehr satt, hätte das Bedürfnis gehabt, von IBM-Grossrechner-Programmierer auf „offene Umgebungen“ Linux, Open Source, Weg u.s.w. zu wechseln, und ich fand dort nie wirklich den Einsteig. Rückwirkend scheint es mir auch klar, weil ich keine Energie hatte, das durchzuziehen. Und ich als Selbstständiger mehr eine Illusion als Realität. Hatte noch Glück gehabt, dass ich dann meine Freundin kennengelernt hatte, die mir zum einen half, dass ich nicht das ganze Vermögen verbrachten hatte, und dann doch noch eine recht nette Zeit mit den Eltern zu verbringen. Meine depressive Mutter starb dann, aber der Vater lebte dann noch bis 2016.
Nun schlag ich mich mit akuten „Motivationsproblemen“ rum. Wie heute. Aber trotzdem ist es nicht viel anders als damals, an den Wochenende.
Zum Glück habe ich noch eine gewisse Freude, mir Strategien zurechtzulegen.
Für’s nötigste reicht es, aber wirklich doof, dass ich sehr blockiert bin, meine Möglichkeiten nur einigermassen auszuschlöpfen. Fehlt mir zur Zeit auch an einem Projekt, was mich „zieht“. Aber nur ich, dann mir meine Rahmenbedingungen ändern.
Ich kann das sehr gut verstehen, was Du erzählt hast. Ich hab eine Bekannte (AD(H)S+ASS). Diese hatte ein ziemlich schwieriges Leben und lief in ein Burnout. Danach konnte sie nie mir ins Berufsleben zurück. Belastbarkeit gehört ja heutzutage fast zu den Hauptkriterien, um eine Anstellung zu bekommen, das ist eigentlich tragisch.
Als Rentner hab ich diese Probleme zum Glück nun nicht mehr, aber die Gefühle scheinen sich kaum zu verändern. Die Blockaden sind eben auch mit Ängsten begleitet, wobei die Ängste vielleicht die Ursache der Blockaden ist. Unangenehm, im Zustand gefesselt zu sein, ohne dass ich ich wirklich depressiv fühle.
Was mich immer etwas enttäuscht hat pkto Therapie -ich möchte ein klares Konzept, und Vorgehen.
Der letzte Anlauf, vor ein paar Jahren wegen meiner Prokrastination war eine Katastrophe.
Deswegen bin ich sehr skeptisch. Aber eigentlich bräuchte ich eine Art Coaching.
Was ja immer sehr unangenehm ist und sehr belastet, in einer Phase von Zweifel, hab ich immer Angst in eine Depression abzusacken. Diese Angst, ob man sich morgen besser fühlt, und Zweifel dass, man sich morgen besser fühlt. Das ist belastend.
Selbst wenn ich nun weiss, dass es so ist und ich es auch akzeptiere. Aus einer „negativen Stimmung“ raus, immer schwer erträglich.
Manchmal hilft ja ein Gespräch. Ich stecke irgendwie in meinen Mindsets fest. Deswegen, in einer Stunde fühle ich mich vielleicht wieder o.k.
Das Posting von Dir hat mir sehr geholfen, nochmals vielen Dank.

1 „Gefällt mir“

Lieber @Päddi leider wurde unsere Konversation jetzt aus einem Thema raus geschmissen, und das nur, weil ich Dir persönlich geantwortet hatte, doch anscheinend war dieser Umstand so dermassen störend für andere, dass dies anscheinend eine solche Massnahme erforderte.
Wie auch immer, ich nehme dies jetzt nicht persönlich und rege mich auch nicht darüber auf, obwohl ich persönlich es bis zu einem gewissen Grad fast schon lächerlich finde, wenn man in einem Adhs Forum, wo Adhs’ler miteinander kommunizieren, und es nun mal manchmal fast zwangsläufig dazu kommt, dass man vielleicht „nicht immer“ beim eigentlichen Thema bleibt, dann sofort aus einem laufenden Thema raus geschmissen wird.
Aber wie gesagt, von mir aus, dann halt, c’est la vie.
Wie auch immer, lieber Päddi ich hoffe für Dich das Du Deine persönliche Antwort darauf noch findest, ob es für Dich persönlich jetzt noch wichtig ist, ob Du „hoch offiziell“, jetzt Adhs „hast“, oder „nicht“.
Und wegen den Medikamenten, macht dies ganz ehrlich gesagt, nach meiner ganz persönlichen Meinung, in dem Fall wenn man schon im Rentenalter ist, höchstens einen Sinn, wenn man wirklich einen hohen Leidensdruck hat, und sich dann erhofft, dass einem die Medikamente irgendwie weiter helfen könnten.
Und ansonsten bin ich übrigens jederzeit bereit dazu unsere nette Unterhaltung über Gott weiss was, hier miteinander fortzusetzen. :wink::+1::heart::grinning:

1 „Gefällt mir“

Das ist in keinster Weise böse gemeint, liebe @AbrissBirne. Eure Unterhaltung ist ja wirklich schön, war einfach für den anderen Thread etwas zu viel und zu Off-Topic.

Hier im Forum ist ja oft etwas Off-Topic und ich glaube, das gehört einfach zum ADHS :slight_smile: Und somit auch zum Forum!

Also das sollte kein Rausschmiss sein sondern nur eine Verlagerung, damit beides (das andere Thema und dieses hier) den Raum bekommt, den es verdient :heart:

2 „Gefällt mir“

Liebe @Zoi das weiss ich doch, alles ist gut. :heart::people_hugging::kissing_cat:

1 „Gefällt mir“

Liebe @AbrissBirne ich finde sowas doch auch nicht so schlimm, mir passiert das ja selber auch viel zu oft.
Nur hier war es an der Stelle einfach weil es implizit um diese Studie ging zu viel, die Übersicht wär dann verloren gegangen, deswegen hatte ich drum gebeten es zu verschieben. Weil evtl. in den nächste Tagen noch was kommen kann. Wir haben hier doch die Möglichkeit dazu. Es ging doch nicht darum es zu löschen oder den Inhalt zu bewerten.
Ich kann es ansonsten aber auch nicht so gut haben wenn etwas plötzlich woanders hin geschoben wurde.

Aber es ist doch nicht weg, wir können hier genau so weiter kommunizieren , es ist doch im Ursprungsthread hier in verlinkt worden.

4 „Gefällt mir“

Aber Klar meine liebe @Nelumba_Nucifera , ich denke das wir uns alle hier problemlos weiterhin nett miteinander unterhalten werden, so wie immer. :+1:
:heart::people_hugging::kissing_cat:

2 „Gefällt mir“