Guten Abend ihr Lieben.
Ich bin etwas verwirrt und hoffe, ihr könnt mir helfen etwas Licht ins Dunkle zu bringen.
Ich wurde vor zwei Jahren diagnostiziert (ASS + ADHS) und habe mich vor ein paar Monaten dazu entschieden, es doch mal mit Medis zu versuchen. Nun habe ich seit drei Wochen Elvanse 30 mg.
Bei der ersten Einnahme war ich wohl überdosiert: ich hatte Herzklopfen, war zu sehr fokussiert, ein paar Stunden erregt & dann zu aktiv. Das Gute war, dass ich so alles im Haushalt geschafft habe, was schon länger nötig war. Außerdem muss ich jetzt noch drüber lachen, dass ich erst dachte ich sei total schlapp, bis mir aufgefallen ist, dass ich einfach mal körperlich entspannt war.
Ich habe dann ab dem nächsten Tag nur die halbe Dosis genommen und das fühlte sich sehr gut an. Nach ca 4-5 weiteren Tagen hatte ich aber das Gefühl, dass die Wirkung schon nicht mehr lang genug anhält, also habe ich auf 2/3 also 20mg erhöht. Dann habe ich zwei Tage Pause gemacht, weil ich irgendwie den Unterschied richtig erfassen wollte.
Dann hab ich wieder angefangen und nach zwei Tagen festgestellt, dass die Wirkung wieder nur für 5-6 Stunden hielt (sonst immer um die 10 h). Also bin ich versuchsweise an einem freien Tag wieder hoch auf die ursprünglichen 30mg. Da fühlte sich dann alles so an, wie es sein sollte: ich war körperlich ruhiger, etwas klarer im Kopf und wunderbar angenehm fokussiert. Mir ist auch schnell aufgefallen, dass mir Hintergrundgeräusche gar nicht mehr so auffallen und ich wirklich nicht mehr so leicht ablenkbar bin.
Nach 6 Tagen auf 30mg hab ich aber rückblickend festgestellt, dass ich die letzten zwei Tage irgendwie reizbar war und dann ist mir aufgegangen, dass ich wohl so richtig schön „autistisch-überstimuliert“ war.
Ich habe schon mal darüber gelesen, dass der Autismus bei Menschen mit meiner Diagnose mehr ans Tageslicht kommt, wenn’s ADHS nicht mehr so einen raushaut/raushauen kann. Ich weiß aber nicht, ob das wirklich so ist?
Ich habe dann wieder zwei Tage Pause gemacht, weil ich diese „Überstimulation“ beruhigen wollte. Soweit, so gut, hat alles geklappt. Seit Montag nehme ich also wieder die Medis, 30mg.
Montag war die Wirkung noch gut, am Anfang etwas zu gut - hatte morgens vor der Einnahme blöderweise zwei Kaffee getrunken und erst sehr spät etwas gegessen - aber heute ist es wie verhext. Ich merke immer wie die Wirkung einsetzt, weil mir auffällt, dass ich stiller sitze/liege/stehe und mein Blutdruck hoch kommt (habe sonst immer zu niedrigen, friere unter Wirkung tatsächlich dann nicht mehr so schnell), also habe ich das auch heute bemerkt. Allerdings bin ich seitdem sehr müde und konnte heute nicht wirklich Energie für irgendwas aufbringen. Vor der Einnahme heute Morgen war ich motivierter, als nach dem Beginn der Wirkung. Ich war außerdem relativ schnell auch wieder körperlich unruhig.
Heute Nachmittag dachte ich dann, es läge vielleicht daran, dass mir Kaffee fehlt also hab ich einen Espresso getrunken. Das hat aber gar nichts verändert.
Vorhin war ich auf dem Geburtstag meiner Nichte (kleiner Kreis) und habe mich irgendwie desorientiert gefühlt und war dann super schnell wieder überstimuliert.
Was ist da wohl jetzt los bei mir? Ist es meine „innere Autistin “ die sich jetzt Platz macht? Bin ich doch überdosiert? Bin ich unterdosiert? Ich weiß nicht in welche Richtung ich jetzt gehen soll.
Info: ich bin Raucherin und rauche unter Wirkung eigentlich viel weniger als sonst, aber heute könnte ich den ganzen Tag eine nach der anderen rauchen.