Autistische Verhaltensweisen bei ADHS

Wie seht ihr das? Kennt sich hier jemand damit aus? (Explizit auch mit ASS).

Differenzialdiagnostisch war das wohl auffällig. Den kompletten Bericht habe ich zwar noch nicht, aber ich weiß, dass AQ und EQ über dem Cut-Off waren, entgegen meiner Erwartung.

Ich bin wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Jetzt mit der Medikation fällt mir das selber sehr stark auf. Ich kann keine Gesichtsausdrücke/Emotionen lesen. Höchstens, ob gut, schlecht oder neutral. Mir war auch das selber nicht bewusst und ich hätte es negiert, bis ich mich näher mit beschäftigt habe.

Habe es so interpretiert: Erhöhte Ablenkbarkeit, alle Reize gleich wichtig, hält Säuglinge/Kinder sicherlich davon ab, sich allzu intensiv mit Gesichtern zu befassen. Man sagte mir leider zudem öfter, ich hätte kaum Mimik (hätte also das perfekte Pokerface, lol). Kann denn so etwas von ADHS kommen, was meint ihr?

Gibt aber noch mehr, was mich stutzig macht. Detailverliebtheit gehört meines Wissens nach nicht zu ADHS. Hatte schon immer meine Bereiche, in denen ich sehr gut und akkurat war (u. a. Rechtschreibung, hab ich andere früher verbessert, kotz). In der 6. Klasse wollte ich das Periodensystem auswendig lernen, weil ich die Namen der Elemente so interessant fand. Wegen ADHS habe ich aber nur angefangen, es nicht zu Ende gemacht, hehe. Mein Lieblingsthema seit Grundschule ist Medizin. Jetzt, wo ich mich wieder aufs Lesen konzentrieren kann, nutze ich es intensiv. Momentan ist es das menschliche Gehirn (ok, das war auch schon in der Grundschule). Habe erst die 12 Hirnnerven auswenig gelernt. So, nächstes. Es gibt so Brodmann-Areale, 52 Stück, die sind nun dran, leider finde ich die nirgendwo vollständig. Ich mag das, diese Einsortierungen, Kombinationen mit Zahlen. Damit kann man nichts anfangen, aber es macht mir Spaß.

Frage: Wenn ich, abgesehen von engster Familie, entweder alle Beziehungen oder Medizin aufgeben müsste und ich würde lieber letzteres wählen, ist das normal? Also das Thema ist mir wichtiger als die meisten menschlichen Beziehungen/Freundschaften? Finde das selber gerade irgendwie hart …

Ich frage mich halt, ob das irgendwie mit ADHS zu tun hat oder nicht, einfach nur Wesenszüge oder nicht normal?
Ich muss sagen, es gibt halt viel, was nicht zu ASS passt. Ich hatte als Kind eine blühende Fantasie. Das Chaos hat immer dominiert, keine Routinen oder Zwänge. Wobei ich bis Gymnasium dachte, dass Gegenstände Gefühle hätten. Habe in meiner eigenen Welt gelebt, aber war immer 'ne Art Fantasiewelt.

Jetzt bin ich auf noch was gestoßen, worin ich neurologisch den Grund sehe für bspw. das mit den Emotionen. Nennt sich Zentrale Kohärenz, ist aber nur im Zusammenhang mit Autismus. Das ist allerdings so Hardcore mein Problem! Ich sehe die Welt in Details (wobei, da sehr sprachbasiert) und nicht als Ganzes. Das bessert sich teilweise mit Medikinet. Es ist so krass, manchmal, wenn das Medikinet aufhört zu wirken, fängt alles um mich herum optisch in seine Einzelteile zu zerfallen, kennt das jemand? Als ob mein Gehirn Probleme hätte, eine „Gesamtberechnung“ durchzuführen.

Dazu habe ich bei ADHS nichts gefunden bzw. nichts, was das erklären könnte. Es gibt noch etwas, nennt sich visuelle Wahrnehmungsstörung, da die sogenannte „Szenenwahrnehmung“, das geht in dle Richtung. Aber der Rest stimmt halt einfach nicht.

Dieses Thema lässt mich einfach nicht mehr los. Auch, weil die sozialen Probleme nun so rauskommen. Ich meide teilweise Menschen, weil ich das Gefühl habe nicht adäquat auf sie reagieren zu können und weil ich schnell reizüberflutet bin in solchen Situationen. Klingt komisch, aber habe das Gefühl, dass ADHS teilweise protektiv gewirkt haben könnte.

ASS, den Verdacht gab es schon mal einige Zeit vor meiner ADHS-Diagnose. War da auch bei so 'nem Typen inklusive Videoaufnahme, da kam später nur 'n Brief, es KÖNNTE davon kommen, aber er sehe es nicht, daher eher Persönlichkeitsstörung nicht näher bezeichnet (in dem Falle bleibt mir das Lachen mal im Halse stecken …). ADHS, auch keine Rede davon.

Jetzt bin ich durch meine eigene Diagnostik bzw. auch durch die Wirkung der Medikation wieder auf das Thema gekommen. Ich will wissen, ob das Soziale, mit den Gesichtern, schrägen Themen etc. auch von ADHS kommen kann. Ach ja, in der Schule wurde ich ziemlich übel gemobbt. Habe in der 5. Klasse Mitschüler mit meinen wissenschaftlichen Themen vollgequatscht und nicht bemerkt, dass es sie gar nicht interessiert hat. Mutter meinte schon immer, ich hätte kein Einfühlungsvermögen.

Aber halt vieles könnte auch Folge von ADHS sein. Meine Persönlichkeit ist so krass gegensätzlich. Metaphern finde ich übrigens echt gut (bildhafte Sprache und so), Ironie verwende ich auch, aber bei anderen erkenne ich sie oft nicht. Man kann mir sonst was erzählen, würde es glauben.

HALT WIE DR. JEKYLL UND MR. HYDE.
Bin da so zerrissen irgendwie gerade. Muss nochmal mit meinem Psychiater sprechen, der hat leider chronisch keine Zeit.

Fällt euch dazu was ein? :slight_smile: Kennt ihr das? Freue mich sehr über Antworten und Erfahrungen.

GLG CHAOS

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Doch, Detailverliebtheit passt sehr gut zu AD(H)S.
Wenn „uns“ was interessiert, können wir da unglaublich viel Zeit für investieren. Ging mir früher mit Zahlen und deren Zusammenhängen so, ich hatte die Mathebücher meist spätestens zum Halbjahr komplett durchgearbeitet. Mein Sohn konnte mit 4 Jahren die meisten Automarken auf 30 Metern Entfernung besser erkennen und benennen als ich.

Nur wechseln diese Interessen halt öfter, jetzt berichtigt er seinen Opa im Dinosaurierpark („Opa, das ist ein xy-(ich glaube Allo-?)Saurier, den Tyrannosaurus gab’s erst im Jura. Und ein Pteradodon ist kein Dino- sondern ein Flugsaurier.“)

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Ich habe mich in deinem Text oft wieder gefunden.
Meine ADHS Diagnose bekam ich vor einem Jahr. Ich dachte, das ist die Erklärung für alle komischen Struggles in meinem Leben, gerade was das Soziale angeht.

Dann wurde mein Neffe wenig später mit Asperger diagnostiziert. Und mein Bruder. Ich beschäftigte mich viel damit, und erkannte mich so oft wieder.

Nun habe ich endlich wieder eine Psychologin, welche denselben Verdacht hatte. Wir machten einige Tests, doch die Ergebnisse waren so sehr am Grenzbereich, dass ich mich lieber an eine Ambulanz wenden und mich dort diagnostizieren lassen soll. Wartezeit 40 Monate. :roll_eyes:

Meine Sorge ist, dass ich mich zu sehr in die Asperger-Thematik reingesteigert habe und ich einfach nur Gründe, Entschuldigungen suche, warum ich nicht „perfekt“ bin. Warum ich so unflexibel bin, meine Struktur brauche, alles seinen Platz haben muss, ich oft nicht weiß, welches Verhalten in sozialen Situationen angebracht wäre, Gesichtsblindheit, meine Lethargie bei Stress etc…

Da sind wir uns verdammt ähnlich :smiley:

Helfen kann ich dir leider nicht, aber vielleicht hilft es dir zu wissen, dass noch jemand in einer ähnlichen Situation ist. :hugs:

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Hallo 5FDP,

das ist interessant, denn es ist ja bekannt, dass gerade ASS einen großen genetischen Anteil hat. Meine auch gelesen zu haben, manche Gene für ADHS/ASS würden sich überschneiden, daher findet man beides familiär gehäuft.

Es geht mir da wie dir. Bin hin und her gerissen zwischen „ich will das jetzt unbedingt wissen“ bzw dass es meine sozialen Probleme erkläre und dann andererseits der Angst, mich da hineinzusteigern. Denn darin bin ich sehr gut.

Lange habe ich gedacht: „Na und, dann kannst du halt intuitiv nicht so gut mit Menschen, who cares“. Aber mittlerweile bin ich da anderer Meinung. Die erste Stelle, die ich dieses Jahr verloren habe, da lag es auch am Sozialen. Die ganze Welt ist quasi Soziale Kompetenz bzw. Seilschaften, für die man intuitives Gespür für soz. Situationen und Menschenkenntnis braucht.
Ich meine … was für ein Handicap!

Ja, das mit den Wartezeiten ist richtig bescheuert. Ich werde mal meinen Psychiater fragen, ob er da wie bei ADHS auch wen kennt.

Na ja mit dem Sozialen sind halt auch solche Situationen … beschäftige mich privat momentan mit Neurowissenschaften. Bin da im Internet auf was gestoßen nicht weit entfernt von mir, so eine Art Forschungsgemeinschaft an einem Institut. Ich wollte der Leiterin mal eine Mail schreiben, ob ich nicht ein Praktikum dort machen könnte. Ich weiß nicht, ob das naiv ist?

Meine Mutter hält gar nix von der Idee, solle mir lieber neuen Job suchen und mich auf den Tms im Herbst vorbereiten, was ich sowieso vorhabe. Und soll meine Zeit nicht mit so „Schwachsinn“ verbringen => habe, nach einem Einführungsbuch zum menschlichen Gehirn, mir „Lehrbuch Kognitive Neurowissenschaften“ bestellt mit 800 Seiten und Übungsaufgaben, das wollte ich durcharbeiten. Das verletzt mich halt total, was sie gesagt hat. Hat sie recht? Sie meint, würde mich von den wichtigen Dingen ablenken lassen.

Das macht mich total fertig. Ich habe im Rettungsdienst gearbeitet und das nicht wirklich gut. Nicht, dass irgendwer zu Schaden gekommen wäre, aber ich bin in Praktischen Dingen ganz schlecht und kann nicht gut im Team arbeiten. Und dort interessiert nicht, ob man die 12 Hirnnerven auswendig weiß. Ich bin bei einfachen Sachen strunzendoof, nur bei Denkaufgaben gut.

Das beschäftigt mich auch … Adhsler im Rettungsdienst … joa kann man sich sehr gut vorstellen. „Autist“ im Rettungsdienst lol … das würde natürlich meine Probleme etwas erklären. Oder etwas stark. Hatte halt gedacht, würde damit näher an mein Lieblingsthemengebiet kommen. War wohl eher „ein Griff ins Klo“, wie man so schön sagt. Ich leide jedenfalls sehr darunter.

Glg Chaos

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hi chaos4life, ich hab nicht alles gelesen.

dir ist bewußt, daß 30 % adhsler komorbid im autistischen spektrum sind?

ja klar bist du dann eventuall bei adhs als auch beim autistischen spektrum im grenzbereich.

du bist autist mit abenteuerlust - das heißt, du kannst soziale regeln lernen, mithilfe deiner neugier.

du bist adhsler mit autistischen ansprüchen - du kannst eine 1000seitige anleitung lesen, die jedem adhsler zuwider wäre.

also gleicht sich das ein bisschen aus.

an anderen stellen zeiht es dich stattdessen doppelt runter, wie bei mir:

ich lebe lieber ein jahr lang in meiner neuen wohung ohne möbel, da ich mich nicht entscheiden kann, da ich das perfekte bett haben möchte.

lustigerweise führt das auch dazu, daß ich inder lage bin, tagelang das internet zu durchforsten, bis ich den absolute niedrigsten preis auf die sache bekomme, die ich haben möchte.

was extrem viel zeit verschwendet. aber beruhigt.

naja unterm strich bin ich hammer chaotisch weil ich meinen perfektionistischen ansprüchen nie genügen kann.

kurzum gesagt:

du kannst beides haben, und deswegen passt beides so in etwa. richtig macht es erst sinn, wenn du beides in erwägung ziehst.

in meinem fall habe ich dyskalkulie, autistisches spektrum und adhs. das adhs ist mit seinen auswirkungen am schlimmsten.

Probleme mit Gesichtern habe ich auch. ich kann nicht richtig zeichenen, weil ich das, was ich sehe, nicht aufs papier umsetzen kann.

fantasie , ja. hammertagträumer. seit ritalin ist es viel besser. gegenstände haben gefühle, das nennt man magisches denken, hatte ich auch. ist nicht weit entfernt von psyschotischen eigenschaften. wenn ich träume, wache ich immer in dieser parralelwelt auf, in der ich episodenhaft fortgesetzte erlebnisse habe. im traum bin ich mir sicher, daß das die richtige welt ist. dann wache ich auf.

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Hi @ppaul

Ja, Das beschreibt es eigentlich sehr Treffend. Die eine hälfte, die Ich bin, ist ADHS. Aber das beschreibt meine Probleme eben nicht erschöpfend.

Anders gesagt: Es bleibt ein Rest, den ich mir nicht erklären kann. Und ich werde mir immer sicherer, dass das von Ass kommt. Denn viele Dinge, Die ich zeige, Kommen bei Autismus vor, aber nicht bei Adhs. Das ist wie ein Großes Puzzle. Einzeln sind die Teile beliebig, Nicht unbedingt Spezifisch für irgendeine Erkrankung, Könnten auch eine Norm- oder Persönlichkeitsvariante sein. Erst die Summe dieser vielen einzelnen Teile lässt auf ein größeres Bild schließen.

Geht es dir auch so, dass die Medikation vermehrt autistische Verhaltensweisen Zutage Fördert? Mir fällt das erst seit Mph auf. Vorher auch, aber nicht so extrem. Beziehungsweise es war eben mit Adhs vermischt. Das Heißt, an Stellen wo Ein autist normalerweise beständigkeit und Routine bevorzugen Würde, verhilft mir das Adhs zu einer gewissen Geneigtheit zu Abwechslung und der Suche nach neuem. Du hast recht. Das Bild ergibt erst sinn, wenn man beides sieht. das eine funktioniert nicht ohne das Andere, zumindest bei Mir.

Was mir aber auf die Nerven Geht, ist, dass Leute ständig versuchen, Mich irgendwie Abzuwiegeln. So in dem Sinne, dass ich mich nicht so anstellen soll, das Könnten ja auch normale verhaltensweisen sein. Bzw dass jeder halt sein Päckchen zu tragen hat. Allerdings handelt es sich bei Autismus um eine Tiefgreifende Entwicklungsstörung … und dann wüsste ich schon gerne, ob das zutrifft oder nicht.

Was ich aber schon krass finde: Seit der Medikation bereiten mir Situationen Probleme, bei denen ich vorher nicht solche Schwierigkeiten hatte. Einkaufen gehen oder allgemein neue Umgebungen. Mir fällt dann auf, dass ich anfange bspw ununterbrochen (also bei Anspannung) mit der linken Hand zu schnipsen bzw die immer wieder auf- und zumache. Vorher ist mir das nicht aufgefallen. Könnte das eine Nebenwirkung sein? Klingt auch eher nach Autismus … denke mir dann „ach du steigerst dich da wieder rein“.

Ich hatte durch das Verträumte vom ADHS vorher das Gefühl, mein Gehirn würde immer wieder in eine Art Standby-Modus schalten, der mich automatisch vor „Überlastung“ schützt. Das geht jetzt nicht mehr. Bin immer präsent sozusagen. Krass.

Ich war wie gesagt mal bei einem Psychiater, der von sich behauptete sich mit dem Thema auszukennen. Er hat Ass nicht ausgeschlossen, aber tippte auf Persönlichkeitsstörung. Ich kann nun anhand von Fakten die wesentlichen Punkte des Arztbriefes widerlegen. Damals war Adhs auch noch nicht bekannt. Aber das Urteil dieses „Experten“ hatte mich nachhaltig beeinflusst und meinen Verdacht war erst mal erledigt. Das war vor einigen Jahren.

Noch eine letzte Sache … 30 prozent scheint mir etwas hoch. Adxs ist ja häufiger als Ass. Ich habe jetzt was v. 15 Prozent gelesen. Aber umgekehrt bis zu 50 Prozent autisten auch mit Adxs. Spannendes thema.

Glg Chaos

Hallo @Chaos4Life ,

dein initialer Beitrag liest sich fuer mich, als waere er von jemandem mit (unbehandeltem) ADHS verfasst worden. Kein roter Faden, aller durcheinander. Aber keine Sorgen, wir verstehen uns :slight_smile:

Deine naechsten Beitraege wirken etwas strukturierter? Medikamente?

Ich selbst kann deine Aussagen sehr gut nachempfinden.
Ich habe schon seit langem den Verdacht, dass ich neben ADHS auch eine ASS haben koennte - bisher undiagnostiziert.

Ich persoenlich denke, dass ADHS, ASS und Hochbegabung sehr oft in Kombination vorkommt, zumindest kenne ich sehr viele Personen, bei denen mind. 2 dieser Neurodiversitaeten sehr stark ausgepraegt sind.

Ja, darin erkenne ich mich auch wieder.

Das empfinde ich auch genau so.

Ich kenne auch einige Person mit ADHS und/oder ASS.
Ich kann ihr Verhalten, ihre Staerken und Schwaechen mittlerweile sehr gut auf einer Art Skala einordnen. Je nachdem was staerker ausgepraegt ist, verdeckt, verstaerkt das eine das andere oder gleicht es bestenfalls aus.

Zitate einer Freundin, die verschiedenste Personen mit ADHS und/oder ASS kennt:
Bei ADHS ist es oft so:
„Kennst du einen, kennst du alle“
Bei ASS ist es eher so:
„Kennst du einen, kennst du einen“

@vice
Bei Adhs „kennst Du EINEN kennst Du ALLE“,
bei ASS „kennst Du EINEN kennst Du EINEN“, (???).
dass ist jetzt aber nicht ernst gemeint von Deiner Freundin, oder?, Sorry aber erstens klingt das nach einer ziemlichen Binsen Weisheit, und zweitens hat sie dann meiner Meinung nach nicht allzu viel Ahnung über Adhs/ASS’ler*, denn so einfach über einen Kamm scheren lassen sich eigentlich keine Menschen, Sorry aber für mich klingt sowas einfach zu „einfach“.
Und Du kannst die Stärken und Schwächen von Adhs’lern und ASS’lern die Du kennst auf einer Skala einordnen, was für eine Skala?, von 1 bis 10 ?, wie teilst Du da die Stärken und Schwächen ein?, dass würde mich dann doch etwas genauer interessieren,
denn dann musst Du ja über extrem gute Menschenkenntnis verfügen wenn Du das so selbstsicher über Dich sagen kannst das Du Adhs’ler und ASS’ler so gut einschätzen kannst, dass klingt für mich fast schon unheimlich so unglaublich hört sich das an.
Ganz ehrlich ich würde mir das nie so selbstsicher zutrauen wie Du, nicht mal bei Menschen die ich eigentlich glaube lange und gut zu kennen, denn auch da kann man sich immer wieder täuschen, kann man immer mal wieder jemand falsch einschätzen, also mir ist sowas schon passiert.
Naja, jedenfalls scheinst Du ja in diesem Fall über sehr viel Lebenserfahrung und gute Menschenkenntnis zu verfügen, in diesem Fall ist dann womöglich ein Adhs/ASS Spezialist* an Dir verloren gegangen, vielleicht wäre das ja sogar beruflich was für Dich, denn Du weisst ja sicher das es in diesem Bereich an Spezialisten* fehlt, so oder so ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. :sun_with_face:

Es tut mir Leid, dass mein letzter Beitrag offensichtlich zu einer Off-Topic-Diskussion fuehrt.

Bei ADHS haben Betroffene ja oft aehnliche Verhaltensweisen, so auch meine Freundin und ich. Wir haben festgestellt, dass wir beide viele Verhaltensweisen haben, die neurotypische Personen nicht haben.
Da ich bei mir auch ASS vermute, wollte ich wissen, ob sie an mir auch aenliche Verhaltensauffaelligkeiten wie bei ihren ASS-Freunden sieht. Dann hat sie die besagte Aussage getroffen. Und wenn ich Sie richtig verstanden habe, wollte sie mir damit sagen, dass ihre ASS-Freunde alle total unterschiedlich sind und ich deshalb nicht nach Gemeinsamkeiten suchen soll.

Da sich @Chaos4Life die selbe Frage stellt wie ich damals, wollte ich ihm diese Aussage nicht vorenthalten.

Und auch das mit der Skala soll bitte keiner woertlich nehmen.

Einerseits denke ich zwar, dass ich ueber eine sehr gute Menschenkenntnis verfuege.
Andererseite verstehe ich Menschen oft nicht, insbesondere ihr Handeln bzw. ihre Beweggruende.
Ich bin dafuer relativ gut darin, Verhaltensmuster zu erkennen.

Ausserdem vereinfache ich komplexe Problemstellungen haeufig, wie du richtig erkannt hast @AbrissBirne
Auf welche psychische Stoerung koennte das hindeuten?

Mir faellt auf, dass ich sehr oft Aussagen taetige, die andere dann falsch verstehen.
Ich sag etwas oder schicke eine Nachricht ab, ohne darueber nachzudenken oder gar zu pruefen, ob die Nachricht von anderen vielleicht missverstanden werden koennte.
Entschuldigt bitte.

Ah so jetzt verstehe ich glaube ich die Zusammenhänge hier immer besser und besser, sozusagen von Tag zu Tag sehe ich klarer wie das hier läuft, aber das habe ich mir sowieso schon lange gedacht, ja gewisse Ähnlichkeiten sind schon sehr auffällig, zumindest bei manchen hier scheinen die Ähnlichkeiten sehr gross zu sein, fast als seien sie Zwillinge oder ein und die selbe Person.
Ja das Thema hier ist schon älter, dass zum Teil jemand sogar ein bis zwei Jahre später auf Themen geantwortet hat kommt immer wieder vor, obwohl nicht klar ist ob es die damaligen Mitglieder im Forum überhaupt noch gibt, oder ob jemand nach langer Zeit überhaupt noch darauf antworten wird, auch hier kommt es immer wieder zu Ähnlichkeiten.
Oben rechts im Ecken eines Beitrags steht immer die Zeit die seit dem letzten Eintrag verstrichen ist, wenn es also länger her ist, heisst mehrere Monate, oder gar Jahre, dann ist es unter Umständen besser wenn man selbst ein neues Thema erstellt, oder sich in aktuellen Themen in Diskussionen beteiligt.
Naja ich bin dann mal weg hier, ich wünsche auf jeden Fall noch einen schönen Tag. :smiley_cat::wave:

P.s. hast Du eigentlich keine ä/ü/ö Taste oder warum schreibst Du immer mit ae/ue/oe ?, oder ist das einfach ein bestimmter Schreibstil von Dir, sozusagen Deine persönliche Note?.

?

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@vice „kennst du einen kennst du alle“, hat ja Deine Freundin gesagt oder?, was zwar tatsächlich nicht wortwörtlich auf alle zutrifft, aber auf manche vielleicht schon irgendwie. :person_shrugging:
Aber Hey, ich bin jetzt wirklich weg, mach’s gut. :wave:
P.s. meinte natürlich die Ähnlichkeiten, nicht Auffälligkeiten, habe es nachträglich verbessert.

P.s. ich habe weiter oben versucht zu erklären das ich persönlich der Pauschal Aussage über Adhs’ler*: „kennst du einen kennst du alle“ nicht zustimmen kann, auch Adhs’ler* sind nicht ALLE „gleich“.
Es mag sein das sich „manche“, oder „viele“, ähnlich sind, aber zwischen „manchen“ und ALLEN ist ein grosser Unterschied, genau wie zwischen „vielen“ und ALLEN ein Unterschied ist.
Ich wünsche einen schönen Nikolaustag. :snowflake::evergreen_tree::mx_claus:

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Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass nicht mal 2 ADHSler gleich sind. Das Spektrum ist so breit und die Nuancen so vielschichtig, da kann man auch behaupten, Birke und Gänseblümchen sind gleich, weil sie beide als Pflanzen festgewachsen sind und Photosynthese betreiben.

Das macht die Diagnostik ja so schwierig, und deswegen fliegen so viele unter dem Radar.

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Mein Sohn hat beide Diagnosen.

Nahm erst MPH - und nach dem Wechsel zu Elvanse schien er mir irgendwie weniger autistisch, mir „näher“ zu sein.

Seit er jetzt wieder Concerta nimmt, zusammen mit wenig Atomoxetin , kommen einige Tics wieder… jetzt wirkt es nachmittags fast wie Tourette… er muss irgendwie seine Arme bewegen und etwas summen, pfeifen oder singen …

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Ich kenne das Thema - natürlich nur als Laie - da ich auch vermutet hatte, dass ich zusätzlich ASS haben könnte. Differentialdiagnostik wurde bei mir nie gemacht. Ich habe mich aber auch nie um eine Diagnose bemüht, da ich befürchte dass man mich für einen Hypochonder hält und es im Alltag sowieso nichts geändert hätte.
Nach dem folgenden Artikel bin ich mir aber wieder unsicherer, ob es wirklich ASS ist oder einfach nur Teil des ADS’:
Autism traits in adults with adhd

Liebe Grüße!

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Ich denke, mittlerweile habe ich mit dem Thema meinen Frieden gefunden. Beides sind neurobiologische Entwicklungsstörungen - vermutlich ist sich sogar die Fachwelt uneins darüber, wo das eine anfängt und das andere aufhört. Oder so ähnlich. Aber es ist schon interessant, sich mit Gleichgesinnten über die Thematik auszutauschen. :slight_smile:

GLG CHAOS

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Bei mir ist es quasi umgekehrt, also ich hab vor zwei Jahren eine Autismusdiagnose bekommen aber die Diagnostikerin sagte mir gleich ich soll auch eine ADHS-Diagnose machen weil das wäre sehr offensichtlich bei mir. Außerdem kann sie nicht zu 100% sagen ob ich tatsächlich im ASS bin das es vorkommt, vor allem wenn ein ADHSler aus einer problematischen Familie kommt, das dieser dann ASS-Symptomatiken entwickelt ohne aber genetisch tatsächlich ein Autist zu sein.
Meine ADHS-Diagnose fängt dann in wenigen Tagen an und ich freue mich schon echt auf die Medis. Denn inzwischen weiß ich ADHS ist schon extrem stark ausgeprägt bei mir auch wenns der Subtyp - I ist und man es daher bei mir nicht so schnell erkennen kann. Ist inzwischen eben auch echt so das ich mir gar nciht mehr sicher bin ob ich im ASS wirklich bin oder ob das einfach nur Symptomatiken sind die ich aufgrund meiner Kindheit entwickelt habe. Auch wenns eindeutige Hinweise gibt wie schlechte Gesichtserkennung, auch weil ich kaum ins Gesicht schaue, wenig Mimik und eher wenig Sprachmelodie, aber was ich zum Beispiel kaum oder vielleicht sogar gar nciht habe ist das Reizflutsyndrom. Zwar erschöpfen mich viele reize auch ziemlich und ich bin dann ziemlich müde und kaputt aber ich fall dadurch in der Regel in keinen Shutdown oder noch schlimmer einen Meltdown.
Spezialinteressen laufen bei mir auch viel mehr wie bei ADHSlern ab als wie bei Autisten, das heißt ich kippe zwar wahnsinnig schnell in was rein und bin dann Feuer und Flamme dafür aber genauso schnell kann die Interesse auch wieder völlig verfliegen, so sehr das es mir unmöglich ist dieser weiter nachzugehen. Ich finde das megafrustrierenden und falle deshalb auch öfters in ein depressives Loch weil ich dadurch das Gefühl habe ich trete auf der Stelle und komme nirgends voran. Ich hoffe sehr das mir hier die Medis helfen werden.

Haben nicht alle ADHS´ler von allem etwas?
Ich z.B. bin auch begeisterungsfähig. Für die Firmen, in denen ich gearbeitet habe, Gold wert. Ich habe Fusionen/ Kooperationen in die Wege geleitet, die vorher als Hoffnungslos galten. Gibt es ein Problem ( das mich begeistert ), finde ich gleich mehrere Lösungen, auf die andere gar nicht kommen würden und setze diese auch sofort um.
Aber: ( ohne " aber " geht hier nichts ) blockiert mich plötzlich etwas oder jemand, kann ich auch genauso schnell aus dem Schritt kommen. Ich bin im Grunde wie eine Lawine, die man besser laufen lässt um produktiv zu sein.

Leider haben dadurch, beruflich gesehen, viele Menschen Abstand von mir genommen. Sie hielten mich für einen Überflieger, der nur alleine seine Bahnen ziehen konnte, was ja auch stimmte. Meine Begeisterung wurde falsch interpretiert, man dachte ich wolle im Mittelpunkt stehen und andere ausstechen.
Dabei war/ ist genau das Gegenteil der Fall. Der Mittelpunkt überflutet mich. Ich komme mit den ganzen Eindrücken nicht mehr klar, sie bringen meine Nerven an den totalen Kollaps.

Auch die Struktur, die ich brauche konnten/ können viele nicht verstehen. Lief / läuft alles nach Plan, war/ bin ich die perfekt funktionierende Maschine. Kommt auch nur eine Unregelmäßigkeit dazwischen ( die in meinen Augen völlig unangemessen ist ), geht gar nichts mehr.
ADHS/ Autismus/Perfektionismus? All dies sind Verhaltensweisen, die ich im Laufe meines Lebens immer mehr ausgebaut habe, da sie mir halfen mit dem ganzen Chaos um mich herum irgendwie zurecht zu kommen.
Dazu kommt noch das ADHS, welches mich ja nicht geschmeidiger macht im Umgang mit all dem.

Was hilft es mir, wenn ich weiß wie viel % ich von was habe? Es ändert ( in meinen Augen ) nichts an dem ganzen Konstrukt, das mich ausmacht und mit dem ich leben muss.

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Genau das ist mein Problem mein Adhs macht mich beweglich.
Aber der Autismus den ich bei mir zusätzlich vermute macht mich starr in meiner Struktur
Angefangen beim täglichen immer zu gleichen Zeit aufzustehen alles am gleichen Platz zu haben
Eine Stunde morgens Zeit zu haben bevor ich zur Arbeit fahre
Viele Sachen für die Arbeit bereits am Vorabend zu packen
Alles andere kommt dann im Kühlschrank an seinen Platz und wird am Tag eingepackt an dem ich es brauche
Feste Zeiten für meine Hobbys jeden Sonntag morgen gehe ich ungefähr um die gleiche Zeit Joggen und hole danach Brötchen zum Frühstück
Alles wird akribisch kontrolliert besonders Einkauf Zettel und Dinge die ich mit zur Arbeit nehme manchmal sogar mehrfach damit ich auch ja nichts vergesse
Natürlich gehe ich auch immer so ziemlich zur gleichen Zeit schlafen ausser ich habe etwas besonderes vor wenn es dann aber zu spät wird werde ich knatschig ich brauche meine 8 Stunden Schlaf und kann nicht gut länger als bis 8: 00 Uhr schlafen häufig bekomme ich dann Kopfweh
Das war schon in meiner Jugend so
Und ich bin wenig spontanich
Ich habe auch den Zwang mich gesund zu ernähren mit wenig bis gar keinem Fleisch und wenig Zucker und Süsswaren treffe fast alle Entscheidungen mit de. KOPF