Ich bin vor jetzt über einem Jahr (unwissend) zu einer Psychologin gegangen für eine ADHS Diagnose. In der Stadt wo ich wohne wirkte sie für die beste Option.
(Wichtige Anmerkung: ich wohne hier gerade nur vorübergehend da ich zum studieren umgezogen bin.)
Wir haben über mehrere Termine einen DIVA Test gemacht und ich habe am ende die Diagnose: „F98.80: Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität mit Beginn in der Kindheit und Jugend“ bekommen.
Ich habe dann im Nachhinein herausgefunden das nur Psychiater ADS behandeln können/dürfen. Deshalb habe ich mich auf die suche gemacht und einen Psychiater in ca. 30 fahr Entfernung 2 Städte weiter gefunden. Ich habe dort dann 1 Jahr später einen Termin bekommen (immer noch schockiert dass das anscheinend normal ist) und habe meine „Diagnose“ mitgebracht.
Bis jetzt alles super, jedoch meinte der Psychiater dann im Gespräch das die Psychologin gar nicht befugt gewesen ist die Diagnose zu stellen. Er hat sich aber verständlich gezeigt und nach einem Gespräch hatte ich das Gefühl das er der Diagnose zustimmt. Er hat sich zum glück entschieden mich trotzdem zu behandeln(Medikamente). Er meine er kann das aber nur machen weil ich Privat versichert bin.
So jetzt zu meiner frage. Die Behandlung läuft bis jetzt super und hilft mir. Das Problem ist nur das ich plane in 3 Monaten wieder zurück nach hause zu ziehen (nach vollendetem Studium). Ich möchte die Behandlung dort bei einem neuen Psychiater fortfahren.
Kann ich vom Psychiater eine „offizielle“ Diagnose bekommen? oder muss ich einen neuen Test machen? Komplikation ist das ich nach dem Umzug voraussichtlich selber arbeite und gesetzlich versichert bin.
Vielen dank für eure Antworten!
(hoffe was ich geschrieben habe macht sinn, das alles beschäftigt mich jetzt schon mehrere Tage)
„Nur“ Psychologe, oder Psychologischer Psychotherapeut (also mit Approbation)?
Psychologen und Psychologische Psychotherapeuten dürfen keine Medikamente verschreiben, weswegen man dafür dann zu einem Facharzt sollte.
Wenn der Psychiater dich bereits behandelt, hat er den psychologischen Befund scheinbar anerkannt.
Vielleicht am besten ihn dann fragen, was du schriftlich von ihm bekommen kannst, da ein Umzug und Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ansteht?
Vielleicht auch die Rezepte(Kopien) schön aufbewahren.
Könnte man ja mal brauchen.
Hast du dazu einen schriftlichen Bericht? Wenn nein, würde ich mir einen ausstellen lassen.
Zum Thema wer darf diagnostizieren hat SneedleDeeDoo ja schon geschrieben.
Zum Thema wer darf therapien noch ekne Ergänzung: Neben medikamentöser Therapie (durch eine Person mit ärztlicher Approbation) gäbe es ja auch noch z.B. Verhaltenstherapie, das dürfen (zu lassten der Krankenkassen) sowohl Personen mit ärztlicher Approbation als auch Personen mit psychotherapeutischer Approbation (aka abgeschlossener Ausbildung zur Psychotherapeut_in; im Normalfall im Anschluss an ein Studium der Psychologie).
Ich glaube sie ist „Nur“ Psychologin, ich konnte wenigstens nicht besonderes finden.
Ich werde meinen Psychiater auf jeden fall mal nach etwas schriftlichem fragen und ihn auf das Problem ansprechen.
Die Rezepte habe ich alle noch (hab auch immer eins dabei wegen angst vor einer potenziellen Drogen Kontrolle beim Autofahren)
Ja habe ich, es steht genau so auf der Diagnose mit anderen Details. Hab aber noch nie eine „offizielle“ gesehen deshalb keine Ahnung wie es aussehen soll.
Evtl etwa OT, weil nicht deine Frage, aber evtl trotzdem hilfreich für dich: Ich hab zu Beginn der Medikation eine extra Bescheinigung fürs Auto erhalten in der aufgeführt ist, dass aufgrund der medizinischen Behandlung mit Medikament xyz ein Test auf Amphetamine möglicherweise positiv anschlägt. Ist für 6 Monate gültig und wird dann wieder erneuert.
Mmh also so ganz verstehe ich die Antwort nicht. Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei. Was verstehst du unter „offizielles“? Und was hast du, worauf der Anfang „steht so auf der Diagnose“ sich bezieht?
Also gibt es von der Psychologin einen schriftlichen Brief, wo drin steht was für Tests, Verfahren, Interviews, … (das kann sehr unterschiedlich sein, daher muss nicht alles auftauchen) sie genutzt hat, was dabei rauskommt und abschließend steht da etwas von (nicht wörtlich so, meine Formulierung ist eben nur kurz aus der Hüfte geschossen) dies passt zu ADHS/daraus folgt ADHS.
Ggf. taucht irgendwo was auf in Richtung Differenzialdiagnosen (was z.B. ausgeschlossen worden ist).
Wenn du von ihr was schriftliches hast (z.B. zur Diagnostik), was steht da im Briefkopf oben für eine Berufsbezeichnung (irgendwo hinter/unter ihrem Namen)? Ist es eine Einzel-/Gemeinschaftspraxis oder ein Institut/Klinik/o.ä. wo sie tätig ist?
Sorry wenn ich mich unverständlich ausgedrückt habe.
Ja das steht alles drin. Ich meinte nur das ich noch nie eine Diagnose gelesen habe. Das meinte ich mit „offiziell“ , irgendwas muss dem Psychiater ja aufgefallen sein. (Kann aber auch sein das die Diagnose richtig gemacht wurde, der Psychologin aber nur die Qualifikation fehlt sie zu machen)
Also das was du schreibst, hört sich nach ner offiziellen Diagnose an.
Selbst wenn die Psychologin weder Psychotherapeutin noch Klinische Psychologin ist, das aber inhaltlich alles passt, kann dein Psychiater (und alle anderen Ärzte und Psychotherapeuten) das ja so nehmen. Er spart sich selbst eine ausföhrliche Diagnostik durchzuführen. Hat ja schon jemand gemacht.
Nur so fürs Verständnis, letzlich kann jeder Arzt jede von einem anderen Arzt gestellte Diagnose anzweifeln, widerlegen, … Wenn dem nicht so wäre, würden einige ja ewig mit Fehldiagnosen leben (ja ideal ist die Welt nicht, und es passiert manchmal zu selten, dass in Frage gestellt wird, was einmal als Diagnose auftaucht).
Also diesen Bericht der Psychologin zusammen mit einem Arztbrief deines Psychaters über die aktuelle Behandlung (und die Historie dazu) solltest du einem neuen Psychiater vorlegen. Da sollte schon genau so klappen. Das sind alles offizielle Dokumente.
Nebenbei bemerkt, du hast eh das Recht deine Befunde, Akte, etc in Kopie zu bekommen (lediglich Kopierkosten etc dürfen dir in Rechnung gestellt werden). Dafür ist kein Grund nötig. Also falls der Psychiater dir nichts schreiben sollte, dann geht dieser Weg auch, um an die Informationen zu kommen, die ein neuer Behandler braucht.