Behandlung mit MPH - Dosis und co

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal zu diesem - wahrscheinlich bekanntem - Thema austauschen.

Ich habe im Moment Medikinet Adult verschrieben bekommen.
Laut Psychiaterin reichen hier 20mg morgens.

Nun habe ich das Problem, dass mir das an sich nicht „ausreicht“ - Im Prinzip merke ich zu früh den Rebound und bin ziemlich im matschig im Kopf.
Wenn ich Mittags/Nachmittags eine zweite einnehme, ist es mir möglich diesen auf 20h oder später zu verschieben.
Hier ergibt sich allerdings für mich die Frage, wie ich diesen Umstand anspreche - man möchte ja ungern zugeben, dass man sich nicht an die Vorgabe gehalten hat. Zumal ich hier auch noch das Problem habe, dass die eigentliche Wirkung*, welche ich in den ersten Wochen noch verspürt habe (nehme es jetzt seit Anfang März) seit ca. 2 Wochen immer weniger wird. Gewöhnt sich der Körper hier an den Wirkstoff? Auch hier fehlt mir das richtige Wording, das Ganze bei der Psychiarterin anzusprechen.

Zu dieser sei gesagt, dass ich sie lediglich durch Glück gefunden habe (vorher gab es lediglich absagen oder ignorieren von Anfragen) aber sie gleichzeitig nicht die engagierteste zu sein scheint. So hat sie für’s Rezept lediglich einen Vorbefund sowie ein Grundschul- als auch mein Abi-Zeugnis haben wollen. Zum Vitaldaten-Check zum Hausarzt wurde ich nicht geschickt. Zudem fielen mir Aussagen bezüglich „Elvanse“ auf. Ein anderer Patient hätte versucht, dieses Unbedingt verschrieben zu bekommen. Was sie abgelehnt hätte mit den Worten „Kenne ich nicht, außerdem lasse ich mir als Ärztin von meinem Patienten nicht erzählen, was ich zu tun habe“. Auf Grund der Umstände war mir das allerdings ziemlich egal - Hauptsache endlich Medikation.

Vielleicht noch eine generelle Frage hierzu: Eigentlich hasse ich Frühstücken wie die Pest (vor allem weil ich so oder so schnell wieder Hunger habe danach) und würde mir die Kalorien gerne sparen. Gibt es eine Möglichkeit nur eine geringe Menge an Essen zu sich zu nehmen und trotzdem die optimale Wirkkurve zu erreichen?

*Falls die Frage kommt, was ich mit der „Wirkung“ assoziiere: Konzentration/Fokus dabei gleichzeitig mehr Bereitschaft zu unliebsamer Arbeit und weniger emotionale Schwankungen (an der Grenze zur „Abstumpfung“, was allerdings auch nur meine Reaktion auf eine „normale“ Intensität ist).

Cheers
nuDz

Hallo Nudz,

es gibt hier zwei, eigentlich drei Bedeutungen des Wortes reichen.

Erstens, die Einzeldosis 20 mg reicht. Kann sein, weißt aber weder du noch die Ärztin vorher. Manchen (wenigen) reichen morgens 10 mg, für Manche (wenige) ist 40 mg noch zu knapp.

Zweitens, eine Kapsel reicht für den Tag. Das stimmt definitiv nicht. Wenn die Wirkung einer Medikinet-Kapsel zu Ende ist, ist vom Tag noch eine Menge da. Und das weiß sogar Medice, und schreibt offen im Beipackzettel, dass für die zweite Tageshälfte eine weitere Kapsel erforderlich sein wird.

Drittens, die Ärztin könnte sagen, einmal 20 mg reicht, in dem Sinne, wenn nicht haben Sie Pech gehabt, mehr kriegen Sie von mir nicht. So eine Ärztin hatte ich auch mal, aber da war ich nur einmal.

Ich bin außerdem der Meinung, dass jede/r Ärzt/in sich vor der Verordnung von Medikinet Adult nach dem Frühstücksverhalten erkundigen sollte! Ich nehme seit gut 10 Jahren morgens Medikinet Adult, weil ich ein guter Frühstücker bin - nicht umgekehrt.

Für Schlechtfrühstücker gibt es Ritalin Adult (und inzwischen verschiedene Generika).

Du kannst natürlich noch gucken ob du mit der Ärztin eine Linie findest, aber verschwende nicht zu viel Zeit. Da ist es besser einen langen Fahrweg in Kauf zu nehmen, und wenn es ins übernächste Bundesland ist, so schlecht ist die Bahn AG auch nicht. Wenn die richtige Dosierung gefunden ist, musst du ja nicht für jedes Rezept zum Facharzt, sondern kannst diese auch von der Hausärztin kriegen.

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@Falschparker mir war die Option mit dem anderen Bundesland & Hausarzt ehrlicherweise nicht bewusst.
Das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten…

Danke!

Ich habe jetzt noch ein Gespräch mit der Ärztin gehabt und eine weitere Dosis am Mittag war glücklicherweise kein Problem - nach einer Alternative werde ich mich aber dennoch umschauen, sobald ich einige private Dinge geklärt habe (Umzug in eine andere Stadt/Bundesland, etc.).

Gibt es so etwas wie „Best Practices“ bezüglich Ernährung? Also konkret, welche Nahrungsmittel beziehungsweise Nährwerte gut mit MPH harmonieren? Es scheint ja auch vom PH-Wert des Magens abzuhängen, wie schnell oder langsam der Wirkstoff verstoffwechselt wird?

Zusätzlich möchte ich vermeiden, dass ich Abends am Ende der Wirkdauer Heißhunger Attacken bekomme (was leider öfter der Fall ist).

Falls hier jemand was hat, würde ich mich freuen.