Behandlungsende wegen Berichtigungsantrag

Hallo zusammen,

ich hatte im Forum schon über meine Schwierigkeiten mit meiner ADHS-Ärztin berichtet. Im Oktober war mein letzter Kontrolltermin bei ihr (vierter in 11 Monaten Behandlung), und es ist noch schlimmer gelaufen als befürchtet.

Kurze Vorgeschichte: Seit Juli habe ich der Ärztin gemeldet, dass Elvanse 30 mg bei mir unregelmäßig und max. 4 Stunden wirkt, ab Mittag bin ich wieder komplett unkonzentriert. Keine Dosiserhöhung, keine Umstellung, nur Hinweise auf ein Antidepressivum (trotz fehlender depressiver Beschwerden oder Anzeichen, in Vergangenheit 2 AD ausprobierte und vor meiner ADHS-Diagnose jahrelange Psychotherapien hatte). Stattdessen kam im August plötzlich die Diagnose F32.1 (mittelgradige Depression) in meine Akte, während die Ärztin im Urlaub war. Ich hatte nur ein kurzes Telefonat mit der Vertretung. Kein Screening, kein diagnostisches Gespräch, nichts.

Ich beantragte eine Berichtigung meiner Patientenakte (nur 2 Seiten!), weil dort massiv Sachen fehlten oder falsch dokumentiert waren: fehlende E-Mail-Korrespondenz mit Ärztin, ihre fragwürdigen Aussagen bzgl. meiner Jobsuche und Medikamentenwirkung, falsche Angaben zu schriftlich berichteter Nebenwirkungen, fehlende und falsch datierte Berichte, Depression-Diagnose von Vertretungsärztin, und fehlende Dokumentation dass das Generikum bei mir schlechter wirkte als das Original.

Zusätzlich: Die Ärztin hatte mir über 6 Monate lang Rezepte 5-10 Tage vor Ende der vorherigen Packung verschrieben. Nach meiner Berichtigung der Akte bekam ich plötzlich eine “30-Tage-Abholregel", mitgeteilt von einer MFA, die selbst keine Ahnung hatte, woher und warum diese Regel kam. Angeblich galt die Regel schon immer und für alle Patienten, nur die Mitarbeiterinnen haben vorher nicht darauf geachtet.

Was im letzten Termin passiert ist:

Ich kam vorsichtshalber mit meiner Tochter zum Gespräch, habe sie als Begleitung angekündigt. Die Ärztin erklärte mir, dass mein “Beharren auf Berichtigungen” ein Zeichen von Affektlabilität sei und angeblich eine Nebenwirkung von Elvanse. Wörtlich: “Sie haben das nicht gesagt, aber gezeigt”. Sprich: Meine legitimen Patientenrechte wurden als Krankheitssymptom umgedeutet. Ich widersprach und erklärte, dass Elvanse bei mir gerade hilft, ruhiger zu werden. Sie: “Das ist nur vorübergehend”.

Sie bestand darauf, dass eine Erhöhung von Elvanse mir nur vorübergehend helfen würde, ich würde schnell eine weitere Dosis wollen. Dann hatte sie Medikinet vorgeschlagen, mit Anfangsdosis 10 mg vormittags, später mit zusätzlichen 10 mg mittags, und (!) wenn das nicht ausreichen sollte mit einer Erhöhung der Vormittags-Dosis auf 2o mg. Sie hatte ein Medikinet-Rezept vorbereitet. Als wir wieder auf das Thema meiner Berichtigung der Akte kamen, dass ich um Beantwortung meiner Fragen bitte, nahm sie das Rezept in die Hand und sagte, wenn ich weiter auf der Berichtigung bestehe, wird sie das Rezept zerschneiden, die Behandlung beenden und mir nur noch Elvanse bis Jahresende verschreiben. Sie hielt mir das Rezept vors Gesicht und sagte laut, das sei ein Betäubungsmittel, und die Praxis glaubt, ich könne es auf dem Schwarzmarkt verkaufen, wenn ich so sehr auf eine Dosiserhöhung bestehe.

Ich schlug ihr vor die bisherigen Mengen zusammenzuzählen und wies sie darauf hin, dass sie mit dem Medikinet-Rezept Druck auf mich ausübt. Daraufhin wurde sie noch lauter und warf MIR vor, ich würde Druck auf sie und die Praxis ausüben, ich würde sie alle seit dem Sommer erpressen. Ich fragte, wobei ich sie erpresse. Sie: Bei meinem Beharren auf Berichtigungen, meiner “Ungeduld” in den E-Mails und meinem mangelnden Vertrauen.

Auch das Thema Einschlafen hatte wir. Vor Elvanse brauchte ich ca. 2-3 Stunden bis zum Einschlafen. Unter Elvanse (ohne Quetiapin) ca. 4 Stunden. Mit Quetiapin anfangs besser, aber die Nebenwirkungen wurden unerträglich (Kopfschmerzen, Heißhunger, Alpträume). Seit ich Quetiapin abgesetzt habe: wieder ca. 3-4 Stunden. Die Ärztin machte diese 1 Stunde Verlängerung zu einem ihrer Hauptargumente gegen Elvanse. Sie sagte, unter Elvanse hätte meine Einschlafstörung “sofort viiiel besser” werden sollen, nicht schlechter. Und das sei ein klares Zeichen, dass Elvanse nicht zu mir passt. Ihr Lösungsvorschlag: Medikinet sollte meine Einschlafstörung “hoffentlich” beseitigen, aber ich solle mich darauf einstellen, dass das Medikament bis zu 8 Wochen braucht bis es voll wirkt. Gleichzeitig würde Medikinet das Quetiapin ersetzen. Also Medikinet als Lösung für alle meine Probleme. Auf meine Frage, ob Medikinet nicht auch Einschlafstörungen verursachen kann, meinte sie: “Ja, aber weniger als Elvanse”.

Dann versuchte ich ihr wie in meinen E-Mails zuvor zu erklären, warum ich dringend eine bessere Medikation brauche: Ich bin seit längerem arbeitslos und habe bereits einen Haufen Arbeitsstellen in meinem Berufsleben gewechselt. Mit meinen Qualifikationen finde ich schon eine neue Stelle, aber ohne einer ausreichenden Medikation werde ich sie erfahrungsgemäß nicht lange halten. Ihre Antwort: “Das Problem des Jobs ist Job. Die Medikamente zaubern Ihnen keinen Job. Sie müssen sich selbst engagieren und bewerben”. Als ich erklärte, dass ich genau deshalb eine stabile Tagesabdeckung brauche, um überhaupt arbeitsfähig zu sein, kam nur: Wenn sie mir Medikinet verschreibe, würde ich ja trotzdem weiter auf meiner Berichtigung bestehen, und das mache sie “wahnsinnig”.

Auch erklärte sie, die Mitarbeiterinnen hätten bei meiner letzten Rezeptabholung Verdacht auf BtM-Missbrauch geschöpft, weil ich “zu früh” kam. Ich wies sie darauf, dass sie selbst mir in einem Monat zwei Rezepte mit 4 Tage Abstand ausgestellt hatte (“Dann kriegen Sie noch eins, weil Sie schon hier sind”), die Regel tauchte erst NACH meinem Berichtigungsantrag auf, und ich habe nie Verlust oder Diebstahl eines Rezepts gemeldet.

Nach über einer halben Stunde Gespräch eskalierte es, sie redete nur noch laut, schlug mit der Hand auf den Tisch und sagte immer wieder, ich erpresse sie und unsere therapeutische Beziehung ist gestört aufgrund meines Berichtigungsantrags. Also könne ich mich sogar bei der Kassenärztlichen Vereinigung beschweren, sie würde den Therapieabbruch genauso begründen. Dann kam plötzlich ein Mann in das Behandlungszimmer, ohne Ankündigung oder meine Zustimmung. Er setzte sich auf eine Liege hinter mir. Sie stellte ihn als ihren Kollegen vor. Er sagte kaum etwas, und ein paar Minuten später forderte mich auf, die Praxis zu verlassen.

Das Ergebnis: Behandlung wird zum Jahresende beendet, keine Dosisanpassung trotz nachgewiesener Unterversorgung seit Monaten, kein Medikinet, keine Überleitung zu einem anderen Arzt, keine schriftliche Beantwortung meiner Berichtigungsfragen, schwierige Patientenakte bleibt.

Nach dem Gespräch habe eine aktuelle Kopie meiner Akte erhalten, in der ich Folgendes entdeckt habe: Alte Einträge wurden geändert und waren als Änderungen nicht ersichtlich. Mein Berichtigungsantrag ist NICHT in der Akte, die Stellungnahme der Ärztin zu meiner Berichtigung, sowie meine schriftliche Antwort darauf auch nicht, keine einzige E-Mail der Ärztin zu meiner Behandlung wurde dokumentiert (nur von Mitarbeiterin und Vertretung), keine Medikationspläne dokumentiert (außer dem vom für Medikinet, den ich wie das Rezept nicht bekam). In der 1. Aktenkopie stand 4x “Lisdex-Aristo” verschrieben. In der 2. Kopie steht dort jetzt “Lisdexamfetamin AL” oder “STADA”, alle mit anderen Rezeptnummern. Warum wurde das korrigiert? Ohne Vermerk? Lediglich die Diagnose F32.1 wurde von “G” (gesichert) auf “V” (Verdacht) geändert, aber erst nach meinem Berichtigungsantrag. Meine Symptome sind in der Akte verdreht oder überspitzt dargestellt.

An alle, die damals meinten, ich hätte zu der Ärztin vielleicht “etwas Falsches gesagt”: Meine Tochter war als Begleitperson dabei und kann bestätigen, dass ich im Gespräch durchgehend ruhig und sachlich war. Die Eskalation kam komplett von der Ärztin. Sie konnte nicht akzeptieren, dass ich meine Patientenrechte wahrnehme. Ich habe mir direkt nach dem Termin ausführliche Notizen gemacht, und meine Tochter hat ebenfalls mitgeschrieben.

Meine Fragen an euch: Kennt jemand ähnliche Erfahrungen? Dass Ärzte Beschwerden oder Nachfragen als Krankheitssymptom interpretieren, so sehr gegen Elvanse sein, aber die Medikinet-Dosis locker zu erhöhen? Das fühlt sich für mich wie keine Ahnung was an. Ich dachte mehr als 99%-Behauptungen käme nichts mehr, als jetzt erpresse ich angeblich die ganze Praxis und alle seien Schuld für alles, was schief gelaufen ist, nur nicht die behandelnde Ärztin: die MFAs für plötzliche Regeln und Schwarzmarkt-Verdacht, die Vertretungsärztin für falsche Diagnosen, auch der Chef, der angeblich entschieden hat, auf meinen Berichtigungsantrag nicht mehr einzugehen.

Habt ihr Erfahrung mit Beschwerden bei KV oder Ärztekammer? Ich bin gerade dabei, Beschwerde einzureichen. Ist euch die “30-Tage-Regel” für BtM bekannt? Und dass sie erst nach Monaten plötzlich durchgesetzt wird?

Ich bin gerade einfach nur fassungslos. Und ich brauche dringend einen neuen Arzt, aber die Wartezeiten sind überall 6-12 Monate, oder er werden keine Neupatienten aufgenommen und schon gar nicht mit ADHS oder mit laufender Medikation. Meine Such-Liste ist lang. Auch LVR und andere Kliniken/Ambulanzen in der Nähe haben mir abgesagt. Die KV konnte mir auch nicht helfen. Meiner KK bin ich noch hinterher. Unter 116117 finde ich keine Ärzte in meiner Nähe. Der eine Arzt in 50 km Entfernung, bei dem ich war, sagte, ich sei kein Notfall, und dass 116117 nur für Notfälle gedacht ist.

Danke fürs Lesen. Tut gut, das mal aufzuschreiben.

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Ich würde das Verhalten bei der KV melden und wenn sie selbst gesagt hat das sie dich erpresst, Erpressung ist ein Straftatbestand. Macht sich gut als Ärztin…könnte dann die letzte Praxis gewesen sein in der sie arbeitet…

Ich würde das komplette Register ziehen. Notfalls sogar einen Anwalt einschalten, weil sie die Akte nachweislich gefälscht hat und dir Medikamente vorenthält. Sind alles Straftatbestände

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Es ist leider so, daß im Moment diese Ärzte in der stärkeren Position sind und du hasu nicht erkannt wann du besser klein beigegeben hättest, weil sich ja abzeichnet das hier was vertuscht wird und ggf. man Angst und Fehlern und daraus Regress oder anderes befürchtet wird. Das da irgendwas „vertuscht/retuschiert wird“ kann man ja aus Schilderungen und den Belegen herauslesen.

Man weiß ja nicht, ob die Ärztin, die Sprechhelferinnen, die anderen Ärzte bzw. einer der anderen Ärzten Fehler machen, doch Fakt bleibt dein Beharren auf Rechte hat da so viel Angst und Panik bewirkt, daß es jetzt zum Vollknall kam.

Ich hatte sowas mit meiner Frauenärztin und falschen Berichten durch einen anderen Arzt gehabt. Unser Verhältnis war seit ihre Tochter in die Praxis kam eh hochproblematisch und diskriminierend.

Vor meinem letzten Psychiater hatte ich das mit 2 Psychiatern aus Kliniken, die mir Willen und Macht aufdrücken wollten, wo es durch mich und das Gesundheitsamt dann mehrfach richtig geknallt hat.

Ich hab davon genug Erfahrungen hinter mir über 30 Jahre und brauchte lange um zu verstehen, daß es oft nicht um mich und meine Rechte ging, obwohl ich die eingefordert hatte sondern um Ärzte, unbewußt an interne und haftbare Dinge gekratzt habe, die ich aber während des Krachs nicht wahrgenommen habe, später reflektiert erst wahrnahm und dann auch diese bösartig überzogenen Reaktionen Sinn ergaben…

Also wirklich! Dass Sie mir immer noch klar machen wollen, dass ich mich adhs-klassisch selbst in die Versorgungslücke hineingeritten habe, lässt mich jetzt nur noch müde lächeln. Egal was ich erkläre und zeige, sie sehen die Schuld bei mir. So langsam glaube ich, sie machen es absichtlich.

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Hi @123ntp123

Zum vorgehen gegen die Ärztin kann ich Dir nicht weiterhelfen.
Die Manipulationen der Patientenakte kannst Du ja nachweisen, wenn Du die alte Kopie hast. Das ist ja schon mal gut.

Ich ahne, was die Ärztin meint. Es gab eine gesetzliche Vorschrift, die Höchstmengen für die Verschreibung von BTM innerhalb von 30 Tagen festgelegt hat. Diese Vorschrift ist seit dem 08.04.2023 aufgehoben. Der Arzt darf seitdem so viel verschreiben wie er will und nachvollziehbar begründen kann.

Hier ein Link für eine Quelle:
Verordnung von Betäubungsmitteln: keine Höchstmengen und „A“-Kennzeichnung mehr

Mein Arzt verschreibt mir meine ADHS-Medis für 3 Monate.

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@Schusselflummi
Interessant. Danke!

Rezepte für 3 Monate sind ein krasser Gegenteil zu meinem Fall. Ich musste für alles in die Praxis kommen. Für monatliche Rezepte, Aktenkopien, Stellungnahme der Ärztin. Mit halber Wirkung von Elvanse jedes mal ein stundenlanger Marathon für mich mit verpassten Haltestellen.

Es ist leider nicht nur bei dir so, rebellieren bringt nur dir Nachteile- egal wie ärgerlich oder peinlich. Ich kenne es gut und kenne genug denen es so ähnlich geht.

Aber du wirst dadurch definitiv nichts ändern und die Erfahrung zeigt, daß das mit Pech noch mehrere Ärzte lang folgen kann und man sehr misdtrauisch beäugt wird oder auch dort deshalb der Stuhl vor die Türe gesetzt wird.

Es sind bittere Realitäten…

gehst du gegen sie vor bevor du min 6 Monate gut untergekommen ist kann der Schuß ganz kräftig nach hinten los gehen. Die kennen sich ind tauschen sich aus und jemehr Probleme du dort machst, desto mehr kann sie anderes gegen dich bei anderen Ärzten sagen und das bekommst du nicht nachgewiesen.

Du willst Behandlung da hilft nur Mund abwischen nicht groß beim nächsten Arzt beschweren um keine schlafenden Hunde zu wecken - egal wie ungerecht, derzeit ist sie am längerem Hebel, leider

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Liest sich ja wirklich bat shit crazy was Du schreibst.

Zum Glück hattest Du Deine Tochter dabei, damit Du am Ende nicht selber glaubst, was die Ärztin versucht Dir zu unterstellen.

Ich denke auch, dass Du das bei einem anderen Arzt nicht gleich alles so erzählen solltest was da so ablief, solange der neue Arzt Dich nicht gut genug kennt. Wenn man bei einem Arzt auch in Psychotherapie ist, geht das sicher schneller, als wenn einen der Arzt nur einmal im Monat sieht, für die Medikamente.

Ich wünsche Dir und jeden Fall viel Kraft, dass alles durchzusehen!

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@Kathy ich habe Ihnen mehrmals deutlich gemacht, dass ich Ihre Unterstellungen verletzend finde.

Ich habe erklärt, wie die Situation tatsächlich ablief. Trotzdem wiederholen Sie Ihre Sicht, als wäre sie die einzig gültige, egal was ich schreibe oder richtigstelle.

Sie gehen auf meine Kritik nicht ein, schreiben weiter, als würden Sie mich besser kennen als ich selbst, und legen mir wieder Aussagen in den Mund, die ich nie gemacht habe. Ich habe nicht geschrieben, dass ich den nächsten Arzt zum Anwalt machen will. Das ist Ihre Unterstellung, nicht meine Aussage.

Statt sich mit dem auseinanderzusetzen, was ich konkret beschreibe, lenken Sie das Gespräch immer wieder auf Ihre eigene Geschichte und stellen Ihre Sicht als allgemeine Wahrheit hin.

Das ist nicht hilfreich. Es ist übergriffig.

Ich möchte keine weiteren Antworten unter meinen Postings von Ihnen. Bitte respektieren Sie das.

Das hatte ich nicht vor. Aber danke.

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Ich hatte mit einer Psychotherpeutin auch mal so einen Scheiß, der mich fast in die Arbeitsunfähigkeit getrieben hätte.

Ich hatte das bei meinem Psychiater erzählt und der neuen Traumaärztin.
Beide waren in dem Bezug sehr vorsichtig und loyal wenn ich davon berichtete.
Beide haben erst viel viel später , als die mich besser kannten vorsichtig mal durch die Blume Position bezogen .
Paar Jahre später sagt mein Psychiater dass er lange unsicher war ob er nochmal dazu was sagen soll, aber es sei ihm ein Bedürfnis. Dann hat er nochmal richtig Position bezogen und mir Recht gegeben das es richtig schlimm war, was die Tante da damals verzapft hat.

Ich glaube es ist oft nicht einfach wenn aus der eigenen Berufsgruppe jemand richtig Scheiße verzapft . Es ist dann schwer zu relativieren wenn man nur eine Seite kennt und in der Theorie es ja auch an den psychischen Problemen des Patienten hätte liegen können.

Ich wünsche dir vor allem , dass du Fachleute findest , die das einordnen können und dir ehrliche Rückmeldung geben an welchen Stellen der Umgang mit dir nicht in Ordnung war. Mir tut das so leid was dir da passiert ist .
Das gemeine ist einfach , dass so Psycholeute es schön drehen können, dass es ja an den psychischen Problemen das Patienten liegt.

Hab da auch so einen fiesen Bericht wo diese blöde Kuh gezielt Sachen reingeschrieben hat um sich ins gute Licht zu rücken und für die BG die passenden Diagnosen reinzuschreiben. Wenn ich damals mehr Kraft gehabt hätte, dann hätte ich sie der Psychotherapeutenkammer gemeldet .
Aber ich hatte wegen der schon einen Rechstreit am laufen .

Das doofe ist einfach , dass Dir die Medikation wegbricht.

Will dir aber Mut zusprechen , dass es zwischen diesen dramatischen Erfahrungen ganz viele nette und kompetente Fachleute gibt und ich wünsche dir das du bald jemanden findest der diesen Scheiß , den du erleben musstest wieder ausgleicht .

Ich weiß nicht mehr welche Fachperson es war, aber die hat gesagt , wegen so einer blöden Kuh muss man sich ja fremdschämen.

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Das glaube ich Dir!

Wir haben aber ADHS und manchmal kommt die Impulsivität durch und dann muss kurzfristig was raus, besonders wenn etwas sehr ungerecht abgelaufen ist und man soll ja immer alles sagen, damit man richtig behandelt bzw. therapiert werden kann usw.
Manchmal ist man halt dann trotzdem der Doofe, auch wenn man theoretisch alles richtig gemacht hat.
Tja wer kennt es nicht?

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Die Medikation ist mir schon vor der Behandlungskündigung quasi weggebrochen. Ich habe die nachlassende Wirkung gemeldet. Die Ärztin war gegen eine Dosiserhöhung. Dann ist sie in den Urlaub. Ihre Vertretung hat mir (wie ich später erfahren habe) nach einem kurzen Telefonat Depression als gesichert diagnostiziert. Ärztin kam aus dem Urlaub zurück und seit dem schlug sie nur noch AD als Zusatzmedikament statt Dosiserhöhung vor. Ihre Begründungen waren dabei äußerst fragwürdig und verletzend, z.B.: “Sie arbeiten noch nicht. Sie müssen sich nicht 8 Stunden lang auf eine Sache konzentrieren. Also brauchen sie jetzt noch keine Erhöhung von Elvanse”. Es lief über einen Monat lang so. Es half kein nettes Bitten, keine Höflichkeit, kein vorsichtiges Fragen. Ich bekam nicht ein mal eine Überbrückung bis zum nächsten Termin in 2,5 Monaten. Rein gar nichts. Die Wirkung von Elvanse lies weiter nach. Ich beantragte eine Kopie meiner Patientenakte und lass dort falsche Symptome, die ich angeblich berichtet habe, und sonstige unglaubliche Sachen, z.B. gesicherte Depression-Diagnose. Im ersten Akteneintrag hat die Ärztin sogar meine mitgebrachte ADHS-Diagnose als eigene Diagnose eingetragen. Seit dem habe ich nichts mehr zu verlieren gehabt. Eine BtM-Medikation kann sie mir, soweit ich weiß, nicht ohne schwerwiegende Gründe abbrechen. Ich bemühe mich schon einen neuen Arzt zu finden, aber ich finde seit Monaten keinen. Es dauert also länger als bis Jahresende. Bis dahin wird sie mir wohl weiter Rezepte ausstellen müssen. Denn ihre Gründe für Behandlungsabbruch, die ich in der aktuellen Kopie meiner Patientenakte gesehen habe, sind selbstbelastend. Sie bestätigt quasi meinen Gedächtnisprotokoll zu dem letzten Termin.

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Boah, da schwillt mir der Kamm. Aber sowas von. :face_with_symbols_on_mouth:

Klar, wir wissen doch alle, dass man ADHS nur in der Schule und in der Arbeit hat. Danach isses vorbei und wir haben keine Probleme mehr. :adxs_wand:

Warum verlangen die Diagnostik-Kriterien eigentlich, dass man Einschränkungen durch ADHS in allen (oder zumindest mehreren) Lebensbereichen hat, wenns Medis dann nur für Arbeit und Schule gibt?

Wann werden endlich auch die letzten ÄrztInnen begreifen, dass die Medis keine Schul- oder Arbeits-Medikamente sind? ADHS hat man 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Dir sagt doch auch kein Augenarzt „He, die Brille setzen sie aber nur in der Arbeit auf, ansonsten müssen Sie ja nicht so gut sehen. Da können Sie auch halb blind durch die Gegend stolpern. Und wenn sie keinen Job haben, dann brauchen Sie überhaupt keine Brille.“

Hast Du dir schon die Ärzteliste angefordert?
Adressen für ADHS-Behandlung anfordern: Unterstützung bei der Therapeutensuche - ADxS.org

Ich schicke Dir ne große Portion Geduld :package: und wünsche Dir viel Glück, dass Du bald einen kompetenten Arzt findest! :four_leaf_clover:

Ich würde ja nicht mehr telefonieren, sondern hinfahren und vor Ort „jammern“. Am Telefon wimmelt es sich leichter ab, als wenn die Person vor einem steht.

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Ich habe selbst recherchiert. Habe von hier eine Liste bekommen. Auch eine Liste von dem Psychotherapeuten, der mir ADHS diagnostiziert hat. Ich war persönlich in meiner örtlichen LVR Abteilung ADHS. Habe bei den meisten Absagen gefragt, ob sie mir andere Praxen empfehlen können.

Mein Problem mit der Suche ist auch, dass ich jeden Tag ein Zeitfenster von nur max. 3-4 Stunden habe, unzuverlässig. Manchmal ist die Wirkung von Elvanse konzentriert da, manchmal verschmiert. Oft fange ich Sachen zu erledigen und merke dann, wenn es zu spät ist, dass ich in einem negativen Hyperfokus bin. Und zack ist die Wirkung vorbei, heißt warten bis nächste Dosiseinnahme. Dazu muss ich Job suchen, Behördensachen erledigen, etc. Für Telefonate mit Praxen brauche ich aber mindestens das Doppelte der aktuellen Wirkzeit. Ich muss mich motivieren in die Aufgabe wieder einzusteigen, die Telefonate mit meist sehr zickigen MFAs durchhalten, dabei nett und geduldig sein, und danach Zeit für eine psychische Verdauung brauche.

So habe ich bis jetzt geschafft nur ca. 30 Praxen und Kliniken zu kontaktieren.

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Ich danke Dir sehr.

Jetzt habe ich über 40 Praxen und Ambulanzen/Kliniken im Umkreis von 100 km durch. Über 95% nehmen keine Neupatienten auf, oder bieten keine medikamentöse ADHS-Behandlumg an. Die wenigen Termine, die ich bekommen konnte, sind im April. Alle haben keine Wartelisten, nicht mal für den Fall, dass einer abspringt. 99% der MFAs sind gegenüber ADHS bei Erwachsenen unwissend und meist negativ eingestellt.

Auf meine Mitteilung über die Kündigung der Behandlung meldete sich meine Krankenkasse bei mir mit 2 Lösungsvorschlägen: Termin-Service und Ärzte-Suchportal. Beides nichts für einen ADHS-Fall. Termin-Service (ähnlich 116117) vergibt keine Psychiater-Termine. Ärzte-Suchportal ist nichts anderes als Google Maps, nur ohne Nebenanzeigen von medizinähnlichen Dienstleistern.

Es läuft auf eine Kostenübernahme eines Privatarztes hinaus. Nur wird es mir nicht helfen einen passenden Kassenarzt zu finden.

Ich wäge ernsthaft ab, gegen meine alte Psychiaterin gerichtlich vorzugehen. Durch die unzureichende Behandlung bin ich seit 8 Monaten arbeitslos. Alle meine Ersparnisse sind ausgeschöpft. Ich kann kaum meinen Alltag bewältigen. In den 3-4 Stunden Medikamentenwirkung an guten Tagen (!) soll ich Haushalt führen, Stellen suchen, Bewerbungen schreiben, an Vorstellungsgesprächen teilnehmen und jetzt auch noch Arzt suchen. Ich habe mich jetzt krank schreiben lassen. Mit der Medikation kann ich mir nicht ein mal einen Teilzeit-Job vorstellen. Bis ich am Arbeitsplatz angekommen bin, ist schon die halbe Wirkung weg.

Wollte mich jetzt nur etwas auskotzen. Danke! Ich pack das schon. Habe heute einfach einen der Tage, an dem Elvanse kaum wirkt.

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Die letzte Antwort der Psychiaterin (getarnt als “ihr Praxisteam”) war:

leider können wir ihrem Wunsch nach einer Verlängerung der Gabe der BTM-Rezepten von Elvanse über den 31.12.25 hinaus nicht entsprechen.

Wir haben Ihnen drei Monaten Zeit gegeben, um sich einen neuen Psychiater zu suchen und das ist aus unserer Sicht und aus Sicht der kassenärztichen Vereinigung nrw eine ausreichende Zeit.

Außerdem können Sie auch ruhig eine Pause von Elvanse im Januar einlegen, wenn Sie keine Tbl. mehr haben. Laut BTM-Leitinien müssen Patienten einmal im Jahr eine zumindest 2-wöchige-Pause von Stimulanzien machen. Es sind dabei keine körperliche Entzugssymtomen zu erwarten, keine Sorgen!


In Wirklichkeit sind es 2,5 Monate. Ich vermute, sie hat sich von KV vor 3 Monaten beraten lassen, was ich rechnerisch im Gedächtnis geblieben ist. Oder sie kann nicht rechnen.

Aber welche KV rät einer Ärztin, eine BtM-Behandlung aufgrund einer Patientenakten-Berichtigung zu kündigen?

Ruf deine Krankenkasse an das du keinen Kassentermin findest, schreibe auf wo du alles angerufen hast und was man dir dort gesagt hat und dann müssen die handeln.

Ich würde das Verhalten der Ärztin bei der Ärztekammer melden. Könnte ggf als Unterlassene Hilfeleistung gewertet werden…

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Ist in Bearbeitung.

Meine Liste ist lang. Die schwerwiegendsten Punkte sind meine manipulierte Patientenakte mit geänderten Einträgen und Medikamentennamen, Beschuldigungen in Erpressung und Schwarzmarkthandel, und unerlaubtes Führen eines Doktortitels. Ich muss nur abwarten, bis ich von der tollen Fachärztin nicht mehr von Rezepten abhängig bin.