Hat wer von euch Erfahrungen mit dem Thema Behindertenausweis bei ADHS und/oder Autismus?
Den ich habe gehört dass es Möglich sei für ADHS, wie auch für Autismus einen Ausweis ausgestellt zu bekommen. Nur welche Vorteile hat man als Mitte 30 und Vollzeitarbeiterin?
Gedanken mache ich mir zur Zeit, weil ich nicht „so belastbar bin wie andere Leute“. Zum Beispiel nach einem stressigen Tag, müsste ich mir eigentlich frei nehmen um mich zu erholen und nicht wie ein Zombie bis zum Wochenende warten. Das hat dann wieder zur Folge, dass ich dann meine Job hasse, eigentlich mag ich meine Job.
Jeder der Informatiker ist, glaube ich, kennt das Problem. Es gibt Tage da ist nicht viel los und man hat Zeit sich um Projekte zu kümmern, aber wehe es gibt Probleme, dann kommt alles auf einmal.
Mit dem Stress ist auch momentan so, dass wenn es mir zuviel wird, dann muss ich mich krankmelden. Aber auch das wird irgendwann zuviel, dass kann ich nicht jeden Monat so machen und Teilzeit ist momentan nicht drin, wegen dem Geld.
Ich bin da ein wenig verzweifelt, ich will arbeiten, aber mein Körper verfällt immer in einen Burnout.
Sorry, wollte eigentlich nicht einen Wall of Text hier schreiben.
Hast du schon die Suche benutzt? Das Thema wurde oft durchgekaut: GdB
Der größte Vorteil dürfte der größere Steuerfreibetrag sein. Alles andere ist nur „Papier“, hilft nur bedingt und kommt erst ab einem GdB von 50 (oder Gleichstellung bei niedrigerem GdB).
@Maychan also es bringt dir ab einem GdB von 50, dass du einen besonderen Kündigungsschutz hast und 5 Tage mehr Urlaub im Jahr. Ist schon sehr hilfreich.
Meines wissens aber mit „nur“ adhs nicht so einfach zu bekommen…
Eigentlich keine. Klar, bei ner Schwerbehinderung hast Du erweiterten Kündigungsschutz und mehr Urlaub, vorher kannst Du Dich gleichstellen lassen und hast auch da wieder den Kündigungsschutz - allerdings ist die Gleichstellung an die Glaubhaftmachung der Gefährdung des Arbeitsplatzes geknüpft.
Dass Du nicht so belastbar bist, ist krankheitsbedingt, das kannst Du jetzt schon anbringen. Arbeitsabläufe können angepasst, Bedürfnisse berücksichtigt werden. Ob das in die Tat umgesetzt wird, hängt von Deinen Vorgesetzten ab - das ist aber bei einem GdB nicht anders.
Länger und problemloser krankmelden kannst Du Dich mit einem GdB auch nicht. Abgesehen davon dauern die Verfahren ewig und drei Tage.
Das soll jetzt nicht heißen, dass Du es nicht versuchen willst, eine Schwerbehindung, sofern überhaupt im Bereich des Möglichen, ist nur nicht das unviersale Hilfsmittel, als dass sie hier gerne betrachtet wird.
Wenn Du Anpassungen brauchst, mach sie nicht davon abhängig, sonst verendest Du beim Warten.
Jo, genau das hatte ich einen Satz weiter geschrieben. Nur was bringt einem die Steuererleichterung bei chronischer Erschöpfung?
Der Kündigungsschutz ist das Papier nicht wert, auf dem er steht, zumindest nicht außerhalb des öffentlichen Diensts. Und wenn die Arbeit dich krank macht, bringt es einem ebensowenig, die krankmachende Arbeit sicher zu haben.
Sagen wir es mal so: ADHSler zahlen drauf. Vergessene Rechnungen, Impulskäufe, vergessene Lebensmittel im Kühlschrank etc… gewissermaßen betreiben ADHSler ein Wirtschaftsförderungsprogramm…„ADHD tax“ halt. Da ist eine Steuererleichterung nicht so schlecht.
GdB hilft halt dann, irgendwann, wenn man ein ausgebrannter Eimer ist, damit das JC einen nicht mehr drangsaliert und die EMR nötig wird, habe ich mal gehört…
Es werden viele aber auch in die Frührente „gedrängt“. Die sind dann quasi Sozialfälle, obwohl sie kognitiv in ruhigem Rahmen arbeiten und noch lange in die Rentenkasse einzahlen könnten.
Was das monetär monatlich bedeutet, ist sicher selbsterklärend (wenn man nicht gerade mit dem goldenen löffel im Mund geboren ist)
Über die → Auticon <-hatte ich gutes gelesen, ob dem wirklich so ist kann ich natürlich nicht beurteilen. Bin keine IT Fachkraft. Aber vielleicht kann ich damit was sinnvolles zum Thread beitragen.
Aber ich les mich mal durch 
