Beklemmung durch Stimulanzien, schädlich fürs Herz?

Hallo zusammen,

Sorry, ich muss gerade rückwirkend hier mal noch eine kleine Unterteilung einfügen. Es geht einerseits detailliert um körperliche Beklemmungsgefühle und anschliessend um Auswirkungen aufs Herz.

Beklemmung

Ich werde einfach nicht ganz schlau daraus wie mein Körper auf Stimulanzien reagiert. Sowohl von Methylphenidate als auch von Amphetamin bekomme ich einige Stunden nach der Einnahme dieses Beklemmungsgefühl. Es fühlt sich sehr diffus an und ist schwer zu beschreiben. Am besten vergleichen kann ich es mit dem Gefühl vor einer grossen Prüfung oder bei Liebeskummer. So ein flaues, angespanntes Gefühl in der Brust und im Bauch, aber kein Stechen, Ziehen, Schmerz, sondern viel subtiler und einfach unangenehm. Normalerweise kenne ich dieses körperliche Gefühl nur aus psychisch belastenden Situationen, daher hatte ich anfangs Schwierigkeiten das vom Kopf zu trennen, ich dachte es sei der Rebound. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass einfach mein vegetatives Nervensystem irritiert ist.

Typischerweise tritt dies ungefähr 2-3 Stunden nach der Einnahme von Stimulanzien ein und kann eine bis mehrere Stunden lang anhalten. Aber nicht immer, manchmal bleibt es aus. Zuhause in ruhigen Situationen merke ich es natürlich viel mehr als bei Aktivität draussen, da ich dann mehr davon abgelenkt werde oder externe Stimulationen das überdecken. Ist ist auch egal ob es retardierte oder unretardierte Medikamente sind. Selbst bei Elvanse, wo ja die Konzentration im Blut nach 2-3 Stunden weiterhin ansteigt oder stabil ist, ist der Zeitpunkt von dem Gefühl ähnlich. Auch die Dosierung spielt keine Rolle. Dinge die ich schon ausprobiert habe:

  • Viel trinken (Wasser, Saft)
  • Ausreichend essen (Haferflocken, Bananen, Saft, Brot)
  • Ritalin IR (1-5 x 10mg), Concerta (1 x 18-54mg), Medikinet (2 x 15mg), Elvanse (20-50mg)

Wenn ich z.b. morgens um 8 Uhr die 10mg Ritalin IR nehme, dann bekomme ich zwischen 10 und 12 Uhr irgendwann die Beklemmung. Um 13 Uhr nochmals 10mg, dann kommt zwischen 15 und 16 Uhr erneut die Beklemmung. Mit 40mg Elvanse um 8 Uhr kann ich ebenfalls zwischen 10 und 12 Uhr damit rechnen, dafür am Nachmittag wieder gut (aber auch kaum noch Wirkung vorhanden). Es scheint als würde einfach grundsätzlich auf jedes „Anfluten“ 2-3 Stunden später die Beklemmung folgen.

Herzprobleme durch Elvanse

Obwohl Methylphenidate mir in punkto Fokus und Antrieb sehr gut geholfen haben, war ich doch nie ganz zufrieden wegen diesen Anfluten/Beklemmung Zyklen. Auch mit retardierten Formen blieb das bestehen, einfach schlechter vorhersehbar. Dadurch bin ich wieder bei Einzeldosen Ritalin gelandet, führte aber zu viel Optimierungsdrang und Beschäftigung damit. Pulsmässig war aber mit MPH immer alles ganz normal, mein üblicher Ruhepuls von 50-60 hat sich sogar noch etwas verbessert.

Vor 4 Monaten deshalb auf Elvanse gewechselt. Erste 2-3 Stunden vom Fokus und Antrieb ähnlich wie MPH, aber etwas schwächer mit mehr ungewollter Euphorie. Danach bleibt meist noch so ein merkwürdiges Gefühl im Kopf bis Abends. Dadurch manchmal auch Einschlafschwierigkeiten. Wurde besser mit der Zeit, aber manchmal hats dennoch gestört. Dosierung habe ich langsam von 20mg auf 40mg gesteigert (über ca. 2 Monate). 50mg geben mir den gleichen Fokus wie MPH auch bis in den Nachmittag hinein, aber dann bin ich auch Abends einfach nie müde.

Das wäre eigentlich alles ziemlich gut, aber das grosse Problem ist mein Puls durch Elvanse. Der ist nämlich nicht mehr bei 50-60, sondern in Ruhe eher bei 70-95. Selbst kleinste Anstrengungen lassen den Puls sofort hochschiessen. Wenn ich mich Mittags mal kurz hinlege geht der Puls auch dann nicht unter 70, oft auch eher so um die 80. Mein Arzt sagt das ist nicht bedenklich, aber für mich fühlt es sich an als würde mein Herz einfach zu schnell schlagen, recht unangenehm. Blutdruck ist jederzeit normal, 120/80…

Habe kürzlich wieder mal von jungen Erwachsenen gelesen, die wegen Stimulanzien eines plötzlichen Herztodes sterben, ohne Vorerkrankungen und durch gelegentlichen Konsum. Das finde ich sehr beunruhigend. Auch wenn ein Puls von 70-95 noch als normal gilt, so kann ich mir nicht vorstellen, dass das gesund ist und es fühlt sich auch nicht so an.

Kennt ihr die Beklemmung auch? Fühlt es sich ähnlich an und welche „Muster“ und Einflüsse habt ihr feststellen können? Ist das wohl auch schädlich fürs Herz?

Hast du da einen Link parat?
Die Frage ist natürlich, ob sich die Patienten an die ärztliche Verordnung gehalten haben oder es als Droge missbraucht haben.

Kann es gerade nicht mehr finden, aber es ging um Drogenkonsum, nicht ADHS-Medikamente. Natürlich hat jemand der Speed konsumiert viel höhere Dosen, aber das kann wohl auch bei gelegentlicher Einnahme den Herzmuskel stark schädigen. Da frage ich mich, was passiert wenn ich 10 Jahre lang jeden Tag mit 20 Schlägen höher als normalem Puls rumlaufen würde :thinking:

Ich hatte mit Elvanse auch sehr ordentliche Pulssteigerung und sehr starke Beklemmungen, teilweise völliger überdrehtsein. Egal ob 50, 30 mg oder nur einen Hauch von Pulver aus der Kapsel. Irgendwie haute das immer mega rein.

Ist aber bei Methylphenidat ähnlich