Guten Abend zusammen
Diagnose: starke Angststörung (haus verlassen nicht möglich), Herzprobleme
Medikamente: Escitalopram 7,5mg, Methylphenidat retard 10mg
ich müsste laut Arzt mehr Escitalopram nehmen da meine AS so stark ist. Nachdem ich auf 10mg gesteigert hatte, wurden die Palpitationen, Extrasystolen viel schlimmer und ich habe Vorhofflimmern entwickelt. Musste dann von Escitalopram UND Mph runterdosieren. (MPH vorher 15)
Nun stehe ich vor dem Dilemma, nicht zu wissen welches andere AD ich nehmen kann. Meine Ärztin ist auch leider überfragt. Habt ihr ähnliche Fälle oder Berichte oder Ideen?
Eine Studie untersuchte die Kombinationsbehandlung von Atomoxetin mit SNRI und SSRI bei Erwachsenen mit ADHS und komorbider generalisierter Angststörung. Bei allen Probanden versagten SNRI oder SRI allein in Bezug auf die Verbesserung der Angstsymptome. Eine Kombinationsbehandlung von SNRI oder SSRI mit Atomoxetin zeigte deutliche Verbesserungen der Angstsymptomatik gegenüber der vorhergehenden Monotherapie mit SNRI/SSRI. (Quelle)
Evtl. ein Versuch wert. Erfahrungen habe ich keine. Wechselwirkungen möglich.
Sehr traurig, dass ein Arzt den Patienten so stehen lässt.
Hi, dein Beitrag löst viele Fragen aus:
Wenn du das Haus nicht verlassen kannst, wie kommst du zum Arzt?
Wenn du Herzprobleme hast, wer verschreibt dir Methylphenidat ohne Begleitung durch einen Kardiologen?
Ich würde dir ja raten, dringend für eine Eindosierung von den Medikamenten in eine Klinik zu gehen. Aber ich befürchte, dass kommt für dich nicht in Frage.
Falls jemand in diesem Forum dir bei bestehenden Herzproblemen tatsächlich ein Medikament empfehlen sollte, wäre das unverantwortlich.
Hallo
Die Termine finden per Video call statt oder, wenn die Karte eingelesen werden muss, dann mit Tavor
Der Kardiologe hat mich durchgecheckt und sagt dass mein Herz organisch gesund ist. Ich war sogar zusätzlich noch bei einem anderen Kardiologen als ich im Dezember 2023 den Notarzt gerufen hatte. Die extrasystolen kommen wohl vom escitalopram und/oder durch die Psyche.
Lass doch mal deine Ärztin eine Uni kontaktieren und um Rat ggf um Mitbehandlung bitten, denn deren Erfahrungsschatz ist groß und ggf. haben sie auch Studien oder Forschung dazu
Bei starker Angststörung und damit einherhgehender Übererregbarkeit sind Stimulanzien meistens errstmal kontrainduziert, bis die Angststörung wirklich im Griff ist. Das möchten viele Patienten nicht gerne hören. Wird aber auch in einer stationären Klinik meist so gemacht. Eine Variable nach der anderen umstellen, nicht mehrere Medikamente auf einmal…
Die extrasystolen vom escitalopram? kann sein, ist schon eher selten. Da sehe ich eher das MPH…
In jedem Falle solltest du bei starker Angst eine therapeutische Dosis eines SSRI erreichen. Escitalopram mindestens 10 mg. Bei nicht ansprechen erhöhen, ansonsten Wechsel auf venlafaxine. Das ist die übliche Vorgehensweise. Bei starken Angststörungen wirst du da auch nicht drum herumkommen.
Du kannst hier jetzt ewig irgendwelche Studien lesen über ADHS und SSRI… bringt alles nichts.
Psychotherapeutische Hilfe solltest du in jedem Fall auch zusätzlich in Anspruch nehmen.
Sorry, dass die Nachricht jetzt etwas forsch ausgefallen ist. Kopf hoch, aber du solltest dir echt Gedanken machen, ob nicht auch ein stationärer Aufenthalt für dich in Frage kommt. Ist bei weitem nicht so schlimm wie man denken mag. Kommst schneller aus dem ganzen Schlamassel raus. I
Einen Patienten mit ADHS und starker Angststörung medikamentös einzustellen ist wahnsinnig herausfordernd. Stimulanzien helfen gegen ADHS und machen auch bestimmte „Ängste“ bei manchen Patienten besser, bei Angststörungen sieht man in der Praxis aber leider, dass sie Angstzustände massiv erhöhen können.