Hallo zusammen!
Nach einer Weile, die ich mich hier schon seit meiner Diagnose im November herumtreibe und informiere, schreibe ich meinen ersten Beitrag.
Ich habe es über die Suchfunktion versucht und bin bisher nicht wirklich fündig geworden.
Mein Problem ist folgendes:
Mir sind in letzter Zeit immer wieder Momente aufgefallen, in denen ich etwas beispielsweise nicht rechtzeitig erledigt habe oder zu spät gekommen bin und erst hinterher gemerkt habe wie wichtig mir das eigentlich war. Das Gefühl danach ist wirklich schlimm, sehr schwer auszuhalten und ich muss mich abhalten in Gedanken quasi auf mich loszugehen. Nur schwer schaffe ich es dann diese Reue und das negative Gefühl danach zu überwinden, könnte mir dann aber wie man so schön sagt echt in den Hintern beißen.
Wenn mir etwas wichtig ist, schaffe ich es in der Regel aber eigentlich schon noch Dinge so zu erledigen oder einzuhalten, dass mir das nicht passiert.
Aber irgendwie fehlt mir dann schon in der Planung die „Aufmerksamkeit“ zu merken, dass mir die Dinge wichtig sind und ich dadurch dieses Bedürfnis von mir bemerke.
Ich hoffe, man versteht halbwegs was ich meine…vielleicht kann man es als blinden Fleck für Bedürfnisse bezeichnen?
Wenn ihr das vielleicht auch manchmal habt, habt ihr dafür eventuell Strategien gefunden, die euch helfen euch sowas bewusst zu machen?
Mir fällt eigentlich nur Meditation ein, bei der ich die Wichtigkeit von Dingen für mich „abfragen“ kann. Aber so richtig umgesetzt bekomme ich das auch nicht. (Meine Therapeutin würde jetzt vermutlich auch etwas schmunzeln. Denn wir haben schon häufiger besprochen, dass es mir nicht hilft, wenn das wieder in einem Plan ausartet, in dem ich mir vornehme täglich zu meditieren und den ich so eh nicht schaffe umzusetzen)
Ich sehe dieses „Problem“ in der Metaebene momentan eigentlich als kleiner Gewinn, weil sich in den letzten Wochen schon vieles verändert hat und mir immer mehr Einflüsse durch mein ADHS bewusst werden. Und so ist dieses unangenehme Gefühl, was mir jetzt auffällt, vermutlich schon immer da gewesen, nur habe ich es immer verdrängt. Und es passt gerade auch voll gut als Erklärungsansatz meiner Prokrastination und Vermeidung, gerade bei Projekten, die mir wichtig sind. Das war in der Kindheit kombiniert mit einer Mutter, die sehr hohe Ansprüche in Sachen Zuverlässigkeit hat, vermutlich eine sehr verzwickte Konstellation, die viel Druck und Hilflosigkeit ausgelöst hat.
Aber anstatt das unangenehme Gefühl jetzt wegzudrücken, suche ich jetzt eine gesündere Strategie damit umzugehen.
Würde mich freuen von euch zu lesen, ob ihr das kennt, um mich so schon mal nicht alleine damit zu fühlen. Und vielleicht hilft es auch zu lesen, wie ihr bisher so damit umgeht.