Brauche Hilfe: Verwechslung ADS/Psychose in der Klinik

Wenn ich versuche, mich in Deine Situation zu versetzen… und klugscheiß jetzt mal ein bisschen rum (seid Ihr ja von mir gewöhnt), sozusagen als Zweitmeinung. Ich merke, dass mich das beschäftigt (hatte erst kürzlich so einen „Fall“ im nahen Bekanntenkreis, da ging es sich dann aber ganz gut aus).

Ich fänd es schwierig, das mit der Psychose so ganz vom Tisch zu wischen, ADHS hin oder her.
Wenn Du es für Dich mal als Hinweis siehst - dass das u.U. zu Deinen komorbiden Verarbeitungsstrategien gehört (gehören könnte)?
Dann wäre es gut, dass es jemand sieht, der sowas u.U. schon häufig gesehen hat, und rechtzeitig eingreift.

Mir gehts jetzt nicht darum, Dich zu verunsichern - sondern ich gehe davon aus, dass die Haltung, die Du in so einem Gespräch einnehmen kannst, entscheidend sein kann. Und die hängt davon ab, was Du selber denkst.
Irgendwie ist doch alles im Leben ein bisschen Theater…

Vielleicht kannst Du es auf diese Weise sehen - und entsprechend auch so thematisieren. Dann geht Deine Panik, Du hast sie im Boot - und Du kannst besser in Deinem Sinne argumentieren weil Du selbst eine andere Haltung hast und das auch ausstrahlst.
Allerdings weiß ich nicht, in welcher Verfassung Du bist und ob das gerade geht (da wäre eine zweite Person nicht schlecht - eigentlich eine gute Idee, für solche Zwecke eine „Notpatenschaftspeerhilfe“ einzurichten).

Vielleicht kannst Du sie dazu bringen, Dir zu erklären, was sie zu der Ansicht bewegt. Immer wieder nachfragen - möglichst unaggressiv, unängstlich… freundlich, neugierig.
Signalisiere Aufgeschlossenheit.
Wenn sie einem „neugierigen Doofchen“ was erklären müssen dann ist das was anderes, als wenn sie sich vor einer „widerständigen Querulantin“ (und in der Schublade landet man leicht) rechtfertigen müssen.
So müssen sie Dir „nur“ was erklären und Dich nicht „überwinden“.

Du schreibst, sie zweifeln die Diagnose an - beziehen sie sich ausdrücklich auf die Diagnose ADHS oder vielleicht auch auf die Diagnose Depression?
Doofstellen, nachhaken (auch wenn Du es schon weißt oder sie es schon gesagt haben).

Sind die Kopfhörer und Deine Äußerung über Deine Mutter der einzige Hinweis darauf (dann ist das für Dich sicherlich nicht ausreichend. Das würde ich dann auch sagen. … später.)?

Welche Auffälligkeiten gibt es noch? (so ein Fachbuchartikel über Reizoffenheit ist sicher nicht schlecht…)

was ist das für ein Medikament?

was macht es mit Dir?

und wie lange müsstest Du es nehmen? Aus welchen konkreten Gründen nochmal?

Was passiert mit Deinen ADHS-Medikamenten und mit der restlichen Depressionstherapie?

Vielleicht kannst du ihnen so signalisieren, dass: wenn sie Dich als mündige Patientin sehen und in ihre Entscheidungen mit einbeziehen, sie Deine Compliance haben (wenn auch u.U. erst nach einer Zweitmeinung).
Dass Du selbstverständlich ihre Kompetenz nicht anzweifelst (neeein!) - aber eben ebensowenig wie die Deiner Erstdiagnostiker.

Du weißt genug über Dich und bist klug genug, um Dich nicht verstecken zu müssen.
Du kannst für Dein „kleines Schnuppikind“ die Verantwortung übernehmen, da bin ich sicher!

Ach, das Leben könnte so viel einfacher sein… :stirnkuss

@Hibbelanna

Ich finde deinen Text gut, es stellt sich nur eine Frage. Müsste sich nicht die Ärztin in den/allen 3 Bereichen Ads,Psychose,Depression auskennen, um eine richtige Diagnose zu stellen? Wenn nur eine der drei Komponenten fehlt, kann es gar keine Lösung geben.
Ich erläutere es nicht weiter, weil ich glaube das man die Problematik erkennt.


Richtig, daher kann man sie sanft über Fragen genau dahin leiten…

Letztlich will Schnuppi ihre Depression behandelt werden. Und keine neuen Fässer aufgerissen bekommen von Leuten, die davon keine Ahnung haben…

Und wenn es ganz traurig gelaufen ist, hatte Deine Mutter vielleicht auch „nur“ Reizoffenheit infolge von ADxS pder war hochsensitiv? Sollte man sich besser gar nicht ausmalen, wie viele Generationen vor uns in solchen Situationen noch unmündiger behandelt wurden. Und wie viele solcher Fehldiagnosen sich fortschleppen.

@
Hibbelanna

Wie soll die Ärztin die Depression behandeln, wenn sie Ads Symptome der Depression zu schreibt, und diese aber von Ads kommen.
Man würde einen Ads Patienten mit Depression viel. ganz anders behandeln, als bei reiner Depression. Wenn das AD bei der Depression nicht hilft, weil die Symptome ursprünglich zum Ads gehören ,oder sich überschneiden. Dann werden ganz falsche Schlußfolgerungen gezogen.

Krause schrieb mal über einen Patienten .Der Patient litt unter sehr große Unruhe. Sie erkannte ,daß die Unruhe sowohl vom Ads als auch von einer Depression
kam.
Wenn man jetzt eine Ärztin hat, die das nicht sieht/erkennt/in Betracht zieht .Dann will sie eine Angst/Depression mit starker innerer Unruhe zß mit einem sedierenden AD behandeln ,obwohl die Unruhe von der Ads kommt. Und sie für ihre eigentliche Depression ein ganz anderes Medikament benötigt.

Ich schreibe das übrigens nicht, weil ich unbedingt Recht haben will. Ich will auch keinen überzeugen, zwangs beglücken. Für mich ist das nur logisch.

Ich pflichte dir da absolut zu. Aber. Wenn man aber schon da ist, die Termine hat und es einem nicht gut geht, ist das vielleicht besser als nichts.

Die Versorgungslage in D ist halt erbärmlich - bei einem NC von 1,0? 0,9? - hab ich noch nie verstanden.

Ich konnte von meiner Therapie damals sehr profitieren, allerdings ist meine Therapeutin auch sehr auf mich eingegangen… da sehe ich eher den Haken.
Aber Versuch macht kluch, abbrechen kann man immer noch.


Ja, da wirds einem ganz schlecht.
Muss man sich mal ein bisschen mit Behandlung weiblicher Hysterie beschäftigen - oder besser nicht. Macht nur traurig.

@Hibbelanna

Ich würde auch erst gehen, wenn nix mehr geht. Stellt sich die Gretchenfrage, wann dieser Punkt gekommen ist. Was ist, wenn die auf die Diagnose Psychose & va auf die Gabe von Neuroleptika besteht. Bzw eine Depression an sich nicht sieht, obwohl sie in einem so fortgeschrittenen Zustand der Depression dringend Ad benötigen würde.?
Ich erwarte jetzt keine Antwort, es ist nur meine Art ein Problem zu lösen. Brainstorming, das Problem von allen Seiten beleuchten, alle Möglichkeiten durchspielen, damit man dann einen Plan B,C,D hat.
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, sollte sie schon Ad bekommen, entfällt die Thematik mit der Ad Medikation.

Das war jetzt nur ein Gedanke. Falls er kontraproduktiv ist, oder die Userin zusätzlich verunsichert…einfach ignorieren.

Du bist wieder da, @schnuppi! Wie schön, Du hast hier gefehlt!

Wie ist es gerade?

:winken

Hey, ich hab hier lange nicht geantwortet, da die letzten Wochen ziemlich anstrengend waren.
Zum Glück ist das Thema „Psychose“ (wer hätte das gedacht? :stuck_out_tongue:) erledigt. Wurde nach Woche 2 einfach nicht mehr erwähnt von Seiten der Thera und der Ärztin.
Nächste Woche ist schon Entlassung. Was mir das alles gebracht hat, kann ich noch nicht sagen.
Danke euch allen nochmal für eure Unterstützung und die vielen guten Ideen. Davon konnte ich einige anwenden.