Buch gesucht, um nahen Menschen helfen zu verstehen

Hey,

nach ein paar wilden Monaten und einiger Zeit lesend habe ich mal eine Frage. Je mehr ich das Gefühl habe, wieso ich Dinge tu, wie ich sie tu, desto weniger kann ich das meinem Umfeld näher bringen. Andere Menschen sind da etwas besser. Gibt es ein Buch, dass Verhaltensweisen wie „Unwirsch auf Unterbrechungen reagieren“, „Projekte mit Elan anfangen und dann monatelang nicht mehr anfassen“ und und und darstellt und ein wenig erklärt, wie man dann selbst (oder andere) damit umgehen können?

Ergibt das irgendwie Sinn? Danke schon mal :slight_smile:

P.S.: Sollte auch dazu schreiben, dass ich seit einem halben Jahr die Diagnose hab und aktuell mit recht hohen Dosen Methylphenidat durch den Tag komme (50-30-10-0)

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Naja geht es dir darum, typische Adhs Symptome zu erklären?

Ich habe „Kirmes im Kopf“ als hörbuch bei Podimo gehört und fand das ziemlich gut erklärt. Einige Podcasts zum Thema sind auch hilfreich.

Bei Youtube mag ich die Videos von Sarah Kuttner.

Ich hoffe ,dass hilft dir etwas weiter.

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Hallo @hurrdurr123,

ich lese hier sehr gerne mit.
Mir geht es sehr ähnlich und macht für mich total Sinn.

Ich finde viele Büchern erklären einem selbst total gut die Welt rund um ADHS und man ist geprägt von so vielen „ja genau“ Momenten und fühlt sich endlich verstanden und angekommen.

Ich empfinde es so, dass Menschen die kein ADHS haben die Bücher wenig weiter helfen. Ich kenne nur Bücher von Autor:innen mit ADHS, aber keines das von nahestehenden Menschen ohne ADHS geschrieben wurde.

Die Rückmeldung von Menschen die mir Nahe stehen ist u.a. folgende: Viele fühlen sich hilflos mir gegenüber.
Sie können leider nicht nachempfinden wie schwer mir Dinge wirklich fallen. Und haben echt Probleme einzuschätzen, wann ich Unterstützung benötige und wann nicht und in welcher Form schon gar nicht.

Vor allem, wenn man, wie ich, ein halbes Jahrhundert ohne Diagnose gelebt hat und nach außen immer „funktioniert“ hat.

Wir arbeiten zu Hause z. B. gerade daran, dass mein Mann mich unterbricht, wenn ich im Hyperfokus bin und mich daran erinnert, dass wir noch Essen machen müssen und die Kinder ins Bett müssen, ohne dass ich sauer werde.

Ich musste ihn aber überreden, dass er mich unterbricht, obwohl er meinen Hyperfokus kennt. Ohne Unterbrechung von Außen bin ich lost, das ist aber schwer nachvollziehbar für ihn.

Er weiß auch, dass es mir total schwer fällt Strukturen aufzubauen und zu halten und die Kids selten früh ins Bett kommen, wenn ich das Kommando habe. Was aber keinem gut tut und ich das auch nicht will.

Aber auch da musste ich ihn direkt bitten, dass er einen Plan für die Abendroutine mit Zeiten erstellt, ich den dann ausdrucken kann und versuche mich dran zu halten. :sweat_smile:

Liebe Grüße

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Danke für eure Antworten! Ich such etwas, was das irgendwie erklärt, damit ich das als Arbeitsmarerial nehmen kann, um das eben mit den Leuten durchzusprechen und auch etwas zu haben, was sich nicht weg diskutieren lässt. „Kirmes im Kopf“ schau ich mir mal an

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Ich kann mich da eischhörnsche nur anschließen,ich habe seit meiner Diagnose fast mehr Probleme im zwischenmenschlichen Bereich als davor.
Weil halt das Verständnis für meine Erkrankung fehlt und viele denken das man daran arbeiten kann .
Z.b meint mein Mann ich hätte ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis, da ich Dinge die ich nicht sofort erledige dann halt häufig vergesse, vor allem Dinge die ich für unwichtig halte !

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Hallo Hurrdurr123, :adxs_winy:

Ich findest das Buch von Herrn Lachenmeier hier gut, der Titel führt etwas in die Irre:

https://www.adhs-deutschland.de/unser-angebot-rezensionen/mit-adhs-erfolgreich-im-beruf

Von Herrn Lachenmeier gibt es auch einen guten Vortrag/Video dazu:

Bei ADSH20+ ( Videos - Info- und Beratungsstelle für Erwachsene mit ADHS und deren Angehörige ) gibt es noch mehr Videos, bei ADHS Deutschland weitere Buchrezensionen.
Es kommt immer ein bisschen auf den Empfänger an, aber ja, für viele ist es schwer, das nachzuvollziehen.

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:adxs_wink: @hurrdurr123

Hast du dir selbst bisher kein Buch gekauft, seit der Diagnose?

Ich kann jetzt nicht erkennen, ob du :female_sign: oder :male_sign: bist.

Vielleicht mußt du ein paar Bücher „Probe lesen“ um beurteilen zu können, ob du dich darin wiederfindest und es für dein Vorhaben taugt.

Mein erstes Buch, nach der Diagnose, war auch Kirmes im Kopf, falls du oder die Menschen, denen du es nahe bringen möchtest, einen Insta Account haben, Angelina ist dort sehr präsent.

Vielleicht käme ja auch dieser Weg in Frage.

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Ich habe auch so eine Person im Umfeld, die mich sogar schon gebeten hat, ihr etwas Vertiefendes zum Nachvollziehen zu empfehlen. Zunächst dachte ich auch an „Kirmes im Kopf“, das diese Dinge wirklich gut erklärt. Ich zögere aber, weil die Person sich leicht mal an Kleinigkeiten stört und dann manchmal einen Widerstand aufbaut – ich habe ihr den Beitrag von Eckart v. Hirschhausen in der ARD(?)-Mediathek empfohlen, aber den mag sie nicht. Also Eckart von Hirschhausen, nicht den Beitrag, den kennt sie ja konsequenterweise nicht. Bei Angelina Boerger kann ich mir gut vorstelllen, dass deren konsequentes Gendern einen ähnlichen Widerstand auslösen kann.

Die Person meint übrigens, bei sich selber auch schon ADHS-Anzeichen erkannt zu haben. Wenn ich mir den obigen Absatz nochmal durchlese, könnte ich’s fast glauben.

In der Buchhandlung habe ich noch ein paar vielversprechende Titel gefunden, die beim ersten Durchblättern sehr vielversprechend wirkten:

  • „Hirngespinste“ von Lisa Vogel
  • „Habe ich AD(H)S? … und wenn ja, was mache ich Gutes draus?“ von Astrid Neuy-Lobkowics
  • „ADHS einfach erklärt“ von Ed Hallowell (der ist eigentlich immer empfehlenswert, aber das Buch kenne ich noch nicht)

Kennt jemand eins davon und würde es (für Laien) empfehlen?

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Mein erstes Buch zum Thema ADHS hiess irgendwas mit „Achterbahn“, leider habe ich den Namen inzwischen vergessen, weiss aber noch das es eine Frau namens Neubauer geschrieben hat.

Jedenfalls fand ich das Buch damals ziemlich gut, zumindest das weiss ich auch immer noch, und das ich mich als Frau zu diesem Zeitpunkt ziemlich gut in diesem Buch wiedererkannt hatte.

Ui Ui Ui, gerade merke ich, wie lange es mir inzwischen vorkommt seit ich dieses Buch zuletzt gelesen hatte, vielleicht ein Ansporn um das Buch in nächster Zeit mal wieder erneut von Anfang bis Schluss durch zu lesen?, Schaden würde es mir jedenfalls vielleicht wahrscheinlich nicht.
:person_shrugging: :joy:

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Tatsächlich nicht. Ich musste erstmal für mich ins Reine kommen, weil so viele Dinge auf einmal Sinn ergaben - und dann die Realisierung einsetzte, dass es jetzt trotzdem noch zu regeln ist.
So langsam komm ich damit in die Spur, daher versuche ich ja auch, das meinem Umfeld näher zu bringen. Wieso fragst du nach m/w? Bin selbst :male_sign:

Und allen anderen: Danke für eure Vorschläge. Muss demnächst mal durch die Bücherei oder in den Buchhandel und mal schauen, wo ich mich wieder finde…

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Gefragt habe ich, weil es inzwischen auch für :female_sign: Bücher gibt, wo noch ein wenig anders drauf eingegangen wird.

Bisher war ja immer eher der Zappelphilip :male_sign: im Fokus.

Du wirst schon das richtige finden :four_leaf_clover:

Oh, jetzt wo du es sagst, fällt es mir wieder ein. Eine Freundin hat auch geschildert, dass das ganze Thema nur spärlich im Bezug auf Frauen aufgearbeitet ist. Danke :slight_smile:

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Als Buchhändlerin fühle ich mich grade angesprochen zu antworten :wink:
Meine Buchtipps:
„Die Welt der Frauen und Mädchen mit ADHS“ aus dem Beltz Verlag ist super und beleuchtet endlich genau diese Welt, die ja sonst eher im Schatten des „Zappelphilipp“ steht.
„Erfolgreich im Beruf mit ADHS“ hat mir sehr geholfen um mich auf meinen Wiedereinstieg nach zwei Elternzeiten wieder einzufinden und erklärt zusätzlich ziemlich gut, wie wir ticken. Der Verfasser hat auch ADHS.
„Therapie-Tools ADHS im Erwachsenenalter“ vom Beltz Verlag, ist eigentlich für Therapeuten, aber manchmal muss man ja sein eigener Therapeut sein und es gibt da viele praktische Tipps und Anleitungen die sich gut umsetzen lassen vor allem was Prioritäten und Zeitmanagement angeht
Podcasts:
Es gibt einen tollen Podcast mit dem genialen Namen „Jung und Freudlos“, da gibt es verschiedene Folgen zum Thema ADHS, generell und auch speziell für Frauen und Mädchen
Andrew Huberman hat auch ein paar sehr lange Podcasts auf Englisch zum Thema, mit besonderem Augenmerk auf Neurotransmitter bzw. die biochemischen Prozesse
Die Website „Additude“ (ein Onlinemagazin) bietet tolle Ressourcen
Meine Freundin hört gern den Podcast „Mama Lauda“, da geht es um mindestens eine Mutter mit ADHS und die Hürden des Alltags

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Hi, da schalt ich mich kurz ein:

Das große Handbuch für Erwachsene mit ADHS (Russel A. Barkley)

Mit ADHS erfolgreich im Beruf
(Heiner Lachenmeier)

Ich finde beides sind sehr gute Bücher die tief auf das Thema eingehen! Konntest du dir mal angucken…

Ich habe neulich wieder den Klassiker ( bezüglich Frauen) quergelesen:
Die Chaosprinzessin
Sari Solden
Ich glaube es ist mittlerweile über 2 Jahrzehnte alt.

Es ist leider mittlerweile schwer und teuer erhältlich.
Mich hat es wieder extrem abgeholt und es ist für mich der Vorreiter schlechthin.

Ryffel -Rawak
„ Den Gefühlen ausgeliefert „ ADHS bei Frauen
war glaube ixh eins meiner ersten Aha Effekte ( die ich leider damals nicht weiterverfolgt habe)…

Ansonsten finde ich auch das achspedia.de interessant…

ADHS ist kein Makel: Hilfreiche Strategien für Kinder und Erwachsene ADHS ist kein Makel: Hilfreiche Strategien für Kinder und Erwachsene - Google Suche

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