Hallo @hurrdurr123,
ich lese hier sehr gerne mit.
Mir geht es sehr ähnlich und macht für mich total Sinn.
Ich finde viele Büchern erklären einem selbst total gut die Welt rund um ADHS und man ist geprägt von so vielen „ja genau“ Momenten und fühlt sich endlich verstanden und angekommen.
Ich empfinde es so, dass Menschen die kein ADHS haben die Bücher wenig weiter helfen. Ich kenne nur Bücher von Autor:innen mit ADHS, aber keines das von nahestehenden Menschen ohne ADHS geschrieben wurde.
Die Rückmeldung von Menschen die mir Nahe stehen ist u.a. folgende: Viele fühlen sich hilflos mir gegenüber.
Sie können leider nicht nachempfinden wie schwer mir Dinge wirklich fallen. Und haben echt Probleme einzuschätzen, wann ich Unterstützung benötige und wann nicht und in welcher Form schon gar nicht.
Vor allem, wenn man, wie ich, ein halbes Jahrhundert ohne Diagnose gelebt hat und nach außen immer „funktioniert“ hat.
Wir arbeiten zu Hause z. B. gerade daran, dass mein Mann mich unterbricht, wenn ich im Hyperfokus bin und mich daran erinnert, dass wir noch Essen machen müssen und die Kinder ins Bett müssen, ohne dass ich sauer werde.
Ich musste ihn aber überreden, dass er mich unterbricht, obwohl er meinen Hyperfokus kennt. Ohne Unterbrechung von Außen bin ich lost, das ist aber schwer nachvollziehbar für ihn.
Er weiß auch, dass es mir total schwer fällt Strukturen aufzubauen und zu halten und die Kids selten früh ins Bett kommen, wenn ich das Kommando habe. Was aber keinem gut tut und ich das auch nicht will.
Aber auch da musste ich ihn direkt bitten, dass er einen Plan für die Abendroutine mit Zeiten erstellt, ich den dann ausdrucken kann und versuche mich dran zu halten.
Liebe Grüße