Bullet Journal selber erstellen und was es bringt

Wollte mal einen neuen Trat erstellen ,da ich mir vor ca 14 Tagen ein Bullet Journal angelegt habe und wollte die positiven Erfahrungen mit euch teilen.

Diese Video habe ich zum Anlegen zur Hilfe genommen

Dieses Kalenderbuch hilft mir meine Termine zu organisieren

Vielleicht hat noch jemand gute Tips für mich

2 „Gefällt mir“

Hey @Ratte68,

Also ich hab doch tatsächlich ein ganzes Jahr Bullet Journaling geschafft :grin: Bin da nach wie vor sehr stolz drauf, auch wenn ich im 2. Jahr massiv frustriert von mir selbst war, weil es dann nicht mehr geklappt hat. Aber da wusste ich auch noch nichts von meinem ADHS!

Also mir hats geholfen, herauszufinden was mir wichtig ist. Was brauchst du in einem Bullet Journal? Was ist überflüssig?

Da hilft auch ausprobieren oder mit Bleistift vorarbeiten.
Und wenns geht, den Perfektionismus niedrig zu halten. Das war so mein Hauptproblem, weil ich hohe Ansprüche an mich hatte, wie das auszusehen hat.

Auch inspiriert von Videos, bei denen das natürlich immer :sparkles: super duper :sparkles: aussah.

Liebe Grüße!

1 „Gefällt mir“

Nicht von den ganzen tollen BuJo‘s verrückt machen lassen die es online zu sehen gibt.

Fehler und Schreibpausen als gestalterisches Merkmal sehen

Habit/Moodtracker habe ich aufgegeben , weil ich nach einer Anfangsmotivation entweder mein neues Habbit aus den Augen verliere oder das eintragen vergesse und so immer immer wieder nur davon gefrustet war.

Sich selbst mit zig verschieden Listen und Vorlagen nicht selbst nötigen .

Einfach halten

An Tagen wo du nichts einträgst einfach einen schönen Sticker einkleben oder ein Herzchen reinmalen.

Nicht zu viele Stifte extra kaufen

Das Buch lebt mit dir, nicht verrückt machen lassen wenn was nicht funktioniert, sondern z.B. einfach notieren warum.

Ich nutze beides, Smartphone und Bullet.
Termine grundlegend immer ins Smartphone wegen der Erinnerung und ich übertrage es dann auf den Tag. Wochenübersicht , monatsübersicht mache ich nur noch wenn mir der Kopf schräg steht.
Ich habe das BuJo unterwegs nicht dabei , von daher benötige ich dann eh das Smartphone und kann dann auch so eben drauf schauen. Für mich war es immer doppelte Arbeit und ich habe meist dann doch einen Eintrag ins Bujo vergessen .

Ich schaue immer mal wieder nach neuen Vorlagen und motiviere mich damit kreativ. Leider werde ich immer egal wie gut es funktioniert nach einiger Zeit „Nutzungsblind“ und es verliert seinen Nutzwert .

Als Buch nutze ich mittlerweile eins mit DiscBounds welches ich mir komplett selber gestalte . Da kann ich dann auch Papier hinzufügen oder entnehmen und diverse Sachen auch dazu Heften und unterschiedliches Papier nehmen.

Mal nutze ich es als Tagesplan mal als Reviuw mal als Tagebuch mal als Inspirationsquelle etc…, und ich bin dankbar für diese Freiheit.

Jeder vorgegebener Planer, jeder Kalender war nach einer Anfangsmotivation zum scheitern verurteilt . So wie jedes neue Schulheft mit den ersten schönen Seiten…. Und dann ….:crazy_face::see_no_evil::speak_no_evil::hear_no_evil:

Ich nutze es auch viel im Rückblick um mir aufzuzeigen was ich alles geschafft habe.

Ansonsten hier mal als Thema suchen Ist vereinzelt immer mal was zu geschrieben worden.

Und habe im Blick dass ggf die tollen Dinger bestimmt ehr von neurotypischen über Jahre so toll geführt werden können.

Ach ja und es kann auch zur Prokrastinationsfalle führen :wink::sweat_smile:

Ach ja, und ich nutze es schon ein paar Jahre und habe die wildesten kunterbunten Exemplare, die kein einzig YouTube wert sind, aber mir um so viel mehr :sparkling_heart::pray:

1 „Gefällt mir“

Erst mal danke für eure Tips

Ich hab mir letzte Woche das Buch von Ryder Carroll bestellt und werde dann auch damit beginnen - tatsächlich weniger im Privaten als für die Arbeit.
Tipps hab ich entsprechend weniger, eher Fragen (und ein bisschen Panik), aber ich würd mich freuen, wenn Du hier weiter berichtest.

Ich habe letzten April damit begonnen und gerade das erste Buch voll.
Ich verwende zusätzlich einen digitalen Kalender für Uni-Termine, deshalb geht es mir vor allem um Private und besonders wichtige Termine und um allgemeine Planungen und Gedanken.

Mein Kalendersystem besteht aus:

  • Einer Jahresübersicht am Beginn über zwei Doppelseiten und einer zum nächsten Jahr ganz am Ende.
  • Eine Monatsübersicht zum Start jeden Monats. Für mich der wichtigste Teil des Journals, weil ich da eine Übersicht über alle wichtigen Termine habe und bestimmte Zeiträume (Lernen, Urlaub, Reisen etc.) farbig einblocken kann. Das gibt mir eine Übersicht, wie viel ich in einem Zeitraum vorhabe und hilft einzuschätzen, ob das realistisch ist.
  • Dann für jede Woche eine EINFACHE Wochenübersicht auf einer Doppelseite. Sollte schnell zu erstellen sein, sonst wird es dir zu blöd. Ich unterteile beide Seiten in 4 Teile und habe dann 7 Wochentage und einmal Notizen. Ich variiere, wie ich die Wochenübersicht verwende. Wenn ich viele Termine habe, trage ich diese als Timeslots ein und plane meinen Tag durch. Wenn ich flexibler bin, trage ich nur Aufgaben ein. Manchmal trage ich auch eine ganze Woche gar nichts ein, aber das ist nicht schlimm, da das Erstellen schnell geht.

Ich wollte anfangs auch so Sachen wie Tracker machen, aber letztendlich habe ich das nie durchgehalten. Was ich noch verwende, sind ein bis mehrere Seiten pro Monat für Notizen und Pläne.

Dabei mein Tipp: bleib variabel!
Der Vorteil vom Bullet Journal ist, dass ich bei einem Vortrag einfach einmal spontan zwei Seiten mitschreiben kann. Oder eine Seite Ideen für eine Reise. Oder eine Übersicht über meine Fächer und was zu erledigen ist. Die Möglichkeiten sind eigentlich grenzenlos und je weniger man einem bestimmten Format folgt umso besser :smiley:

P.S.
Hab mal kurz ins Video geschaut und wenn ich das so kurz bewerten müsste, dann bist du wahrscheinlich am besten dabei, wenn du genau das Gegenteil von allem im Video gezeigten machst XD.
Als Gegenvorschlag das Video von Ryder Carrol, dem Erfinder des Bulletjournal der ein extrem minimalistisches System verwendet:

Ich lese ja auch gerade das Buch vom Ryder, dem Erfinder und werde erst eines beginnen wenn ich das durch habe, aber eines weiß ich jetzt schon: da wird es nichts geben mit bunt und schön und weiß der Kuckuck :sweat_smile: ich bin Mutti und krieg eh schon zeitlich nichts hin. Das Bullet Journal soll mir helfen Ordnung in meinen Kopf zu bringen und helfen eine Übersicht zu kriegen was zu erledigen ist und ob es Priorität usw und nicht mir Zeit mit Schnörkel und Gedöns klauen. Natürlich finde ich das schön, aber solange ich so eine erdrückende endlose zu erledigen Liste im Hinterkopf habe, werde ich dafür keine Ruhe finden, also für bunt und so.
Ich hoffe ich hab es bald mal durch und kann endlich anfangen. Ein bisschen was versprech ich mir ja schon davon.

Ja das Buch lese ich auch gerade bin gerade an der Stelle wo man sich vorstellen soll den ausgetreten Weg und den wenig befahrenen Weg gehen und dazu die Vor und Nachteile aufschreiben soll.
Dann soll man dazu noch einen Brief verfassen um sich klar zu werden welche Ziele einem wichtig sind ,dazu brauche ich aber Ruhe und Zeit die ich momentan nicht habe
Besonders die Ruhe da ich fast nie alleine bin

Liebe @Ratte68 du musst ja das ganze Buch nicht durchgearbeitet haben . Du kannst ja auch erstmal „irgendwie“ starten und es nach und nach anpassen .

Was wäre denn für dich am wichtigsten bzw. was erhoffst du dir von Bulletjournal ?

Ja ich weiss aber ich befinde mich gerade in einer Findungsphase und es wäre mir schon wichtig zu wissen was meine eigendlich wichtigen Ziele sind auf die ich dann hinarbeiten kann

1 „Gefällt mir“

Ein Hallo in die Runde!

Future me: Sry, das wurde doch ein sehr langer Post :see_no_evil: aber ich habe versucht, es übersichtlich zu strukturieren, so dass man beim Lesen einfach dahin springen kann, was interessiert.

Kurzer Exkurs zu mir
Da ich mich ja im Forum immer noch nicht vorgestellt habe :face_with_peeking_eye:, kurz etwas zu mir: Ich bin 41, weiblich, und weiß seit 2015 das ich ADHS habe. Ich war vorher schon wegen Erschöpfungsdepression in Behandlung, hatte dann aber das Glück an einen Psychiater zu geraten, der das zugrunde liegende ADHS erkannte. Für mich war das so ein Aha-Erlebnis à la „Ach, daher kommt das alles? Das ergibt ja total Sinn!“ - und dann habe ich weiter gemacht wie vorher. Kennen einige hier sicher auch.
Anfang letzten Jahres mussten mein Mann und ich nach 9 Jahren umziehen und es waren auch noch einige andere Sachen passiert, aber dieser Umzug gab mir einfach den Rest.
Ich erkannte endlich: Zu wissen, woher es kommt (ADHS), löst leider das Problem nicht. Und diese Erkenntnis verdanke ich tatsächlich auch zum Teil dem Bullet Journal.

Mein Weg zum Bullet Journal
Ich habe vor ziemlich genau einem Jahr, kurz nach dem besagten Umzug, das Bullet Journal für mich entdeckt und es war für mich ehrlich gesagt ein totaler Game Changer.

Es war schon April und ich hatte immer noch keinen neuen Jahreskalender, auch aus dem Gefühl heraus, dass der Kalender (also das Kalendersystem), den ich schon seit 20 Jahren hatte, ja irgendwie nicht mehr funktionierte für mich. Ich war schon halbherzig drauf und dran mir eine Handy-App zu holen, als ich beim Recherchieren zu ebendiesen auf das Bullet Journal stieß.
Ich kannte das schon vom Sehen, hatte es aber als „Leute, die viel Zeit dazu verwenden, sich kreativ und artifiziell einen Kalender auszugestalten“ verbucht. Dass es damit aber etwas ganz anderes auf sich hat, dass es eine Methode und nichts zum Kaufen ist, das habe ich erst kapiert, als ich mich in die Bullet Journal Bubble gestürzt habe.

Warum war es so ein Game Changer für mich? Der"Erfinder" Ryder Caroll hat ja selbst ADHS und er hat die Methode des Bullet Journal entwickelt, weil alle anderen Strategien für ihn nicht funktionierten. Und genau DAS war die Erkenntnis, die mir so vieles bewusst gemacht hat:

Ich versuche, mein Leben auf die Reihe zu bekommen, mit Strategien, die nicht für mich funktionieren. Ich muss mich also nicht immer mehr anstrengen (was ich bisher dachte), sondern Strategien finden, die für mich funktionieren.

Das klingt so simpel und so logisch und so offensichtlich. Aber das war es halt nicht.

Warum finde ich das Bullet Journal so toll?
Ich habe (wie so viele hier) viel Zeit und Energie darauf verbrannt, mich an Systeme anzupassen, die für mich völlig offensichtlich unsinnig und uneffektiv, aber für mein Umfeld augenscheinlich völlig normal und ausreichend waren. Das Bullet Journal ist die Struktur, die sich MIR anpasst. Und nicht wie sonst in meinem Leben andersherum.

Um das Mal auf das BuJo zu beziehen:

  • Bei einem gekauften Kalender muss ich immer einen Kompromiss eingehen, was die Aufteilungen von Jahren, Monaten, Wochen, Tagen angeht.
  • Ich brauche an der ein oder anderen Stelle vielleicht mehr Platz, der einfach nicht da ist.
  • Ich bin ein Listen-Schreiber und überhaupt alles Aufschreiber. Ich versank in Notizzetteln, aber fand natürlich nie den einen, den ich suchte oder brauchte.
  • Ich hatte überhaupt keinen Überblick mehr, was ich schon erledigt hatte und was nicht, was ich schon seit Wochen vor mir herschob.

Und das alles ist beim Bullet Journal eben anders. Es ist eine Mischung aus Kalender, To Do Liste, Notizzettel-Sammlung, Tagebuch…
Aber (und das ist ja das Tolle!): Das muss es nicht sein. Es kann genau das sein, was ICH gerade brauche. Und wenn sich mein Leben ändert und ich was anderes brauche, dann passt es sich mir an. Und das finde ich das absolut GROSSARTIGE daran. :grin:
Schon alleine, dass ich einfach mitten im Jahr (es war Mai) damit anfangen kann, weil es JETZT gerade für MICH passt. Hach!

Meine Erkenntnisse nach dem ersten Jahr
Ich habe das erste gerade fast voll und mache mir einige Gedanken darum, wie ich das nächste gestalten möchte. Tatsächlich ist es auch eine therapeutische Aufgabe für mich, das alte BulletJournal wirklich bis zur letzten Seite zu nutzen und nicht schon vorher mit dem neuen, frischen (~interessanteren) zu beginnen… :sweat_smile:

  • Für mich ist das BuJo ein Werkzeug, ein Gebrauchsgegenstand. Dementsprechend sieht es auch aus. Mit den wunderschön gestalteten Seiten, die man auf Social Media findet und z.B. auch in dem Video im Eingangspost, hat meines absolut nichts zu tun. Und das ist völlig in Ordnung so!
    Im Gegenteil: Es ist auch hier wieder für mich eine therapeutische Aufgabe, eben NICHT meinem Perfektionismus nachzugeben, eben NICHT diese Ansprüche an mich zu stellen, sondern einfach drauf los, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Gerade jetzt, wo ich mit Nummer 2 beginnen will, merke ich schon wieder, wie mein stets vorausplanendes Ich anfängt, Optimierungswahn zu verbreiten. Und zu wissen, dass das erste Jahr auch wunderbar ohne das funktioniert hat, tut mir wirklich gut. :smiling_face_with_three_hearts:
  • Das BuJo ist nicht für jeden was. Natürlich habe ich in meiner Euphorie und Hyperfokus jeden und alle damit zu gelabert. Viele haben sich dafür interessiert, die wenigsten haben es für sich umgesetzt oder sind dabei geblieben.
    Ich glaube, es braucht doch ein Mindestmaß an Ordnung und Struktur, die man mitbringen muss. Soll heißen: Als ich mit dem BuJo anfing, war ich erschlagen von der schieren Freiheit. Da war ja nichts! GAR NICHTS! Ich wusste erst gar nicht, womit ich anfangen soll! Also nahm ich mir die letzte Seite im Buch und machte erstmal ein Brainstorming, was ich eigentlich brauche und was ich möchte.
    Wie schon gesagt: ich bin der Listen-Typ. Ich kann Ordnung und Struktur im Grunde (habe ich zum Glück von meinen Eltern mitbekommen), ich kann sie nicht immer einhalten, verzettel mich in Details, bin schlecht im Priorisieren und natürlich trotzdem felsenfest davon überzeugt, dass meine Ordnungssysteme super sind!
    Aber wenn man nicht so ein Minimum davon auch hat, dann ist die „grenzenlose Freiheit“ vielleicht eher etwas beängstigend und erschlägt einen. Es ging mir am Anfang ja auch so, aber eben mehr, weil ich das nicht gewohnt war, als darum dass ich das nicht wollte.
  • Es braucht etwas Disziplin, sich wirklich jeden Tag, jede Woche, jeden Monat hinzusetzen und den jeweils nächsten vorzubereiten (also: Strukturübersicht anlegen, Index führen, abhaken und überprüfen, etc.). Für mich hat das Zeichnen der nächsten Woche etwas Meditatives, auch das Gefühl „ich tu was für mich“. Es fällt mir nicht schwer, die Tage des Monats von 1 bis 31 stumpf runterzuschreiben. (Ich sortiere ja auch gerne Schrauben nach Größe, Nähgarn nach Farben und Schriftdokumente nach Datum oder Alphabet…) Wer das nicht gerne macht, für den ist es vielleicht nicht das Richtige.
  • Dazu noch ein weiterer Gedanke: Wenn es mir nicht gut geht, dann fällt mir eben dieses regelmäßige Führen, Wochenübersicht machen usw. wirklich unglaublich schwer. Das ist für mich aber auch ein gutes Erkennungszeichen, DASS es mir nicht gut geht. ^^
  • In einem Anfall von Übermut habe ich vor einem Jahr einfach wild irgendwo mittendrin Seiten angelegt (z.B. Zitate auf Seite 114/115. Ja, ich habe eben in meinem Index nachgeschaut) - einfach so. WEIL ICH ES KONNTE! HA! … Das würde ich jetzt nicht wieder tun. :joy: Also: die Zitate-Seite schon, die behalte ich, aber nicht mittendrin. Das ist doch etwas unpraktisch. Da werde ich dieses Mal einfach der Reihenfolge von vorne nach hinten gehen.
  • Ich habe recht schnell gemerkt, was für mich funktioniert und was nicht. Am Anfang habe ich mit verschiedenen Wochenübersichten experimentiert und dann doch nach 3/4 Versuchen eine gefunden, die ich immer noch benutze, auch wenn sich Details verändert haben. Das haben ja andere auch schon geschrieben: Man merkt schnell, was man braucht und was für einen selbst funktioniert.

Was habe ich denn nun eigentlich in meinem Bujo?
Das war ja die eigentliche Frage von Ratte68 hust. Nach diesem ewig langen „prequel for context“ (ich weiß, dass ihr mich versteht :heart:) also auch dazu ein paar Bullet Points.
Ich habe wie schon gesagt mit einem Brainstorming begonnen, was ich erfahrungsgemäß brauche, und parallel auch im Internet nach Inspiration gesucht. Folgendes werde ich in mein zweites BuJo übernehmen:

  • Das Inhaltsverzeichnis (~Index), 1 Doppelseite. Wenn ich etwas Bestimmtes suche, dann ist es doch meist schneller hier nachzuschauen als zu blättern.
  • Future Log (~ neverending To Do Liste). Die mache ich aber wirklich sehr anders als z.B. Ryder Caroll.
    Für mich ist das nicht nur eine reine To Do Liste, sondern auch ein Notizzettel, Erinnerung an persönliche Ziele usw. Und vor allem auch eher Dinge, die ich nicht jetzt sofort, diese Woche erledigen muss/möchte, sondern halt „irgendwann“.
    Für die bessere Übersicht strukturiere ich das Future Log in verschiedene Kategorien verteilt auf insgesamt 3 Doppelseiten.
  1. Termine in ferner Zukuft (so fern, dass sie in keine zeitliche Übersicht passen)
  2. Büro (e-Mails, Behördenbriefe, Überweisungen, etc.)
  3. Arzttermine, die ich vereinbaren sollte
  4. Haushalt (Blumen umtopfen, Messer schleifen lassen, Fahrrad zur Reperatur bringen, …)
  5. Wohnung (Türen und Türrahmen putzen, Armatur in der Dusche festmachen,…)
  6. Kaufen, aufgeteilt in „Will ich“ und „Brauche ich“ (Spannbettlaken, Türstopper, Pinselhalter, …)
  7. Persönliche Ziele (Bücher, die ich lesen möchte, XY besuchen, …)
  • Geburtstage und Feiertage, eine Doppelseite. Das ist vor allem zum Nachschauen praktisch. Wenn ich meine Monatsübersicht anlege, dann übertrage ich das von hier nach da.

  • Telefonnummern und wichtige Adressen, 1 Seite. Ich habe nicht alles in meinem Handy, ich bin eher der haptische Typ. Und ja, ich habe ein Adressbuch, aber das ist ja nicht immer dabei und griffbereit.

  • Wichtige Notizen, 1 Seite. Sowas wie meine Steuernummer oder die Nummer von unseren Druckerpatronen

  • Eine Übersicht der anfallenden Hausarbeiten, ein Putzplan sozusagen (2 Seiten).
    Das hatte ich im ersten BuJo auch schon, möchte ich dieses Mal aber noch ausbauen zu einer Art Tracker, also zum Abhaken, wenn ich was erledigt habe. Auch als Erinnerung, dass ich das eine oder andere vielleicht mal wieder tun könnte :innocent: .
    Zur besseren Übersicht unterteilt in Wöchentlich (Wäsche waschen), Monatlich (Bett beziehen), alle 2 Monate (Waschmaschine reinigen), 1 x im Quartal, 1 x im Jahr.
    Nicht, dass ich das wirklich immer schaffen würde, aber es gibt mir eine Übersicht, eine Struktur und das Gefühl, dass ich alles bedacht habe. Dieser speziellen Tracker führt mir also nicht mein ständiges Scheitern vor Augen (das tut der Dreck im Bad viel mehr und den sehe ich öfter als diese Seite in meinem BuJo), sondern gibt mir eher das Gefühl, dass ich auf dieser Seite alles im Blick habe und es daher nicht in meinem Kopf rumtragen muss.

  • Ein Periodentracker, 1 Seite. Hatte ich bisher auf einem extra Dings und das nervt mich.

  • Eine Checkliste für die Wochenplanung.

Und neben diesen „organisatorischen“ Seiten, habe ich noch ein paar eher persönliche, mit mitunter therapeutischen Anleihen, sag ich mal.

  • Morgen- und Abendroutine. Ich habe mir in der Therapie eine Morgenroutine entwickelt, die ich bisher auf einem Extra-Zettel hatte, die möchte ich jetzt ins BuJo übernehmen. Wie genau ich die gestalte, weiß ich noch nicht ganz.
    Ich schaffe es auch sehr oft nicht, sie umzusetzen, aber auch hier wieder: es tut mir gut zu wissen, dass ich alles in einem ruhigen Moment bedacht habe und nichts vergessen wird.
    Das fängt an mit „aufstehen“, über „Tabletten nehmen“ und „Zähne putzen“ bis hin zu Achtsamkeitsfragen für die Tagesplanung, was im Grunde eine Art Leitfaden zum Tagebuchschreiben ist (Wie viel Energie habe ich? Welche Aufgaben stehen heute an? Was ist das Wichtigste, was ich heute für mein Wohlbefinden tun kann? Wie möchte ich durch den Tag gehen? Spruch des Tages/ Inspirationskarte wählen).
    Das ist für mich morgens einfach eine Checkliste, die ich abarbeiten kann. Ich muss im noch komatösen Zustand nicht mehr darüber nachdenken, ob ich was vergessen habe oder was als nächstes dran ist. Funktioniert für mich wunderbar.
    Eine Abendroutine habe ich schon entworfen, aber noch nicht geschafft sie umzusetzen.
  • Belohnungen, 2 Seiten. Unterteilt in „Buff-Food“ (also was ich kann ich tun, wenn ich Energie brauche), „Trost-Spender“ (muss nicht immer Schokolade sein), „kleine Belohnungen für sofort“ (Final Fantasy-Fanfare abspielen, in eine Tröte pusten), „größere Belohnungen“ (z.B. für eine Wochenaufgabe o.ä.).
    Mein Belohnungssystem zu trainieren ist definitiv eine Mammutaufgabe und mit diesen Erinnerungsseiten möchte ich mich selbst dazu ermutigen, dass mehr zu machen.
  • „Kuchenkreis“. Wir bewegen uns ja alle in verschiedenen Netzwerken und durch das ADHS vergesse ich natürlich alles, was mir nicht gerade vor der Nase hängt. Dieses Kuchendiagramm soll mich daran erinnern, welche Anteile ich habe (Ich, gesunde Erwachsene, Ehehfrau, Tochter, Schwester, Freundin, Hobbys, Arbeit, Haushalt, …), damit ich so auch ein bisschen besser im Blick haben kann, welche Anteile vielleicht diese Woche zu kurz kamen oder vielleicht auch schon länger zu kurz kamen und das wieder mehr in den Fokus zu rücken.
  • Me Time (ich mag den Begriff eigentlich gar nicht, aber „Selbstfürsorge“ fand ich auch zu platt). Im Grunde eine Liste von positiven Aktivitäten für mich allein.
    Ich versuche regelmäßig einen Termin mit mir selbst zu machen und diese Zeit auch gerne mal offline zu verbringen. Um aus meinem Kontrollzwang herauszukommen und zu üben, Verantwortung abzugeben, gestalte ich das auch gerne als Würfelliste wie bei Dungeons & Dragons. Ich weiß immer, dass ich etwas Schönes für mich mache, aber was genau überlasse ich dem Zufall.
  • Die bereits erwähnte Zitate-Seite. Ich stolpere im Alltag oft mal über schöne Sprüche, die ich mir dann gerne aufschreibe.

Und den eigentlichen Kalender gibt es ja auch noch!

  • eine Halbjahresübersicht auf 1 Doppelseite. Jeder Monat eine Spalte, oben eine kleine Übersicht mit den Wochentagen (wie auf diesen kleinen Taschenkalendern)
  • eine Monatsübersicht auf 1 Doppelseite. Links von oben nach unten die Tage (1-31), rechts die To Dos für den Monat
  • eine Wochenübersicht auf 1 Doppelseite. Das ist im Grunde fast die wichtigste Seite für mich und gleicht meinem früheren Kalender. Jeder Tag hat eine Spalte bis zur Mitte der Seite, Samstag und Sonntag sind untereinander. Auf der linken Seite unter den Tagen ist Platz für die To Dos, auf der rechten Seite unter den Tagen und neben dem Sonntag habe ich noch einen Kasten für meine Wochenziele (z.B. 3 x Sport machen für 30 Minuten) und einen Kasten für die Erkenntnis der Woche.
  • Außerdem schreibe ich dazwischen noch mein Tagebuch aus der Morgenroutine.
  • Und zu guter Letzt: Wenn ich irgendwas aufschreiben muss, um meine Gedanken zu sortieren, dann kommt es einfach dahin, wo gerade Platz ist. Die Ikea-Einkaufsliste, wie ich Kalanchoe umtopfen sollte, Ideen für Geburtstagsgeschenke. All das, was früher auf Zetteln landete, kommt jetzt ins BuJo.

Was für mich nicht funktioniert sind auch die „üblichen“ Habit Tracker, die in Social Media kursieren. Das ist für mich schon wieder viel zu sehr „muss“ und „Selbstoptimierung“, hab ich keinen Bock drauf. Und (Oh wunder!) mein Versuch, unsere Finanzen zu tracken war auch… sagen wir mal vergebens. :roll_eyes:
Meine Liste mit Ideen, was man Essen könnte, schafft es auch nicht in den Recall.

Oh, und ich habe doch noch etwas vergessen :sweat_smile:

  • Ein Verprechen an mich selbst. Dass es okay ist, wenn es nicht perfekt ist. Dass es ein Neuanfang ist. Dass es in Ordnung ist, Angst zu haben vor der Freiheit. All die guten Dinge, damit ich mich daran erinnern kann, falls ich zweifeln sollte (was ich tatsächlich in dem ganzen Jahr nicht einmal getan habe). Unterschrieben und mit Datum. Witzigerweise ist mir erst vor kurzem erst aufgefallen, dass ich nicht 2023, sondern 2013 schrieb - in dem Jahr hatte ich meinen „ersten“ Burn Out…

Und das Wichtigste vermutlich zum Schluss (dieses Mal wirklich):

  • Intentions. Ich habe mir das „offizielle“ BuJo von Leuchtturm gekauft (und anders als die Frau im Video sagt, ist das Papier gar nicht so dünn, sondern 120g dick) und da gibt es ganz vorne diese schöne Seite. Ich zitiere mal, was ich schrieb:

Das BuJo. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer nahen Zukunft. Dies sind die Abenteuer der neuen „Rumpelkammer“, die viele Gedankengänge von der ihr bekannten Welt entfernt ist, um fremde Ideen zu entdecken, unbekannte Strategien und neue Lebensqualität. Sie dring dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Ganz ehrlich: da bekam ich beim Abschreiben gerade wieder Gänsehaut. :face_holding_back_tears:
Ich bin ein kleiner Trekkie, war ich schon immer, und als ich vor einem Jahr mit dem BuJo begann, war es eben genau das: Unendliche Weiten. Ein neuer Weg, ein völlig neues Lebensgefühl. Natürlich bin ich nach der ganzen Euphorie dann in ein umso tieferes Loch gefallen, aber dennoch: Ich bekomme immer noch Gänsehaut :smile:. Und das macht mir eben wieder deutlich, dass das Bullet Journal für mich so eine lebensverändernde Strategie ist.

Ende
So, jetzt habe ich aber wirklich genug geschrieben. Und nein: ich bekomme keine Provision oder so :see_no_evil: :sweat_smile:
Ich hoffe, trotz des Romans hier konnte ich dem einen oder anderen etwas Inspiration geben. Ich freue mich immer, wenn andere meine Begeisterung nachvollziehen und teilen können! :heart:

3 „Gefällt mir“

Danke das sind einige Tips für mich dabei
Ich bin ein Perfektionist und vergesse oft z.b Betten zu beziehen oder Handtücher zu wechseln


Mein Deckblatt und mein Februar Bild

3 „Gefällt mir“

Das freut mich, dass ich ein wenig Inspiration geben konnte. :slight_smile:

Auf der Suche nach Ideen für meinen neuen Putzplan bin ich auf ganz coole Sachen gestoßen, aber manchmal denke ich mir auch: „Die schreiben doch nur da rein, dass sie alle 2 Monate die Matratzenbezüge waschen, weil sie wissen, dass sie das im Internet posten!“ Oder? :joy:

1 „Gefällt mir“