Bupropion: eure Erfahrungen (gegen Depression oder ADHS - egal)

Tja, Glutamat, der Gegenspieler vom guten alten GABA. Ein underrated Medikament finde ich.
Es wirkt zwar nur subtil im Hintergrund und irgendwann lässt die Wirkung nach. Aber nach einer Pause (wie bei mir jetzt) wirkt es wieder.
Eines der NW ärmsten Medis.
Es soll ja auch Stressbedingte Hirnschäden reparieren. Auf jeden Fall macht es reflektierter, man begreift seine Historie aus ganz anderer, richtiger Perspektive. Wer weiss, ob ich ohne auf ADXS und Co. gestossen wäre.
Und es hilft meinen Gedächtnis. Auf ADXS hat es direkt keinen Einfluss.

Wie soll ich die Wirkung beschreiben?
Ein User schrieb mal, es ist wie nach einem Glas Sekt. Leicht angepowert, etwas zu tun, mit Zuversicht. Es nimmt ein bisschen die ‚Härte‘ des Lebens raus. Die Welt ist nicht mehr so düster.
Aber man ist auch emotionaler.

Elontril.
Habt ihr auch so dieses Schwitzen bei kleinster Anstrengung und Nachts?
Ich wünschte, es würde mehr helfen gegen meine Nikotinsucht. Es verschafft zwar mehr Abstand zu den Zigaretten, aber der Reflex, sich eine anzustecken bleibt. Nur, man ‚muss‘ nicht zwanghaft unbedingt, sofort und gleich eine Rauchen. Ausser Morgends. Da ist der Pegel wohl alle.
Gegen Zerstreutheit hilft es nicht. Ich erledige zwar Dinge, aber wahllos durcheinander. Und ich übertreibe es oft, da jetzt mehr Power da ist.
Wer unter starker Angst leidet, die wird (anfangs) verstärkt.

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Hey Hypoborea,
nee, ich schwitze nicht, außer vor ein paar Tagen bei der Wetterumstellung und alls es so schwül war. Geh auch wieder mehr joggen. Bin zwar pitschnass danach aber das ist normal.
Denke insgesamt, dass ADs alleine selten zu 100 % helfen. Man sollte Medikamente wie Elontril auch dazu benutzen, sich in den A**** zu treten und Sport zu machen. An der frischen Luft. Das ist das beste AD.
GIng halt bei mir nicht mehr gut wegen fehlendem Antrieb und Erschöpfung. Aber jetzt wieder besser.
Wegen Sucht. Ich wollte das Medikament auch deswegen nehmen, da ich so einige Zwänge hatte, die mich ziemlich nervten, unter anderem das Kiffen, wo ja auch Nikotin im Spiel ist. Aber ich war da Tabakmäßig bei höchstens zwei Kippen pro Tag. Nichtsdestotrotz konnte ich auf den Tabak nicht verzichten und das THC oral oder gevaped zu mir nehmen. Ich vernute deswegen, dass ich eher auf das Nikotin scharf war als auf das THC. Egal, seit ich Elontril nehme habe ich wirklich 0 Verlangen mehr danach.
Ich denke aber auch, dass das nicht allein vom Medikament kommt. Ich wollte das ja vorher schon beenden - also so wirklich, nicht so nach dem Motto „ich weiß auf einer Verstandesebene, dass es nicht gut ist aber eigentlich hab ich trotzdem bock drauf“. Und mein Psychiater hat auch drauf bestanden, dass ich damit komplett aufhöre.
Das Elontril hilft mir irgendwie, dass die Gedanken, nicht bei etwas verweilen und umkreisen. Ich habe immer noch genausoviele Impulse zu selbstschädigendem Verhalten wie vorher aber ich folge ihnen kaum mehr. Ich verfalle zwar ab und zu noch meiner Zuckersucht aber zumindest kann ich mich viel früher bremsen als vorher. Jetzt sind´s nur zwei Schokoriegel statt 6-8 oder bis mir schlecht war. Scheiß Dopaminmangel!
Also was ich sagen will ist, ganz ohne Mind-Set wirds vermutlich nicht gehen. Aber wenn es für Dich nicht funktioniert dann gibts auch noch andere Mittel, die man gegen Süchte probieren kann.

Du nimmst keine ADHS-Medikamente, oder? Könnte ja vielleicht auch helfen, da ADHSler ja oft rauchen, um an Dopamin zu kommen.

Würd aber echt alles dran setzen, damit aufzuhören. Rauchen bringt echt nix, man hat nicht mal ein High, man pusht sich nur immer wieder in den Normalzustand, hat aber einen Haufen Nebenwirkungen an der Backe.
Ich weiß, leichter gesagt als getan.

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Jo, so ist es bei mir auch. Hab aber neulich mal alle Listen zusammengefasst, die so in verschiedenen Räumen oder auf dem Handy rumlagen. Hat immer noch nicht gut funktioniert. Also ich hab schon viel erledigt aber halt mit ganz viel Stress. Dann hab ich mal die Liste nach Wichtigkeit sortiert. Schon besser. Da hab ich eher im Überblick, was wirklich sofort passieren muss und was noch Zeit hat.
Handy- und PC Kalender nutze ich auch immer intensiver und programmier nun wirklich jede Kleinigkeit rein.

das Verhalten muss sich ja auch erstmal an die neue Lage gewöhnen, ich merke deutliche Verbesserung was Prokrastination angeht und bin deswegen auch zufriedener mit mir.

Kinecteen 54mg
Elontril bzw Buprobion 300mg

kein vermehrtes Schwitzen oder so aber dafür keinen Appetit, was aber für mich im Sommer normal ist. Ich muss aber auch dazu sagen, da es sein kann das ich zu wenig trinke und deswegen nicht schwitze - schlechte Selbstfürsorge aber daran arbeite Ich.

Ich denke mir oft, mach kleine Schritte und sei geduldig, nach so langer unbehandelter Zeit ist es unmöglich sich innerhalb eines Jahres komplett zu ändern. Ich sehe hier auch ein potential für neue Depressionen wenn Ich mir Zuviel vornehme. Wenn Ich es schaffe 3 Mahlzeiten zu entsprechenden Zeiten am Tag für mich zu organisieren und mir vor dem Schlafen gehen die Zähne putze, dann feiere Ich das als Erfolg!

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Genau das ist es!
Hab schon das Buch Endlich Nichtraucher gelesen.
Und ich habe noch Nikotinpflaster 30 Stück.
Ob das aber mit Elontril glatt geht? Wegen Überdosierung. Aber ich führe mir ja auch so Nikotin zu.
Morgens bin ich immer Depressiv, Dünnhäutig und hab weniger Impulskontrolle.
Tagsüber könnte ich eher verzichten.
Irgendwie habe ich auch Angst aufzuhören. Keine Krücke mehr…

Zum Glück habe ich keine Zuckersucht. Null.
Ich brauch eher was deftiges. Fleisch!

Also ich hab echt viel gelesen über Bupropion und auch über Wechselwirkungen und ich sehe keinen Grund, warum man mit Bupropion nicht schloten können sollte, so viel man will.
Im Prinzip ist Nikotin eine der wenigen Drogen, die man unbedenklich kombinieren kann, zumindest sofern man Nikotin selbst als unbedenklich ansieht :wink:

Deine Angst aufzuhören kann ich nachvollziehen. Ich habe meinem Psychiater auch gesagt, dass ich nur mit dem Kiffen aufhöre wenn ich eine medikamentöse Alternative bekomme. Ich habe das ja nicht zum Spaß gemacht sondern am Schluss damit ich überhaupt noch ein bisschen arbeiten konnte. Ohne ging gar nichts mehr.
Das Problem mit Drogen ist halt immer, dass man einen Preis zahlen muss. Kiffen, bzw. Tabak hilft zwar gegen Depression und ADHS-Symptome, die Nebenwirkungen begünstigen die gleichen Symptome aber wiederum, so dass man in einen Teufelskreis gerät.
Deswegen zweifelt mein Psychiater ja auch daran, dass ich überhaupt ADHS habe, was ich ihm eigentlich fast nicht verdenken kann.
Aber dass Du keine Krücke mehr hast stimmt so nicht. Du bekommst ja Medikamente. Bei mir hat das zum Glück ausgereicht. Trotzdem fehlt mir immer noch was. Bin immer noch ruhelos und ein bisschen verpeilt auch wenn´s ein bisschen besser geht als zuvor.
Denke mal, langfristig brauche ich einfach richtige ADHS Medikamente.

Du nimmst ja auch keine, oder?
Wär ja vielleicht auch mal ne Idee, falls Du eine Diagnose hast.
Wenn Deine Depression durch Deine ADHS verursacht ist kann die mit ADHS Medikamenten geheilt werden. Wenn sie unabhängig davon ist müsste man beides parallel behandeln.
Oder halt erst mal die Depression weg bekommen. Aber das ist auch einfacher gesagt als getan. Bis man sich da durch die ganzen verschiedenen Medis getestet hat ist man ja schon bald in Rente.

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habe es was Konsum angeht genauso gesehen

Morphine - cure for pain

Someday
There’ll be a cure for pain

That’s the day
I throw my drugs away
When they find a cure for pain

Finde Ich sehr passend …

Man sollte vlt. auch immer mal scannen „was passiert gerade, welchen Einfuss hat die Umwelt gerade auf mich? und wie ist mein körperliches Befinden“

Manchmal sind es innere Prozesse die gären, die wiederum die Konzentration beeinflussen. Wenn man mal die Symptome von Depressionen checkt, da steht ja auch unkonzentriert …

LG

Es ist ja so, dass ich gerade nach dem Aufwachen Stress habe, weil ich mich der Ungewissheit und der Angst vor dem Tag völlig ausgeliefert fühle.
Aus dem kuschligen Traum hart in die kalte Wirklichkeit. Was für ein Wechsel.
Mein System fährt sofort auf Abwehr hoch, und ich will ‚Kampfbereit‘ sein. Deshalb die erste Zigarette.

Als ich noch in Arbeit war, habe ich das Aufstehen so lange wie möglich hinausgezögert.
Jetzt springe ich aus dem Bett: wo ist der Feind, was muss ich sofort tun, welche Gefahr lauert…
Iss nicht mit noch liegen bleiben und erst mal Meditierern.
Oder ist es Dysphorie bei Inaktivität, dass ich sofort einen Blitzstart hinlege?
Ich weiss, dass ich mir schade, aber das kurzfristige Dopamin durch Zigarette und Kaffee überwiegt, siegt.
Oder ist der Nikotinspiegel soooo niedrig, dass ich entzügig bin?

Bis dann die Tabletten wirken.

Wenn ich nur eine Möglichkeit hätte, dieses Hole am Morgen zu überwinden. Diesen Stress-Peak.

Auch komisch, wenn ich nicht allein aufwache, habe ich nocht so starke Schmacht, bin abgelenkt und ich fühle mich sicherer durch andere.

So oder so muss ich aufhören. Auch wenn ich mir alle Wege öffne dazu. Wenn es gefährlich wird, was solls! Ich habe nichts zu verlieren.