Bupropion - Hilfe :(

Hi!

Ich hoffe ihr hatten schöne Feiertage und seid gut ins neue Jahr gekommen :slight_smile:

Ich nehme seit ca 7-8 Wochen Bupropion, was anfangs recht gut die Elvanse Wirkung unterstützt hat. Seit 2-3 Wochen kriege ich leider recht starke Depressive Symptome, ich habe keinen Hunger mehr, habe absolut 0 Energie und fühle mich wie in einer depressiven Episode. Ich bin den ganzen Tag, auch mit Elvanse unglaublich müde; kann aber nicht schlafen.

Mir ist aufgefallen, dass es mir zumindest morgens deutlich besser geht, wenn ich das bupropion gegen Mittag nehme. Sobald ich das Bupro nehme, fängt die Depressive Stimmung und Adhs Symptomatik aber wieder an. Diese Stimmung kenne ich von Früher, als ich stark depressiv war und in der Psychiatrie war.

Ich habe das Gefühl, dass bupropion bei mir genau das Gegenteil auslöst, von dem, was es eigentlich sollte.

Da ich die Tabletten jetzt um die 8 Wochen nehme, sollten sich positive Effekte ja eigentlich langsam zeigen. Ich habe kein gutes Gefühl dabei die bupropion Dosis zu erhöhen.

Bin gerade etwas am verzweifeln, weil ich so einen Zustand schon sehr lange nicht mehr hatte. :frowning:

Das ist durchaus möglich, dass Stimulanzien Depressionssymptome auslösen oder verschlimmern können. In der Regel ist es zwar andersherum, aber es gibt leider auch solche Fälle.

Ich würde das Bupropion erst mal absetzen und schnellstmöglich einen Arzttermin vereinbaren.

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Vor allem, wenn du stark abgenommen hast

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Ja sehe ich auch so, hab’s heute nicht genommen und bin echt done mit antidepressiva. Habe meinem Psychiater auch ne Mail geschrieben, aber der‘s noch im urlaub -.-

Danke dir! <3

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Hallo,

Bupropion ist ein besonderes AD. Es ist ein Amphetamin, das atypische Wirkungen aufweist, wie Du vielleicht weißt. Aber eben auch typische, denn es erhöht sofort den Noradrenalinspiegel. Ob der Dopaminspiegel erhöht wird ist nicht eindeutig bewiesen. Und es fungiert eben auf eine unbekannte Weise als Spiegelmedikament mit einer antidepressiven Wirkung nach 6-8 Wochen.

Das macht es aber kompliziert.
Mich hat Bupropion z.B. sofort aus meiner depressiven Erschöpfungsphase geholt und wirkte allein dadurch antidepressiv.

Aber so nach 6 Wochen fing es an, dass es kaum mehr Wirkung hatte und dann irgendwann fing ich an richtig dösig im Kopf zu werden. Mein Schlaf war durch das Medikament auch enorm gestört. Entweder konnte ich nicht gut einschlafen oder ich wachte um 4 Uhr Nachts auf um dann nochmal vielleicht eine Stunde einzuschlafen.

Sprich, als dann die Spiegelwirkung einsetzte erging es mir schlecht. Ich hatte Schlafmangel und meine Gedanken bewegten sich wie durch zähen Morast. Selbiges berichtete ein Freund.

Also ich würde mir an Deiner Stelle mal überlegen, das Medikament abzusetzen. Nimmste halt etwas mehr Elvanse, dann passt es doch. Und das hat auch antidepressive Wirkung.
Im Zweifel lieber Dopamin als Noradrenalin, denn letzteres stört eben auch auf den Schlaf.

Gibt zur Not auch noch andere Medikamente die man probieren kann. Zum Beispiel Agomelatin. Wobei mir das in Verbindung mit MPH gar nicht bekam.

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Hi,

Vielen vielen lieben Dank für die Antwort, hab’s auch direkt gelesen was mir echt geholfen hat!:slight_smile:

Ja das mit dem noradrenalin habe ich auch direkt gemerkt. Und krass, dass dopamin u serotonin garnicht sooo dolle beeinflusst wird wie noradrenalin, hätte ich das vorher gewusst hätte ich‘s vielleicht garnicht erst probiert :sweat_smile: Aber gut, eine Erfahrung mehr gemacht :saluting_face:

Habe das Burpo jetzt cold turkey vor 3 tagen abgesetzt und heute ist der erste Tag nach 2 Monaten, wo ich mich wieder okay bis gut, anstatt komplett scheiße fühle, es geht also bergauf! :stuck_out_tongue:
Um ehrlich zu sein waren die ersten 2 Tagen absetzen die Hölle, war einfach adhs in Person, alles vergessen, alles angefangen aber nichts zu Ende gemacht, stark depressiv, komplettes Paket. Zudem hab ich gestern noch einen unglaublich unnötigen und dramatischen Streit mit meinem freund angefangen, so richtig adhs classic :melting_face:

Ich weiß nicht warum, aber antidepressiva bewirken bei mir einfach jedes Mal das Gegenteil. Venlaflaxin hat mich damals auch in die Psychiatrie befördert, keine Ahnung was da los ist. Mein neurologisch größtes Defizit ist auch eher das dopamin.

Werde Elvanse ab morgen wieder auf meine normale Standard Dosis steigern und am Donnerstag dann zum Psychiater.

Lieben Dank für die ehrliche Antwort, hat mich echt bestärkt und geholfen :heartpulse::heartpulse:

Freut mich sehr, dass es Dir etwas besser geht!
Halt die Ohren steif und viel Glück weiterhin.

Warum hast Du denn das Bupropion überhaupt genommen?

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Hatte über mehrere Monate eine depri Phase und zudem schon immer mit wirklöchern von Elvanse zu kämpfen (bin schnellverstoffwechsler). Viele aus meinem Bekanntenkreis die auch adhs haben, haben sehr gute Erfahrungen mit bupro bzw. der Kombi gemacht.
Da ich eh recht depressiv verstimmt war, schlug ich’s meinem Psychiater vor und er fand’s ne gute Idee.

Okay, das ist natürlich verständlich.
Theoretisch passt es ja auch zumindest diesbezüglich zusammen, dass Bupropion den Abbau von Dexamphetamin verzögert.

Allerdings zweifle ich persönlich daran, dass manche wirklich schneller verstoffwechseln. Ich zähle mich selbst da eigentlich auch mit rein aber was dem entgegen steht ist, dass ich zum Beispiel negative Auswirkungen von Stimulanzien sehr sehr lang spüre, auch wenn die „Wirkung“ schon längst weg ist. Vor allem bei MPH, welches ja angeblich nur 5 Stunden wirkt. Die Agitiertheit hatte ich aber über 18 Stunden lang.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass bei Leuten wir uns vielleicht einfach nur die therapeutische Breite schmaler ist, das heißt, uns bekommt die Wirkung nur in einem recht schmalen Fenster des Blutspiegels.

Gerade bei Elvanse ist es ja so, dass es nach dem Peak einfach stetig abnimmt und dann kommt es drauf an, wie lange du im Fenster bist.
Zu hoch dosieren geht ja auch nicht denn dann hast Du Überdosierung. Das ist deswegen ein Problem, weil die Richtlinien vorsehen, Elvanse nur einmal am Tag zu nehmen.

Es spricht aber nichts dagegen, die Dosis aufzuteilen und auch zwei oder drei Mal am Tag zu nehmen. Zum Beispiel am Morgen 20 mg, sechs Stunden später 10 und 12 Stunden später nochmal 10.

Hast Du das mal probiert? Müsste nicht mal der Arzt was von wissen wenn Du halt 40er nimmst und die selber aufteilst.