Burnout, ADHS, ASS oder was es sonst sein könnte

Heute ging es mir mal wieder wirklich mies, trotz eines dringenden Termins, konnte ich mich heute so gar nicht aufrappeln. Ich wollte am Liebsten meine Ruhe, die Kinder habe ich kaum ertragen und ich hatte so ein Gefühl, als ob ich vor Verzweiflung gleich platzen würde, ein ziemlich undefiniertes, aber quälendes Gefühl.

Da kam mir der Gedanke, was wenn das Burnout ist? Was wenn es seit Jahren Burnout ist? Ich habe ja bis auf Depressionen keine Diagnose, aber sehe mich eigentlich sehr bei ADHS und auch ASS. Anscheinend kann ein Burnout aber auch solche Symptome verursachen und gefühlt bin ich eh schon seit Jahren ausgebrannt, spätestens seit Corona so richtig. Jetzt zweifele ich wieder an all meine Erkenntnissen und weiß gar nicht, wie man das rauskriegen soll, was jetzt zugrundeliegt. ASS zum Beispiel passt auf so viele Bereiche meines Lebens, aber wie kann man das von sozialer Phobie und Zwanghaften Verhaleäten unterscheiden? Dasselbe gilt für Burnout und ADHS/ASS. Ich bin momentan echt in einer Identitätskrise und weiß nicht, wo ich mich einordnen kann, ich zweifele immer wieder an Dingen, die für mich sonst so klar scheinen.
Ich wünschte, es wäre viel umfassender Diagnostiken zu machen, um wirklich die richtige Diagnose zu finden und damit die Gewissheit und den richtigen Therapieansatz… ich bin da heute aber wirklich entmutigt.

Gibt es grundlegende Dinge, wie sich das alles unterscheidet?

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Ist Englisch lesen für dich okay? Die meisten Ressourcen, die mir dazu einfallen, sind auf Englisch.

Neben einem klassischen Burnout gibt’s ja auch noch die Option autistischer Burnout. Dazu könnte ich dir bissi was verlinken. Aber auf Deutsch findet man da nicht viel, leider.

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Sehr gerne, mit englisch komme ich klar :blush:.

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Burnout erleben viel adhsler / ASSler gerne mal. ich hab das mehrmals im Leben gehabt, zuletzt war es dann so schlimm, daß am ende die Adhs rauskam. ASS verdachtsdiagnose hatte ich schon, die ASS wurde zusätzlich zu ADHS bei der Gelegenheit bestätigt.

Mit ritalin kam dann die realisation, daß ich mein Leben lang versucht habe, andere Leute zu kopieren, weil ich dachte, wenn ich kopiere, was die machen, dann hab ich deren erfolg. (und akzeptanz; ich wollte gemocht werden)

daß war natürlich beschränktes autistisches schwarz weiß Denken, enstanden aus fehlender einsicht in die eigene psysche, was menschen normalerweise bewegt und so.

ich habe e s nicht richtig vestanden, worum es geht. ich habe es immer noch nicht verstanden, ich erahne nur, daß es etwas gibt, was für mich unsichtbar ist, und ich bin unglücklich deswegen, weil andere leute das sehen können, und ich kann es nur so ungefähr mir herleiten.

so wie bei „se next generation“ wenn die Enterprise mittels subquantenspiralfluktuation den getarnten, unsichtbaren klingonischen Millenium falcon findet.

KAPLA!

deswegen sag ich oft im forum daß ich feedback brauche.

jetzt geht es mir so viel besser. ich bin zu hause und gehe im wald spazieren und spiele gitarre.

von außen krieg ich nur flak, weil alle meinen, ich habe mich rückentwickelt, da ich mich zurückgezogen habe, und keinerlei ambitionen auf abitur, studium, bla bla bla, hier beliegenen kwatsch einsetzten

also ich will das alles nicht. ich will nur glücklich sein. ich habe mir das vorenthalten.

naja die leute außenrum glauben mir auch nicht, daß ich mein leben lang tief unglücklich war. weil die haben das ja auch nicht sehen dürfen.

weil, selbst fürs unglücklich sein wird man fertig gemacht, es ist ein charakterfehler.

oh sorry. ich rede hier von mir.

aber ich rede hier auch von Feloidea.

ich hoffe daß man das versteht. ich kann es nicht besser erklären.

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Ich hab’s nicht vergessen, ich schaffs nur grad nicht :see_no_evil: aber sicher in den nächsten Tagen mal :pray:

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Ob Burnout , ADHS, ASS oder sonstiges ???

Letztendlich geht es bei dir glaube ich grundlegend um Selbstfindung , Orientierung und Stressreduktion um den totalen BurnOut zu vermeiden .

Also bei mir ging nichts mehr , also physisch und psychisch rein gar nichts mehr alle Systeme durchgebrannt .

Mach doch mal auf ADXS.org die Fragebögen vielleicht findest Du da eine Orientierung in welche Richtung es geht.

Du machst es ja schon richtig in dem du versuchst herauszufinden was neben der Depression noch so in dir los ist.

Versuch doch eine ADHS Diagnostik zu machen, denn wenn dem so ist könnte dich vielleicht schon eine Medikation entlasten .

Ich wusste auch einige Zeit nicht ob meine Reizüberflutung in Menschenmassen ehr „psychisch“ ist oder ehr neuronal aufgrund von ADHS.

Die Medikation hat in bestimmte Situation bei der Reizüberflutung in Menschenmassen nicht geholfen , dass wurde erst durch die Therapie und Abheilung des BurnOuts besser.

Im grundegenommen benötigst Du eine therapeutische Begleitung um nach und nach herauszufinden was ggf. Was ist, oder eben therapeutische Heileffekte wodurch Sachen wieder besser werden.

Wie sieht es denn bei dir mit einer längeren Auszeit durch Klinik, Kur oder Reha aus.
Alleine in der Reha mal keine Verantwortung für vieles zu haben war für mich schon sehr hilfreich . Also einmal durchatmen im Abstand von allem. Da war noch nichtmal ADHS ein Thema .

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Immer strampeln und strampeln und doch nicht ans Ziel kommen. Deine Umgebung ruft: „Lauf!“ und bindet dir Steine an die Füße. Daraus entsteht Burnout.

Wenn du unglücklich bist, stellst du die Richtigkeit ihres bisherigen Tuns in Frage. Vor allem wenn sie selbst auch eigentlich unglücklich sind und aber auch nicht aus der Situation ausbrechen können, erfinden sie Gründe, warum das Unglücklichsein sich trotzdem lohnt, oder versuchen ihr Unglücklichsein aktiv zu vergessen. Du sägst mit deinem Unglück an diesem Schutzwall. Dafür machen sie dich fertig.

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Klingt für mich akut nach Burnout-Prävention, @Feloidea. Schon Burnout allein kann verrückte Sachen mit einem anstellen, dass man sich kaum noch wiedererkennt. Tipps wie Reha sind sehr sinnvoll.

Was die Selbstfindung angeht: Die ganze differentielle oder Persönlichkeitspsychologie beschäftigt sich ausschließlich damit, auf welche Weise Menschen unterschiedlich sein können. Du könntest dir z.B. die Persönlichkeitsmerkmale der Big Five anschauen und versuchen, dich da zu verorten. Introversion vs. Extraversion ist so ein Klassiker. Also ich würde an deiner Stelle erst probieren, mich mit dem Vokabular außerhalb des Klinischen zu beschreiben, und dann ggf. Diagnosen nachgehen.

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Hallo!
Burnout ist doch auch sonne Modediagnose…

Ich habe gelernt, dass man Depressionen durch Überforderung bekommen kann.

Ich war überfordert mit dem Management meiner 5köpfigen ADHS Familie und meiner beruflichen Tätigkeit.

Die Vorstellung mich noch um einen Therapieplatz zu kümmern überforderte mich auch.

Ich habe eine digitale Gesundheitsanwendung Burnout gemacht. Das war gut zu machen und hat ein paar Anstöße gegeben.

Ich habe eine Mukikur gemacht. Das war ein bisschen hilfreich.

Meine Kinder haben inzwischen Pflegegrade.

Ich habe meine berufliche Tätigkeit eingestellt und suche nun was passenderes. (Superluxus)

Ich nehme mir viel Zeit alleine für mich und beuge Überlastung vor, weil es wichtig ist!

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Danke, ich verstehe es total und ich verstehe, dass du mir damit sagen möchtest, dass du das kennst und dich einfühlen kannst :blush:. Und das eingestreute Star Trek generde ist auch nett :joy:.

Ich versuche mittlerweile auch, mehr auf meine Bedürfnisse zu hören, auch ein Grund warum ich letztes Weihnachten und Silvestern keine Grüße versendet habe und auch danach niemandem ein frohes Neues gewünscht😆 ich habe mir den Stress sonst immer gemacht. Ich seh das nimmer ein.

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Alles gut, keine Eile, ich werde meine Probleme nicht plötzlich los sein :laughing:.

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Ich habe die Tests alle schon gemacht.

Depressionen 10 von 25 Punkten.
Hochsensibilität 24 von 30 Fragen typisch beantwortet
ASS 42 von 57 Fragen typisch beantwortet
ADHS 39 von 43 Hinweise auf mögliche Symptome
Panikstörung 0%
Angststörung 40%
Agoraphobie 12,5%
Sozialphobie 50%
Spezifische Phobie 18,2%

Die Diagnostik strebe ich auf jeden Fall an, wird aber nicht so schnell gehen.
Was Klinik/Kur/Reha angeht, irgendwie habe ich da etwas Respekt vor, weil ich auch echt ungern in einer fremden Umgebung bin und da irgendwie Hemmungen habe. Aber wenn, dann muss ich das eh mit den Kindern machen, mein Mann kann ja nicht so lange Urlaub nehmen (außerdem wird er dann auch irre :sweat_smile:).

Edit: ja Selbstfindung auf jeden Fall, aber Stressreduktion ist echt schwer mit zwei Kindern, wobei das eine gerade massive Probleme mit ADHS hat und wir sie deswegen auch bis März, wo sie endlich die Medikation bekommt, nicht zur Schule schicken, weil ihre Angst davor immer schlimmer wurde.

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Hab eben mal geschaut und so einen Test durchgemacht und werde mich damit nachher nochmal beschäftigen. Ich weiß nur nicht genau, was ich damit dann anfangen kann.

Ich habe seit Corona und ab und an davor immer wieder das Gefühl über meine Grenzen zu gehen und total ausgebrannt zu sein, es gibt Tage die sind besser und schlechter, aber insgesamt bin ich meist echt am Limit. Wir haben nur echt kaum Möglichkeiten und zu entlasten, meinem Mann gehts ähnlich wie mir und es geht immer zulasten des anderen, wenn der eine ne Auszeit hat und irgendwie bringt das dann nichts, wir haben keine Freunde hier und keine Familie. Wir bekommen bald aber eine Familienhilfe vom Jugendamt, immerhin.
Ich werde das am Montag eh mal mit meiner Hausärztin besprechen, mal schauen, was sie sagt und wie sie mir helfen kann. Denn ich habe auch echt Probleme mich um einen Therapieplatz zu kümmern und erst recht Formulare auszufüllen.

Meine Selbstständigkeit ist mein Baby und erfüllt mich theoretisch, aber leider macht es mir auch Stress, weil ich Verantwortung für Projekte habe, sicher wäre es erleichternd, das einzustellen, Geld wirft es eh noch nicht ab, aber ich habe es vorletztes Jahr drei mal erwägt, aber konnte es letztendlich nicht, weil mir so viel dran liegt… achja finanzielle Probleme haben wir auch (muss auch endlich mal die Dokumente für Kinderzuschlag und Wohngeld fertig machen… seit 2 Monaten) und trotz der finanziellen Probleme, schaffe ich es nicht mir einen Minijob zu beschaffen, da ich mir das Arbeiteb gar nicht zutraue, ich weiß nie, wann ich mich aufraffen kann, das ist momentan eher selten, ich bin nicht sehr zuvrlässig…

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Hm, Mutter-Kind-Kur vielleicht? Viele haben da erst mal Hemmungen, aber das ist richtig toll, wenn der ganze Mental Load weg ist und die Tagesstruktur vorgeplant und an alles bereits gedacht ist.

So schwer das ist, aber es wäre wirklich wichtig, Wege zu finden, wie du Aufgaben und Verantwortung teilweise delegieren kannst und eigene Ansprüche (Perfektionismus) anzupassen. Du kannst nur so viel wie du eben kannst. Die Angstwerte bei deinen Testergebnissen sprechen auch für eine hohe Stressbelastung, was auch kein Wunder ist. Dauerhaft auf Cortisol reagiert man extrem empfindlich auf kleine Adrenalinstöße (Stressoren), das Immunsystem wird unterdrückt und irgendwann ist der Akku leer. Kleinigkeiten werden da zu archaischen Bedrohungen. Nach einer Kur kann man zumindest wieder spüren, wie es sich ohne erhöhtes Cortisol anfühlt.

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Du musst leider unbedingt Prios setzen und Mental load abbauen. Entscheidend ist da gar nicht so sehr die körperliche Aktivität, sondern dieses „Wenn ich einmal wegfalle, geht nichts mehr.“ Also es muss gar nicht sein, dass einer von euch Auszeiten hat, wo er überhaupt nichts tut. Selbstfindungsgedöns klingt da fast mehr nach Ablenkung.

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Das mit der Familienhilfe ist schon mal sehr gut, aber Kontakte und Unterstützung am Wohnort wären auch sinnvoll. Könntet ihr vielleicht über Plattformen wie nebenan.de Kontakte knüpfen, wo man sich etwas gegenseitig mit den Aufgaben unterstützt?

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In erster Linie gibt einem das Namen und Blickwinkel darauf, wie man ist und dass man damit nicht allein ist. Genau um so etwas geht es auch bei der Identitätssuche, Konzepte kennenzulernen und sagen zu können: „So bin ich auch“ oder „So bin ich nicht.“ Diese Traits sind quasi die Vorstufen zu den klinischen Ausprägungen, also Introversion zur Reizfilterschwäche, oder Gewissenhaftigkeit zur Zwanghaftigkeit.

Wenn es dir nicht um Identität geht, sondern du dir von Diagnosen Zugang zu bestimmten Unterstützungsmöglichkeiten versprichst, ist der Fokus auf Diagnosen natürlich naheliegender. Bei ADHS sind die Chancen sehr groß, dass durch Behandlung die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit steigt. Bei ASS hingegen habe ich von Autisten schon sehr unterschiedliche gemischte Sichtweisen dazu gehört, ob eine offizielle Diagnose wirklich ihr Leben groß verändert hätte.

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nur ne idee

ist reha, möglicherweise ausgebucht

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Ich weiß nicht, ob du gerade gerne liest @Feloidea, insofern empfehle ich dir mal keine Bücher. Wen ich gerne mag bzgl. AuDHS sind Morgaan Foley, Yo Samdi Sam, That Autistic Lady auf YouTube und Facebook, da resoniert bei mir viel. Bzgl autistischen Burnout konnte ich mir viele Infos von Viv Dawes holen. Die facebook-Gruppe vom Autistic girls Network finde ich auch super, super hilfreich.

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