Cannabis als Medizin - Selbstversuch

Mein Off Label Antrag bezog sich aufs Dex-amfetamin (Attentin).
Dazu gibt’s auch nen thread von mir.

Das ist dann <URL url="https://adhs-forum.adxs.org/t/off-label-antrag-attentin-uebernahme-der-kosten-durch-gkv/621/1]wohl dieser hier[/url]?
Vielen Dank dafür, da sind ja gleich zwei Links dazu :slight_smile:

Uff. Hab mich grad durch die 83 Beiträge gewurschelt, und zwar mit Hilfe von…
medizinischem Cannabis. Ich habe einen Arzt bzw.ein Institut, das mir Cannabisblüten zum Verdampfen bei ADHS verschreibt und ich bin gerade bei der- sehr komplizierten - Eindosierung. Ich habe nach einer Woche Eindosieren erstmal wieder eine Woche Pause eingelegt, da die Wirkung zu stark war. Ich bin überhaupt nicht mit Cannabis vertraut, daher wirken schon kleinste Dosen bei mir. Der Effekt ist noch nicht abschließend zu bewerten, es gibt bisher viele positive und einige negative Wirkungsweisen. Ich werde mich später ausführlicher melden.
Toll, dass es diesen Thread gibt!

@Nopastnofuture Da ich selbst im Vorfeld bevor ich medizinisches Cannabis verschrieben bekommen habe, nicht wirklich Erfahrung hatte, hab ich mit sehr niedriger Dosierung angefangen. 0,01Gramm wirklich nur paar Krümel. Dann nur ein kleinen Zug nehmen. Wirkung setzt bei mir dann schnell ein, Kopf wird klar und werde wacher, Stimmung von Achterbahn auf geerdet.
Klarer Nachteil bei Blüten da ist Extrakt in Ölbasis besser zu Dosieren und würde ich immer bevorzugen.
Wichtig wäre natürlich dass du eine passende Sorte hast die zu deinen Problemen passt. Bedrocan hilft mir z.B. sehr gut da es den Antrieb steigert.

Welche Sorte hast du und wie bestimmst du die Dosis?

Hallo Fridge,

ich versuche, nicht zu emotional zu werden und aus meiner Sicht die Wirkungsweise sowie die Vor- und Nachteile zu beschreiben. Erstmal: wir brauchen ja einen kontinuierlichen Dopaminspiegel, der nicht ständig sinkt und steigt, deshalb sind wir ja am Ausprobieren mit verschiedenen Medikamenten, Sport, Kaffee, Nährstoffen, etc.
Alle oben genannten Dinge wirken bei mir anfangs positiv und beenden das Gedankenkarussell, sei es Kaffee, wenn man lange keinen getrunken hat, Cannabis, Medikinet, Ritalin oder Elvanse. Die Frage ist, was passiert nach einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Wie ich sehe, habe ich die Nachricht vor einem Jahr geschrieben. Ich nehme kein Cannabis mehr .

Ich hatte das gleiche positive Gefühl am Anfang. Nach negativen Erfahrungen ( starke Müdigkeit am nächsten Morgen, Verpeiltheit, zu spät zur Arbeit, Flüchtigkeitsfehler etc.) habe ich eine einmonatige Pause eingelegt und dann nicht mehr mit Milligramm, sondern mit Zügen aus dem Verdampfer dosiert. Für mich, der ich auch keine Vorerfahrung mit Cannabis hatte, hat schon nach 2 Zügen eine Verbesserung der Symptome eingesetzt. Später habe ich auf 4 Züge alle zwei Tage erhöht. Leider hatte das bald keine Wirkung mehr. Ich wollte nicht immer erhöhen, das hätte meine ADHS -Symptome nur verstärkt. Ich habe irgendwo gelesen, dass nach 28 Tagen alles wieder aus dem Körper draußen ist. Und dann hätte ich wieder neu amfangen können. Irgendwie hat sich das nicht wie eine Medizin, sondern eher wie eine Droge angefühlt. Eine Medizin liefert für mich verlässlich ungefähr gleiche Verbesserung bei gleichen Bedingungen. Bei Cannabis war es komplett unberechenbar. Es hat das Gedankenkarussell beendet, Wut ausgeschaltet und sehr viel Empathie bewirkt. Leider hatte ich aber keinen Antrieb mehr, anspruchsvolle Projekte in Angriff zu nehmen und mich auch mal unbeliebt zu machen, um etwas zu verändern. Ich habe eher überall nur verständnisvoll zugehört und war überemotional. Was auch ein Problem war, dass chronische Schmerzen ausgeschaltet waren. Nach Absetzen des Cannabis merkte ich plötzlich, dass ich schreckliche Schulter- und Rückenschmerzen hatte und musste mich erstmal mit Physiotherapie, Osteopathie und anderen Therapien wieder fit kriegen. Ich hatte mir im Alltag Fehlhaltungen angewöhnt und keine Schmerzen gespürt. Auch Sport übertrieben. Und der Gewöhnungseffekt ist mir zu stark, man müsste immer weiter steigern, um eine gleichbleibende Wirkung zu erzielen. Immer wenn der Cannabis-Spiegel abgesunken war, hatte ich schwere Depressionen, alles fühlte sich sinnlos an und ich wollte nicht mehr leben . Für mich ist Cannabis ein gutes Schmerzmittel für chronische Schmerzen und ein Verstärker: es verstärkt positive Emotionen, aber auch negative. Du merkst, ich bin nicht so begeistert.

Ich würde an Deiner Stelle alle Alternativen ausprobieren, wie ich es auch gemacht habe. Psychotherapie, Sport, genug Ruhepausen, Medikinet, Ritalin, Elvanse. Zu Deiner Frage nach Sorten: Sativa- haltige oder Hybridformen geben dir erstmal mehr Antrieb, aber die Langzeitfolgen sind für mich bei allen Sorten die gleichen. Abhängigkeit, Verstärkung der ADHS -Symptome, schlimme emotionale Schwankungen. Ich erlebe das auch genauso bei einem Freund, der auch ADHS hat, und bei Cannabis geblieben ist, aber totale Stimmungsschwankungen hat, oft die Arbeitsstelle wechselt, und seine großen Träume und Projekte nie realisiert hat.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Hab leider die Jahreszahl durcheinander gebracht.
Aber schön dass du noch im Forum aktiv bist und mir dazu geantwortet hast :+1:
Aktuell stehe ich wie viele am Anfang, dachte zu lange ich bekomme das auch ohne Hilfe hin. Ja dann ändert sich etwas im Leben und Zack ist alles nicht mehr so einfach.

Muss dir in vielen Punkten zustimmen zwecks Nebenwirkungen. Finde es wichtig dass in solchen Foren positive wie auch negative Erfahrungen geteilt werden.
Sport ist immer präsent bei mir und Psychotherapie fange ich aktuell an daher ist ein Medikament hilfreich.
Hoffe ich bekomme auch bald eine Stimulanz verschrieben dass ich die Wirkung vergleichen kann. Hätte ich dies schon länger hätte ich mich vielleicht nie mit Cannabis auseinander gesetzt. Denke dass dies auch die Mehrheit so bekommen hat. Erst die Stimulanz, die dann wirkt und hilft. Damit muss man sich nicht mit Alternativen auseinandersetzen.

Man findet im Netz meist nur positive Erfahrungen im Bezug auf ADHS, vor allem auf YouTube zu medizinischem Cannabis. Der Patient hat dann meistens ADHS bekommt es daher auf Rezept und es hilft ihm. Stimulanzien werden dann oft sehr negativ hingestellt.

Also, ich bin da skeptisch. :thinking:

Alle Kiffer, die ich kenne, sind über die Jahre signifikant immer blöder in der Birne geworden.

Von irgendeiner Konzentrationsfähigkeit ausser auf die Playstation oder das Plätzchenteller kann überhaupt keine Rede sein.

Ruhiger sind sie geworden, so viel lässt sich schon berichten. Allerdings so ruhig, dass man die Photosynthese ihrer Blattpflanzen demgegenüber als extreme Lebhaftigkeit beschreiben könnte.

Was mich vor allem frappiert:

Moderation - Satz gelöscht. Inhaltlich ungefähr: „haben kein Sexualleben mehr und vermissen es auch nicht“

Ein fast buddhagleicher Status.

Sie haben stets ein seliges Lächeln auf den Lippen, das ist schon richtig. Dies ist aber auch schon ihre einzige Tagesaktivität. Ich kenne keinen, der noch einer regelmässigen Tätigkeit oder auch nur einem Hobby nachgehen würde.

Die Hauptaktivität besteht im Säen und Ernten zwischen Mutters Gewächshaustomaten. In diesem Punkt können sie ein hohes Spezialwissen und auch gesteigertes Interesse entwickeln; alles andere geht ihnen komplett am Arsch vorbei.

Ein seliges Leben, wie gesagt, aber doch ein rein vegetatives, blattpflanzenartiges. Die meisten sind mit ihrem Bett oder ihrem Sofa fest verwachsen. Und verlassen das Haus nur, um Nahrung zu beschaffen. Das Essen interessiert sie im Grunde genommen aber auch nicht, und sie können auch problemlos tagelang ohne Nahrung auskommen.

Also wirklich, wie gesagt, eine sehr meditative, interessante Lebensform. Ich weiß nur nicht, wie sie bei ADHS behilflich sein soll. Denn hierbei geht es ja in erster Linie um das Problem der Stimulanz, der Aktivierung.

Dennoch will ich den Einsatz von Cannabis bei ADHS nicht verteufeln, als ultima ratio scheint es mir gerechtfertigt. Als Mittel der Wahl aber eher verdächtig.

Es kann auch ein Vorurteil meinerseits vorliegen, da ich das Zeug ums Verrecken nicht vertrage, ob Sativa oder Indica, Übelkeit, Schwindel und Angstzustände, sowie Bettlägrigkeit sind immer mit dabei.

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Könntest du dich vielleicht bitte weniger vulgär hier im Forum äußern? Es ist schließlich auch noch „Weibsvolk“ hier im Forum unterwegs. :wink:

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Auch wenn ich persönlich bis dato dem Kiffen ebenfalls skeptisch gegenüber eingestellt bin, finde ich es dennoch nicht passend sich verbal so auszudrücken wie weiter oben von Eiselein geschrieben, aber das dient eventuell dem Wunsch zu provozieren um eine Reaktion auf diese Ausdrucksweise zu generieren.

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@anon52525231 ich würde da auch drum bitten. Inhaltlich ist der Beitrag ok und entspricht dem, was du beobachtet hast. Aber so ein bisschen auf die Sprache achten wäre schon gut. :blush:

Danke.

Einen Satz habe ich geändert.

https://www.youtube.com/watch?v=Y5SvQlAdO3c :grin:

Mir ist noch eingefallen: Vielleicht macht auch die Dosis die Musik?

Der betreffende Fall, den ich da vor meinem geistigen Auge hatte, lässt Monat für Monat 1oo Gramm (in Worten: einhundert Gramm) Bedrocan in Rauch aufgehen. :volcano:

Wohl bemerkt: Vollkommen legal und ärztlicherseits verordnet.

Wer weiß, mit welchen Hürden es verbunden ist, einem Psychiater auch nur 1 Gramm Amphetamin im Monat aus den Rippen zu leiern, wird den Vergleich zu schätzen wissen. :wink:

Genau dieses „Weibsvolk“ meinte ich, kannst nur froh sein, dass du nicht auch noch das Wort Jehova in den Mund genommen hast …… ansonsten nämlich du weißt ja , dann droht dir :ninja:t2::moyai::rock::moyai::rock::brick::ninja:t2::wink:

definitiv, allerding merke ich zuehmend auch durch das apfetamin durch, dass mein körper sich eigentlich ein paar Nächte mit ausreichend Schalf wünscht.

Hats einen Grund warum du nicht z.b. Cannabis Butter nutzt? Viel einfacher zu dosieren, hält länger und konstanter. Und du kannst viel niedrigere Dosierungen erreichen.

Hups nicht gesehen wie alt der thread ist

Ich habe da eine andere Erfahrung.

Beim Psychater isr mein Standardrezept alle 10 Wochen:

Attentin 180 * 10 mg
Elvanse 150 * 50 mg

Und Cannabis vom „Cannabis Arzt“ rein online), monatlich 25 g Sativa und 25 g Indica.

Bei beiden habe ich erzählt, dass ich gehört habe, dass…. und ich das für mich ausprobieren will und bei beiden ging es sofort nach dem Gespräch mit dem entsprechenden Rezept nach Hause (bzw. vom Online Arzt direkt zu der von mir angegebenen Apotheke. Und seitdem ganz einfacher Folgerezeptprozess.

Cannabis vape ich jetzt seit knapp 3 Monaten.
Ergänzend zum Amfetamin.

Es ist erstaunlich , wie viele Sorten und Wirkweisen es gibt.

Ich habe nach den 3 Monatenmit gesamtb5 verschiedenen Sorten nun bereits ganz gute Einstellungen gefunden und kann es divers einsetzen.

Kontakt mit meinem inneren
Erinnerung sn und Zugang zu meinen seelischen Verletzungen
Emotionaler Zugang
Empathievermögen
Innere Ruhe
Gelassenheit
Urvertrauen
Antrieb, Freude, Kreativität
Und bei einer bestimmten Dosierung auch 100%-Fähigkeit

Es tut mir mit sehr gut.

Neben der durchweg positiven Wirkung stößt es allerdings überraschend oft und hart auf Unverständnis und Ablehnung.

Bringen sehr viele direkt mit Kiffen, Einstiegdddtoge, sozialer Sbstieg, lustlosigkeit und Chipstüten zusammen.

Da herrschen tiefditzende Glaubenssätze. :blush:

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Bei welchem Anbieter hattest du dein Erstgespräch gehabt? Oder war das beim Arzt? Ich habe kommende Woche ein Erstgespräch mit (Link von Moderation entfernt) bzgl. Cannabis gegen Rückenschmerzen. Auf was muss ich achten und welche Tipps kannst du mir mitgeben?

Edit der Moderation: Ein Link wurde entfernt, bitte in die Forenregeln schauen → 2.3

Nach ein paar Monaten der Erfahrung mit Cannabis, Atomoxetin, Methylphenidat und nun Elvanse ALLES EINZELN, bin ich aktuell nicht 100% zufrieden. Alles hat seine Vor und Nachteile. Auf lange Sicht gesehen wäre mir kein Medikament am liebsten.

Aber ganz wichtig zu sagen ist das jedes dieser Stoffe ein Medikament ist und jedes Mal von einem Arzt verschrieben werden muss. Wenn jemand süchtig ist, ob Cannabis oder Amphetamine, ist der Grund hierfür auch ein Leiden. Finde es daher nicht in Ordnung dies hier so lächerlich darzustellen. Mit ADHS ist man immer sehr Suchtanfällig. Ich selbst verfalle regelmäßig in eine Sucht/Hyperfocus, zum Glück sind es meistens Informationen oder Ideen, die treiben mich aber regelmäßig auch in den Wahnsinn.
Daher bitte nicht jeden Gedanken den man hat immer kundgeben. Ich behalte meinen zu manchen Äußerungen jetzt auch für mich.

Zum Thema zurück.
Cannabis wirkt und hat seine Berechtigung, für mich ist Bedrocan nicht das richtige da viel zu stark und die Handhabung mit Cannabis war mir zu kompliziert für den Alltag. Die Vorbehalte gegen ADHS und Cannabis ist in meinem Umfeld zu groß. Denke mit einer anderen Sorte und passender Dosierung ist es eine Alternative.
Methylphenidat wird besser zu dosieren und die Wirkung besser für mich da ich seit der Einahme viel harmonischer bin. Keine Wunderheilung aber fast kein Streit mehr mit der Familie.
Elvanse aktuell suche ich noch die passende Dosis ist aber angenehmer wie oft schon beschrieben. Teilung der Dosis ist aber auch so eine Sache.

Cannabis ist zum ausruhen damit das Gedankenkreisen aufhört super und gegen chronische Schmerzen. Stimulanzien geben mehr Antrieb und mindern die Impulsivität.

Tipps hab ich keine, bin zum Hausarzt als ich eine gesicherte Diagnose hatte, dieser hat es unterstützt und so hab ich ein Rezept bekommen. Muss dazu aber sagen dass ich chronische Schmerzen durch einen Unfall habe.
Online finde ich sehr unseriös und kostet auch unverhältnismäßig viel. Medikamente sollten meiner Meinung nach nicht leichtfertig verschrieben werden. Ein Arzt sollte einen guten Überblick über die gesamte Situation des Patienten haben.

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