Chronische Schmerzen durch chronische Verspannungen/CMD

Hallo,

ich wende mich an das Forum, weil ich seit über 10 Jahren mit den Zähnen knirsche und mittlerweile ein chronisches Schmerzsyndrom im Kopf-/Kiefer-/Nacken- und im Beckenbereich entwickelt habe. Mein ganzer Körper weißt einen hypertonen Muskeltonus auf.
Im letzten Jahr wurde bei mir ADHS festgestellt. Ich hatte bereits als Kind (6 Jahre) die Diagnose, jedoch ist das leider verloren gegangen, weil meine Eltern daran nicht so wirklich „geglaubt“ haben.
Mir fällt es zur Zeit sehr schwer mit meinem Schmerzen umzugehen. Ich bin auf der Suche nach neurodivergenten Menschen, die ähnlich Probleme haben.
Ich nehme gegen die Schmerzen seit einem Jahr 25mg Amitriptylin, was zumindest eine Schmerzart lindert. Im Februar wurde meine Behandlung mit Medikinet adult 10 mg begonnen, die ich wochenweise gesteigert habe (10/0,10/10,20/10,20/20). Ich habe gemerkt, wie meine Verspannungen und Kopfschmerzen weiter zu nehmen. In der letzten Woche wurde es extrem heftig. Ich war am Freitag bei meiner Psychiaterin und habe ihr davon erzählt. Nun probieren wir Elvanse adult 30mg. Heute ist der 6. Tag der Einnahme. Ich hatte die ersten drei Tage eine richtige „Honey-Moon-Phase“. Mittlerweile merke ich diese nicht mehr, aber habe das Gefühl mich besser konzentrieren zu können und die Emotionsregulation klappt besser. Meine Kopfschmerzen sind leider immer noch stark und ich nachts knirsche ich fleißig weiter. Ich habe jetzt nochmal einen Termin bei einem CMD Spezialisten gemacht.
Ich wollte fragen, ob es Personen gibt, die ähnliche Schmerzen kennen und fragen, ob euch die Behandlung mit Stimulanzien geholfen hat? Leider sind Kopfschmerzen und Knirschen ja auch eine Nebenwirkung… Lassen diese mir der Zeit bei Elvanse nach?
Was hilft euch sonst noch?

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus
Lina

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Willkommen

Ich habe chronische Rücken und Nackenschmerzen, Ursache bisher nicht wirklich bekannt, denke es ist bei mir eine Mischung aus Genetik, zu viel sitzen und (psychischer) Stress.

Kommen die Kopfschmerzen von der Verspannung?

Habe bisher erst vor kurzem mit Concerta begonnen und bisher nicht wirklich einen Unterschied gemerkt bzw. kann dazu noch nichts sagen.

Schmerzen sind ja leider sehr individuell, deshalb was mir hilft/nicht hilft, hilft dir vielleicht (nicht).
Meine Tipps unten sind primär bei Verspannung und ähnlichem gedacht.

  • progressive Muskelentspannung
  • Tai Chi (hat einem Freund gut geholfen zu entspannen)
  • je nach Job genügend Bewegung einbauen, auch in der Freizeit (wichtig!)
  • Sport (!), bei mir das was am meisten und längsten hilft, vor allem Kraftsport
  • Massagebälle (auch harte) bringen kurzfristig Linderung
  • aktiv versuchen Nacken und Kiefer zu entspannen (für den PC gibts gute Apps wie z.b. Workrave, aufm Handy sicher auch)
  • richtig, sprich nicht nur oberflächlich, atmen.
  • Ich glaube/hoffe aber auch, dass bin erst langsam dran, dass durch psychischen Stress verursachte Verspannung durch Achtsamkeitsübungen und evtl. indirekt MPH verbessert werden.

Aber es ist ist super mühsam, kenn das leider.

Hast du so eine Schiene für die Zähne (in der Nacht)?
Und mal bei Spezialisten abgeklärt ob vieleicht ein physisches Problem vorliegt?

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Ich knirsche eher selten, viel eher habe ich dauerhaft einen verspannten Kiefer, der zu… anderen auas führt.

Ich hab das nie wirklich mal in die Hand genommen und mal was dagegen gemacht… Seit ich die Medis nehme, arbeite ich Schritt für Schritt meine ganzen körperlichen Probleme auf. Unter anderem habe ich einen neuen Zahnarzt gefunden, da ich durch Umzug ohnehin einen neuen brauchte, der unter anderem auch CMD behandelt. Der Termin ist nächsten Monat.
Da ich seit einigen Jahren chronische Rückenschmerzen, durch zu viel Gewicht, schlechte Haltung, keinen Sport, Hohlkreuz, recht große Oberweite und mitlerweile durch Verschleiß der Bandscheibe, habe, diese nur wenig besser werden, durch mehr Bewegung und Gewichtsverlust, hab ich deswegen auch nochmal einen Termin bei meinem Orthopäden gemacht, um nochmal zu schauen, ob es Möglichkeiten gibt, über einen längeren Zeitraum Physiotherapie zu bekommen, damit die allgemeinen Verspannungen langsam besser unter Kontrolle geraten.

Meine Eltern erzählten mir neuerdings, dass die Therapeuten bei der Frühförderung sehr irritiert waren über meine recht häufige „Steifheit“, aber der Kinderarzt das nie bemängelte. Ich lief auch recht spät und war ziemlich unkoordiniert was das anging. Auch die Lehrer und Erzieher im Kindergarten und Schule meinten, ich wäre in meiner Bewegung sehr steif und verkrampft. Man schob es auf das Gleichgewicht und die Hörbehinderung.
Das hat sich bis heute nicht sonderlich geändert. Seit den Medis wird es nur sehr langsam besser. Trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass meine Muskeln sich nie zu 100% entspannen.

Wenn die Schmerzen zu stark werden, hilft mir immer noch hochdosiertes Ibuprofen am besten.

Du bist da nicht die Einzige und ich kenne das leider recht gut. Es ist echt lästig. :confused:

Hallo Arik,

danke für deine schnelle Antwort. Ich war vor einigen Jahren bei einem Cmd Spezialisten, wo meine Wirbelsäule und alles drum runtersucht wurde. ich habe da auch eine spezielle Schiene bekommen, die meine damilige Zahnzusatzversicherung bezahlt hat. Ich bin mittlerweile in einer anderen, ich hoffe, dass die das auch übernehmen. Aktuell habe ich eine normale Schiene von meiner Zahnärztin, aber in zwei Wochen einen Termin bei dem Spezialisten.

Ich vermute, dass die Kopfschmerzen von den Verspannungen bzw. dem Knirschen kommen. Meine Osteopathin heute, meinte, dass sie da ganz klar den Zusammenhang sieht. Die Muskulatur im Kiefer und drum rum sind auch so hart wie ewig nicht mehr. Das hat sich mit der Medikineteinnahme verschlimmert.
Die Psychiaterin meinte, dass es nicht viele Patient*innen betrifft, aber es doch ein paar gibt, wo das Knirschen unter MPH schlimmer wurde. Ich bete dafür, dass es mit Elvanse besser wird :confused:

In den letzten Wochen war ich bei meiner Schmerzärztin, Psychiaterin und einem Orthopäden.

Sport ist wirklich ein guter Tipp. Das tat mir eigentlich ganz gut, besonders Kraftsport, aber ich bin leider sehr faul geworden :frowning: Das muss ich mal in Angriff nehmen.

Liebe Grüße
Lina

Hey Nephilim,

danke für deine Antwort! Unsere Geschichten scheinen einige Überschneidungen zu haben. Ich habe auch schon einen Bandscheibenvorfall hinter mir, über die Jahre krasse Gewichtsschwankungen von 25kg. Auch ich war schon als Baby „bewegungsfaul“ und verkrampft…

Ich glaube auch so wie du, dass ich noch nie wirklich entspannte Muskeln hatte…

Ich bin leider gegen Ibu allergisch. Die letzten Tage habe ich viel Novalgin genommen, leider habe ich das Gefühl, dass es mir mittlerweile nicht mehr hilft.

Wie ist denn deine Einschätzung bzgl. Medis? Hast du das Gefühl, dass die Verkrampfungen zunächst schlimmer wurden in der Eindosierungsphase? Es wäre so eine große Hoffnung für mich, wenn ich weiß, dass ich da bei Elvanse nur ein bisschen „durch“ muss und es dann besser wird… Leider ist es mit MPH in den 3,5 Monaten nur schlimmer geworden.

Manchmal tut es echt gut zu wissen, dass man nicht allein da draußen ist!

Liebe Grüße
Lina

Hast du mal ne Physiotherapie gemacht?

Das kann gut helfen, steht und fällt aber leider unheimlich mit der TherapeutIn.
Ich hatte bisher 4-5 und nur 2 waren brauchbar.

Würde darauf schauen, dass sie dich ermutigen Übungen regelmässig zu machen (jep, mühsam :wink: ) und nicht einfach nur hinliegen bisschen massieren oder Akupunktur o.ä.
Mag ja nett und angenehm sein, hilft aber halt nicht nachhaltig. Kann man ergänzend machen, wenn denn will.

Die Schmerzen finden z.T. auch stark im Kopf statt. D.h. der Schmerz an sich ist gar nicht mehr so schlimm, aber unser Hirn empfindet ihn immer noch als schlimm.

Meine letzte und beste Physiotherapeutin hat mir hier echt geholfen, das ganze auch psychisch anzugehen.
Einerseits, nicht immer vom Schmerzen zurückschrecken und sich schonen (Achtung: natürlich nur, wenn nichts ernstes vorliegt!), ein bisschen Schmerzen bei Übungen etc., ist völlig ok.
Sich mit dem Schmerz auseinander setzen und Dinge (Dehnen, Übungen etc.) finden, die kurzfristig Linderung bringen und die gleich machen, wenn der Schmerz kommt.

Versuchen, das ganze nicht mehr ganz negativ sehen und kleine Erfolge feiren.

Klingt alles toll, ist aber aufwändig :confused:
Vor allem mit ADHS :smiley:

Da wäre es ein Ansatz multimodal anzusetzen, was bei chronischen Schmerzen eh empfohlen, aber meiner Erfahrung nach, nicht wirklich praktiziert wird, wenn man das nicht selbst macht.

Ja, ich habe seit Jahren immer mal wieder mir Rezepte für Physio geholt (Orthopäde, Gyn, Zahnärztin). Auch zur Osteopathie gehe ich alle paar Wochen seit 2 Jahren (leider meist nur alle 2 Monate, weil nicht mehr von der AOK gezahlt wird). Das bringt meist kurzweilig was. Bei diesem Schmerzpegel allerdings auch kaum. Nutze auch jeden Tag mein TENS-Gerät. Das fühlt sich zumindest angenehm an.

Ja du hast echt recht… Ich versuche gerade nicht in die Negativspirale einzusteigen und mich nicht zu isolieren. Echt schwer. Besonders, wenn der Schmerz fast die ganze Zit da ist.

Ich hatte 2021 richtig schlimme Vulva-Schmerzen (vom verspannten Beckenboden ausgehend), wo ich nach einem Jahr ein gutes Hilfssystem gefunden hatte, mit bis zu 90% der Zeit Schmerzfreiheit!! Leider grieft es bei den Kieferschmerzen nicht… Das war jetzt ein tolles Jahr Schmerzfreiheit :slight_smile:
Mein Problem ist, dass ich außerhalb der Wirkzeit meiner Medis einen negativen Hyperfokus auf die Schmerzen habe und dann denke, dass sie nie wieder weg gehen. Dann fühle ich mich ganz Elend

Ja, das war am Anfang schlimmer, hat sich langsam aber nach 2 Monaten wieder gelegt und langsam wird es tatsächlich schleichend besser mit Elvanse. Zumindest bin ich häufiger entspannter, wenn ich morgens wach werde.

Hey @Voldi95
Mein Zahnarzt sagt immer: es gibt Träumer und Knirscher. Und ich bin auch ein Knirscher :wink:

Ich nehme seid vielen Jahren eine Knirschschiene und spüre dahin gehend durch Elvanse einen Unterschied, dass ich ruhiger und besser schlafe und offensichtlich weniger knirsche.

Das merke ich vorrangig daran, dass der Kiefer morgens nicht schmerzt oder knackt. Mittlerweile lasse ich die Schiene oft auch weg.
Kopfschmerzen habe ich allerdings nicht vom Knirschen.

Insofern, Daumen hoch für die Medikamente. Sie helfen dem Körper und Geist zur Ruhe zu kommen…auch nachts!

Liebe abendliche Grüße & gute Besserung wünsche ich dir :crescent_moon:

Hallo @Voldi95,

erstmal herzlich Willkommen.

Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber deine Probleme kennen hier sicherlich viel, wenn vielleicht auch nicht alle in der von dir geschilderten Intensität.

Ich habe es zwar nicht so schlimm wie du, habe allerdings gerade akute Beschwerden hinter mir. Nach einer Zahnbehandlung hatte ich täglich fürchterliche Kieferschmerzen und meiner Zahnärztin verschrieb mir zum Glück einige Stunden Physiotherapie speziell für den Kiefer.

Das war das Beste, was mir diesbezüglich passieren konnte und das wichtigtste Physiotherapie-Überweisung meines bisherigen Lebens.
Die Behandlung und die Übungen wirken wahre Wunder.

Daher meine Frage an dich: Wurden dir auch Übungen gezeigt und wenn ja, machst du die regelmäßig?
Denn nur mit Physiotherapie-Sitzungen ist es nicht getan, man muss selbst die Übungen auch regelmäßig machen.
Ich habe früher auch immer sehr schnell wieder damit aufgehört. Aber diese Übungen mache ich nun regelmäßig, denn sie helfen mir sehr.

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Ich nehme jetzt seit einer Woche Medikinet Adult und habe häufig Kopfschmerzen. Da ich eigentlich schon immer starke Verspannungen, besonders im Schulterbereich habe (arbeite allerdings auch ausschließlich am Schreibtisch sitzend), ist es jetzt nicht so ungewöhnlich
Die Kopfschmerzen sind allerdings schon auffällig

Typische Eindosierungsnebenwirkungen.
Viel trinken, ab und zu was essen. Traubenzucker zwischendurch kann auch helfen.

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Hey,
ich habe auch seit über 10 Jahren mit CMD und Muskelverspannungen zu kämpfen. Unter Medikinet adult wurde es bei mir schlimmer… Mit Elvanse klappt es super, bisher zumindest, aber da sind Lieferengpässe.
Ich habe Medikinet knapp 3 Monate genommen und es wurde immer schlimmer… Meine Ärztin meinte, dass es sich nach dieser Zeit auch nicht mehr ändern wird. Ich würde dem ganzen schon einen Monat Zeit geben…
Wenn du magst können wir uns auch gern mal über das Thema CMD und ADHS austauschen!

Liebe Grüße

Hallo, ich nehme abends nach Bedarf zwischen 5 und 15 Tropfen Trimipramin, seither geht es mir besser. Meine Schmerzärztin ist da sehr offen weil sie weiß, dass die Medikation bei ADHS oft unüblich ist um wirksam zu sein. Ansonsten kann ich dir abends Magnesium empfehlen und eben die CMD Schiene wirklich regelmäßig tragen und auf youtube gibt es Videos, da zeigt eine Frau, wie man ganz gut massieren kann. Mit Elvanse ist es bei mir bisher nicht schlimmer geworden, die Kopfschmerzen sind nach ein paar Tagen weg gegangen

Ja, Trimipramin und Amitryptilin liegen schon nah beieinander. Helfen auch gut beim Einschlafen.

Nur Vorsicht beim Absetzen nach längerer Einnahme - da kann es wie bei allen Antidepressiva fiele Nebenwirkungen geben (Depri, Angst…) Dann kann Ausschleichen hilfreich sein,

Hallo @Voldi95

hab den Thread hier gelesen weil ich eigentlich mal schauen wollte, ob andere auch so effekte haben, dass sie im totalen fokus so komisch sitzen/liegen etc., dass am ende alles schmerzt.

Kann jetzt nur von mir berichten [selbst erst kurz die Diagnose bekommen]… schätze deine Probleme und Schmerzen sind stärker, so wie du es beschreibst.

Also

Circa 2017 zum Zahnarzt weil ich so geknirscht habe und die kiefer aus Anspannung (?) auch Tagsüber zusammen gepresst habe, dass die Schneidezähne locker waren o.O
Dann ne Schiene bekommen.
Interessant war was der Zahnarzt meinte „Sie kauen ihre Probleme nachts durch…“

Seit dem hab ich es auch immer, mal mehr mal weniger… hab mir irgendwann angewöhnt die Zunge zwischen die Zähne zu tun. Klingt doof aber so unterlasse ich wenigstens das Aufeinanderpressen der Zähne am Tag.

Eine Besserung hab ich unter Medis [noch] nicht gemerkt, habe aber auch „nur“ einen Monat Concerta 18mg 1-0-0 genommen und danach aufgrund der subjektiv sehr kurze Wirkdauer wurde auf 30mg 1-0-0 Elvanse gewechselt, was ich nun seit 2,5 Wochen teste.

Die letzten Wochen quält mich eher der „Handy-Nacken“ >.<

Wünsche dir aufjedenfall das es besser wird!

Liebe Grüße aus Bochum

Hallo,

der Thread ist schon ein bisschen älter, aber da sie hier noch nicht genannt wurden, hab ich noch zwei Sachen, die mir gut gegen meine oft derben Verspannungen helfen:

  • Yin Yoga: Dabei wird eine Dehnung lang (mehrere Minuten) gehalten, dabei mit möglichst tiefer Atmung. Der lange Zug auf den Muskel zwingt ihn zum Loslassen. Meine Entspannungsmethode Nummer 1.

  • Feldenkrais: Diese Methode wirkt auf das Nervensystem und soll den Körper dazu anregen, biomechanisch anstrengungsfreiere Bewegungsabläufe zu finden (gut zum Beispiel, wenn man wie ich in der Küche steht und an einer Paprika rumsäbelt, als müsste man eine Rinderhälfte zerlegen :upside_down_face:). Die Ergebnisse sind teilweise frappierend. Als Nebeneffekt empfinde ich das auch als sehr entspannend.

Man kann in beides gut bei YouTube reinschnuppern.

Viele Grüße!

Ich bin leider auch immer verspannt und hab noch nen Job, der primär sitzend ist.
Wenn ich da richtig fokussiert bin, sitze ich richtig schlecht.

Medis helfen da bei mir nicht direkt. Höchstens, dass ich mich durch gesteigerte Achtsamkeit mehr darauf achte und reagiere

Was hilft, grundsätzlich Bewegung:
Kommt aber im auf den Körper und die Probleme an, was hilft und was evtl. sogar schadet.
Dehnen hilft z.b. nicht, wenn das Problem schwache Muskulatur ist.

Darum einfach mal ne Ideenliste.

  • Sport (irgendwas was gut tut, hauptsache Bewegung)
  • Yoga
  • Pilates
  • Mobilitätsübungen
  • Dehnen
  • immer wieder Bewegung, elektronsiche Erinnerungen zu Hilfe nehmen (z.b. Workrave oder irgend einen Timer)
  • Entspannung
  • Massagen
  • Schmerzmittel (ja, manchmal die beste akute, kurzfristigeTherapie)
  • Viel Geduld… (perfekt für ADHS :wink: )

Gerade in diesem Bereich gibts im Internet so viel Infos, machen besser, manche schlechter.

Ich habe seit Jahren chronische Schmerzen, mit unbekannter Ursache.
Nehm an ne Mischung aus Genetik, psychologischen Faktoren und meinem Job.

Ich werden z.b. mal das Programm von Tom Morrison ausprobieren.

Kurzer Disclaimer: Mir fällt gerade auf, dass sich manche Fragen durch deine weiteren Beiträge schon beantworten lassen. Ich hatte vorhin noch nicht die Kapazität so viel zu lesen und meine Medis fangen erst langsam an zu wirken. Deshalb schon mal sorry, dass ich an ein paar Punkten evtl doppelt frage! Hab es jetzt einfach so stehen gelassen und etwas ergänzt.<

Mir geht es ähnlich, habe schon seit Jahren eine CMD. Bei mir ist es die Kombination von einer leichten Zahnfehlstellung und dem nächtlichen Zähneknirschen (/Bruxismus). Dadurch ist meine Kau- und Nackenmuskulatur extrem verhärtet, leicht asymmetrisch und ich habe eine Kiefersperre je nach Muskeltonus.

@Voldi95 ,du hast ja geschrieben:

Da bei mir die Schienen etc. keine dauerhafte Linderung verschafft hatten, bin ich inzwischen bei Botox angekommen. Das ist ein off-label use und war bei der Beantragung quasi ein Durchgehen der ganzen Leitlinie der Bruxismusbehandlung. Aus dieser Erfahrung hatte ich jetzt mitbekommen, was es noch so an Schritten gibt, die man neben Muskelrelaxantien und Schmerzmitteln noch gehen kann.
Es klingt einwenig danach, dass du nicht feste bei einem Zahnarzt/Kieferorthopäden bist, der auf CMD spezialisiert ist. Kann das sein? Vielleicht kannst du nochmal grob auflisten, was bisher von welchem (Fach)arzt so versucht wurde?
Es ist nämlich zum Beispiel so, dass Zahnärzte bei der manuellen Therapie (MT) nicht budgetiert werden, also quasi „unbegrenzt“ MT verschrieben können. Wenn du bisher nicht regelmäßig MT hattest, kann ich dir das nur wärmstens ans Herz legen, das war einer der Gamechanger bei mir. Und das auch dann bei TherapeutInnen, die auf Kiefer MT spezialisiert sind!

Und bezüglich der Kombi Medikation und Verspannung:
Ich hatte zu Beginn auch richtig Angst vor Bruxismus als Nebenwirkung. Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung berichten, aber bei mir hat es inzwischen zu einer Linderung verholfen. Zu Beginn der Medis hatte ich erst das Gefühl, dass es schlimmer geworden ist, aber inzwischen ist es besser.
Meine Theorie ist, dass ich durch das Ritalin erst wieder eine bessere Wahrnehmung meiner Körpersignale bekommen habe und dadurch die Verspannungen erst nochmal stärker wahrgenommen habe. Der Körper kann den Muskeln aber erst gegenregulierende Signale schocken, wenn der Schmerzreiz stark genug ist. (Das habe ich jetzt aus meinen persönlichen Erfahrungen und einer Mischung von Fachwissen so für mich abgeleitet, habe es aber nicht fachlich abgeglichen!)
Mein Arzt hatte mir mal eine Zahnschiene mit einem frontalen Aufbiss angefertigt und meinte, dass die Schmerzreize in den Frontzähnen beim Knirschen quasi einen Reflex auslösen, der das knirschen stoppt. Das hatte bei mir nicht funktioniert und selbst dann hat mein Körper nachts heiter weiter die Kiefer zusammengepresst. Er konnte sich das nicht erklären.
Zusammen mit dem ADHS ergibt es für mich inzwischen mehr Sinn, weil meinem Körper durch diese Reizüberladung, die sich über den Tag (gefühlt schon vormittags) extrem aufstaut, in der Nacht eventuell keine Chance mehr hat, Schmerzreize richtig zu verarbeiten.
Als ich mit dem Ritalin bei 20mg angekommen bin kamen erst Schmerzen in die Muskeln, aber auch ein extrem entspannendes Gefühl, so als wäre ich frisch von der Massage gekommen.

Vielleicht ist bei dir die Verspannung so stark, dass deine Muskeln erst mal Zeit brauchen sich wieder zu entspannen. (Wir haben uns die Verspannungen ja meist über Jahre „antrainiert“, das kann entsprechend auch lange dauern raus aus diesem Muster zu kommen) Vielleicht ist es auch doch die Nebenwirkung, aber ich würde vielleicht noch etwas länger abwarten und evtl mit der manuellen Therapie etc versuchen die Beschwerden in der Anfangsphase der Eindosierung abzufangen. Und alternativ ein anderes ADHS Präparat ausprobieren, sollte sich nach gewisser Zeit gar nichts tun beim CMD.

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